FIFA 19 im Vorab-Test: Wir von Mein-MMO konnten FIFA 19 bereits anspielen und geben Euch nun einen Überblick, was uns am Gameplay positiv und negativ aufgefallen ist.
Mitte Juli fand ein offizielles Presse-Anspiel-Event zu FIFA 19 statt, zu dem wir von Mein-MMO.de eingeladen wurden. Wir durften einige Neuerungen unter die Lupe nehmen und dabei ein paar Matches spielen.
Alles, was uns zum Gameplay von FIFA 19 aufgefallen ist, zeigen wir Euch im Folgenden. Schließlich ist das Gameplay die wichtigste Komponente in FIFA, denn – wie Adi Preißler schon wusste – „Grau is’ im Leben alle Theorie – entscheidend is’ auf’m Platz“.
FIFA 19 im Vorab-Test – Alles, was uns zum Gameplay aufgefallen ist
Was genau haben wir gespielt? Mein Kollege Philipp und ich spielten insgesamt 6 Matches im Anstoß-Modus von FIFA 19 gegeneinander – die Halbzeitlänge betrug 4 Minuten. Die Entwickler betonten vorab, dass diese Anspielversion noch ein „work in progress“ sei. Sie sei bereits sehr nah am finalen Spiel, allerdings fehle noch der Feinschliff, ein paar Bugs müssen noch ausgeräumt werden.
Welche Neuerungen fielen uns direkt ins Auge?
FIFA 19 erfindet den virtuellen Fußball nicht neu: Direkt vorab – habt Ihr in der letzten Zeit FIFA 18 gezockt, wird Euch der Wechsel zu FIFA 19 nicht schwer fallen. Die Grundsteuerung bleibt im Großen und Ganzen gleich. Passen, schießen, flanken – die bewährten Tastenkombinationen sind wie eh und je, man ist sofort wieder drin!
Die Grafik ist top: EA Sports hat wieder ein wenig an der Grafik-Schraube gedreht. Die Aufmachung sieht einwandfrei aus, die Spielergesichter der verfügbaren Teams sehen so realistisch aus wie nie zuvor.
Insgesamt fühlt sich das Gameplay langsamer an als noch in FIFA 18: Das langsamere Tempo war in den ersten Spielen deutlich spürbar, jedoch gewöhnt man sich zügig daran. Nach dem vierten Spiel waren wir der Meinung, dass diese Änderung auf jeden Fall dem Realismus zugutekommt.
Auf diese Gameplay-Neuerungen freuen wir uns in FIFA 19
Pace scheint nicht mehr so sehr im Vordergrund zu stehen wie in den FIFA-Vorgängern: Da das Spiel allgemein etwas langsamer ist, rücken Taktik und Zweikampfverhalten mehr in den Fokus als der Tempo-Wert der Spieler. Ein Mats Hummels wurde nicht von einem Cristiano Ronaldo chancenlos überrannt, sondern konnte den Zweikampf annehmen. Wie wichtig Pace im finalen Spiel sein wird, können wir noch nicht voraussagen, aber die ersten Eindrücke haben uns hierzu positiv überrascht.
Das Active-Touch-System fand ich persönlich klasse. Hierbei hat man mehr Kontrolle bei der Ballannahme und bei Ballberührungen. So ist es möglich, mit dem rechten Stick den Ball hochzuhalten und über die Gegner drüber zu lupfen. Oder man hämmert den Ball auf den Boden, sodass er am Boden abprallt und über den Gegner fliegt, während man selbst am Gegner vorbeirennt.
Zudem gibt es mit dem Active-Touch-System allerhand neue Animationen, wie die Spieler mit dem Ball umgehen und um den Ball kämpfen.
Beispielsweise packen die Spieler einen Flugkopfball aus, um im Mittelfeld noch vor dem Gegner an den Ball zu kommen und ihn zum Mitspieler zu passen. Auch ein angetäuschter Schuss im Vollsprint ist nun ziemlich effektiv, da man kaum Tempoverlust hat und die Gegner fein überspielen kann.
