Wie der ehemalige Boss von WoW jetzt MMORPGs neu denken will: „Blaue Zonen – Rote Zonen“

Greg Street war zur goldenen Zeit von WoW bei Blizzard an entscheidender Stelle tätig: Als „Ghostcrawler“ war er Lead System Designer von WoW und das öffentliche Gesicht des Spiels von 2008 bis 2013. Heute arbeitet am neuen MMORPG „Ghost“ und hat eine neue Idee für das alte Konzept der Zonen.

Was weiß man über das neue Spiel?

• Man weiß aktuell noch sehr wenig. Ursprünglich wollte Ghostcrawler für Riot ein LoL-MMORPG entwerfen, aber er hat sich aus privaten Gründen jetzt selbstständig gemacht und arbeitet an einem neuen MMORPG „Ghost.“
• Bis jetzt zeichnet sich das Spiel vor allem dadurch aus, dass es ein Mix aus mehreren Ideen ist: So will man gleichzeitig Themepark und Sandbox sein, sowohl Singleplayer als auch Multiplayer-Elemente bieten.
• Eine Idee, an der man diesen „dualen Ansatz“ gut sieht, sind die Überlegungen zu Zonen.

Klassische MMORPG-Zonen und prozedural generierte Chaos-Zonen

Was plant man für Zonen? In einem aktuellen Podcast (via youtube) geht man näher auf die Idee der „Roten und Blauen Zonen“ ein, aus denen das MMORPG bestehen soll.

Rote Zonen sind Zonen, wie man sie aus Themepark-MMORPGs kennt. Sie sind ausgearbeitete Maps mit Points of Interest, Weltbossen und Ressourcen, die vorhersehbar spawnen.

Man kann die Besonderheiten dieser Karten lernen und sich dadurch Vorteile erarbeiten.

Es soll aber auch Blaue Zonen geben, die zufällig generiert werden und dadurch dynamische Inhalte versprechen, mit orts-spezifischen Quests und Zielen. Hier weicht man vom „linearen“ Spielen ab.

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Wie unterscheidet sich die Erfahrung der Zonen? Im Podcast erklärt Candance Thomas, eine Content-Designerin:

• Rote Zone könne man sich wie den WoW-Dungeon „Todesminen“ vorstellen: Es sei immer das gleiche Muster, mit minimalen Abweichungen. Mobs könnten mal die Patrouillen ändern oder vielleicht spawne ein seltener Boss nur einmal, aber im Prinzip folgten die Zonen klaren Mustern
• Blaue Zonen seien eher wie Valheim, man könne nicht einfach im Internet nachschlagen, wo man als nächstes langlaufen muss. Die Aufgaben seien wie FATEs in Final Fantasy: Man gehe in eine Gegend und erledige dort Aufgaben, also dynamische Events, die sich auch verändern. Hier könne man nicht erwarten, dass alles permanent sei

Wie soll man auf diese Zonen gelangen? Details sind hier noch unklar. Spieler sollen bewusst entscheiden können, ob sie auf eine rote oder blaue Zone gehen, und es werde dann einen Übergang geben, aber wie der aussehen soll, weiß Street im Moment noch nicht:

„Hoffentlich ist es spannender als ein Lade-Screen!“, sagt er im Podcast.

Projekt steht noch ganz am Anfang, wird Schwierigkeiten haben, relevant zu sein

Das steckt dahinter: Aktuell ist das MMORPG noch am Anfang der Entwicklung. Ghostcrawler hat offenbar für sein neues MMORPG ähnliche Ideen, wie sie seit fast 10 Jahren kursieren: Dynamische Events, die auf Handlungen der Spieler reagieren, sollen für “endlosen Content” sorgen und das Gefühl aufbrechen, denselben Ablauf wieder und immer wieder zu erleben.

Das hat uns Everquest Next schon vor Ewigkeiten versprochen.

Allerdings: Der aktuelle Podcast hat 1.100 Aufrufe – das zeigt jetzt, dass Ghostcrawler vor neuen Herausforderungen steht. Bei seinem alten Arbeitgeber, Riot Games, war ihm beim LoL-MMORPG die Aufmerksamkeit von hunderttausend Zuschauern sicher, die sich für LoL interessieren: Bei “Ghost” wird er jetzt wieder von vorne anfangen und darum kämpfen müssen, relevant zu sein.

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