Manche Fehler verzeiht man, andere nicht. Gerade in World of Warcraft gibt es ein paar Mechaniken, die immer für Stress sorgen.
Gerade im Bereich der PvE-Bosskämpfe zählt World of Warcraft auch nach Jahren noch zu dem Besten, was das Genre zu bieten hat. Es gibt abwechslungsreiche Kämpfe, interessante Mechaniken und die eine oder andere Fähigkeit, die man verinnerlichen und deren Auswirkung man sich ganz genau einprägen muss. Denn häufig kann ein Fehler nicht nur das eigene digitale Ableben bedeuten, sondern gleich noch die ganze (Raid-)Gruppe ebenfalls mit in den Untergang zerren.
Wir zeigen euch einige der bekanntesten Mechaniken, bei deren Scheitern gerne mal im Voice-Chat die Fetzen fliegen.
1. Baron Geddon – Lebende Bombe
Raid: Der geschmolzene Kern (Vanilla)
Es ist einer der ersten Raidbosse aus World of Warcraft überhaupt und nach heutigen Standards vollkommen trivial. Doch damals war die Zeit noch eine andere. Komplexe Mechaniken gab es noch nicht und überhaupt schnell auf Mechaniken zu reagieren, kam ohnehin selten vor.
Ein Paradebeispiel hierfür ist die „Lebende Bombe“ von Baron Geddon. Hier steht der ganze Raid normalerweise auf einer Stelle, um den Schaden zu begrenzen und die Heilung zu erleichtern. Einzelne Spieler werden von Baron Geddon ausgewählt und mit der lebenden Bombe belegt. Anschließend hat dieser Spieler 8 Sekunden Zeit, um sich aus der Gruppe zu entfernen und in Sicherheit zu bringen. Das macht man, weil nach Ablauf des Timers die Lebende Bombe explodiert und hohen Schaden verursacht – nicht nur an der betroffenen Person, sondern auch an allen Charakteren im direkten Umkreis.
Noch heute dürften manche Veteranen das Geschrei in niedriger Bitrate ihres Raidleiters vom TeamSpeak-2-Server im Kopf haben, wenn sie selbst die lebende Bombe vermasselt haben.
2. Der Lichkönig – Entweihen
Raid: Die Eiskronenzitadelle (Wrath of the Lich King)
Für viele ist es der beste Bosskampf von World of Warcraft und das spannende Finale der ursprünglichen Geschichte von Warcraft III und The Frozen Throne. Der Kampf gegen Arthas hoch oben auf der Eiskronenzitadelle gehört zu den spannendsten und besten Bosskämpfen überhaupt.
Das lag nicht nur an dem tollen Abschluss-Cinematic und der Story, sondern auch an den interessanten Fähigkeiten. Viele davon konnten zum sofortigen Tod führen. Doch keine der Mechaniken ließ Raidleiter und Gruppenmitglieder so panisch aufkreischen wie das berüchtigte „Entweihen“.
Entweihen wird auf einen zufälligen Spieler gewirkt und erschafft eine gräuliche Fläche auf dem Boden, die nur wenig Platz einnimmt. Das ändert sich jedoch rasant, wenn man nicht blitzschnell reagiert. Denn die Fläche verursacht Schaden an Spielern, die sich in ihr aufhalten. Jedes Mal, wenn diese Fläche Schaden verursacht, dann wächst sie an. Nicht nur wird dabei jedes Mal der verbliebene Platz zum Kämpfen geringer, sondern das Anwachsen der Fläche sorgt auch dafür, dass mehr und mehr Spieler unabsichtlich in ihr stehen und sie dadurch noch rasanter wächst.
Häufig kam es vor, dass im Verlauf von wenigen Sekunden aus einer kleinen Pfütze eine tobendes Meer aus grauer Pampe wurde, die den Raid dann schmerzaft dahinraffte.
3. Überrest von Ner’zhul – Böswilligkeit
Raid: Das Sanktum der Herrschaft (Shadowlands)
Shadowlands sitzt vielen Spielerinnen und Spielern von World of Warcraft noch tief in den Knochen – aus mehreren Gründen. Denn auch wenn die Erweiterung viel Kritik geerntet hat, waren die Bosskämpfe doch interessant und ziemlich oft tödlich.
