Ein Streamer auf Twitch namens G5_Sin hat auf Kritik an seinen Methoden äußerst aggressiv reagiert. Er zeigte eine Pistole live auf Twitch und drohte einem anderen Streamer, er würde ihn nach New York verschleppen und auf der Straße zusammenschlagen. Der so bedrohte Streamer meldete G5_Sin, doch hörte einen Monat lang nichts von Twitch. Dann erst kam der Bann, nachdem eine größere Streamerin nachgebohrt hatte.
Wofür wurde der Streamer kritisiert?
- G5_Sin ist ein kleiner Streamer auf Twitch mit etwa 40 Zuschauern im Schnitt, der offenbar einige seltsame Methoden verwendet, um zu wachsen
- So soll G5_Sin „Schau mich, dann schau ich dich“-Deals mit noch kleineren Streamern eingehen, sich aber nicht unbedingt an die Deals halten. Man nennt das einen „Support für Support“-Streamer
- Ein Kollege des Streamers, JTX_Live, der ebenfalls etwa 40 Zuschauer unterhält, hat dieses Verhalten in YouTube-Videos thematisiert und kritisiert. Er hat sich mit dubiosen Methoden beschäftigt, wie manche Streamer wachsen wollen – etwa durch falsche Giveaways (via youtube).
Für Fehlverhalten werden Streamer und Streamerinnen auf Twitch schon mal gesperrt:
Streamer reagiert auf Kritik an ihm mit klarer Gewalt-Drohung
So reagierte G5_Sin: Der Streamer bezeichnete sich selbst in einem Stream als Rap-Star und sprach den Kritiker direkt an. Das berichtet die Seite Kotaku. Videos der Vorfälle sind mittlerweile gelöscht:
JTX, ich werde die Scheiße so hart aus dir prügeln, dass deine Mutter weint, Bro. Und wenn du keine Mutter hast – du Penner, dann werde ich deinen nächsten Angehörigen zum Weinen bringen.
Der Streamer sagte zudem über den britischen Streamer
Ich werde diesen Motherfucker nach New York City, nach Manhattan, fliegen. Da gibt’s keine Polizei. Ich flieg diesen Typen nach Manhattan und ich bring ihn in eine Seitenstraße – denkt ihr die Bullen juckt es, wenn ich den zusammenschlage?
So bedrohter Brite meldet Streamer – Aber Twitch tut einen Monat nichts
So reagierte JTX: Der meldete diese Streams an Twitch. Der britische Streamer sagte: Er hatte tatsächlich vor, in die USA zu fliegen, aber nach den Drohungen sei er vorsichtiger, wem er eine Adresse mitteilt.
Außerdem wollte er nicht, dass so ein Verhalten, auf Kritik einfach mit Gewalt zu drohen, auf Twitch einfach so durchgeht. So ein Verhalten könne andere Nutzer ja so erschrecken, dass die für immer von Twitch verschwinden, glaubt JTX.
So reagierte Twitch: Die machten einen Monat lang nichts.
G5 konnte einen Monat lang weitersenden und auf Twitter erklären: Er habe die Waffe ja gar nicht als Drohung gezückt: Man müsste sich doch viel mehr fragen, was JTX überhaupt angestellt hat, damit jemand so auf ihn reagierte. Das Video sei da ungünstig bearbeitet worden.
Erst als sich eine größere Streamerin mit dem Fall beschäftigte und auf Twitter kritisch nachfragte, warum der Streamer noch nicht gebannt sei, kam plötzlich der Twitch-Bann.
BBjess hat etwa 640 Zuschauer im Schnitt.
Twitch reagiert einmal mehr stark auf Druck bei Social Media
Das ist so seltsam: Das Seltsame an dem Vorfall ist, dass Twitch tatsächlich stark auf Druck über Social Media zu reagieren scheint: Wenn irgendwas auch nur ansatzweise Druck über Twitter erhält, dann scheint Twitch sofort zu reagieren und Banns auszusprechen oder zurückzunehmen:
- So wurde der Streamer MontanaBlack etwa gebannt, nachdem ein Clip seines Malta-Urlaubs viral ging.
- Der Twitch-Streamer Clix wurde hingegen entbannt, nachdem sich Fans auf Twitter zusammenschlossen.
Auch die Priorisierung, wann ein Bann erfolgt, scheint fragwürdig zu sein:
Bei vielen „Kleinigkeiten“, die Aufmerksamkeit bekommen, bannt Twitch sofort. Etwa bei auch nur kleinen Verfehlungen gegen die abstrusen Bekleidungs-Regeln der Plattform
Aber ausgerechnet bei so einem gravierenden Fall, dass Waffen gezeigt werden, scheint Twitch eine echt lange Leitung zu haben.
Das ist auch deshalb so besorgniserregend, weil Twitch bereits mit Amokläufen und Anschlägen in Verbindung gebracht wurde.
Aber offenbar ist es für Twitch kein gravierendes Problem, eine Waffe zu zeigen – während man bei ein bisschen nacktem Unterrücken oder – Gott bewahre – dem Ansatz einer Brust sofort den Bannhammer schwingt.
Manchmal sind die Banns schon sehr schräg:
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Da wundert einen gar nichts. Twitch > USA. Waffengesetze in den USA nicht vorhanden (Texas schon gar nicht). Was sollen sie da tun? Zumal die USA nichtmal ne Demokratie sind, durchtränkt von Kontroversen, geschützt durch Wild West Papiere…?
Drohungen werden da noch weniger ernst genommen, als hier in DE.
Waffen darf man einfach so im Walmart kaufen, diese auch zur Schau stellen.
Aber wehe Nackheit auf Twitch!
In Manhattan gibt’s keine Polizei, na klar doch.
Das Ganze sollte man mal deren Cops melden, dann kann er sich bei einer Hausdurchsuchung mal fragen wo die denn so plötzlich herkommen..
Twitch ist ein amerikanisches Unternehmen und jeder kennt die beschissenen Waffengesetze und den Umgang mit Waffen dort. Mich wundert Twitchs lahme Reaktion da gar nicht.
Nun.So unerklärlich ist das ganze nicht.Gut.Für uns sieht das bescheuert aus.Aber man muss dabei bedenken das Twitch ein US Unternehmen ist.Waffen zu zeigen ist dort kein Grund jemanden zu Bannen.Nackte Haut hingegen schon.Wobei das im Wiederspruch steht, da die USA eine der größten Pornproduzenten sind.Aber Nackte Haut ist schnell bei denen in der Pornoecke.Und Porno dürfen eben nicht geteilt werden.Etwas Irre?Mit Sicherheit
jup, in den sachen spiegelt twitch wirklich die usa wieder. 😂 wobei ich echt nicht verstehe das twitch am anfang nichts gemacht hat. ich glaube das verhalten des streamers passt gut unter die kategorie in den richtlinien “gewalt und drohung” und “hasserfülltes verhalten und belästigen” diese zwei punkte werden dort nicht geduldet. twitch sollte sich echt langsam mal entscheiden ob sie die richtlinien nicht abschaffen sollten, wenn sie die selbst nicht mal kennen und eh bans verteilen wie sie es für richtig halten und andere damit durchkommen lassen.
Ich denke eher die bekommen so unglaublich viele Meldungen, davon sicher auch welche falsch, die kommen kaum nach mit dem Kram.
über Social Media geht es halt schneller, wenn der Vorgesetzte plötzlich davon Wind bekommt.
Das denke ich auch.