Ein Entwickler von Halo erklärt, was bei modernen Shootern falsch läuft: „Das macht den meisten Spielern keinen Spaß“

Ein Entwickler von Halo erklärt, was bei modernen Shootern falsch läuft: „Das macht den meisten Spielern keinen Spaß“

Viele moderne Shooter haben ein gemeinsames Problem, doch ein Halo-Entwickler erklärt, was falsch läuft und anders gemacht werden müsste.

Was läuft bei modernen Shootern falsch? Wenn man Shooter-Fans fragt, haben viele moderne Spiele wie Call of Duty: Modern Warfare 3 ein großes Problem mit einem klaren Namen: Skill-based-Matchmaking (SBMM).

Das System sorgt in seiner aktuellen Umsetzung regelmäßig für Frust unter den Spielern. Besonders CoD-Spieler wünschen sich seit Jahren, dass SBMM endlich verschwindet.

Auch Max Hoberman, ein ehemaliger Entwickler von Halo, weiß ganz genau, was das Problem beim SBMM ist und erklärt auf X.com (ehemals Twitter) wie man es beheben könnte.

Das neue CoD MW3 präsentiert sich mit Shooter-Action im neuen Multiplayer-Trailer

Was sagt Hoberman zum SBMM? In seinem Thread auf X.com spricht Hoberman zwei grundlegende Probleme an, die das SBMM in modernen Spielen wie CoD MW3 hat:

  • Es gibt keine Variabilität im Matchmaking
  • Es wird bei der Art des Matchmakings nicht in Ranked und Unranked unterschieden

Besonders die fehlende Variabilität im Matchmaking führe laut Hoberman zu Frust und das SBMM versage, weil es versuche, die Anzahl an ausgeglichenen Matches zu maximieren. Das Problem bei einem System mit stets ausgeglichenen Match sei ihm zufolge, dass diese sehr umkämpft und dadurch besonders stressig sind.

Das Versagen des modernen skillbasierten Matchmakings besteht meiner Meinung nach darin, dass es darauf ausgelegt ist, diese perfekten Matchszenarien zu maximieren und die anderen zu minimieren. Wenn es funktioniert, werden die meisten Spiele super eng und super stressig. Dasmacht den meisten Spieler keinen Spaß. Wo bleibt da die Variabilität?

Max Hoberman via X.com

Das System, an dem er damals für Halo 2 und 3 gearbeitet hat, habe im Vergleich dazu drei Spielerfahrungen in Ranked-Matches bereitgestellt:

  1. Matches, in denen man überlegen ist
  2. Matches, in denen man unterlegen ist
  3. Ausgeglichene Matches

Hoberman selbst stellte die Theorie auf, ein guter Mix dieser drei Erfahrungen sei ideal (via X.com)

Außerdem erklärte Hoberman, das Matchmaking von Halo 2 und 3 habe in Ranked und Unranked unterschieden. Lediglich in Ranked habe das System die Spieler anhand ihres Levels gefiltert. In Unranked-Spielelisten wurde beim Matchmaking das Level der Spieler nicht berücksichtigt.

Obendrein habe man den Skill der Spieler nicht übergreifend gemessen, sondern nur pro Playlist. Das habe dazu geführt, dass das Unranked-Matchmaking ein sehr breites Skill-Spektrum zuließ. Dadurch sei das Spielerlebnis laut Hoberman zu einem „zwanglosen Spaß“ geworden, wie es seiner Meinung nach auch sein sollte.

Immer wieder ist SBMM ein großes Thema unter Shooter-Spielern. Auch ein deutscher CoD-YouTuber ist kein Fan von dem System und hat vor allem dann Spaß am neuen MW3, wenn er das Matchmaking manipuliert:

MW3: Deutscher YouTuber erklärt, er hat endlich Spaß am neuen Call of Duty, wenn er das Matchmaking austrickst

Quelle(n): PCGamesN
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Chris

Raus mit dem Schmutz. So wie das in CoD dron ist, ist das wirklich ein Spaßkiller. Ich bin ja nichtmal übertrieben gut in CoD, aber dieses Matchmaking in Casual Lobbys nimmt extrem viel von der Spielerfahrung weg.
Zu OG-CoD Zeiten hatte ich nicht im Ansatz so oft Matches, die mit einem Timer zuende gingen.
Früher hatte ich noch Bedarf in dem Game besser zu werden. Heute frage ich mich: Wozu? Du wirst doch eh nur abgestraft wenn du gut bist.
Früher hab ich in Casual Lobbys mein Play verbessert und dann hat man irgendwann versucht sich mit anderen in Ranked zu messen. Heute stellt man sich die Frage “Ranked, was ist das?”

