Linus Tech Tips will sich nach Krise neu erfinden: Weniger Unterhaltung, mehr Autorität – „Kritik war verdient“

Linus Tech Tips will sich nach Krise neu erfinden: Weniger Unterhaltung, mehr Autorität – „Kritik war verdient“

Der YouTube-Kanal „Linus Tech Tips“ war vor etwa 10 Tagen in schwere Fahrwasser geraten: Nach Kritik durch einen Konkurrenten und Anschuldigungen einer früheren Mitarbeiterin drückte der Kanal auf Stopp. Jetzt meldet sich Gründer, Linus Sebastian, mit einem 1. Video zurück. Er wirkte geknickt, aber auch angriffslustig: Qualität statt Quantität soll den großen Tech-Kanal nun befeuern.

Was war das für eine Krise? Linus Tech Tips geriet vor ungefähr 2 Wochen in eine zweistufige Krise:

  • Zuerst schoss der direkte Konkurrent auf YouTube „GamerNexus“ gegen den Kanal: Es gäbe unsaubere Abläufe, das Team habe einen geliehenen Prototypen einfach versteigert. Überhaupt würde der Kanal eher auf Menge als auf Klasse setzen.
  • Kurz danach meldete sich ein frühere Mitarbeiterin zu Wort, welche der Firma vorwarf, einen so enormen Druck auf die Mitarbeiter auszuüben, dass sie sich selbst verletzen musste, um einen Tag freizubekommen.
  • Nachdem erste Versuche, den Schaden zu begrenzen, nur noch mehr Kritik auslösten, zog sich der Kanal für mehr als eine Woche zurück: Es kamen keine neuen Videos, Tweets oder Produkte mehr.

Kanal will über „nur Entertainment“ hinauswachsen

Das ist jetzt die Ansage: Am 26.8. meldete sich Linus Sebastian mit einem Video zurück. Er sagte, er sei „zu Recht“ kritisiert worden, das habe er verdient. Er schränkt aber ein: An vielen Kritikpunkten, die geäußert wurden, arbeite man seit Monaten und Jahren. Daher habe man auch einen neuen Chef eingestellt.

Das Team habe jetzt eine Woche was ganz Neues gemacht, sich intensiv mit sich selbst beschäftigt, in leidenschaftlichen Diskussionen und Meetings habe man sich hinterfragt und neue Prozesse auf den Weg gebracht.

Das Resultat:

Das unterstreicht unsere neue Verpflichtung, alles zu tun, und mehr als „nur Entertainment“ zu werden und die Autorität und Stimme zu werden, die ihr verdient und die wir alle sein möchten.

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Nach 10 Jahren keine „Wir bringen täglich ein neues Video“-Mentalität mehr

Wie will man das schaffen? Man gibt die „Wir bringen jeden Tag ein neues Video und haben das seit 10 Jahren so gemacht, die Strähne darf nicht reißen“-Mentalität auf. Wenn ein Video nicht bereit zur Ausstrahlung sei, dann werde man es auch nicht ausstrahlen, sondern den Prozess anhalten.

Man will transparenter sein, Videos on-Screen korrigieren, zur Not neu drehen oder bei schweren Fehlern ganz vom Netz nehmen.

Zudem will man sicherstellen, dass die Mitarbeiter wirklich verstehen, was sie machen: Sie sollen nicht einfach nur Graphen zeichnen, sondern begreifen, worum es bei dem Graphen geht.

Das Team will sich auch das Wissen der Fans zunutze machen und eine „Commmunity Squad“ von etwa 10 Experten einberufen, die direkt Feedback geben können, um selbst Irrtümer der Experten zu korrigieren.

Wie wirkte Linus? Im ersten Teil des Videos wirkte der YouTuber sichtlich angefasst, bemühte sich um Nähe und Transparenz.

Im zweiten Teil des Videos ging er aber in die Gegenoffensive, denn einige Behauptungen über seine Firma und Arbeitsweise, die im Zuge der Kritik hochkamen, scheinen ihm übel aufgestoßen zu haben. Linus Sebastian korrigierte dann einige der eher absurden Vorwürfe gegen seine Firma:

  • Es werde niemand streng überwacht.
  • Er sei natürlich nicht gleichzeitig für die Personalabteilung zuständig.
  • Es hätten auch nicht übermäßig viele Leute die Firma verlassen – bei einer Medienfirma seien Abgänge nur lauter als anderswo.

Obwohl er so stark auf die Fans zuging, distanzierte er sich von den Teilen der Community, die gegenüber dem Team aggressiv auftraten, Mitarbeiter belästigten und bedrohten: Wer sowas mache, sei kein Teil der Community. Die Leute sollten sich für ihr Verhalten schämen. Für den Scheiß habe man keinerlei Toleranz.

Wie kommt das Video an? Das Video jetzt scheint deutlich besser anzukommen als die ersten Versuche der Schadensbegrenzung.

Allgemein freut man sich, dass der Kanal jetzt wieder da ist und ist gespannt, wie sich der „Qualität statt Quantität“-Ansatz und die Transparenz-Offensive bemerkbar machen.

Linus Sebastian hat mal getestet, wie stark ein Gaming-PC für 10.000 € performt:

YouTuber gibt 10.000 € für Gaming-PC aus – Aber die Unterschiede zu einem 600-€-System sind winzig

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