Spiele machen Kinder dumm und gewalttätig? Neue Studie sagt das Gegenteil

Spiele machen Kinder dumm und gewalttätig? Neue Studie sagt das Gegenteil

Videogames haben nach wie vor den Ruf, für Kinder und Jugendliche schädlich zu sein. Doch eine neue Studie aus England hat herausgefunden, dass Games gerade in den Zeiten der Corona-Krise Kindern guttun und sich sogar positiv auf Lesefähigkeit und Empathie auswirken können.

Was ist das für eine Studie? Die gemeinnützige britische Organisation „National Literacy Trust“ hat fast 5.000 Spieler im Alter zwischen 11 und 16 Jahren zum Thema Games befragt. Dabei ging es vor allem um positive Effekte des Spielens, wie das Hineinversetzen in fremde Rollen, Lesefähigkeit und Kommunikation.

Entgegen der oft gehörten Meinung, dass Spiele Kinder dumm und aggressiv machen sowie zu Amokläufen führen, kam die Studie zu dem Schluss, dass Gaming gerade in den aktuellen Zeiten von Lockdowns und Kontaktbeschränkungen Kindern und Jugendlichen durchaus guttut.

Gaming verbessert Empathie und Lesefähigkeit bei Kids

Kinder die spielen, lesen auch: Laut der Studie lasen 4 von 5 Kids (79,4 Prozent) mindestens einmal im Monat Material zu den von ihnen gespielten Games. Das war vor allem Ingame-Kommunikation (39,9 Prozent) sowie Reviews und Blogs (30,5 Prozent) zu ihren Lieblingsspielen. Allerdings haben auch 21,8 Prozent Bücher und 19,4 Prozent Fanfiction zu Spielen gelesen.

Daraufhin gaben 35,3 Prozent der Kinder und Jugendlichen an, dass sie durch Games insgesamt besser Lesen können.

Games machen Kids kreativ: Ebenfalls interessant ist auch die Erkenntnis der Studie, das 62,5 Prozent der Jugendlichen die Games spielen auch selbst darüber schrieben und kreativ werden. Darunter sind Tipps an andere Spieler, aber auch Blog-Einträge und Reviews sowie Fan Fiction.

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Vor allem Spiele mit komplexen virtuellen Welten wie WoW regen oft die Fantasie der Spieler an.

Games helfen jungen Menschen mit sozialen Kontakten: Ein weiterer wichtiger Punkt der Studie betrifft das Sozialverhalten der Kids. Viele der jungen Leute fanden, dass sie sowohl online wie offline mit Games leichter soziale Kontakte knüpfen können.

Das sei vor allem während der Corona-Krise und den Kontaktbeschränkungen wichtig, denn über Games könne man sicher Kontakt zu Freunden halten oder auch neue Leute kennenlernen. Dass während der Krise viel mehr gespielt wird, haben schon andere Studien belegt. Außerdem diskutieren und besprechen die Kids wohl eher ihre Erlebnisse in Games als die Geschichten aus gelesenen Büchern (76,3 Prozent vs. 29,4 Prozent).

Empathie stärken durch virtuelle Welten: Ein weiterer positiver Aspekt, den die Studie herausfand, hat mit Empathie und dem Eintauchen in literarische Welten zu tun. Denn 73,1 Prozent der Befragten sagten aus, dass sie sich in Games viel leichter in eine Story hineinversetzen können und sich als Teil davon fühlen, als wenn sie die Geschichte nur lesen würden.

Ebenfalls interessant: 65 Prozent der Teilnehmer sagten aus, dass sie sich dank Games besser in andere Personen hineinversetzen können, was für eine verbesserte Entwicklung von Empathie spricht.

Mass Effect Story
Spiele mit packenden Storys machen es Spielern leicht, sich in die Charaktere hineinzuversetzen.