Monfyre

Wenn man die Spielerzahlen hat oder nicht darauf angewiesen ist, kann man auf SBMM verzichten.

Wenn ein Spiel aber Mixed PvE/PvP Inhalte anbietet wie z.B. Destiny, und im Interesse des Herstellers steht, eine möglichst große Anzahl von Spielern auch im PvP zu haben, bleibt ein gewisser Bedarf nach SBMM nicht aus.
True Vanguard, der Verfechter von CBMM in Destiny ist, hat sich SBMM vor kurzem von einem Bungie Entwickler erklären lassen und steht nun nicht mehr so konträr dagegen.

Bin normalerweise eher ein PvE Typ und war auch nur in dem Bereich in Destiny unterwegs gewesen. Die Ausflüge in PvP, wenn man wieder Bungie auf die Idee kam, übergreifende Questreihen heraus zu bringen, waren kurz, meist erfolglos und endeten in der Löschung der Quest.

In den letzten Seasons ist das normale Crucible aber immer interessanter geworden und überflügelt bei mir Strikes und Gambit. Aber auch nur in den 6v6-Varianten.
3v3 und CBMM kann mir also noch gestohlen bleiben.
Wenn Bungie wegen fehlender Spielerzahlen, die Einteilung in Slices in Bezug auf die PvP-Leistung der Spieler immer weiter aufweicht, besteht eh kein Unterschied mehr, ob mit oder ohne.

Chris

Als recht bewanderter PvP Spieler stelle ich die Frage: Welches SBMM?
Die reden zwar bei Destiny davon, aber das hat nichtmal im Ansatz was mit dem MM gemein, das man in CoD findet. Ich mein als guter PvPler rasierst du dennoch die meisten Runden in Destiny.
In CoD wirst du im aller schlimmsten Fall mit nem Shadowban belegt, wenn du “zu gut” spielst. In der MW3 Beta z.B. einigen Leuten passiert. Du wirst schlicht für das gut sein bestraft. Und Leuten, die tatsächlich nur Noobs zerlegen wollen, spielt man mit solchen MM nur in die Hände.
Vor allem ist bei heutigen SBMM nicht “Fairness” oder “Spaß” im Vordergrund, sondern Gewinnmaximierung.
Da werden Verhaltensweisen wie regelmäßiges Quiten sogar mit entspannteren Lobbys “belohnt”.
Sowas kann keiner wollen. Stell dir mal vor in jedem Mannschaftssport würde man alles dafür tun um möglichst Richtung Unentschieden zu enden.
“Ach du bist der beste Spieler deines Teams? Tut mir leid, heute darfst du nicht aufs Feld weil die Gegnerische Mannschaft nicht so stark ist.” Wo kämen wir da hin? 🤣

Destiny’s MM ist in meinen Augen nichts davon. Es ist weder auf Fairness aus, es fehlt der Spaß (aber das ist weniger dem MM verschuldet) und Gewinnorientiert ist das Ganze gleich zweimal nicht.
Ein PvP wie in Destiny lebt vor allem von neuenInhalten. Lange bevor es SBMM in Destiny gab, hat eben jener das Spiel zu Contentdürren am Leben gehalten.
Wenn interessanter Loot da ist explodieren die Spielerzahlen in Trials. Sämtliche Versuche am MM und den Bedingungen von Matches zu schrauben haben in Trials eher zu einbrüchen geführt.
Ich denke da gerne an das Wochenende zurück, wo du auf Witwenhof nach der Menge deiner Siege eingeteilt wurdest.. Yeeez sind da die Spielerzahlen instand für ein Wochenende eingebrochen. 🤣🤣🤣🤣

Monfyre

Ob das jetzt richtiges SBMM bei Destiny ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen.
Es beschweren sich jednefalls genug Leute darüber, dass es so wäre und ihre Spiele kaputt macht.

