Die Macher der Serie zu Game of Thrones haben die Ideen des Erfinders ignoriert und am Ende alle Fans enttäuscht

Die Macher der Serie zu Game of Thrones haben die Ideen des Erfinders ignoriert und am Ende alle Fans enttäuscht

Game of Thrones fand nach acht Staffeln zu einem Ende, das die Fans enttäuschte. Aber auch der Autor der Bücher, George R.R. Martin, war alles andere als zufrieden.

Game of Thrones gehört zu den großen Serien der letzten fünfzehn Jahre. Sie erfreute sich lange Zeit extremer Beliebtheit. Bloß gegen Ende nahm die Begeisterung der Fans ab, das Finale enttäuschte sogar derart, dass die letzte Staffel auf Rotten Tomatoes auf nur 30 % (User-Wertungen) kommt.

Zum Vergleich: Die Staffeln 3 und 4 kommen jeweils auf stolze 97 %. Im Zentrum der Kritik stehen dabei die beiden Showrunner der Serie, David Benioff und D.B. Weiss. Sie dachten übrigens nicht, dass das Finale so schlecht ankommen würde.

Während sie sich bei den Drehbüchern der ersten Staffeln an die Anweisungen des Autors der Buchvorlage, George R.R. Martin hielten, entfernten sie sich spätestens in Staffel 5 davon.

Vielleicht gefällt euch die Prequel-Serie “House of the Dragon” ja besser. Hier seht ihr den Trailer:

George R.R. Martin hat die Enttäuschung vorausgesehen

Was denkt der Autor darüber? Genauso wie die Fans war auch George R.R. Martin nicht mit dem Ende der Serie zufrieden. Das lag vor allem daran, dass die Showrunner ihn ab Staffel 5 nicht länger konsultierten und begannen, ihren eigenen Weg zu gehen.

Laut Paul Haas, einem Vertreter des Schriftstellers, hatte dieser vorausgesehen, dass das Ende der Serie enttäuschen würde. Wer am Schluss auf dem Eisernen Thron sitzen würde, hätte man durch zu viele Andeutungen bereits erahnen können.

Gleichzeitig verzichtet Martin laut Aussage seines Vertreters in den Büchern auf zu viele Hinweise, um die Spannung aufrechtzuerhalten. Der Autor hatte sich eine gute Strategie zurechtgelegt, wie er die Handlung auflösen würde.

Davon wollten die Showrunner der Serie aber nichts wissen und schrieben ihr eigenes Finale. Paul Haas meint dazu:

George liebt Dan und Dave, aber nach Staffel 5 begann er sich Sorgen über den Weg zu machen, den sie eingeschlagen hatten, denn George weiß, wohin die Geschichte führt. Er begann zu sagen, ‘Ihr folgt nicht meiner Vorlage’. Die ersten 5 Staffeln hielten sich an Georges Fahrplan. Dann sind sie von Georges Plan abgewichen.

Paul Haas via The Independent

Wie Cersei Lannister das Aus von Game of Thrones empfand, haben wir euch hier zusammengefasst.

Waren die Sorgen des Autors berechtigt? Wie eingangs erwähnt, war nicht nur der Schriftsteller der Vorlage mit der finalen Staffel unzufrieden. Auch den Fans gefiel sie nicht. Damit erfüllte sich die Einschätzung von Martin.

Ein grundlegendes Problem war natürlich, dass der Autor seine Bücher nur sehr langsam verfasst. Das erste Buch erschien immerhin bereits 1996, fünf sind bislang erschienen, und zwei weitere warten noch auf Fertigstellung.

Es war schon während der Ausstrahlung der Serie klar, dass sie die Bücher früher oder später überholen würde. Die unfertige Handlung dürfte die Showrunner der Serie also dazu veranlasst haben, ihr eigenes Ende zu schreiben. Emilia Clarke versuchte uns vor Staffel 8 zu warnen, doch niemand hörte auf sie.

Quelle(n): fandomwire.com
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Zarastro

Ich tue mich hier tatsächlich schwer mit einem Urteil. Einerseits kann ich verstehen, dass GRRM seinen (wohlverdienten) Ruhm und Reichtum genießt. Immerhin kam sein Durchbruch zu einem Zeitpunkt, bei dem die meisten an ihren Ruhestand denken und das man ab einem gewissen Alter auch nicht mehr so produktiv ist, versteht sich von selbst.

Andererseits ist seine Kritik an D&D (die ich sonst nicht verteidigen würde!) schon ziemlich wohlfeil. Er selbst hatte ja schon bei dem 5 Band riesige Probleme, den Plot zu strukturieren ( seit 2006, also 18 Jahre, hat er nur einen Band veröffentlicht). Er mag gewisse Dinge geplant haben (z.B. wer König wird) aber offensichtlich weiß er nicht, wie er da hin kommen soll. Jetzt die Showrunner zu kritisieren, die das unter Zeitdruck erledigen mussten, während er selbst daran scheitert, ist da schon fragwürdig.

Walez

Winds of Winter ist schon erschienen? Nein, noch nicht? Verstehe…

Zu Zeiten der Serie, als der sich der Lesestoff bzw die Bücher dem Ende neigten, aber noch 3-4 Staffeln abgedreht werden mussten, hiess es immer, das jeder Handlungsstrang von Martin abgesegnet sei, er sich diesen oder jenen skizzierten Verlauf gut vorstellen könnte und er zufrieden mit der Arbeit des Teams sei. Nun beklagt er sich Jahre später darüber, Feuer und Eis hat noch immer kein Ende gefunden, dafür schrieb er in der Zwischenzeit tausend andere Bücher, das er sich ungerecht behandelt fühlte. Klingt für mich nach altersenilen Gebrabbel.

Peter Nuhn

Na, George R. R: Martin ist wirklich ein ganz großer. “Alterseniles Gebrabbel” finde ich da schon frech.

Hier spricht er ja nicht selbst, sondern ein Vertrauter von ihm.

Was stimmt: George R.R. Martin hat halt 70 Jahre lang gestrugglet und ist dann in einem Alter “berühmt und reich” geworden, wo sich andere zur Ruhe setzen. Das ist einfach etwas unglücklich gelaufen, wenn der 20 Jahre jünger wäre, sähe es sicher anders aus.

Aber jeder, der Achtung von Literatur und Narrative hat, muss doch ehrlich sagen, dass es einfaach eine riesige Aufgabe ist, das, was er da aufgebaut hat, auf hoher Qualität zu Ende zu bringen. Und nicht das Ende der Saga zu versemmeln, wie viele vor ihm.

Ich kann ja verstehen, dass da viele unzufrieden sind – aber herrje. Was erwartet ihr von dem Mann? 🙂 Der ist 75 und hat seit ungefähr 10 Jahren das Leben und die Anerkennung, auf die er 40 Jahre hingearbeitet hat.

GreyWolf

Ich finde es nur noch abartig wie sog. Fans denken der Künstler, sei es Musiker, Spielemacher oder Autor, würde ihnen etwas dafür schulden dass sie was von ihm gekauft haben. GRRM wird seit Jahren im Netz von diesen Leuten zerrissen.
Eine Geschichte oder jedwedes Werk gehört dem Künstler. Punkt. Wenn er meint da 50 Jahre für zu brauchen, dann ist das so. Einen alten Mann dafür online, aus der Anonymität heraus anzufeinden ist einfach nur erbärmlich.
Ich hoffe daher inständig dass er die Reihe nie abschließt. Besser nicht abgeschlossen als in irgendeiner Form gedrängt und nicht mehr reell zu sich selbst und seinem Werk.

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