Warum Neulinge auf Multi-Classing in Baldurs Gate 3 verzichten sollten und ab wann es sinnvoll ist

Warum Neulinge auf Multi-Classing in Baldurs Gate 3 verzichten sollten und ab wann es sinnvoll ist

Baldur’s Gate 3 bietet ein grandioses Feature, mit dem ihr eurem Charakter Profil verleihen könnt. Das solltet ihr aber lieber nicht nutzen, zumindest nicht als Anfänger. MeinMMO-Redakteurin und D&D-Expertin Sophia Weiß erklärt, warum. 

Baldur’s Gate 3 lässt eurer Kreativität freien Lauf, wenn es um euren Spieler-Charakter geht: Sei es die Auswahl aus 11 Völkern und 12 verschiedenen Klassen, die teils noch mehrere Unterklassen anbieten. Unsere Übersicht Baldur’s Gate 3: Alle 12 Klassen und 11 Völker in der Übersicht – Welche passt zu dir? gibt euch einen umfassenden Überblick über alle Charakter-Optionen. 

Wem das nicht genug ist, der hat zusätzlich die Option, seinen Charakter zu “Multiclassen”. Was das ist, wie es funktioniert und ob das wirklich für jeden Spieler schon im ersten Run eine gute Idee ist, verraten wir euch hier. 

Was ist Multiclassing? 

Als Multiclassing bezeichnet man es, wenn ein Spieler seinem Charakter nicht nur Level in einer Klasse, sondern in zwei oder gar mehreren gibt.

Das kann ein Schurke wie Astarion sein, der später in einen Paladin und einen Druiden “multiclasst”. Je nachdem, wie viele Level der Charakter pro Klasse aufnimmt, kann er oder sie mehr oder weniger Merkmale dieser übernehmen. 

Ein Gedanken-Experiment: Wenn der Spieler dem Companion Astarion, einem der spielbaren Charaktere, fünf Level lang bei jedem Stufenaufstieg ein neues Schurken-Level gibt, verfügt der Charakter über alle Schurken-Fähigkeiten bis einschließlich Level fünf. 

Sollte aber beim nächsten Stufenaufstieg eine andere Klasse gewählt werden, hat Astarion nun Zugriff auf die Fähigkeiten der neuen Klasse auf Level eins. 

In dem genannten Beispiel bedeutet das, dass Astarion als letzte Schurken-Fähigkeit “Unglaubliches Ausweichen” erhalten hat und nun unter anderem auch “Göttliches Gespür” aus dem ersten Paladin-Level beherrscht. 

Dafür musste aber auf den Skill-Aufstieg, den es bei der Wahl eines sechsten Schurken-Levels gegeben hätte, verzichtet werden. 

Wie level ich verschiedene Klassen?

Während ihr in “Dungeons & Dragons” noch bestimmte Voraussetzungen für “Multiclassing” erfüllen müsst, macht es euch “Baldurs Gate 3” vergleichsweise einfach. Bei jedem Level-Up könnt ihr schlicht im Menü eine andere Klasse auswählen. 

Dafür klickt ihr auf den “Klasse hinzufügen”-Button. Diesen findet ihr rechts oben im Menü, oberhalb der Zusammenfassung eurer neuen Klassenfähigkeiten. Damit öffnet ihr das Klassen-Menü, wie ihr es bereits aus dem Charakter-Editor kennt. 

Den Button für Multiclassing findet ihr rechts oben im Stufenaufstiegsmenü

Dort könnt ihr anschließend eure neue Wunschklasse sowie deren erste verfügbare Fertigkeiten auswählen, wie etwa den ersten Zauber oder eine Unter-Klasse. Wenn ihr soweit zufrieden seid, klickt ihr wie gewohnt auf “Annehmen”. 

Das Klassen-Menü aus dem Charakter-Editor steht euch auch für Multiclassing zur Verfügung

Ihr könnt natürlich sowohl euren eigenen Charakter als auch eure Begleiter mit mehreren Klassen versorgen. Wenn gewünscht, könnt ihr das Astarion-Beispiel von oben also tatsächlich wahr machen. Ob das sinnvoll ist, ist natürlich dem persönlichen Geschmack überlassen. 

Warum Anfänger Multiclassing vermeiden sollten

Zum einen wegen der Level-Obergrenze sowie der zu erwartenden Komplexität sollten Anfänger eher die Finger von diesem Feature lassen.