Kurzum: Man hat mehr Kontrolle und mehr Handlungsoptionen mit dem Ball. Dieses Video stellt das Active-Touch-System vor:
Zweikämpfe fühlen sich in FIFA 19 anders an: Ich fand es schwieriger, mit einem normalen Zweikampf (Kreis-Taste auf der PS4) an den Ball zu kommen als noch in FIFA 18. Der Grund ist das neue Feature namens „50/50-Battles“. Hierbei zeigen die Spieler „mehr Instinkt“ im Zweikampf, sodass sie stets versuchen, mit dem Fuß irgendwie noch an den Ball zu kommen. Die Zweikampfsituationen sind somit umkämpfter – und das spürt man auch auf dem Rasen.
Die Grätschen, die wir ausgeführt haben, kamen alle sehr gut. In FIFA 19 sind sie sicherlich ein effektives Mittel, um an den Ball zu kommen. Das Abschirmen (mit L2 auf der PS4) hatte hingegen so gut wie keinen Nutzen.
Passiver Pfeil über Spielern: Was uns auch noch gefiel war ein ausgegrauter Pfeil über einem Mitspieler, wenn man die verteidigende Mannschaft ist. Dieser zeigt an, zu welchem Spieler man wechselt, wenn man die Spieler-Wechsel-Taste drückt. Es handelt sich auch um denjenigen Spieler, der herbeirennt, wenn man Unterstützung im Zweikampf anfordert. Man hat also etwas mehr Kontrolle, da einem schon vorher visuell angezeigt wird, zu welchem Spieler man wechseln kann.
Das hat uns in FIFA 19 bisher nicht überzeugt
Die Torhüter! Leider waren die Torhüter in unseren Matches durch die Bank eine Katastrophe. Jeder, wirklich jeder normale Distanzschuss war im Tor, da die Torhüter viel zu spät reagierten. Einmal flog der Ball gemütlich nur wenige Zentimeter am Torwart vorbei, und anstatt die Hand hinzuhalten, warf sich der Torhüter wie vom Blitz getroffen zu Boden. Und wir reden hier von Hugo Lloris.
Gut, Manuel Neuer hat ein paar Glanzparaden rausgehauen, die echt gut aussahen. Aber wir waren echt überrascht, was die Torhüter alles reinlassen.
Fernschüsse sind zu effektiv: Während bei uns kein einziger angeschnittener Fernschuss ins Tor ging, zappelte hingegen jeder normale Schuss aus der Distanz – also einfach nur Kreis auf der PS4 drücken – im Tor. Da kann man nur versuchen, den Schuss mit einem Verteidiger zu blocken, denn der Torwart hält ihn sicher nicht. Ich habe mir beim Testen dreimal die Notiz gemacht: „Fernschüsse OP“ und dick unterstrichen.
Alles, was uns sonst noch in FIFA 19 auffiel
- Zu den Torhütern: Wenn man den rechten Stick nach innen drückt und den Stick dann bewegt, kann man den Torwart steuern und ihn eventuell besser positionieren. Dieses neue Feature haben wir mehrmals ausprobiert: Es funktioniert einwandfrei, ein Tor verhindern konnten wir damit aber nicht. Zudem fiel uns auf, dass die Torhüter den Ball beim Abstoß deutlich weiter in die gegnerische Hälfte schlagen können als noch in FIFA 18.
- Zu den Freistößen: Freistöße laufen genau gleich ab wie noch in FIFA 18.
- Zu den Ecken: An der Ecken-Mechanik gibt es ebenfalls keine Änderungen.
- Zu den Elfmetern: Die Elfer sind ebenfalls identisch zu denen in FIFA 18. Wenn der Torwart in die richtige Ecke springt, hat er bei uns den Ball immer gehalten – auch bei halbrechten und halblinken Flachschüssen.
