CoD Cold War verspricht Next-Gen-Multiplayer, doch Alpha erinnert an PS3-Zeiten

CoD Cold War verspricht Next-Gen-Multiplayer, doch Alpha erinnert an PS3-Zeiten

MeinMMO-Autor Maik Schneider hat am Wochenende die PS4-Alpha von Call of Duty: Black Ops Cold War gezockt und freute sich auf den angekündigten “Mehrspielermodus der nächsten Generation”. Er fühlt sich jedoch eher an seine PS3-Zeiten zurückerinnert. Findet das aber gar nicht so schlecht.

Was hatte die Alpha zu bieten? Am vergangenen Wochenende (18. – 20. September) durften CoD-Soldaten mit einer PlayStation 4 einen ersten Blick auf den Multiplayer des neuen CoD: Cold War werfen. Die Chance habe ich mir nicht entgehen lassen und gleich ein paar Maps und Modi für MeinMMO und meinen Spaß gegrindet.

Die Alpha bot:

  • 3 6vs6-Map – Moscow, Miami, Satelitte
  • 4 Modi für 6vs6-Map – Stellung, Herrschaft, TDM, Abschuss bestätigt
  • den 12vs12 “Combined Arms”-Modus – Herrschaft
  • 2 Maps für die 12vs12-Modus – Crossroads, Armada
  • 15 Waffen mit ungefähr der Hälfte der möglichen Aufsätze

Damit konnte man schon ein paar gute Stunden Spaß haben und vieles ausprobieren. Doch auch wenn die Entwickler in ihren PR-Texten von dem “Mehrspielermodus der nächsten Generation” sprechen, fühlte ich mich eher an die glorreichen PS3-Zeiten zurückerinnert. Meine Gänsehaut und ich fanden das gar nicht mal so schlecht.

cod black ops cold war header
Cold War bringt ein paar alte Bekannte zurück – und ein bisschen PS3-Feeling.

Cold War entfernt sich von CoD MW und wird wieder mehr Call of Duty

Das war mein Eindruck vom Alpha-Test Ich denke, es war ein gelungener Test. Die angebotenen Maps & Modi vermittelten schon einen guten Eindruck vom Multiplayer-Modus. Dabei fiel mir bereits in den ersten Sekunden auf, dass sich das Movement und Spielgefühl vertraut anfühlen, doch weniger an Modern Warfare erinnert, sondern an etwas, das sich weiter hinten in meinem Langzeit-Gedächtnis versteckt.

Denn nicht nur das Setting im Kalten Krieg versetzte mich in der Zeit zurück, auch die Mechaniken erinnern eher an frühere Zeiten, bevor CoD seine Soldaten dank technischem Support an Wänden langlaufen ließ oder Maps in Schwerelosigkeit das Movement auf die Spitze trieben.

Bis auf WWII aus 2017 nutzten alle CoD-Teile auf PS4 übermenschliche Bewegungs-Optionen, die nicht bei jedem Spieler gut ankam – ich mochte das auch nie. Ich empfinde diese Movement-Erweiterungen als unnötig und denke, dass Call of Duty auch ohne Wall-Run genug Möglichkeiten liefert, um Gegner auszuspielen und spannende Gefechte zu schlagen.

Wo wir wieder bei der Alpha von Cold War wären. Denn das neue Black Ops, dessen Handlung zwischen Blops I & II angesiedelt ist, spielt sich auch wieder wie ein CoD auf der PS3. Es wirkt weniger realistisch als Modern Warfare, bietet dafür aber eine CoD-Erfahrung, die sich mehr auf die Kämpfe fokussiert und weniger Schnickschnack bietet, wie Waffen-Auflegen oder Taktik-Sprint.

In unserem Special zum Thema erhaltet ihr einen tieferen Einblick, was der Multiplayer anders macht als CoD MW.

Gameplay erinnert an früher, aber mit sinnigen Weiter-Entwicklungen

Also alles wie früher? Ganz so ist es nicht. Das Loadout-System orientiert sich klar am direkten Vorgänger und bietet einen Waffen-Schmied. Auch bei der Grafik sind wir weit weg von einem PS3-Titel, die Modelle und Animationen machen einen hochwertigen Eindruck, auch wenn CoD MW hier an einigen Stellen locker mithalten kann, wenn nicht sogar besser ist.