Einer dieser Kämpfe ist das Gefecht gegen den „Überrest von Ner’zhul“. Der ehemalige Orc-Lichkönig hat eine Mechanik, für die er berüchtigt war, die „Böswilligkeit“. Hierbei werden – je nach Schwierigkeitsgrad – mehrere Spieler mit einem negativen Effekt belegt, der langsam heruntertickt. Sobald der Effekt ausläuft oder der Charakter stirbt, zündet ein starker „Knockback“-Effekt. Der betroffene Charakter wird rückwärts geschleudert und alle anderen Spieler werden vom betroffenen Charakter ebenfalls weggestoßen.
Der Clou war, dass die betroffenen Charaktere sich am Rand der Bossplattform positionieren und zwar mit dem Blick auf den Abgrund. Nur dann wurde der Raid auf die Plattform und auch er betroffene Spieler zurückgestoßen.
Viel zu oft kam es allerdings vor, dass Spieler mit der Böswilligkeit es „verrafft“ haben. Entweder haben sie sich aus Unwissenheit gar nicht bewegt, sind nicht ganz an den Rand der Plattform gelaufen oder haben zum Boss und nicht zum Abgrund geschaut. Je nach Art des Fehlers landete dann nur der Betroffene, ein paar oder gleich der ganze Raid im Abgrund.
4. Lady Vashj – Besudelter Kern
Raid: Der Schlangenschrein (The Burning Crusade)
Beim Kampf gegen Lady Vashj hat Blizzard dann etwas ganz Neues ausprobiert. Anstatt einfach nur Feinde zu töten, musste man im Kampf einen Gegenstand plündern und diesen auf den Boss schleudern, um einen Schutzschild zu durchbrechen.
Der Haken an der Sache war, dass Spieler mit dem besudelten Kern sich nicht mehr bewegen konnten. Die einzige Aktion, die übrigblieb, war es, den Kern an einen anderen Spieler in Reichweite zu schleudern. Wie eine heiße Kartoffel musste der Kern weitergereicht werden, damit letztlich jemand in Reichweite zum Boss ihn auf den Schild schleudern konnte.
In der Theorie eine einfache Aufgabe, scheiterte es doch an einer eher ungewöhnlichen Sache: dem Inventar-Management der Spieler. Denn wer ein Inventar von rund 100 Plätzen besitzt und dort keine Ordnung hält, blickt panisch auf die Taschenplätze und sucht verzweifelt den besudelten Kern. Da hilft es natürlich auch nicht, dass mit jeder verstreichenden Sekunde der Rest der Raidgruppe unruhiger wird und die Rufe im Voicechat immer lauter werden.
„Ich hab den nicht im Inventar!“, wurde so manches Mal einfach panisch behauptet.
Der Vorteil: Nach dem Kampf hatten alle ganz sicher ein aufgeräumtes Inventar, um sich diese Schmach in Zukunft zu ersparen.
5. Arans Schemen – Flammenkranz
Raid: Karazhan (The Burning Crusade)
Über Jahre wurde es den Heldinnen und Helden von Azeroth eingetrichtert, sich möglichst schnell aus bedrohlichen Flächen rauszubewegen. Egal ob „Voidzones“ oder todbringende Flammen – aus allem sollte man schleunigst verschwinden.
Zumindest meistens.
Im Kampf gegen Arans Schemen im ursprünglichen Karazhan, wurde dieser Gedanke plötzlich verworfen. Denn Aran zauberte einen „Flammenkranz“. Das war ein Ring aus Feuer, der sich um einen Spieler bildete und bedrohlich loderte.
Die antrainierte Reaktion ist hier: Schnell raus!
Doch genau das darf man bei speziell dieser Fähigkeit nicht. Denn wenn ein Spieler seinen Flammenkranz verlässt oder ein anderer Spieler mit in den Flammenkranz tritt, dann explodiert dieser und lässt mit ziemlicher Sicherheit die ganze Gruppe sterben.
Und Hand auf’s Herz: Beim ersten Mal haben wir das doch alle falsch gemacht.
Aufgrund seiner großen Beliebtheit, wurde der Zauber auch in Legion noch einmal übernommen. Medivhs Schemen in der Neuauflage von Karazhan benutzt diese Fähigkeit ebenfalls und hat damit vermutlich schon mehrere Zehntausende Dungeon-Gruppen auf dem Gewissen.