Während Charaktere in Dungeons & Dragons bis Level 20 aufsteigen können, beschränkt sich Baldur’s Gate 3 auf insgesamt 12 Level. Das bedeutet, dass ihr die stärksten Fähigkeiten eurer Klassen nicht erhaltet, wenn ihr multiclasst. 

Gehen wir noch einmal zurück zu unserem Beispiel von oben:

Wenn Astarion zusätzlich zu den oben angesprochenen fünf Leveln Schurke noch zwei als Paladin und eins als Barde nimmt, bleiben ihm noch vier Level übrig. Seine Hauptklasse kann er also nur bis Level neun erhöhen. 

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Dadurch gehen ihm zwei wählbare Talente sowie eine neue Fertigkeit durch die Lappen. Das kann im Endgame entscheidend sein, da es wichtige Talente wie “Glück” oder “Wachsam” gibt. 

Bei ersterem könnt ihr insgesamt dreimal entscheiden, ob z. B. ihr einen Wurf mit Vorteil tätigt. Zweiteres sorgt dafür, dass der Charakter grundsätzlich nicht mehr überrascht werden kann, wodurch ihr schneller die Oberhand in Kämpfen habt. Das zu verpassen, machen die niedrigeren Level aus anderen Klassen leider nicht immer wett. 

Abschließend ist noch anzumerken, dass schon die Basis-Klassen in Baldur’s Gate 3 sehr komplex sind. Das Zusammenspiel zwischen Fertigkeiten, Talenten, Klasse, Unter-Klasse, Volk und Unter-Volk ergeben einzigartige Charakterkombinationen, die bereits in ihrer Grundform viele Möglichkeiten zur Weiterentwicklung und Spezialisierung bieten.

Multiclassing gibt dem Mix schlicht noch eine weitere Ebene an Komplexität, da plötzlich noch mehr Fähigkeiten, Zauber und Co. bedacht werden müssen. Viele davon sind vor allem in der Anfangszeit mit dem Spiel nicht immer beantwortbar: 

Beim Level-up abzuwägen, ob sich Multiclassing lohnt und nötig ist – und wenn ja, in was. 

Wer sich aber einmal “verspect” hat, kann dies mit 100 Goldstücken und einem Besuch bei dem NPC “Der Verdorrte” rückgängig machen. Alles dazu lest ihr hier:

Baldur’s Gate 3 Respec: So setzt ihr euren Charakter zurück und wählt andere Klassen

Warum Multiclassing mit Erfahrung cool ist

Natürlich geben einem die Völker, Sub-Völker, Klassen und Sub-Klassen schon in ihrer Basisform hunderte Kombinationsmöglichkeiten, mit denen jedes neue Spiel noch einmal anders wird. Durch Multiclassing schaltet ihr euch jedoch noch einmal mehr und auch spaßigere Möglichkeiten frei.

Nehmen wir ein letztes Mal das Astarion-Beispiel: Mit seinem naturgegebenen Charme hat er schon so manchen (Spieler-)Charakter um den Finger gewickelt. 

Mit den Fähigkeiten eines Barden könnte er noch effektiver werden, wenn es ums Lügen, Betrügen und Halbwahrheiten verbreiten geht. Sollte er also einmal beim Schleichen ertappt werden, könnte er sich mit seiner bardischen Inspiration zu besseren Fähigkeits-Checks verhelfen oder den Gegenüber mit dem Zauber “Freunde” einfach für sich gewinnen. 

Auch macht es den eigenen Charakter noch einmal spannender, wenn man plötzlich komplett neue Fähigkeiten aus einer bisher unbekannten Ecke verwenden kann. Das ermöglicht es, sich gegen eventuelle Schwachstellen in dem eigenen Build abzusichern: 

Ein fernkämpfender Waldläufer kann von den Fähigkeiten eines wütenden Barbaren profitieren, um im nicht immer vermeidbaren Nahkampf besser zu sein. Wer eine weniger naturbezogene Klasse zu Beginn gewählt hat, kann sich mit einem Level als Druide Zugang zu den vielen witzigen Tier-Dialogen verschaffen. 

Ergo: Ein Charakter mit verschiedenen Klassen ist vielseitig einsetzbar und eröffnet neue Möglichkeiten, die sonst vielleicht erst im nächsten Spieldurchlauf möglich gewesen wären.

Falls ihr noch auf der Suche seid nach einer perfekten Einsteiger-Klasse:

Hexenmeister ist die beste Einstiegs-Klasse in Baldur’s Gate 3, wenn ihr zaubern wollt: Wenig Zauber, aber alle haben mega Rumms

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