Im August 2020 hat ein 31-Jähriger Mann in den USA 85.000 $ (etwa 77.895 €) Covid-Hilfe erhalten, sich aber für das Geld eine Karte des Sammelkartenspiels Pokémon gekauft. Jetzt hat ihn ein Gericht zu einer Geldstrafe von 10.000 $ (9.164 €) und 36 Monaten Bundes-Gefängnis verurteilt. Die Karte ist auch weg. Sie war ohnehin ein schlechtes Investment.
Warum hat der Mann so viel Geld bekommen? Wie die New York Times meldet, hatte der Mann aus dem US-Bundesstaat Georgia angegeben, er leite ein kleines Unternehmen für „Unterhaltungs-Dienste“ und beschäftige 10 Angestellte. Er bezifferte seinen Umsatz auf etwa 235.000 $ (215.000 €) in 12 Monaten.
Doch wie die Ermittler später sagten, gab es kein solches Geschäft. Der Mann hatte sich das Geld erschlichen.
Das ist die Strafe: Der Mann hat sich im Oktober 2021 den Vorwürfen gegenüber schuldig bekannt (via justice.gov):
Jetzt wurde er verurteilt:
- er muss 3 Jahre Haft in einem Bundesgefängnis absitzen
- dazu muss er eine Geldstrafe von 10.000 $ zahlen
- er muss die vollen 85.000 $ Covid-Hilfe, die er erhalten hat, zurückzahlen
- nach der Haftstrafe steht er noch 3 Jahre unter Aufsicht
Das passiert mit der Karte: Um seine Strafe zu bezahlen, hat er die vorher gekaufte Pokémon-Karte aufgegeben. Die wird jetzt von den Behörden versteigert; das Geld geht in den Topf zurück.
Für die Behörden war der Fund einer solchen Karte ein neues Szenario. Normalerweise werden bei derlei Betrügereien Goldbarren, Yachten oder Luxus-Autos beschlagnahmt, aber keine Pokémon-Karten. Man konnte daher den Wert nicht abschätzen und musste sich erstmal einen Experten suchen, um den Wert der Karte zu ermitteln, wie ein Staatsanwalt der Times sagt.
Die falsche Karte gekauft, als der Markt die höchsten Preise aufrief
Was war das überhaupt für eine Karte? Der Mann hatte sich eine Sammelkarte des Pokémon Glurak in der Shiny-Version der First Edition für rund 58.000 $ (umgerechnet etwa 53.000 €) gekauft.Wie ein Pokémon-Experte sagt, sei das die begehrteste Karte in Pokémon überhaupt.
Allerdings war die Karte nicht ganz perfekt. Sie bekam nur eine Bewertung von 9,5 von 10 möglichen Punkten. Solche Sammelkarten werden nach ihrem Zustand bewertet. Eine 10 ist so wie „frisch aus der Packung, perfekt“, eine 9.5 zeigt schon minimale Gebrauchsspuren.
Die Karte war daher für 53.000 € überteuert, wie der Experte erklärt. Nur die „perfekten 10er“ sind wirklich wertvoll, weil sie so selten sind. Eine solche „Mint“-Karte eines Shiny Charizard gehe schon mal für über 300.000 $ bei einer Auktion weg – die Karte, sich der Betrüger holte, war für den Preis aber überteuert.
Wie der Pokémon-Experte sagt, habe der Mann die Karte damals gekauft, als die Preise für Karten explodierte, jetzt habe sich der Markt wieder deutlich abgekühlt. Wenn ihm jemand frage, würde er der Bundesregierung raten, die Karte erstmal zu halten und auf höhere Preise zu warten.
Mit dem Kauf von falschen Karten machten auch reiche YouTuber bereits Erfahrungen:
Ahnungsloser Mann kauft Pokémon-Karten für 3.000.000 €, ohne Experten zu fragen – Wird betrogen
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Würde gern mal wissen was ihm bei uns in Deutschland passiert wäre.
Bei uns bescheissen doch so einige mit Coronahilfen.
Allein bei den Corona-Testcentern sind durch Fake-Tests wer weiss wieviele Millionen verschwunden.
Solche Arschlöcher sind der Grund warum unbürokratische und schnelle Hilfe so ein Problem sein kann.
Weil solche Dinge durch die Notlage ohne grosse Prüfung geregelt werden müssen ist das schon Ausnutzen eines Katastrophenfalls.
Ist bei uns schon irgendwer dafür in den Knast gegangen?
Die Informationen zur Karte sind so aber nicht ganz richtig…..
Es gibt kein 199er “Shiny” Glurak…. Das erste Shiny Charizard ist im englischen aus dem Set Neo Destiny von 2002. Bei der gekauften Karte handelt es sich um ein 1999er Base Set Charizard Holo 1st Edition, gegradet von Beckett Grading Service
Es gibt einige Karten die begehrter sind….Glurak ist einfach die bekannteste…
Pass ich an, danke.