YouTube: 21-Jähriger landet nach missglücktem Streich im Krankenhaus, nun droht ihm selbst eine Anklage

YouTube: 21-Jähriger landet nach missglücktem Streich im Krankenhaus, nun droht ihm selbst eine Anklage

„Prank Videos”, in denen Menschen Streiche gespielt werden, um ihre Reaktionen zu filmen und öffentlich zu machen, erfreuen sich auf YouTube stetiger Beliebtheit. Ein solcher Streich ging nun fürchterlich schief und endete für den Scherzbold im Krankenhaus.

Hinweis: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 5. April, wir haben ihn am 6. mit neuen Informationen ergänzt.

Was ist das für ein YouTuber? Der 21-Jährige Tanner Cook ist ein Mitglied der YouTube-Gruppe „Classified Goons”. Auf ihrem Kanal mit 41.000 Abonnenten beschreiben sie sich als „nur ein paar Holzköpfe”.

Die Videos der Classified Goons bestehen hauptsächlich aus „Pranks”, also Streichen. In ihrem erfolgreichsten Video taten sie sich mit dem kontroversen YouTuber JiDion zusammen und machten Leute auf ihren eigenen Kameramann aufmerksam, nach dem Motto: Schaut mal, da filmt euch einer!

Die Streiche sind in der Regel recht harmlos, wenn auch ein bisschen albern und teilweise unangenehm. Aallerdings leben die Videos davon, dass eine Reaktion der Opfer provoziert wird. So trägt ein Video den Titel: „Wütender Typ stürmt auf die Kamera zu”.

Jetzt ging eine Reaktion viel zu weit: Das Ziel des Streichs zückte eine Waffe und schoss dem 21-jährigen YouTuber in den Bauch.

Cook: „Ich habe nur einen einfachen Streich gespielt”

Wie kam es zu den Schüssen? Berichten zufolge wurde Cook während eines Drehs der Classified Goons im Einkaufszentrum Dulles Town Center in Sterling, Virginia angeschossen. Dabei soll er am Magen und an der Leber getroffen worden sein.

Das Ziel der Classified Goons soll der 31-jährige Alan W. Colie gewesen sein. Der habe sich jedoch nicht aufgeregt, sondern wortlos seine Waffe gezogen und geschossen.

Wie geht es dem YouTuber? Cook wurde ins örtliche Krankenhaus gebracht und dort operiert. In einem exklusiven Interview mit dem Nachrichtensender WUSA9 sagte Cook, dass es ihm gut gehe. Er scheint die ganze Sache recht locker zu nehmen:

Es geht mir gut. Ich habe nur einen Streich gespielt, einen einfachen Scherz, und dieser Typ hat es nicht gut aufgenommen und auf mich geschossen.

Tanner Cook via Kotaku

Aufhören möchte der 21-Jährige aber nicht: Das Posten von Videos sei seine Leidenschaft, sagte Cook dem Nachrichtensender, er habe vor, zu YouTube zurückzukehren. Er wird sich voraussichtlich vollständig von seinen Verletzungen erholen.

Was geschieht mit dem Schützen? Der mutmaßliche Täter wurde noch vor Ort festgenommen. Gegen ihn wird wegen schwerer, vorsätzlicher Körperverletzung, Verwendung einer Schusswaffe beim Begehen eines Verbrechens und Entladung einer Schusswaffe in einem Gebäude ermittelt.

Ein Ermittler des Lake County Sherriff’s Office sagte der US-Seite Kotaku:

Wir haben den Schützen in Gewahrsam. Wir können den Namen des Opfers oder die Tatsache, dass das Opfer eine Social-Media-Präsenz hat, was Sie vielleicht schon wissen, nicht veröffentlichen. Wir können nur begrenzte Aussagen machen, aber das Opfer ist immer noch im Krankenhaus.

Das Video, das während des Vorfalls entstand, wurde den Ermittlern übergeben. Eine vorläufige Gerichtsanhörung in dem Fall wurde für Anfang Mai anberaumt.

Update 6. April, 12:35 – Nach Informationen des Nachrichtensenders WUSA9 soll Cook dem Schützen gefolgt sein, ihm sein Handy ins Gesicht gehalten und per Google Translate die Nachricht: “Ich denke, du riechst” abgespielt haben.