Die Schwächen von CoD Cold War könnten jedoch auch daran liegen, dass Cold War noch eine Version für die Next-Gen-Konsolen bekommt und die Entwickler auf der PS4 einige Abstriche vornehmen mussten – oder einfach an dem Alpha-Status der Test-Version.

Doch beim Spielgefühl überkamen mich eher Gefühle, die ich lange vergessen hatte. Das lag besonders an folgenden Punkten:

  • Beim Movement kommt es zu weniger Bewegung
  • Die Waffen sind generell etwas stabiler
  • Es gibt keinen physischen, sondern nur optischen Flinch (Reaktion, wenn man beim Zielen getroffen wird)
  • Kein Taktik-Sprint mehr
  • Kleinere Maps mit Schwerpunkt-Zonen – man wusste eigentlich immer, wo die Kämpfe grade abgingen

Alles in allem können wir tatsächlich von einem CoD-Multiplayer der nächsten Generation sprechen, doch Cold War ist keine direkte Weiterentwicklung von Modern Warfare. Es ist eher eine sinnige und gute Weiterentwicklung von Call of Duty.

Modern Warfare hingegen wirkt für mich jetzt wie der CoD-Teil, der aufgrund der Warzone einiges anders machte, um dem Battle Royale eine bessere Grundlage zu schaffen.

Die CoD Warzone geht übrigens auch mit Cold War weiter. Schaut euch hier an, wie Warzone & Cold War zusammenwachsen könnten.

cod warzone geheimdaten season 5 woche 3 ghost titel
Warzone hatte einen großen Einfluss auf CoD MW, der bei Cold War kaum noch zu spüren ist.

CoD-Feeling ist zurück, doch die Maps waren manchmal komisch

Was hat gefallen? Dass das alte CoD-Feeling mit kompetitiven Fokus wieder zurück ist, fand ich sehr gut. Erst jetzt wurde mir richtig bewusst, wie stark die Warzone das letzte CoD beeinflusst hatte. Mit Cold War kriegt man wieder mehr Call of Duty für sein Geld, denn es orientiert sich klar an den früheren Spiel-Erfahrungen.

Dabei ist es sich nicht zu schade, ein paar gute Features aus CoD MW zu übernehmen. Der Waffen-Schmied kehrt zurück und damit eine Unmenge an Modifikationen für die vielen Schießeisen.

Ebenfalls als positiv empfand ich die höhere Time-to-Kill. Man kommt besser hinter eine Deckung und kann dann auch mal die Taktik wechseln, ohne direkt am Boden zu liegen. Dabei ist die Time-to-Kill nicht übertrieben hoch und sichere Kills bleiben sichere Kills, wenn man seine Treffer landet.

Was hat nicht gefallen? Die 6vs6-Maps wirkten nicht mit allen Spiel-Modi schlüssig. Auf der Nacht-Map “Miami” war zum Beispiel der Modus “Herrschaft” ein absolutes Chaos. Während man vom Punkt A schnell zu B kam, konnte die Spieler von C aus einen Balkon einnehmen, mit dem quasi der ganze Bereich bei A & B abgedeckt werden konnte.

Auf “Moscow” wiederum fand ich Herrschaft richtig gut, hier gefielen mir die TDM-Modi aber weniger (Team-Deathmatch & Abschuss bestätigt). Es wäre schade, wenn sich dieser Trend auch im fertigen Spiel zeigen würde. Doch die Entwickler kündigten schon an, dass es vor dem Release, ja sogar vor der Beta noch zu Balancing-Anpassungen kommen soll.

Zu der leichten Kritik an den Maps mischen sich einige Probleme mit der Grafik:

  • Manchmal dauerte es ewig, bis die Texturen korrekt geladen waren.
  • Auch bei der Auflösung stimmte manchmal etwas nicht. Es gab zwar keine Frame-Drops, doch die Optik litt manchmal unter der stabilen Frame-Rate.

Hier wurde ich dann tatsächlich manchmal an PS3-Zustände erinnert.