Alles in allem kommt die Studie also zum Ergebnis, dass Games sinnvoll genutzt werden können, um junge Menschen zum Lesen und auch Schrieben anzuregen, wie es Jonathan Douglas, der Chef des National Literacy Trust ausdrückt:

Diese Forschung deutet eindeutig darauf hin, dass Dinge, die junge Menschen bereits Spaß machen, der beste Weg sind, sie in das breitere Muster des Lesens und Schreibens einzuführen. Es ist spannend, die Möglichkeiten aufzudecken, die das Spielen von Videospielen jungen Menschen bieten kann, sich mit dem Lesen zu beschäftigen sowie die Kreativität durch das Schreiben anzuregen, die Kommunikation mit Freunden und Familie zu verbessern und Empathie und Wohlbefinden zu unterstützen.

Dabei kommt es darauf an, welche Spiele ihr euren Kindern zum zocken gebt. Brutale Actionkracher wie Doom oder das sprichwörtliche Killerspiel Dead by Daylight sind hier vielleicht weniger gute Ideen. Doch diese 10 Spiele, die wir euch hier empfehlen, sind definitiv für Kinder geeignet.

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ratzeputz

Vor allem kann man durch Spiele auch durchaus etwas lernen.
Ich hatte erst spät in der Schule Englischunterricht (das gab es früher eben noch nicht), aber bereits durch Spiele (die damals sehr oft noch keine deutschen Texte hatten … geschweige denn eine Sprachausgabe 😀 ) konnte ich auf gutem Niveau in Englisch kommunizieren.
In der Schule war der Englischunterrricht ein Witz und ich hab daraus so gut wie NIX mitgenommen.
Vertieft hab ich meine Englischkenntnisse dann weiter durch Spiele, sowie Serien und Filme und später dann auch durch meinen Job, so dass ich heute fließend Englisch kommunizieren kann.
Und das war nicht mal weil ich es aktiv “gelernt”, also gepaukt, habe, sondern das ging einfach nebenbei.

Ich denke auch, dass bei vielen Menschen, die sich dafür begeistern können, der “Da interessiert mich der Hintergrund” Effekt geweckt wird, wenn man ein Spiel spielt, das auf irgendetwas historischem basiert.
War zumindest bei mir so, dass bei Spielen wie z.B. Baphomets Fluch, Medal of Honor (die früheren 🙂 ), Brothers in Arms, oder auch Assassins Creed der Drang geweckt wurde, mich in die Hintergrundthemen einzulesen und die Geschichte dahinter zu “lernen”

Sanke

Ich habe meinen Vater damit genervt als ich so 7 bis 8 Jahre alt war, ich musste einfach wissen was bei Shining Force passiert.

Schade das heute jedes Spiel auf deutsch sein muss sonst sei es ja absolut daneben und geht ja gar nicht…

ratzeputz

Ja das finde ich auch sehr traurig. In der heutigen jungen Spielerschaft (die wohl besseren Englischunterricht als wir alten Säcke genoßen haben) ist die Einstellung “Keine Deutsche Synchro also kauf ich es nicht” weit verbreitet …
Und selbst wenn man zum älteren Semester gehört und keinen oder sehr miesen Englischunterricht hatte … Englisch ist wohl eine der einfachsten Sprachen der Welt und selbst mit 60 kann man die noch lernen … wenn man denn möchte.
Auch wenn man des Englischen nicht mächtig ist -> Untertitel können auch helfen 🙂 … und da lernt man sogar passiv (was auch wissenschaftlich erwiesen ist, dass das funktioniert)

Scaver

Mein Schulabschluss ist über 20 Jahre her und ich hatte Englisch Leistungskurs ne 2+.
Und bei uns war der Unterricht super (zumindest in der 5. Klasse und ab der 11.). Denn da wurde Englisch nicht nur “unterrichtet” sondern gelebt und das von Lehrern, die Englisch in England gelernt und studiert hatten (aber Deutsche Lehrer die es dort gelernt haben).