Sowas kann keiner wollen. Stell dir mal vor in jedem Mannschaftssport würde man alles dafür tun um möglichst Richtung Unentschieden zu enden.

Dazu sind dann Ligen da. Ist eine Mannschaft besser als andere, steigt sie nach einiger Zeit auf. Ist sie schlechter. steigt sie ab. Dadurch wird ein SBMM in einem gewissen Umfang erlangt.

Zuletzt bearbeitet vor 5 Monaten von Monfyre
Chris

Bungie redet immer von SBMM aber das scheint mehr schlecht als recht zu laufen. Natürlich kann das Matchmaking sich azch negativ auf Suchzeiten und Co. auswirken. Aber die 80/20-Winrate Lobbys gibt es auch heute noch regelmäßig, weshalb ich sehr in Frage stelle wie effektiv das Ganze ist. Auch kann man durch kleine Aussagen in dem ein oder anderen TWID entnehmen, dass die Teambalance (wie schon lang von mir vermutet) sich keinem komplizierten Algorythmus bedient, sondern die Spieler nach einem simplen, optischen Schema zuzeilt. Ist zwar alles nicht so das wahre, trauriger weise aber immernoch besser als die Erfahrungen in MW3 bzw. allgemein CoD die letzten Jahre.
Viele jammern in Destiny aber auch nur rum, da ist alles im Spiel schuld warum man nie ein Makellos bekommt.
Oder sie treffen angeblich “nur Top 1% Spieler, die ihnen die Matches versauen”.
Kannst dir ja denken wie sich sowas als “wahr” herausstellt, wenn man die möglichkeit hat deren letzte Matches zu prüfen… 🤣🙈🤷‍♂️

Ja das mag sein, aber dieses Ligen-Prinzip trifft hier ja nichteinmal zu da wir A von Casual Lobbys reden, wo so ein Prinzip nix zu suchen hat und B das Matchmaking halt eben jeden Mist mit einbezieht und versucht die Erfahrung möglichs auf neutrale Ebene zu glätten. Gibt sogar mittlerweile Experten wie ehemalige Halo-Entwickler, die dieses Matchmaking und den damit verbundenen “Spaß” in Frage stellen.

Fly

Ich find die Matches (bisher) weniger schwitzig als in MW2 muss ich sagen. Generell bin ich aber auch der Meinung, dass SBMM in Unranked Spielen nichts verloren hat. Wenn man Ranked spielt oder sowas wie die Trials in Destiny, meinetwegen, da sollte der Wettkampf schon “fair” sein.
Bei Quickplay sollte da gar nichts (außer der Verbindung bzw. der Region) gefiltert sein. Mein persönliches, deutlich größeres Problem sind die Leute, die scheinbar zu dumm oder nicht gewillt sind, mal vernünftig das Objective zu spielen. Wenn ich da zB bei ner Runde Stellung mit 3 Min an der Spitze des Leaderboards stehe und die anderen so 0 bis 10 Sekunden auf der Stellung waren, läuft was falsch. Oder Abschuss bestätigt, haben 40 Kills aber 3 Marken bestätigt… 😩

KingK

Ich kann da aktuell nur für Destiny 2 sprechen, aber ja: SBMM ist eine Qual.
Ich weiß, dass sich schwächere PvPler daran erfreuen, aber wie soll man lernen und besser werden, wenn man nicht auch mal gegen stärkere rauskommt? Jeder hat mal klein angefangen, das ist überhaupt nicht verwerflich. Abgesehen davon, ist es ja im optimalen Setting eher ein Mix aus allen Skill Leveln.
Es ist wie mit Kindern, die nur mit Gleichaltrigen zu tun haben. Sie lernen irgendwann nur horizontal voneinander, was wenig voran bringt und oft kontraproduktiv ist.

Todesklinge

Das einzige Problem am SBMM ist das keiner gewillt ist die Opfer-Rolle zu übernehmen.
Was absolut paradox ist!

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