Teilnehmer einer Studie spielten Cities: Skylines auf Steam, um ihre Fähigkeiten zum Lösen komplexer Probleme auf die Probe zu stellen.
Was ist das für eine Studie? Ulrike Kipman, Professorin für Bildungswissenschaften, wollte den Zusammenhang zwischen Persönlichkeits- und depressiven Störungen und komplexen Problemlösefähigkeiten untersuchen (via gamesradar+).
Um diese Fähigkeiten in Aktion zu sehen, sollten die Teilnehmer der Studie die Städtesimulation Cities: Skylines spielen. Im Spiel des finnischen Entwicklerstudios Colossal Order geht es darum, eine möglichst effizient funktionierende Großstadt aufzubauen.
Spieler sind verantwortlich für alles, von Infrastruktur und Steuern bis hin zur Gesundheit und Zufriedenheit der Einwohner. Ausgewählt wurde das Spiel, da es “die Spieler kontinuierlich mit neuen Herausforderungen konfrontiert, die es zu überwinden gilt”.
Teilnehmer der Studie waren 242 Menschen zwischen 17 und 48 Jahren mit 9 verschiedenen Persönlichkeits-Störungen.
Menschen mit ausgeprägteren Störungen tun sich schwerer
Was kam bei der Studie heraus? Die Studie zeigt, dass Teilnehmer mit ausgeprägteren Störungsbildern weniger erfolgreich beim Spielen von Cities: Skyline und somit beim Lösen komplexer Probleme waren. Die Persönlichkeitsmerkmale, die sich besonders stark auf den Spielerfolg auswirkten, waren:
- schizotypische Züge, gekennzeichnet von sozialem Rückzug
- histrionische Züge, das heißt, Tendenzen zur Überdramatisierung
- depressive Züge, beinhaltend Gefühle anhaltender Traurigkeit und Interessenverlust
Auch Menschen mit paranoiden und abhängigen Persönlichkeitsmerkmalen taten sich schwerer im Spiel, der Zusammenhang war aber weniger ausgeprägt. Positiv wirkten sich hingegen Merkmale wie Resilienz, Handlungsorientierung und Gestaltungsmotivation aus.
Kipman ist überzeugt von der Nützlichkeit von Videospielen in der Forschung:
[Die Studie zeigt], dass wir komplexe Problemlösefähigkeiten am besten mit Simulationsspielen messen können und nicht mit kurzen Tests.
Ulrike Kipman via psypost
Wenn ihr eure eigenen Problemlösefähigkeiten unter Beweis stellen wollt, findet ihr Cities: Skylines, könnt ihr euch den Citybuilder für PC oder Konsole holen. Besonders empfehlenswert – und sogar in der Studie erwähnt – ist die Steam-Version, da euch der Workshop unzählige zusätzliche Gebäude und Inhalte bietet.
Wollt ihr wissen, inwiefern Cities: Skylines die Parameter einer Mikrowelt nach Brehmer und Dörner erfüllt und Funkes Standards komplexer Probleme gerecht wird, könnt ihr euch die gesamte Studie auf Englisch in Frontiers in Psychology durchlesen.
Der schwedische Publisher Paradox Interactive ist für Simulations- und Strategie-Spiele wie Crusader Kings, Europa Universalis und Victoria. Mit ihrem nächsten Titel knöpfen sie sich eine Lebens-Simulation à la Die Sims vor: Ohne Gewalt, aber mit Nacktheit, wie sich das für Europäer gehört:
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