Ein MMORPG hat das Feature herausgenommen, von dem viele sagen: Es hat WoW ruiniert

Ein MMORPG hat das Feature herausgenommen, von dem viele sagen: Es hat WoW ruiniert

Zum 25. Geburtstag des MMORPG Everquest sprechen die Entwickler über die Features, die ihr MMORPG von anderen unterscheiden. Dabei spricht man ganz offensichtlich immer wieder über den großen Nachfolger WoW von Blizzard.

Welchen Schritt sind die Entwickler bei Everquest gegangen? Im MMORPG Everquest gibt es keinen Gruppen-Finder. Der Creative Director, Kyle Vallee, sagt im Interview mit PC Gamer:

“Einige MMOs haben Gruppenfinder für alles. Du gehst in einen Gruppenfinder, du gehst in die Zone, du sprichst nicht mit den anderen Spielern, du räumst die Zone so schnell du kannst, und du gehst. Es gibt keine Diskussion. In unseren Spielen muss man mit anderen Spielern reden, wenn man eine Gruppe finden will. Wir hatten mal einen Gruppenfinder, aber wir hatten das Gefühl, dass er das Gemeinschaftsgefühl aus dem Spiel nimmt, also haben wir ihn abgeschafft.”

Das „einige MMOs haben Gruppenfinder für alles“ ist ganz offensichtlich auf WoW und MMORPGs gemünzt, die im Windschatten von Blizzzards Fantasy-Multiplayeronlinerollenspiel entstanden.

Seit WoW den Gruppenfinder 2009 brachte, ist das Feature zum Standard in vielen Spielen geworden.

Warum werden alte MMORPGs wie Everquest auch heute noch gespielt?

In anderen MMORPG spiel’ ich 100 % Solo

Warum verzichtet Everquest auf den Gruppen-Finder? Der Creative Director sagt: Seiner Ansicht nach hätten andere MMORPG den Community-Fokus völlig aus den Augen verloren. Es wirke so, als gäbe man Spielern gar keine Werkzeuge, um eine Gemeinschaft zu bauen.

In den wenigen MMORPGs, die er so spielt, sei er immer alleine unterwegs. Er schließe sich keiner Gruppe an. Es fehle einfach an den Werkzeugen, um Gemeinschaften zu bauen.

In Everquest ist so ein Solo-Spiel kaum möglich, dafür ist das MMORPG einfach zu schwer.

WoW brachte das Feature 2009

Wie ist das bei WoW? Bei „WoW“ wurde der automatische Group-Finder 2009 mit Update 3.3 “The Fall of The Lich King” eingeführt.  Das war ein Patch zu Wrath of the Lichkingr.

Viele WoW-Spieler, die das Spiel schon vor 2009 spielten, sehen den Group-Finder kritisch, weil er die Notwendigkeit, sich einen guten Ruf auf einem Server zu arbeiten und eine Freundesliste aufzubauen, abgeschwächt hat.

Der Group-Finder wird zwar als bequem empfunden und bietet sicher einen hohen Komfort, wurde aber auch immer wieder als der Schritt von Blizzard gesehen, der WoW in die falsche Richtung geführt hat.

Der Weg ging hier weg vom konzentrierten Spiel in einer Gruppe mit Absprachen und sozialen Verpflichtungen, hin zu einem reinen “Durch den Dungeon laufen, sich anschweigen und Loot einsacken”-Spiel.

Das steckt dahinter: Natürlich nutzt Daybreak hier die Chance, zum 25. Geburtstag von Everquest zu sagen: „Uns gibt es noch. Wir sind anders. Wir sind das Original”: Dafür hat man Journalisten extra nach San Diego geholt und sie beim Community-Event beschwatzt.

Das sind auch interessanten Gedanke, die Entwickler vorbringen.

Dennoch wird wohl kaum wer ernsthaft mit dem Gedanken spielen, 2024 neu mit Everquest anzufangen. Mich wollte ein Gildenmitglied so 2003 herum aus Dark Age of Camelot dazu bringen, mir doch mal das tolle Everquest anzuschauen, das MMORPG, das er bis dahin schon Jahre lang begeistert gespielt. Und ich bin damals schreiend rausgerannt, weil das Spiel total veraltet aussah.

Das ist 20 Jahre her.