Der YouTuber, der sich nicht mehr auf der Intensiv-Station befinden soll, könnte sich nun selbst wegen Belästigung verantworten müssen (via YouTube).

Es ist nicht das erste Mal, dass ein Streich in den USA mit Schusswaffen-Gebrauch endet. 2017 wurde ein 28-Jähriger erschossen, nachdem zwei CoD-Spieler miteinander in Streit geraten waren und der eine dem anderen aus Spaß die Polizei vorbei schicken wollte. 5 Jahre später wurde der Fall beigelegt:

Swatting: 28-Jähriger wird wegen einer Wette bei Call of Duty um 2 $ erschossen – Nun erhält die Familie 5 Millionen $

Quelle(n): Kotaku, The Guardian, WUSA9 via YouTube
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Mac31

Nun damit wäre auch die Frage geklärt, wie lange muss man Leute erschrecken, bis jemand von diesen krass überreagiert. Eine Katastrophe mit Ansage, aber noch nicht für den Darwin Preis qualifiziert.
Fragt sich nur, lernt er was daraus?

VonGestern

Um ehrlich zu sein, empfinde ich eine gewisse Genugtuung.

Drahn

Ich kann mit Pranks nichts anfangen. Ich kann nicht verstehen, wie man sich auf Kosten anderer (unschuldiger) Leute lustig machen kann und damit sogar noch Geld verdient. Ich finde sowas nicht lustig, sondern ziemlich eklig.

Werden die “geprankten” Leute am Gewinn beteiligt? Oder kriegen die eine Entschuldigung oder sonst etwas? Viele Pranks gehen einfach zu weit und ehrlich gesagt habe ich auch kein Mitleid mit den Scherzbolden, wenn ihre Opfer sich das nicht gefallen lassen.

Stephan

Pranks sind meiner Meinung nach nur dann ok, wenn die geschädigten im Nachhinein drüber lachen können.

Drahn

Ist aber auch sehr schwer, da man von einem unbekannten Menschen nie 100%ig wissen kann, was dessen Humor ist. Ansonsten gebe ich dir recht.

Shiadra

Wie erkennen die Spassmachen eigentlich ob ihr ausgewähltes Opfer evtl. unter angststörungen leidet oder Evtl. ein schwaches herz hat?

Snake

Erst dann wenn es zu spät ist. Du glaubst doch nicht ernsthaft das die sich darum kümmern ob es ihrem Opfer körperlich und/oder geistlich gut geht. Wenn die jemanden Pranken der danach noch irgendwie eine krasse Reaktion bringt, sei es ausrasten oder zusammenbrechen weil das Herz durch den Prank versagt, halten die extra drauf für Klicks. Sah man auch gut beim Bombenprank von AR. Ihm war scheiß egal ob er dadurch andere verängstigt, hat ja sogar vor Gericht als der Clip gezeigt wurde gelacht. Hauptsache klicks, das ist denen am wichtigsten.

Shiadra

Hm dann müssen Sie sich nicht wundern wenn mal jemand schießt wie hier, ist ja schließlich ein Angriff

Nthusiast

In Amerika einfach so andere Leute zu provozieren grenzt schon an Wahnsinn.

Aber klar, für die Reichweite war’s gut…

Toby87

Diese angeblichen Pranks werden immer als “harmlose” Streiche getarnt, aber wer kennt nicht die Videos wo Killerclowns Leute erschrecken oder Leute in Gangvierteln provoziert werden.
Ist doch klar dass das mal nach hinten losgeht. Am Ende des Tages muss man dann auch mit den Konsequenzen rechnen, nicht jeder versteht einen Spaß direkt und man kann auch mal auf jemanden treffen der eh erhöhtes Gewaltpotenzial hat und dann noch einen bescheidenen Tag hatte.
Das Gewalt keine Lösung ist sollte jedem klar sein, aber oft provozieren die angeblichen Pranker halt auch auf einem anderen Level, ansonsten wären die Videos auch schnell langweilig

Stephan

Amis und Waffen. Ein Klassiker.

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