PUBG: Die neuen Bots sind so blöd, dass ich mich für meinen Sieg schäme

PUBG: Die neuen Bots sind so blöd, dass ich mich für meinen Sieg schäme

Mit dem jüngsten Update 7.1 bekam Player Unknown’s Battlegrounds (PUBG) als neues Feature Bots. Die kommen auch in der neuen Stadia-Version ausgiebig zum Einsatz. Doch anstatt das Spiel zu bereichern, zerstören sie es laut unserem Autor Jürgen Horn und vielen anderen Spielern gerade.

Was hat es mit den Bots auf sich? Mit Update 7.1 kamen Bots ins Spiel. Die sollten das Battle-Royale bereichern und für mehr Erfolgserlebnisse sorgen. Gerade für den jüngst erfolgten Start von PUBG auf Stadia sind Bots als Lückenfüller essenziell. Denn Stadia erlaubt derzeit nur Crossplay mit der PS4 und auch nur, wenn man als Stadia-Spieler mit dem Gamepad spielt.

Wer bei Tastatur und Maus bleiben will, kann nur mit anderen Stadia-Spielern zusammen antreten und die sind leider nach wie vor recht selten. Daher werden fehlende Mitspieler mit Bots aufgefüllt. Und das nicht nur bei Stadia. Bots scheinen nun auch bei anderen Plattformen laut diverser Spieler auf reddit einen Teil der Mitspieler in der Lobby auszumachen.

Macht das die Matches im Battle-Royale-Game jetzt also spannender, weil man gegen die Bots mehr Kills und Action genießen darf?

Bots machen echt alles kaputt

Das waren meine Erwartungen: Ich war nie sonderlich gut in PUBG. Das eher gemächliche, taktische Gameplay ist nicht so meins, ich bevorzuge rasantere BR-Spiele wie Apex Legends. Dennoch wollte ich zum Stadia-Release mal wieder reinschauen, denn dank Game-Streaming konnte ich ja schnell ohne Installation oder nervige Updates loslegen.

Und ein paar Bots kloppen und dazwischen vielleicht den ein oder anderen Spieler umnieten, das macht sicher Spaß. Gerade auf die packenden Gefechte in wild umkämpften Hot-Zones, wo gleich nach der Landung der Punk abgeht, hatte ich mich gefreut. Daher landete ich sogleich in einer großen Stadt, die massig Loot und Action versprach.

So in etwa stellte ich mir das Gefecht in PUBG vor.

So ging die Landung aus: Ich habe schon lange kein PUBG mehr gespielt, aber ich war gewohnt, dass da mehr Leute aus dem Flieger rausspringen. Irgendwie tat das nämlich außer mir keiner. Aber wer weiß, vielleicht war die Grafik schuld, die dank Corona bei Stadia gerade runtergeschraubt wurde und ich sehe die anderen Fallschirme nur nicht gut genug.

Doch tatsächlich war auch unten am Boden keine Sau zu sehen. Niemand war da. Die Geisterstadt war tatsächlich erschreckend leer. Daher konnte ich mich auch ungestört ausrüsten. Die sorgsam antrainierten Battle-Royale-Reflexe ließen mich erst noch vorsichtig rumhuschen, aber irgendwann stellte ich ernüchtert fest „Hier ist echt niemand!“

Es dauerte mehrere Minuten – in denen übrigens auch niemand starb, der Spieler-Counter war immer noch auf 100 – bis ich glaubte, Schritte zu hören. Also war doch jemand da! Ich ging auf die Pirsch, doch nirgends war einer zu sehen. Ein echter Spieler hätte mir schon längst irgendwo aufgelauert, doch hier war niemand.

Ich wollte schon wieder zurück zum looten gehen, da hörte ich plötzlich Schüsse. Sofort ging ich in Deckung. Doch wieder kam nix. Wer immer da rumgeballert hatte, es hatte ihm wohl gereicht, Munition zu verschwenden.

Mein erster Kill, der keinen Spaß machte: Verrückterweise wiederholte sich dies regelmäßig. Immer wieder schoss irgendwer auf mich und ich wusste nie, wer’s war. Ein echter Spieler hätte mir schon längst nachgesetzt, aber irgendein dummer Bot schien wohl stur an einer Stelle zu kleben und nur zu schießen, wenn er mich zufällig sah.

Nachdem ich endlich rausgefunden hatte, wo der feige Bot hockte, umging ich ihn problemlos und schoss ihn über den Haufen. Der Bot war echt zu allem zu blöd und schaffte es nicht, mir Paroli zu bieten.