Dennoch sind die Gedanken, welche die Entwickler äußern, alle spannend und eine Überlegung wert. Es ist eine interessante „Was wäre wenn?“-Frage sich zu überlegen, wie unsere Gaming-Welt aussehen würde, hätte Blizzard 2014 nicht den Gruppefinder eingeführt, der heute in vielen Spielen Standard ist: Die 5 größten „WoW-Killer“, die jedoch von WoW gekillt wurden

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Deadlyjoker

WoW vor dem Gruppen Finder war cancer. Ständiges Chat gespamme und 80% Gruppe suchen 20% Dungeon spielen.
God bless den Dungeon Finder

Kixing

Ja, heute ist WoW auch mit dem Tool absolut cancer, die Community besteht zu 90% aus Die-Hard toxischen spielern, die eine Soziale Kompetenz eines Briefbeschwerers haben.

Stahlfront

Die ganze Diskussion gibs ja schon ewig und ich finde sie höchst seltsam. Hab schon länger kein mmo mehr ohne Dungen Tool gespielt, aber wenns kein Tool gab, hat sich die ganze Konversion zu 90% darauf beschränkt, dass einer den chat zuspammt, mit LFG bla,bla,bla.. Dann schreibt man den an, der lädt einen ein und der Drops war gelutscht. Entweder will einer dann reden, oder nicht! Nur weil ich Minuten (viiiieeelee Minuten lang…) etwas in den Chat spamme, oder warte bis ich im gespamme was finde, was ich brauch… Was hat das mit Interaktion zu tun? Einfach nervige, verschwendete Zeit!

Würde heute kein mmo mehr ohne Dungeon Tool spielen!

Zuletzt bearbeitet vor 3 Monaten von
Stahlfront

Dann ist bei allen alten mmos aber immer was falsch gelaufen! 😂 Hätte man den Spielern mal erklären sollen, wie es laufen soll/muss. Wenn ich an diese Spiele zurückdenke… GW 1 z.b. Der Chat, Tag ein, Tag aus, ein ewiges Gespamme aus LFG… 😂

Zuletzt bearbeitet vor 3 Monaten von
VonGestern

Meine momentane Erfahrungen in Dungeons von PandariaRemix und Frostfürst Ahune:

□Tank rennt durch, egal was wer wie wo sonst ist.
□Heal heilt NICHT mehr. Niemanden. Vielleicht noch den Tank.
□Es wird kein DD wiederbelebt. Niemals.
□In 10 Durchläufen gibts vielleicht einmal ein “Hallo” bei Begrüßung zurück.

Wäre dies anders ohne LFR Gruppenfinder? Ich denke, JA!

Zuletzt bearbeitet vor 3 Monaten von VonGestern
Stahlfront

Echt? Warum sollte es anders sein? Es bleiben die gleichen Spieler. 😄
Nur weil man gezwungen wird, vor der Instanz ein paar Brocken zu schreiben, verhält er sich doch im Dungeon deshalb nicht anders!

Zuletzt bearbeitet vor 3 Monaten von
VonGestern

Na, dann sehen wir dies doch sehr unterschiedlich. Interaktionen miteinander, machen einen Unterschied und verändern auch das Verhalten untereinander. Die “Hallo” Dungeons, waren auffällig immer die angenehmsten Durchläufe. Darum wäre es anders. Als würden sich die Leute immer gleich verhalten, egal in welchem Umfeld sie sich befinden.

Stahlfront

Naja. Das sind halt alles subjektive Wahrnehmungen. Spiele seit 20 Jahren oder so mmos. Früher gabs ja keine Tools. Wie viele tolle “Hallo” Gruppen eskaliert und in Streit / Kick geendet haben, kann ich nicht zählen.
Ich bin in meinem Leben, in unzähligen Spielen, unzählige Dungeons gelaufen. Könnt jetz aus dem Stehgreif raus nicht behaupten, dass die “Hallo” Gruppen besser verlaufen sind, als die aus nem Tool.
Warum auch. Es sind und bleiben die gleichen Menschen! Nur weil in “spezieller Spieler” zum Anfang eines Dungeons gezwungen wird ein “Hallo” zu schreiben, bleibt er trotzdem ein “spezieller Spieler”!

Zuletzt bearbeitet vor 3 Monaten von
VonGestern

Zugegeben, da habe ich nur sehr wenig Erfahrungen mit Gruppen. WoW zwar schon etwas, doch immer mit vielen langen Unterbrechungen.

Die Erfahrungen die ich aktuell machte, waren wirklich: Es gibt ein bisschen blabla, guter Durchlauf.

Ich hoffe nach wie vor, dass nett sein einen Unterschied macht. Nur ob dies jetzt von einem LFR Tool beeinflusst wird, muss ich dann inzwischen leider anzweifeln.

