Ein Künstler gewann den Sony World Photography Awards, doch er lehnt den Preis ab. Denn das Bild stammt nicht von ihm, sondern von einer KI.
Der deutsche Künstler Boris Eldagsen hat letzte Woche bei den „Sony World Photography Awards“ mit dem Bild Pseudomnesia: The Electrician in der kreativen offenen Kategorie teilgenommen und gewonnen. Die „Sony World Photography Awards“ gehören zu den wichtigsten Preisen der Fotografie.
Der deutsche Künstler lehnte den Preis jedoch ab. Denn er erklärt, dass das Foto von KI generiert und gar nicht von ihm gemacht worden sei. So sagt er zur Preisverleihung (via pcgamer.com):
Ich habe mich als frecher Affe beworben, um herauszufinden, ob die Wettbewerbe für die Teilnahme von KI-Bildern vorbereitet sind. Sie sind es nicht.
(…)
KI-Bilder und Fotografie sollten bei einem Preis wie diesem nicht miteinander konkurrieren. Es handelt sich um unterschiedliche Dinge. KI ist keine Fotografie. Deshalb werde ich den Preis nicht annehmen.
Wie sind die Reaktionen? Ein Sprecher der Sony Photography Awards erklärte der BBC, dass man Eldagsen von dem Wettbewerb ausgeschlossen habe. Da er den Preis abgelehnt habe, habe man sich auf Bitten des Künstlers von ihm getrennt.
Ist sowas ungewöhnlich? Solche Aktionen mit KI werden als Spielerei genutzt, etwa um sich zeigen zu lassen, wie das letzte Selfie aussieht, das je auf Erden gemacht wird. Die KI greift dafür auf bereits bestehende Bilder zurück, um daraus ein neues Bild zusammenzusetzen.
Doch diese Vorgehensweise wird schwer debattiert: Denn bisher gibt es keine klaren Regeln zu KI-Bildern oder Kunstwerken. Deswegen gibt es oft Künstler und Leute, die mit Aktionen wie dem Wettbewerb darauf hinweisen wollen, dass bestimmte Regelungen fehlen.
KI ist unter Künstlern heftig umstritten
Der Einsatz von künstlicher Intelligenz im künstlerischen Umfeld ist sehr umstritten. Nachdem die KI Midjourney bei einem Wettbewerb einen Preis gewinnen konnte, sahen die ersten schon den Tod der Kunst voraus. Dazu gehören auch KI-Programme wie ChatGPT von OpenAI, denn hier befürchten einige, dass KI langfristig ihre Arbeitsplätze übernehmen könnte.
Unsere Chefredakteurin findet bei künstlicher Intelligenz und ihren Produkten jede Menge Entspannung:
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Ich finde diese KI-Bilder echt toll, das fördert auch Kreativität das vor allem auch für die Gamebranche und andere Bereich hilfreich sein könnte. Vielleicht kommen so auch mal wieder neue Sachen die Interessant wirken.
Finde ich auch, sollte dann aber ein eigener Preis sein.
Es war absolut richtig den Preis nicht anzunehmen und darauf hinzuweisen das es die Gefahr des Betruges durch KI generierte Sachen gibt…
Hätte ja den Preis an den Entwickler weiter geben können 😁
Schon reichlich dämlich.
Es gibt keine 100%ige Möglichkeit herauszufinden ob ein Bild von einer KI kommt.
Man muss sich auf die Aussagen der Künstler verlassen.
ich würde es jetzt nicht als dämlich bezeichnen, aber ich glaube auch dass es im Fotobereich deutlich schwieriger sein dürfte als z.B. bei Zeichnungen.
Ich glaube auch nicht dass man eine 100%ige Möglichkeit braucht. Nur eine die es einem ermöglicht Bilder von KIs zumindest in ihrer Echtheit anzuzweifeln.
Ob dann ein Bild nicht zur Teilnahme zugelassen wird, wird dann wohl eine Einzelfallentscheidung sein müssen. Eventuell wird es dann auch zu Fehlentscheidungen kommen. Aber immernoch besser als alles durchzuwinken
Mit dämlich bezog ich mich auf den Künstler.
Klar sollte man da Tools zur Prüfung drüber laufen lassen, aber KIs werden auch immer besser, das ist keine dauerhafte Lösung.
Um dem Problem Herr zu werden braucht man denke ich eine Sanktionspolitik für Künstler, zb zeitliche Banns. Wie bei Doping im Sport.
Schön zu sehen das man auf den Feld der Künstlichen Intelligenz große Fortschritte macht.
Ich denke, unsere Generation ist live dabei, wie die Box der Pandorra nach und nach geöffnet wird.
**akte-x-musik