Aber auch ich kaufe keine Games ohne deutsche Synchro bzw. Untertitel.

Ich kann es, zumindest was für Alltag und Beruf benötigt wird.

Aber in meiner Freizeit will ich als Deutscher nun mal alles in Deutsch erleben. Ich will mich im Sportverein ja auch nicht auf Englisch unterhalten oder beim Pokern. Da reden wir auch Deutsch!
Ebenso will ich auch meine Filme und Games, was ja alles eben Hobby ist, in Deutsch haben.
Schon alleine deswegen, damit mein Hirn in Bezug auf Englisch abschalten kann. Im Beruf und Co. reicht mir das vollkommen!

Davon ab gibt es da auch noch ein reales Problem, welches fast jeden in dem Bezug treffen dürfte.
Man kann in der Schule, im Studium usw. noch so gut in Englisch sein, das betrifft aber eben auch immer nur das Schulenglisch.
In Filme und Games wird aber viel Umgangssprache, Slang und Sprichwörter genutzt. All dies kann man mit Schulenglisch nicht verstehen.
Und ich habe eben keine Lust, während ich meinen Hobbys nachgehe will, noch eben Umgangssprache und Sprichwörter samt Hintergründe usw. zu lernen!

Und btw. Untertitel bringen bei Umgangssprache und Sprichwörter gar nichts, da sich diese in über 90% der Fälle nämlich nicht übersetzen lassen, da sie nur in der einen Sprache und der dazugehörigen Kultur einen Sinn ergeben.

DDuck

“Spiele machen Kinder dumm und gewalttätig” ist halt ein hartnäckiges Vorurteil aus einer Zeit in der man krampfhaft nach einer Begründung dafür gesucht hat, dass Heranwachsende bewaffnet in ihre (alte) Schule marschieren und wahllos um sich schießen…und von wem stammen solche Thesen?! Von alten, grauhaarigen Politikern, die zuvor noch nie etwas von diesem “Kaunter Straik” gehört haben, wo ja der gewinnt der “die meisten Köpfe wegballert”. Ein solches, (damals) relativ neues Phänomen als Sündenbock heranzuziehen ist ja auch einfacher als die Gründe in sozialen oder grundlegend psychischen Problemen zu suchen.

Klar kann ein gewaltsames Spiel, bei einer entsprechenden, psychische Vorbelastung ein Katalysator für gewalttätige Neigungen sein. Allerdings ist es wie gesagt eher der Katalysator, als der Grund dafür und das könnte genauso gut ein besonders brutaler, sadistischer Film, Comic oder Roman sein.

Ich für meinen Teil kann sagen: Mir hat Gaming keineswegs geschadet. Ich hatte bereits im Grundschulalter regelmäßigen Kontakt mit Computer und Konsole, habe mit 14 zum Release von WoW angefangen für die nächsten 6-7 Jahre sehr, sehr….sehr viel Zeit in das Spiel zu stecken, habe trotzdem ein doch recht gutes Abitur gemacht, studiert und einen vernünftigen Job gefunden…und ich habe auch noch nie jemandem grundlos auf die Mappe gehauen. Allgemein habe ich noch nie jemanden Schaden zugefügt.

Coreleon

Gab ja damals auch noch so einige selbsternannte experten und psychologen die ihre Thesen in jede Kamera gedrückt haben die sie finden konnten. Bei der gewaltigen Zahl an Menschen die heute am zocken sind müssten es schon rein statistisch massenhaft Leute amok laufen wenn das Gaming so einen Einfluss auf Menschen hätte.
Wie wir aber sehen ist das einfach nicht der Fall sondern das waren seinerzeit einzelfälle wie sie immer wieder auftreten.
In den 2xxx Jahren waren es Videospiele die Kids zu Amokläufern machen soll und in den 70ern war es Rockmusik (Lustigerweise war es dann auch Metal / Core in den 2xxx Jahren…) . Daher hätte manch alternder Politiker sich durchaus an ähnliche Debatten aus seiner Jugend erinnern können.