Zuletzt bearbeitet vor 3 Monaten von VonGestern
N0ma

Heiler heilt nicht weil die meisten Skills nicht in der Bewegung casten kannst, das hat sich immer noch nicht zu allen rumgesprochen. 😉 Wiederbeleben wenn man schon 3 km weiter ist macht auch keinen Sinn. Aber stimmt das ist die Realität teilweise. Bei M+max siehts allerdings schon besser aus, man ist vor allem mehr aufeinander angewiesen.

Deshalb ist eine gute Trinity wichtig. Wenn Tanks tanken + Schaden machen + sich selbst heilen können muss man sich nicht wundern. Das Problem ist hausgemacht.

VonGestern

“Heiler heilt nicht weil die meisten Skills nicht in der Bewegung casten kannst, das hat sich immer noch nicht zu allen rumgesprochen. 😉 Wiederbeleben wenn man schon 3 km weiter ist macht auch keinen Sinn.”

Ja wenn die Situationen so gewesen wären, hätte ich es nicht geschrieben. Da könnte man auch argumentieren, man wird nicht geheilt weil man sich aus dem Dungeon geportet hat, und in der Pampa nen Berg runtergestürzt ist. Finde ich nicht in Ordnung. Es geht ums ganz normale, plumpe heilen in ganz gängigen Situationen. Und nach dem der Boss down ist, jemanden zu rezzen, ist wohl nahe genug, um gerezzt zu werden. Selbst dies ist aktuell scheinbar zuviel verlangt. Einfach Schade.

Zuletzt bearbeitet vor 3 Monaten von VonGestern
N0ma

War auch nicht gegen dich gerichtet sondern allgemein eine Beschreibung zum selbst erlebten.

VonGestern

Ok 🙂

Huehuehue

Wäre dies anders ohne LFR Gruppenfinder? Ich denke, JA!

Wäre es nicht, denn der, von dir aufgezählte Inhalt (Remix-Dungeons mit entsprechendem Gear oder entsprechendem Level und Eventboss, der seit 15 Jahren exakt gleich ist und den jeder täglich problemlos und in kurzer Zeit schaffen soll) wird dadurch ja nicht weniger trivial (was in diesen beiden Inhalten aber auch so beabsichtigt ist)

In Remix laufen die ja nicht durch, weil die so geil auf ein Dungeonserlebnis, eine -herausforderung oder einen kleinen Nachmittagsplausch sind, sondern weil sie mit overpowererten Chars (entweder auf einem Itemlevel jenseits der 500 oder einem maximal ausgestatten Level20-Test-Account-Char) versuchen, andere Chars auf dem schnellstmöglichen Levelweg (= so schnell als möglich) auf ein hohes Level zu bringen (mein DK ist gestern in zwei solcher Gruppen für ein paar Dungeons geblieben und war nach 45 Minuten von Level 31 auf Level 60, bevor ich ausgestiegen bin). Nur, weil sie gezwungen wären, ihre Gruppen von Hand zusammen zu bauen, würde sich am Dungeon selbst aber nix ändern, die 70er mit Itemlevel >500 wären immer noch overpowert, die LvL20-Chars ebenso.

Zuletzt bearbeitet vor 3 Monaten von Huehuehue
VonGestern

Nett zueinander sein, verändert alles. Manuelle Gruppensuche benötigt schon minimale Nettigkeiten… Nenn mich, naives Ding aber ich glaube daran, dass dies einen Unterschied macht.

Edit:
Ok, nach deinem Edit verstehe ich dich jetzt. Damit hast du absolut recht mit dem Pandaria Vergleich! Dennoch, einen rezzen oder wenigstens mit dem Boss warten, bis alle da sind bevor die Tür zu ist, wäre.. ja.. wäre toll.. aber….. ne… oder…. ach meh.

Zuletzt bearbeitet vor 3 Monaten von VonGestern
Huehuehue

Dennoch, einen rezzen oder wenigstens mit dem Boss warten, bis alle da sind bevor die Tür zu ist, wäre.. ja.. wäre toll.. aber….. ne… oder…. ach meh.

Das braucht zu viel Zeit^^

Chitanda

Nur mal so am Rande der Dungeonfinder wurde in WoW mit Patch 3.3.0 Eingeführt noch zu Lich King zeiten nicht erst in Dreanor, Dreanor war die Einführung des aktuellen Interfaces so wie wir es seit langem kennen aber nicht die generelle Einführung^^

BlackSheepGaming

Sobald ein MMO den “Zwang” zur sozialen Interaktion abschafft, werden jegliche Selbstreinigungseffekte und Hemmschwellen entfernt. Es ist nun mal einfacher, sich wie ein [zensiert] zu verhalten, wenn man davon ausgehen kann, das es konsequenzlos bleibt und das eigene Spielerlebnis davon nicht betroffen wird. Das betrifft nicht nur WoW sondern jedes MMO (im weitesten Sinn) welches über ein automatisiertes Matchmaking System verfügt.
EVE online ist für mich weiter ein positives Paradebeispiel für Selbstreinigung und gemeinsames Spiel, denn ohne das wird man dort scheitern.
Daher… absolut zutreffende Aussage.