CoD Black Ops Cold War: Das bietet der Multiplayer – Alle Fakten nach Reveal

“Auf gute Art” wieder mehr Call of Duty wie früher

Mein Fazit: Call of Duty schlägt mit dem neuen Titel eine gute Richtung ein und orientiert sich wieder mehr an seiner Vergangenheit. Dabei lernt es aber auch aus Erfahrungen und setzt uns nicht einfach ein “Black Ops 2”-Remake vor die Nase, was sich durchaus einige Fans gewünscht hätten.

Nach dem Test-Wochenende freue ich mich auf den Release und will mehr sehen. Schon jetzt bin ich auf die Abenteuer und Schlachten gespannt, die mir das neue Call of Duty mit Sicherheit liefern wird.

Black-Ops-Cold-War-Miami
Die Map Miami sah gut aus, war aber in Herrschaft ein Massaker.

Spieler meckern über Match-Making und sehen Rückschritt

Was sagen die Spieler? Schaut man sich die Reaktionen an, sieht man viele zufriedenen CoD-Soldaten, doch auch eine Menge Kritiker. Es gibt so einige, die Cold War als Rückschritt ansehen – in Sachen Grafik & Gameplay.

Dazu kommt für viele Spieler das Problem mit dem Match-Making. Einige Tester sind der Meinung, dass Cold War ein sehr striktes Fähigkeiten-basiertes Match-Making (SBMM) fährt. Das bedeutet, dass das Spiel immer versucht, euch mit gleich starken Gegnern in ein Match zu bringen. Die Kritiker argumentieren, dass Cold War so schwieriger wird und sie es weniger genießen können, mal eine entspannte Runde zu spielen. Sie meinen, das es striktes SBMM nur in einem kompetitiven Ranked-System geben sollte, das extra darauf ausgelegt ist, Spieler mit denselben Fähigkeitsstufen zu matchen. Für normale Matches sollte es aber maximal ein schwaches SBMM geben, das Anfänger oder schlechte Spieler schützt.

So fielen im Großen & Ganzen die Reaktionen dann eher negativ aus. Die größten Kritik-Punkte:

  • Das Match-Making
  • Es stellt beim Gameplay einen Rückschritt dar
  • Unausgereifte Technik (Probleme mit Grafik, Hitboxen etc.)

Wann gibt’s die nächste Test-Phase? Bevor Black Ops Cold War am 13. November in den Handel geht, starten noch 2 Beta-Testphasen, an denen ihr teilnehmen könnt. Hier findet ihr alle wichtigen Infos, wie Zeit oder Teilnahme-Bedingungen.

Die Entwickler wollen schon zur Beta einiges anpassen und womöglich räumen die CoD-Macher noch ein paar der großen und kleinen Kritik-Punkte aus dem Weg. Für mich macht das Spiel schon jetzt einen spaßigen Eindruck, doch über Verbesserungen werde ich sicher nicht meckern.

Was sagt ihr zur Alpha oder zu den ersten längeren Gameplay-Videos von Cold War? Seht ihr Potenzial oder meint ihr auch, dass es ein Schritt zurück gegenüber Modern Warfare darstellt? Hier findet ihr auch eine Umfrage zu Thema.

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Colchonero

In welcher Welt überlebt man denn länger?
Ich habe MW ausgelassen und bis heute BO4 gezockt..
Also seit ich in CW spiele, brauche ich keine Selbstheilung, weil man einfach instant stirbt.
Auch meine Gegner.. Treffe ich, liegen sie innerhalb von Millisekunden.

Scardust

SBMM bzw. das Matchmaking an sich ist halt generell eine Krux. Damit man selbst es einfacher hat, muss jemand anderes schwitzen. Wie soll man dieses Problem lösen? Es gibt keine Lösung die alle zufrieden stellt, man kann nur versuchen Leute mit ähnlichen “Skill” gegeneinander antreten zu lassen, dass hängt aber von extrem vielen Faktoren ab.
Was, wenn nicht genügend oder keine Spieler mit deinem Skill verfügbar sind? Bekommt man schwächere, meckern die, bekommt man stärkere Gegner meckert man selbst es sei zu hart. Hab seit BO3 kein CoD mehr geholt und bleibe dabei. PVP steckt was das Thema betrifft in einer Sackgasse.

