Der größte Technik-Kanal von YouTube, „Linus Tech Tips“, ist in einer ernsten Krise. Nach berechtigter Kritik eines Konkurrenten machen der Firma nun Anschuldigungen einer früheren Mitarbeiterin zu schaffen. Terren Tong, der CEO der Firma, sagt: Man nehme die Anschuldigung sehr ernst und sei schockiert. Die Ex-Angestellte sieht das anders.
Was sind das für Anschuldigungen?
- Wir haben auf MeinMMO über die Anschuldigungen gegen den Kanal am 16.8. berichtet. Ein Konkurrenz-Kanal warf Linus Tech Tips Fehlverhalten vor, unter anderem beim Test eines Prototypen.
- Weitere Anschuldigungen kamen von einer Ex-Mitarbeiterin. Eine frühere Social-Media-Managerin sagte: In der Firma habe ein toxisches Arbeitsklima geherrscht und sie musste ein riesiges Arbeitspensum absolvieren.
- Diese Überbelastung habe es „unerwünscht gemacht“, sich krankzumelden. Sie habe sich letztlich selbst schwer verletzt, um einen Tag in der Notaufnahme zu rechtfertigen und einen Tag freizubekommen.
Linus Tech Tips beschäftigt sich mit Hardware, auch anderswo wird an technischer Innovation gearbeitet:
CEO sagt: Er sei schockiert
Das sagte das Unternehmen: Wir erhielten ein Statement von Teren Tong, dem CEO der Gruppe, er sei schockiert von den Anschuldigungen. Tong selbst ist allerdings erst seit Mai 2023 Teil von LMG, als er die Rolle des CEO von Linus Sebastian übernahm. Somit stieß er knapp anderthalb Jahre nach Reeves Weggang zum Team.
„Wir sind stolz darauf, ein sicheres und inklusives Umfeld zu wahren“, so Tong. Die Personalabteilung werde eine gründliche Bewertung der Vorwürfe vornehmen.
Zudem wolle man einen externen Ermittler mit der Untersuchung der Vorwürfe beauftragen. Die LMG verpflichtet sich darüber hinaus, die Ergebnisse dieser Untersuchung zu veröffentlichen sowie etwaige daraus resultierende korrektive Maßnahmen zu ergreifen.
Dies wurde auch auf dem offiziellen Twitter-Account zu Linus Tech Tips öffentlich gemacht:
Mitarbeiterin sagt: Im Meeting nach ihrem Ausscheiden wurden schlechte Witze gemacht
Was sagt die Ex-Angestellte dazu? Madison Reeve hat sich zu diesem Statement von Tong und ähnlichen Äussagen von Linus Sebastian mittlerweile auf Twitter geäußert.
Sie sagt:
- Ihr seid nicht schockiert, dass die Sachen (die ich angeprangert habe) passiert sind
- Ihr seid schockiert, dass es jemand gesagt hat
Sie habe Aufnahmen des Meetings der Personalabteilung gehört, das nach ihrer Entlassung stattgefunden habe. In dem Gespräch hätte das Management über die Anschuldigungen nur als „Drama“ gesprochen.
Die Leute hätten unangebrachte Witze in dem Meeting gemacht und die Situation kleingeredet.
Reeve kritisiert unter anderem, dass in dem Meeting gesagt wurde, man solle Probleme im Eins-zu-Eins-Gespräch lösen, statt die Personalabteilung einzubeziehen.
Man solle sich mal vorstellen, was das heiße: Jemand sage einem, man sei „Hundescheiße“, und nun werde erwartet, auf denjenigen zuzugehen und mit ihm darüber zu sprechen.
Auf reddit kursiert ein Mitschnitt dieses Meetings.
Auf reddit wird auch ein anderer Ex-Angestellte zitiert, der Madison Reeve zustimmt. Was sie sage, entspreche dem, was man damals gehört habe, als sie noch in der Firma war.
Es brauche viel Courage, um das zu äußern.
Die Stimmung gegen Linus Tech Tipps scheint sich in den letzten Stunden aufzuheizen. Es werden schon Parallelen zu dem Sexismus-Skandal bei Blizzard gezogen:
„Kokain auf der Toilette, Sex in der Lounge“ – Skandal um WoW-Entwickler Blizzard eskaliert
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Also waren die Entlassung und dieses Meeting schon im Dezember 2021.
Dann kann das ja auch noch ein Weilchen warten, und wir reden erstmal über die Qualität der Videos und Tests. Wisst ihr, diese Sache die eigentlich das Thema war bevor da jemand publikumswirksam reingrätschen musste.
Ein passender Beitrag von Reddit. Man hört ziemlich gut, dass er wirklich leicht verdutzt ist. Aber das wird jetzt sowieso noch richtig ausgeschlachtet.
Meanwhile hat jede/r Koch, Bäcker, Handwerker Azubi/ne wirklich einen Grund, sich für freie Tage zu verletzen, sich aufzuregen über sämtliche Sprüche die jemand gedrückt bekommt (W und M) und Lv.999 sind vs. das was ich hier permanent über “Sexismus” lese. Wissentlich Azubi – da es noch schlimmer ist, wie bereits Knirpse seit Jahrzehnten damit leben müssen.
“Recht haben, Recht bekommen – oder Twitter”.
Es wirkt einfach immer so fake. Nicht der “Grund” selber, Beileid an alle Betroffenen, aber der Rattenschwanz danach. Ab an die Öffentlichkeit und erstmal Schmackhaft machen für zukünftige Arbeitgeber, anstatt es so zu lösen wie es sein sollte -> Anwalt. Oder man ist sich bewusst, dass man selber wohl etwas tat, Begründung egal.
Was willst machen. Schmutz Arbeitgeber gibt es leider wie Sand am Meer und man bemerkt das leider erst wenn man schon ein paar Wochen oder Monate im Betrieb tätig ist. Wie bei gewalttätigen Partnern am besten nie die rosarote Brille aufziehen und sich so schnell wie möglich umorientieren, falls die roten Flaggen gehisst werden. Ist nur leichter gesagt als getan. Dennoch ist es vernüftig jedem erstmal etwas zu misstrauen, auch deinem “favourite love big chance x3 <3” Arbeitgeber.