Vor einem Jahr ging das Video von dem YouTuber Trevor Jacob viral, in dem er mit seinem Privatflieger abstürzte. Jetzt droht ihm eine Gefängnisstrafe von bis zu 20 Jahren, da er die Aktion mit voller Absicht inszeniert hat, um seine Aufrufzahlen zu maximieren.
Wie ist der Flieger abgestürzt? In dem YouTube-Video mit dem Titel „I Crashed My Airplane“ sieht man Trevor Jacob fluchend aus dem Flieger steigen. Ausgerüstet mit Selfiestick und Fallschirm springt er heraus, während das Flugzeug unkontrolliert weiterfliegt.
Dadurch, dass er an dem Flugzeug Kameras angebracht hat, wird der Absturz bis zum Ende gefilmt. Auch seine eigene Stunt-reife Landung filmt er mithilfe verschiedener Kameras, inklusive des Selfiesticks. Nachdem Trevor Jacob den Boden erreicht hat, flucht er weiter bei dem Versuch, sich aus einem Gestrüpp zu befreien.
Als er auf Autofahrer trifft, äußert er, dass er einen Motorausfall gehabt habe und nicht landen konnte. Im Abspann des Videos steht: „Danke an die Bauern, die mich gerettet haben.“
YouTuber wollte wohl seine Reichweite erhöhen
Hat Trevor Jacob den Vorfall gemeldet? Jein. Zwar meldete der Bruchpilot den Absturz zwei Tage später an die Behörde, behauptete aber nicht zu wissen, wo sich das Wrack befinde. Die Beweise soll er versteckt und dadurch die Ermittlungen behindert haben (via PC Gamer).
Wie ging es mit Trevor Jacob weiter? Nach mehreren Untersuchungsverfahren habe er alles eingeräumt und sich schuldig sprechen lassen. Aktuell steht er wegen einer Anklage wegen Zerstörung und Verschleierung vor einer möglichen Gefängnisstrafe von bis zu 20 Jahren.
Eine etwas harmlosere Inszenierung, um eine möglichst große Reichweite zu generieren, seht ihr hier:
Warum stattete Trevor Jacob alles mit Kameras aus? Das fragt sich wohl jeder, der das Video sieht. Vor dem Flug habe er alles vorbereitet, denn: Er habe nie vorgehabt, den Flug auf eine normale Art zu beenden. Seine Intention sei laut PC Gamer gewesen, mit dem Video seine Reichweite für ein Sponsoring zu pushen.
Auch in einem Reddit-Thread zum Thema hinterfragen viele Nutzer den Inhalt seines Videos. Sein ganzes Verhalten sei auffällig und in den gezeigten Umständen wäre eine Notlandung mit höchster Wahrscheinlichkeit möglich gewesen. Während seiner Wanderung zum Wrack erklärt er, dass er immer einen Fallschirm tragen würde, was in seinen anderen Flugvideos aber nicht der Fall sei, merkt eine Nutzerin an.
Gibt es das Video immer noch? Ja, das Video ist nach wie vor online. Und das kritisieren mehrere YouTube-Nutzer in den Kommentaren. Mehrere merken an, aufgrund der Schlagzeile darauf aufmerksam geworden zu sein. Eine Nutzerin schreibt: „Eine Pilotenlizenz ist nicht nur ein Privileg, sondern auch ein Symbol der Verantwortung in der Luftfahrt.“ Die Lizenz sei Trevor Jacob Anfang 2022 entzogen worden.
Mehrere Nutzer vergleichen den Unfall mit einem GTA-Stunt. „Point of View: Du bist Trevor in GTA, inmitten einer Auslieferung, drückst den falschen Knopf und anstatt das Paket herunterzuwerfen, endet es damit, dass du aus dem Flieger springst.“ schreibt „Arthur Tipaldi“. “Dieser Mann hätte jemanden töten können. Er springt aus dem Flieger, als spiele er GTA”, merkt „Karma“ an.
Challenges, Streiche und Fake-Videos für Klicks sind immer so eine Sache. Auch diese Aktion eines YouTubers ging schief und endete im Krankenhaus.
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Müsstest es in der Überschrift nicht heissen, „lässt den Absturz wie ein Unfall aussehen“? Das der Absturz eine geplante, menschengefährdende „Stuntshow“ und kein Unfall war, geht zumindest für mich aus dem Artikel hervor. Hoffe er wird lange genug eingebuchtet…