Von nun an tauchten nach und nach plötzlich weitere Bots auf. Laut Berichten auf reddit spawnen die nämlich nach und nach und sind nicht Mal von Beginn an dabei. Die neuen Bots taten sich vor allem durch wildes Geballer und sinnloses Herumcampen hervor. Wenn sie das nicht taten, rannten sie wie aufgeschreckte Hühner herum und ließen sich abknallen.

Darum sind die Bots die Seuche: Spannend war das nicht. Ganz im Gegenteil. Es spottete jeder Erinnerung, die ich an PUBG einst hatte. Das Spiel war mein erstes Battle-Royale-Game und gerade meinen ersten Runden waren von großer Adrenalinausschüttung geprägt. Jederzeit konnte ein Gegner irgendwo lauern. Waren das Fußtritte, die ich da gerade hörte? Oh mein Gott, ein Gegner kommt und ich hab nur ne Bratpfanne!

Mit den Bots hingegen sind all diese schrecklich schönen Momente des Nervenkitzels für die Tonne. Denn selbst wenn ich wie der letzte Depp spiele, werde ich die Bots noch besiegen, so dumm sind die. Gegen diese Holzdeppen zu gewinnen ist echt keine Leistung und da wird auch ein Chicken Dinner – einst für mich ein absolutes Highlight – zu einem faden, langweiligen Hühnerfleisch-Ersatzprodukt.

Siege gegen diese Bot-Gurkentruppe sind echt nichts wert und man schämt sich eher als das man sich freut. Und bis weit ins Endgame zu warten, bis man dann doch endlich mal einen echten Spieler findet, ist meiner Meinung nach auch Zeitverschwendung.

Community ebenfalls sauer über Bots

Was sagen denn die anderen Spieler? „Ja, lieber Jürgen, nur weil du das so dumm findest, muss das doch nicht allen so gehen“, mögt ihr euch hier fragen. Guter Punkt. Aber wenn man gerade auf Plattformen wie reddit nachsieht, häufen sich dort wütende Beschwerden über die Bots.

  • CatFlapFever auf reddit: „Ich konnte früher in weniger als 5 Sekunden mit 99 echten Spielern in ein Match starten. Jetzt dauert es um die 5 Minuten, um in ein Spiel mit 88 Bots zu kommen. Danke nochmal!
  • Whatabouttaco auf reddit: „Heute Abend war schrecklich, jeder Kill fühlte sich billig und fragwürdig an. Ich habe ein Spiel gewonnen und es war mir völlig egal. Als noch 4 Leute übrig waren, war da kein Nervenkitzel. Ich saß ganz entspannt oben auf dem Hügel und schoss, ganz ohne Angst, getötet zu werden.“
  • Tmc200922 auf reddit: „Wir saßen 15 Minuten lang in Duos auf einem Felsen, während sich Bots auf uns stürzten und Selbstmord begingen. 30 echte Spieler gegen 70 Bots. Wir mussten uns nie neu aufstellen, weil es nicht nötig war. Absolut null Spaß, null Aufregung. Das macht den Unterschied zwischen PUBG und anderen Spielen zunichte.“

Es scheint also, dass die Entwickler mit der Bot-Idee der Community keinen großen Gefallen getan haben. Denn wenn ein Sieg durch fehlende Herausforderung bedeutungslos wird und das ganze Spiel ein ends-langweiliges Suchen nach Bots wird, dann bleibt der Spielspaß auf der Strecke und man wendet sich der Konkurrenz bei Fortnite, Apex oder CoD: Warzone zu.

Bots in Battle-Royale schienen zumindest bei der Konkurrenz Fortnite besser zu klappen. Die sind da zwar auch recht doof, aber sie kommen nur in Matches in großer Zahl vor, die vom Matchmaking niedrig eingestuft werden. Gute Spieler treffen also selten auf sie. Außerdem gibt es Handlanger-Bots, die sogar Ninja zum Verhängnis wurden.

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Mustafa Koc

Also wenn du wirklich nicht so gut bist, dann wären ja auch die Bots in Fortnite für dich langweilig?
Wenn man das zu ende denkt, dann forderst du SBMM wie bei Fornite, damit man in auch mal Lobbys ohne Bots hat.

Visterface

Wenn es die gleiche KI ist wie bei PUBG Lite dann bringen die Bots einen nicht mal um sondern hören kurz davor auf auf dich zu schießen. (Sofern sie das nicht geändert haben)

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