Ich bleib bei MW, für paar runden zwischen durch reicht mir vollkommen. Wegen dem spiel werd ich meine ps4 behalten. Die 200gb oder wieviel das mittlerweile hat werd ich nicht auf die PS5 laden.
Und wenn die ne permanente only shoot house Playliste einführen, brauch ich eh kein anderes cod mehr im leben.

Hat sich für mich auch mehr nach einem echten CoD angefühlt als MW. Obwohl ich MW in den ersten 6 Monaten wirklich viel gespielt habe. Ich steig hier aber nicht zu Release mit ein. Dieses mal werde ich Christmas Noob.

Ingo

Mein letztes richtig gespieltes COD war WWII, die Alpha fand ich gut und freue mich auf den Teil.

Scherik

Sbmm = kein CoD kaufen , gibt ja genug andere Games zum Glück , sbmm macht das Spiel Erlebnis absolut tot man muss dauernd schwitzen fühle mich jedes Mal so als würde ich eine Weltmeisterschaft ausspielen, denke Mal da bin ich nicht der einzige den das so extrem stört , für mich ist klar ist sbmm in diesem Umfang wieder vorhanden wird es für mich kein CoD geben

Bozz Boruz

Ich sowie meine Mates fanden die Alpha absolut ok, letztendlich reden wie hier über eine Alpha und sollten das auch so im Hinterkopf behalten.
Was die Grafik-Geilheit betrifft, finde ich diese nicht primär ausschlaggebend um den Spielspaß daran zu messen.(Zumindest nicht für uns) Bestes Bsp. ist hier MW , was nützt mit die Grafik wenn das Game zumindest in den Casual Playslist´s nicht spielbar ist, da alles m.M.n schlecht umgesetz wurde.( Map Design, Radar Ping, extremstes Soundwhoring etc.)

Wenn die Herrschaften bei Cold War ein wenig hier und dort schrauben, sehe ich diesmal bei diesem Ableger massives Potential , wir für unseren Teil hatten massvien Spaß die Tage.
Auch das Challengen und sweaten ist bei Cold War ein ganz anderes Gefühl wie z.B bei MW, von daher alle schöööönmal vorbestellt…Cold War taugt bis dato absolut.-

Braggel

Die komplette Game-Reihe hat ein ganz anderes Problem als Details wie Taktik-Sprint, SBMM oder die TTK : Die schiere Masse an Cheatern und nur das alleine ist am Ende der Grund, warum ich mich als PC-Spieler endgültig aus der Reihe (und vielleicht dem Genre Shooter im Ganzen) verabschiede.
Das aktuelle CoD MW war für mich seit langem die mieseste und frustrierendste Spielerfahrung seit langem.

Scardust

Spiele zwar auf der Konsole und hatte keine extremen Probleme mit Cheatern (von denjenigen die ne Maus und Tastatur an der Konsole einsetzen und deswegen massiv im Vorteil waren mal abgesehen) habe ich mich auch aus jeglichem PVP komplett zurück gezogen und muss sagen, es war eine gute Entscheidung. Bin viel gechillter geworden seitdem, zumal ich auch ehrlich gesagt keine Lust mehr hatte nach nem stressigen Arbeitstag mich dann auch noch vom Hobby stressen zu lassen. Mach mal ne Pause und probiere es aus, vielleicht ergeht es dir wie mir.

TNB

Für mich ist MW mehr COD als CW, aber jedem seine Meinung 🙂 Die Alpha hat mich nicht überzeugt und mal gucken was noch kommt. Ansonsten lasse ich den Teil mal wieder aus und spiele MW weiter, solange man noch Spieler findet.

Scherik

Darf ich Mal so Neugierig sein und fragen was dir an mw so gefällt , erinnere mich eigentlich nur an Chester/Hacker , ruckler durch schlechte Server , only headglitches , only Camper ,Waffen die so stark sind wir Götter , kann zu mw nur eines sagen was gut ist es ist bald das Jahr vorbei ???

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