Eben weil der Dungeon gelegentlich noch aktuell ist, hat auch dieses Video wieder an Relevanz gewonnen. Ein Choral, der vor vielen vielen Jahren in Raidgruppen geteilt wurde und noch heute vielen im Ohr erklingt, wenn der Boss mal wieder „Flame Wreath“ wirkt:
Bonus: Der Rat des Blutes – Totentanz
Raid: Schloss Nathria (Shadowlands)
Streng genommen fällt diese Mechanik nicht in die Kategorie, aber sie ist doch ein Grund, der so manche (WoW)-Freundschaft auf die Probe bestellt haben dürfte. Die Rede ist von der Tanzeinlage im Kampf gegen den Rat des Blutes.
Dieser „Totentanz“ ist im Grunde eine recht simple Mechanik. Jedem Spieler wird eine Position auf der Tanzfläche zugewiesen, die man einnehmen muss. Danach sagt der Boss laut an, in welche Richtung „getanzt“ werden muss. Er schreit etwa „Tänzelt nach links“, woraufhin jeder Charakter sich ein Feld auf dem gekachelten Boden nach links bewegen muss. Um das zusätzlich zu veranschaulichen, gibt es dabei noch eine Vielzahl von NPCs, die diesen Schritt alle gleichzeitig durchführen.
Dennoch gab es in jeder Raidgruppe diesen einen Charakter, der mit der Mechanik heillos überfordert war. Während alle Spieler sich im Einklang bewegten und dabei einen hilfreichen Tempo-Buff aufbauten, gab es immer einen tänzerisch unbegabten Charakter, der einfach kreuz und quer lief und schlicht nicht verstanden hat, was der Boss oder der Kampf im Allgemeinen überhaupt von ihm wollte. Selbst nach mehreren ausführlichen Erklärungen kann man diese Person noch immer dabei sehen, wie sie den negativen Debuff stapelt und letztlich an dem Schaden stirbt.
Immerhin: Diese Mechanik tötet nur den einzelne Spieler. Daher hatte man als Raidgruppe meistens gut etwas zu lachen.
Kennt ihr weitere Bossmechaniken, die schon zu Streit und Problemen geführt haben oder über die ihr ganz besonders lachen musstet? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!
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Mir fällt spontan noch der Sludgefist Fight ein mit den Kettenverbindungen sowie die schwarze Fläche (Defile?) beim Jailer die analog zum Lich King immer größer wurde wenn man drin stehen bleibt.
Spiel mechanischen sind das eine aber das andere sind Sozial Verhalten,wenn man Spielverhalten bekannt ist kann man sich anpassen aber an Sozial Verhalten nicht als erfahrener alter Wowler wusste ich aufch auf was man sich bei Blizard einläßt udnweil man viels chnell etwas ereichen will müssen sich viele bemühen alles schnell zu erreichen also Opfert man Spieler.
In RND Gruppen kann man wesentlich mehr erreichen als inzw. in Gildengruppen.aber man macht gerne etwas mit Sttischen Gruppen zusammen.
Auch das System von WoW versucht Spieler zu Frustrieren deswegen sah mal wohl nur den weg den Retail gegangen ist.
Der server wo ich spielte auf Horden seite hat sich in letzter Zeit Horde fast halbiert.
Andere Raidleader klagen das immer mehr Spieler aufhören.
In die Sparte lustig fällt auf jeden Fall der Heigan-Dance.
Obwohl man da als Heiler teilweise ganz schön am schwitzen war…^^
Hach JAA, nerzul..
Bestes Erlebnis: die erste Kugel stand beim kick mitteig, der RAID ist aufm weg in den Abgrund, die zweite Kugel läuft im Flug aus und ist so gut positioniert das 80% der potentiell Toten Charaktere wieder auf die Plattform geschleudert werden und den Bossfight weiter machen können
Man steht kurz da und ist verwirrt aber wenn man keinen lachflash bekommt kann man noch gewinnen..
Dazu fällt mir auch noch der jailer mit seinen Kugeln ein.. 3 kugeln für 3 Löcher, das war auch immer Freude X)
Thaddius ….
Jo, Thaddius. Und das doppelt.
Einige scheiterten ja schon dabei auf die Plattform zu springen. =)
Die Among us Mechanik der Lords der Schrecken im Mausoleum.