Super-Computer für 30 Millionen Dollar für 450.000 Euro verkauft – Weil er kaputt ist

Super-Computer für 30 Millionen Dollar für 450.000 Euro verkauft – Weil er kaputt ist

Die USA bauten 2017 einen Super-Computer für zwischen 20 und 30 Millionen US-Dollar. Jetzt wurde dieser für knapp 450.000 Euro verkauft – Weil der Computer jetzt kaputt ist.

Um welchen Super-Computer geht es? Der Computer in Frage ist Cheyenne. Dieser wurde erst 2017 in Betrieb genommen und war bis Ende 2023 aktiv. Standort ist der Bundesstaat Wyomin in den Vereinigten Staaten von Amerika.

Der ursprüngliche Preis für Cheyenne ist nicht offiziell bekannt. Aufgrund der Bauteile wird der Preis aber bei zwischen 20 und 30 Millionen US-Dollar geschätzt. Genutzt wurde der Super-Computer in der Forschung rund um Wetter, Klima, Flächenbränden oder auch Erdbeben.

Super-Computer unter dem Auktionshammer – Ein echtes Schnäppchen

Wieso wurde er jetzt verkauft? Tatsächlich ist Cheyenne einer der am längsten arbeitenden Super-Computer. Mittlerweile hat er aber wohl so einige Macken. Unter anderem leckt der Computer und Wasser fließt ab. Zudem habe der PC einiges an Power eingebüßt.

Entsprechend wurde der Super-Computer nun versteigert. Mehr zur Auktion könnt ihr in unserer News nachlesen:

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von Benedikt Schlotmann

Für wie viel ging Cheyenne über den Tresen? Der Super-Computer wurde schlussendlich für 446.000 € verkauft, umgerechnet ca. 480.085 US-Dollar. Der Name des Käufers ist nicht bekannt.

Die Auktionäre der US General Services Administration gaben zudem an, dass der neue Besitzer den Transport von Cheyenne komplett selbst organisieren muss. Dabei müsse auf eine Sach- und Fachgerechte Handhabung geachtet werden.

Nicht im Verkauf mit enthalten waren die Glasfaser- und CAT5/6-Kabel, welche die verschiedenen Bestandteile von Cheyenne verknüpfen. Diese wird der Käufer selbst nachkaufen müssen.

Das macht Cheyenne so super

Was macht den Computer super? Der Umfang von Cheyenne macht aus dem PC einen richtigen Super-Computer. Insgesamt umfasst der Bau nämlich unter anderem:

  • 28 Server-Schränke
  • 8.064 Intel CPUs mit insgesamt 145.152 Kernen
  • 313 Terabyte DDR-4 RAM (Arbeitsspeicher)
  • 5.340 Tera-Flops bei bester Performance (Flops werden verwendet, um die Geschwindigkeit eines PCs zu messen)

Insgesamt wiegt die Konstruktion mehr als 12.000 Kilo. Gekostet hat die Konfiguration zwischen 20 und 30 Millionen US-Dollar. Das sowie die zum Launch wirkliche Top-Ausstattung machen aus Cheyenne einen wahren Super-Computer.

Noch zum Launch 2017 war Cheyenne auf Platz 23 im Ranking der schnellsten Super-Computer laut Top500.org. Kurz nach der finalen Installation 2016 stand der PC sogar auf Platz 21. Mittlerweile liegt Cheyenne zwar weit abgeschlagen auf dem 160. Platz.

Natürlich ist ein Supercomputer nicht mit einem handelsüblichen PC für die alltäglichen Aufgaben vergleichbar, dennoch verdeutlicht ein Blick auf die Komponenten eines 4K-Gaming-PC, wie eindrucksvoll das Innenleben von Cheyenne ist.

Ein 4K-Gaming-PC, wie von den Kollegen bei GameStar Tech konfiguriert, hat demnach beispielsweise:

  • nur ein Gehäuse
  • nur einen Intel Core i9 14900KS
  • nur 64 Gigabyte RAM
  • nur 4 Terabyte Speicher via 2 SSDs

Mit der empfohlenen Grafikkarte, einer GeForce RTX 4090 24 Gigabyte, sowie einigen weiteren Bauteilen liegt ihr damit zwar immerhin bei zwischen 4.000 € und 4.500 € Anschaffungspreis. Aber eben nicht bei fast 30 Millionen US-Dollar.

Solltet ihr tatsächlich mit einer GeForce RTX 4090 liebäugeln oder gar bereits stolze Besitzer einer solchen Grafikkarte sein, solltet ihr gut auf das teure Stück aufpassen. Ein Garantiefall hätte einen Gamer fast 2.500 € kosten können – mehr, als die Grafikkarte in der Erstanschaffung gekostet hat: Gamer schickt neue RTX 4090 zur Reparatur – Soll mehr bezahlen, als sie offiziell kostet

Quelle(n): 3D Juegos, NSF National Center for Atmospheric Research, Top500, General Services Administration Auctions
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Monfyre

Bei Servern in Rechenzentren ist es doch oft so, dass diese nach Ablauf der Gewährleistungs- und Supportfristen durch neuere Modelle ersetzt werden. Das ist dann oftmals günstiger und eine Versteigerung verhindert die Kosten des Transport und der Verschrottung.

Vor zig Jahren hatten wir eine IBM Shark ESS (nur Storage, glaube 800 Turbo) stehen, welche neu auch mindestens eine 1/4 Mill gekostet haben mag (eher mehr). Die “noch drehenden” Platten mussten auch irgendwann fachgerecht entsorgt werden und es kamen SSD Alternativen. Und der Plattenplatz wird in der Regel ja nicht geringer.

Zuletzt bearbeitet vor 10 Tagen von Monfyre
Franker

Ein Supercomputer ist kein PC. WTF.

decipher2k
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