- Zum flachen Vollspannschuss: Dieser wurde deutlich abgeschwächt. Wir haben ihn aus vielen Positionen ausprobiert, davon ging nur einer aus kurzer Distanz ins Tor. Man vollführt ihn jetzt übrigens, indem man R1+L1 gedrückt hält und dann mit Kreis die Schussstärke auflädt.
- Zum neuen Schuss-System: Das habe ich zu wenig getestet, um dazu einen ersten Eindruck zu formulieren. Ich bin zu sehr an das alte System gewohnt, weshalb ich immer dieses automatisiert angewandt habe. In diesem Video seht Ihr das neue Schuss-System:
- Zu den Pässen und Flanken: Relativ viele Steilpässe kamen bei uns nicht an. Ansonsten fiel uns hier nichts negativ auf. Dass Bälle aus der Drehung nicht 100% genau an den Mann kommen, fanden wir eher positiv. Man kann sich aber gut in den gegnerischen Strafraum kombinieren, wenn man schnelle Pässe spielt.
- Zu den dynamischen Taktiken: An den Taktiken haben wir ein wenig rumgespielt, allerdings hat die Zeit nicht gereicht, um über deren Einfluss und Nutzen zu urteilen.
- Zum Schiedsrichter: Der Schiri hat in unseren Spielen alles korrekt gepfiffen.
- Zum Abstoß: Bisher war es so, dass bei einer Richtungsänderung die Kamera mitschwenkte. In FIFA 19 sieht es so aus, dass man das ganze Spielfeld in der Breite im Blick hat.
- Jubel-Animationen kann man komplett überspringen.
Fazit: FIFA 19 macht in Sachen Gameplay einiges richtig. Man hat mehr Kontrolle im Spiel, man kann gut kombinieren und für Überraschungsmomente sorgen, das Geschehen sieht flüssiger und realistischer aus. Wir hatten auf dem Anspiel-Event definitiv Spaß.
Allerdings darf EA Sports noch ein wenig an den Fernschüssen und an den Torhütern basteln, welche bei uns keinen guten Eindruck hinterlassen haben. Wenn hier bis zum Release nachgebessert wird, freuen wir uns auf die neue Saison mit FIFA 19!
Wie läuft so ein Anspiel-Event eigentlich ab?
Ein solches Event kann man sich im Grunde wie eine lahme Stehparty vorstellen, die mit der Zeit immer besser wird. Denn zunächst stehen alle irgendwo verloren im Raum rum, bis sich mal ein paar kleine Grüppchen bilden, in denen ausgiebig über Games gesprochen wird. Manche Pressevertreter bleiben auch einzeln in der Ecke stehen und schlürfen teilnahmslos eine Cola, man knabbert vielleicht an einem Häppchen.
Doch wenn die Mitarbeiter von EA Sports die Bühne betreten, nimmt das Ganze an Fahrt auf. Wir bekommen Einblicke in die Entwicklung von FIFA 19, man stellt uns die größten Neuerungen vor. Ingame-Material wird an einem großen Bildschirm präsentiert. Wer sich für Fußball und die FIFA-Reihe interessiert – so wie ich – hängt den Entwicklern hierbei wissensdurstig an den Lippen und schreibt fleißig mit.
Doch erst danach erreicht so ein Event seinen Höhepunkt: Im Raum stehen mehrere „PS4 Pro“-Konsolen verteilt, an denen man zu zweit ein paar Matches im Anstoß-Modus von FIFA 19 bestreiten kann. Währenddessen bietet sich einem die Möglichkeit, mit den EA-Mitarbeiten zu sprechen, um sich anschließend wieder voll und ganz dem neuen Gameplay von FIFA 19 zu widmen.
Wie der Spaß in der endgültigen Version ablaufen wird, werden wir spätestens am 28.09.2018 erfahren. Dann erscheint FIFA 19 mit allen Neuerungen auf PS4, Xbox One, PC und Nintendo Switch.
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Schöner Artikel der schon mal einige Fragen beantwortet. Danke. 🙂
Was soll das immer die gleichen fangesänge FIFA 17 FIFA 18 und FIFA 19