Mithrandir

Ja, die Anonymisierung macht das “schlecht benehmen” deutlich einfacher und verbreiteter.

Aber anzunehmen “Gilden-” und “Gruppenzwang” wäre automatisch gut, weil es “Selbstreinigungskräfte” gäbe ist, in meinen Augen, auch ein bisschen verklärt.

Eine große Gruppe kann in so einem System noch viel mehr ihre Macht ausspielen, auch wenn sie nicht “gut” oder cool sind. Und niemand kann eine hinreichend Große Gruppe “reinigen”, viel mehr kann die ihr System durchdrücken und anderen aufzwingen, weil man ja ohne die nicht spielen kann.

N0ma

Hier gings mehr um Gruppenfindung. Wenn du dann deinen Namen versaut hast wirds schwerer. Bei Auto LFG ist das halt egal.
Gibt viele Punkte die social unterstützen. Da sollte ein MMO möglichst viele davon unterstützen.
In Aion zb wenn du da bei mehreren Raidleads auf der Blacklist landest wirds schwer einen Daily Raid zu finden.
Hängt natürlich auch immer von der Größe des Servers ab.
Wenn WoW dann zb serverübergreifend joined ist der Vorteil kleiner Server dahin.

Zuletzt bearbeitet vor 3 Monaten von N0ma
Mithrandir

Ich kann mich halt erinnern, dass man zu WoW Classic auch auf “Blacklists” landete, wenn man keine optimalen Timings für Düsterbruch Runs und dergleichen bereits perfekt konnte. “Erklärt” oder “beigebracht” hats einem aber keiner der Leute.

Dieses “man kann Leute ausgrenzen” ist bei Idioten vielleicht hilfreich aber man kann eben auch alle ausgrenzen, die einem eigenen Standard, auch wenn der idiotisch ist, nicht gerecht werden.

N0ma

Das ist richtig, hatte ich auch bei Aion erlebt, Heiler ist immer schuld, bumm Blocklist, spricht aber trotzdem nicht dagegen. Wenn du keine Kontrolle hast ists noch schlechter, dann verhalten sich die Leute wie Vollhorst, weil gibt ja keine Sanktion.

Zuletzt bearbeitet vor 3 Monaten von N0ma
Huehuehue

“Keine” Sanktionen ist auch nicht ganz korrekt – Vollhorste werden auch weiterhin zumeist auf Blocklisten gepackt, der Pool an weiteren Mitspielern ist für sie (wie allerdings auch für alle Anderen, was ja der eigentliche Grund für so Dinger meist ist – zu jeder Tages- und Nachtzeit einen adäquaten Pool an Mitspielern bieten zu können, egal wie gut oder schlecht ein einzelner Server bevölkert ist) nur größer und bis man es merkt, dauert es deutlich länger.

BlackSheepGaming

Verklärt… vielleicht, da es damals auf meinem Server in WoW sehr gut funktioniert hat.
Aber wie geschrieben, EVE online ist hier das beste Beispiel.
Ich kenne keine Community, die so hilfsbereit ist. Der Grund ist einfach:
Der Einzelspieler hat ohne Clan vielleicht (erfolgreichen) Zugang zu 50% der Spielinhalte.
Und Clans brauchen den Einzelspieler um nicht einfach von anderen Clans ins Nichts gebombt zu werden.
Beide haben nur Spass am Spiel, wenn sie sich halbwegs “sozial” verhalten.
Meinen ersten Stationsumzug hat mein Clan damals für mich bezahlt/organisiert. Transporter mit Begkeitschutz, Lagereinrichtunge usw. Mich hätte das locker 1-2 Monate Spielzeit gekostet.
Das würde nie in einem Spiel funktionieren, das anonymisiertes Gruppenspiel fördert.
Wohlgemerkt in einem Spiel, das Betrug, Spionage, camping und griefing als Teil der Spielmechanik ansieht und nicht sanktioniert.
Ich glaube, das die Anonymiesierung von MMOs nicht nur eine Bedarfsdeckung ist, sondern die “Verrohung” aktiv fördert. WoW ist da nur eines von vielen Beispielen.

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