10 Minuten in einer japanischen Arcade-Halle reichen, um einen Monat Ruhe zu brauchen

10 Minuten in einer japanischen Arcade-Halle reichen, um einen Monat Ruhe zu brauchen

Ihr liebt klassische Arcade-Automaten und habt auch für Rhythmus-Spiele etwas übrig? Dann könnten die Arcade-Hallen in Tokio was für euch sein. Das dachte sich auch MeinMMO-Autor Max Handwerk – wurde aber etwas überfordert.

Als ich jung war, bin ich mit der Familie oft nach Italien gefahren. Diese Sommer waren geprägt von Strandbesuchen, Eis, Pizza und einer Arcade-Halle, die in der Nähe des Apartments gelegen war. Immer mal wieder durften mein Bruder und ich am Abend dorthin, um ein paar Jetons in die Maschinen zu werfen, auf denen Klassiker wie Tekken, Metal Slug, Spider-Man oder Street Fighter liefen.

Ich liebte diese Automaten damals, und ich liebe sie auch heute noch – obwohl man sie kaum noch irgendwo findet.

Dementsprechend begeistert war ich, als ich im Sommer in Tokio unterwegs war und feststellte: Meine Güte – hier gibt es eine Menge Arcade-Hallen. Und diese Hallen waren einfach brechend voll.

Der Begriff „Arcade-Halle“ wird diesen Aufbauten allerdings kaum gerecht. Auf mehrere Stockwerke verteilt findet man in Tokios Spielhallen Automaten um Automaten. Unten stehen meist typische Greif-Automaten, die einem das Geld aus der Tasche leiern, indem sie mit Anime-Plüschtieren locken, die man ja doch nie aus dem Automaten bekommt.

Dass das so ein großes Ding in Tokio ist, war mir nicht klar. Doch die Neugier war geweckt, und meine Gruppe machte sich auf Erkundungstour durch die Stockwerke voller Spielmaschinen.

Arcade Japan

Begeisterung und Überforderung

Auf den anderen Stockwerken – da wurde es wirklich spannend. Denn da stehen jede Menge unterschiedlichste Spiele, die zum Zocken einladen. Und die Produktion ist offenbar in keiner Form stillgestanden, denn während die Automaten meiner Kindheit eine eher pixelige Grafik und hakelige Steuerung aufboten, laufen da teilweise Spiele, die im Grunde mit PS5-Optik mithalten können.

Besonders blieb mir eine Art Battle-Royale-Fantasy-Game in Erinnerung, das wirklich schick aussah – nur was wir tun mussten, war uns hier nicht ganz klar. Thema Sprachbarriere.

Und dieses Gefühl schlich sich von Spiel zu Spiel immer mehr ein. Was am Anfang pure Begeisterung war, wich alsbald einer gewissen Überforderung. Schnell stellte ich fest: Hier braucht es fast schon Eingewöhnungs-Training. Denn die Hallen sind nicht nur voll, sie sind vor allem laut. Und zwar nicht nur ein bisschen.

Am heftigsten brach das durch, als wir auf eine Ebene kamen, die ganz im Zeichen von Rhythmus-Spielen stand. Auch die liebe ich eigentlich total: Guitar Hero hab ich früher ohne Ende gezockt. Doch beim Gitarrencontroller blieb es in der Halle nicht mal ansatzweise.

Rhythmus Spiel Japan

Leuchtende, scheppernde Anime-Rhythmus-Games waren an der Tagesordnung, mit Steuereinheiten, die ich ehrlich gesagt nur bedingt verstanden, geschweige denn beherrscht habe. Die Halle trug ihr übriges zur Verwirrung bei: Es klackert und blinkte an jeder Ecke.

Die anderen Besucher der Halle beeindruckte das aber offenbar kaum: Mit einer Geschwindigkeit und Konzentration, die mich nur staunend zuschauen ließ, flogen die in erster Linie Jugendlichen an den Automaten regelrecht durch die Songs, während wir die einfachsten Lieder auf niedrigster Stufe ruinierten.

Es war eine Erfahrung, die ihresgleichen sucht. An sich war jedes einzelne Spiel davon wirklich spannend zu beobachten. Das Problem war eher die schiere Masse an Automaten, die da Kante an Kante stehen – alle mit lautem Sound. Alleine das Besuchen der Halle ließ den Puls schon ansteigen. So sehr, dass wir nach etwa 10 Minuten rausgingen und scherzten: Jetzt brauchen wir erstmal einen Monat Ruhe. Aber so weit von der Realität war das auch nicht entfernt.

Dennoch: Es war ein spannender Einblick in einen Bereich des Gamings, der in Deutschland – zumindest meiner Erfahrung nach – kaum noch verbreitet ist. Klar findet man auch hier noch den vereinzelten Pacman-Automaten in Bars und Ähnlichem, doch so richtige Arcade-Hallen sind rar geworden.

Was haltet ihr von Arcade-Hallen? Verbindet ihr etwas damit, oder sind sie für euch nur ein Relikt vergangener Zeiten? Erzählt es uns in den Kommentaren!

Und wollt ihr einen richtig umfassenden Blick in das Thema Arcade-Hallen und Gaming bekommen? Dann schaut euch den Bericht von MeinMMO-Redakteur Benedict Grothaus an, der sich das Thema „Arcade, Gaming und Japan“ ganz genau angeschaut hat.

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NipponPnY

Finde die Arcade Gebäude immer recht nice. Mein Favorit ist die Taito Station.
Als Pokemon Tekken frisch rauskam, habe Ich dort immer mit meinem Kumpel ordentlich Yen ausgegeben.
Bin aber eher der Kranspieler Mensch und da ist die Taito Staition am Fairsten von den Krallenfunktionen.

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