EA Sports‘ anstehende Fußballsimulation FIFA 17 steht unter dem Motto „Fußball hat sich verändert“. Bereits im Enthüllungstrailer wurde die Entwicklung des virtuellen Rasenballsports von Pixel-Spielern bis hin zu FIFA 16 präsentiert – und FIFA 17 soll nun der nächste große Schritt auf diesem Weg zu realistischem und authentischem Fußball sein.
Für FIFA 17 wurden umfassende Gameplay-Änderungen versprochen, welche „den Fußball verändern sollen“. Aber wie einst Adi Preißler schon sagte:
„Grau is alle Theorie – entscheidend is auf’m Platz.“
Daher fragen wir: Wie spielt sich FIFA 17?
Unser Ersteindruck zu FIFA 17
Mein-MMO konnte bereits eine frühe Version von FIFA 17 anspielen, in den „The Journey“-Modus hineinschnuppern und ein paar Minuten auf dem virtuellen Rasen bolzen. Dabei ist uns einiges aufgefallen, worauf wir uns freuen – aber auch Aspekte, welche wir kritisch ansprechen müssen.
Auf diese Neuerungen freuen wir uns in FIFA 17
Habt Ihr in den letzten Wochen und Monaten ab und an FIFA 16 gezockt, wird Euch der Wechsel auf FIFA 17 nicht schwer fallen. Die Steuerung bleibt im Großen und Ganzen gleich. Auch die mit FIFA 16 eingeführten Features, wie der druckvolle Pass, sind noch immer im Spiel. EA Sports hat bei der Steuerung den Fußball nicht neu erfunden, sondern bleibt bei den bewährten Tastenkombinationen. Man ist sofort wieder drin.
Die Frostbite-Engine macht sich direkt nach wenigen Sekunden bemerkbar: Die Grafik ist im Vergleich zum Vorgänger verbessert, die Mimik wirkt realistischer, die Stadien lebendiger – insgesamt sieht FIFA 17 klasse aus. Wenn man genau hinschaut, sieht man sogar das Funkeln (die Licht-Reflektionen) in den Augen der Spieler.
FIFA 17 soll im Vergleich zum Vorgänger 3x mehr Animationen haben. Dies haben wir auch sofort bemerkt, nachdem der Ball ins Rollen kam. Die Fußballer haben einige „Moves“ mehr drauf, was dem Spiel direkt mehr Leben und Vielfalt einhaucht. Während man in FIFA 16 die Bewegungen der Spieler nach einigen Matches fast vorhersehen kann, wurden wir in FIFA 17 mit neuartigen Körperhaltungen, Zweikampfaktionen oder Schusshaltungen konfrontiert.
In FIFA 17 sollen die Spieler intelligenter werden. Sie werden mit individuellen Persönlichkeitsprofilen versehen, können die Räume besser lesen und sind in der Lage, neue Laufwege zu gehen, für welche das System in FIFA 16 noch nicht intelligent genug war – wie EA Sports selbst zugibt. Besonders im Angriffsspiel merkt man das direkt:
Wollt Ihr ein schönes Passspiel aufziehen, versuchen Eure Mitspieler in die Räume zu laufen oder sich anzubieten. Sie passen auch die Geschwindigkeit an, um geschickt an der Abseitslinie zu lauern. Im Vergleich zu FIFA 16 werdet Ihr hier deutliche Unterschiede merken, da sich die KI nun anders verhält.
Die wenigen Spiele, die wir FIFA 17 antesten konnten, sind jedoch viel zu wenig, um ein eindeutiges Urteil darüber fällen zu können. Das Gameplay hat zweifellos Laune gemacht – allerdings sind wir auch nicht bei jeder Aktion in Jubelstürme ausgebrochen.
Das hat uns in FIFA 17 bisher nicht überzeugt
Das Angriffsspiel ist richtig gut – nur selten gab es Momente, in welchen wir mit dem Laufverhalten der KI unzufrieden waren. In FIFA 17 sind mit Sicherheit einige schöne Tore möglich.
Skeptisch ließ uns allerdings die Defensive zurück. Nicht wegen der KI. Diese hat keine Räume geöffnet oder grobe Fehler präsentiert, welche den Puls hätten höher steigen lassen. Aber: Es war unglaublich schwer, den Gegnern aktiv den Ball abzunehmen. Meist verlor ein Team durch einen Fehlpass oder eine unpräzise Flanke den Ball. Mit einem normalen Zweikampf war es schier unmöglich.
Die ganzen „Tricks“, zu denen man in FIFA 16 greift, wie einen zweiten Spieler herbeirufen oder Laufwege zustellen, waren selten von Erfolg gekrönt. Da griff man besser zu einer beherzten Grätsche.
Es war auch kaum möglich, einem Gegenspieler im Vollsprint hinterherzukommen, um den Ball zu erobern. Ein paar Spiele wären sicher noch nötig gewesen, um sich effektive Defensiv-Strategien zurechtzulegen.
Es ist schwer, an dieser Stelle zuverlässige Vorhersagen zu treffen: Aber im Vergleich zum eher defensiv ausgerichteten FIFA 16 wird FIFA 17 wohl einige Torchancen und Tore zulassen.
Zum Torhüter: In unseren Spielen sind uns keine groben Schnitzer der Torhüter aufgefallen. Diese können nun realistisch mit anderen Spielern kollidieren und sollen sich allgemein authentischer Verhalten. Als wir auf die Bildschirme der Kollegen spickten, bekamen wir jedoch eine kuriose Szene mit: Der Torwart hatte den Ball bereits sicher in den Händen, machte ein paar Schritte nach vorne, fiel über einen am Boden liegenden Mitspieler und ließ den Ball fallen. Der Gegner schoss das Tor. Da kann man nun streiten: Gut, das könnte in der Realität mit viel Pech auch passieren – aber in FIFA 17 sorgt das entweder für Lacher oder für Frust – abhängig von der Perspektive.
Übrigens: Die Schiedsrichter haben sich bei uns nicht in den Vordergrund gedrängt. Jeder Abseits-Pfiff war Abseits und die Fouls wurden nachvollziehbar geahndet.
Hat sich Fußball mit FIFA 17 wirklich verändert?
Ja, FIFA hat sich verändert. Der Story-Modus ist eine krasse Neuerung, mit welcher EA Sports möglicherweise eine noch breitere Masse an Fußballfans ansprechen kann. Man erkennt die positive Reaktion der Fans auch an der Bewertung des Story-Reveal-Trailers auf Youtube: Etwa 120k Daumen gingen bislang nach oben, nur 3k nach unten.
Auch auf dem Platz hat sich einiges verändert: Neben der Grafik, den Animationen und der intelligenteren KI sind es vor allem die neuen Standardsituation-Mechaniken, die erst einmal erlernt und perfektioniert werden wollen. Bei uns gingen einige Elfmeter daneben und Freistöße und Ecken nur grob in die vorgesehene Richtung.
Ob sich mit FIFA 17 auch der Fußball verändert hat? So weit wollen wir dann doch nicht gehen. Eine komplett neue Spielerfahrung ist es nicht – es bleibt eben Fußball, der Deutschen liebster Sport. Aber EA Sports scheint mit FIFA 17 einiges richtig zu machen.Viele Infos fehlen ohnehin noch: Welche Neuerungen kommen im „Ultimate Team“-Modus? Wie verändert sich „Pro Clubs“ in FIFA 17. Welche Stadien und Ligen kommen neu? Viele Fans hierzulande sehnen seit Jahren die 3. Liga herbei. Mehr Infos wollen die Entwickler jedoch erst im Laufe des Sommers verraten.
Wie der Spaß in der endgültigen Version ablaufen wird, werden wir am 29.9.2016 erfahren. Dann erscheint FIFA 17 auf Xbox One, PS4, PC, Xbox 360 und PS3.
Weitere Infos zu FIFA 17:
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guter beitrag, aber who cares about fifa 17? das gleiche wie die cod reihe.
Ich care, immerhin spiele ich jedes Jahr bei FIFA so an die 500-700 Stunden. Allerdings ist davon kein Match online, steh ich gar nicht drauf. Ich daddel einfach meine offline Spieler- und Trainerkarrieren, lade mir immer fleißig den neuesten Moddingway MOD ( macht das Spiel vom Flair her um etliches besser ), und habe meinen Spaß.
Den ganzen Onlinekram, insbesondere FUT lasse ich sehr gern links liegen, macht mir null Spaß, habs mal probiert.
Aber FIFA als solches macht mir auf jeden Fall Spaß. Sich aus den Tiefen des englischen Ligasystems, 4. Liga, hochzuspielen und dabei ein Team aufzubauen ist schon klasse, daran wird sich ja zum Glück auch nichts ändern.
Beim Storymodus bin ich skeptisch, ob der mehr als einmal motivieren kann. Und was Gameplayänderungen angeht, für Legende wirds auch nach 3-4 Spielen bei FIFA17 wieder locker reichen, es sei denn, die haben die KI wirklich merklich verbessert, damit sie weitaus weniger vorhersehbar agiert.