Es hat sich aber so schön angeboten in diese Kerbe zu schlagen und die bösen Spiele zu verteufeln damit sich dann Elfriede und Hans abends bei der Tageschau da so richtig über diese unmöglichen Spiele aufregen kann und die Politik profiliert sich dann damit ja was dagegen getan zu haben. ^^
Ist schlicht populismus gewesen.

Sanke

Und mittlerweile gibt es eine deutsche Langzeitstudie die aufzeigte:
1. Man wird nicht dauerhaft Gewalttätiger.
2. Wenn das spielen ruckartig unterbrochen wird kann es kurzzeitig dafür Sorgen.
Wir erinnern uns, zocken kann eine Form der Sucht sein/werden… nimm mal einem Raucher mitten im rauchen die Zigarette ruckartig weg und wart ab was passiert.

Vor Videospielen waren es Filme, dafür Bücher… man findet schon einen Sündenbock wenn man nur sucht.

RammsiHartmann

Aus meiner Erfahrung bezüglich Gewalt durch Spiele:

It’s not the game, it’s the lag! ?

Deleane

zu dem titel, es kommt auf die spiele an, es gibt lernspiele für kinder oder gewaltfreie spiele wie eventuell sims wo die kinder eher das soziale lernen als die gewalt 🙂

Chucky

Außer sie laden sich mods für die sims:D Aber hey sexualkundeunttericht ingame ist doch auch was feines

Chucky

Unterricht*

DDuck

Naja in 90% der Fälle wird “Die Sims” ja eher als Tool zum Häuser bauen, einrichten und wieder abreißen gespielt anstatt als soziale Simulation 😀

…und ich glaube nicht wenige haben ihren Sim ohne Kochskills mehr als einmal am brennenden Herd verbrennen lassen oder beim Schwimmen die Leiter aus dem Pool gelöscht.

Cortyn

Ich fand Sims schon damals so dermaßen langweilig, dass ich immer nur geschaut habe, wie man Sims am besten umbringen kann … sie in den Pool springen lassen und dann die Leiter verkaufen. Oder ein Zimmer voller Klaviere und dann Silvester-Feuerwerk zünden.

… dann hab ich endlich Age of Empires 2 bekommen.

Scaver

Blödsinn. Am Ende ist das Game an sich egal. Selbst bei Counter-Strike, Call of Duty und Co. lernen die Kinder das entsprechende. Man muss halt auf das Alter achten.
Denn auch in diesen genannten Games kommt man nur voran, wenn man mit anderen Menschen zusammen arbeitet. Gerade Sozialkompetenzen lassen sich in Games in denen man in einer Gruppe agieren muss, besonders gut lernen. Dabei ist die Art des Games irrelevant.
Hingegen entwickeln Kindern, denen von den Eltern schon keine Empathie oder Sozialkompetenz beigebracht und gefördert wird Aggressionen nicht nur in solchen Games. Musst dich mal erkundigen wie manche bei Animal Crossing abgehen. Oder Minecraft dürfte mit das aller beste negativ Beispiel sein!

mordran

Mit Spielen ist es halt wie mit allem anderen auch, die Dosis macht das Gift

Grinsekatze

Blah. Nichts Neues, bis die Gegenstudie kommt oder der nächste Amoklauf in den USA / Deutschland.

Sanke

trotz der Versuche, es gibt keine Studie die deutlich belegt hat das es gewalttätiger macht (zumindest ist mir keine bekannt).
Es gibt nur mögliche Anhaltspunkte aber das Gegenteil ist durch eine Langzeitstudie (aus Deutschland) ganz gut belegt.

chack

Heute gibts doch für alles Studien und Gegenstudien. Bist du anderer Meinung gibst du ne Studie in Auftrag die deine Sichtweiße belegt. Hat bestimmt jemand finanziert der irgendwas in der Gamingindustrie zu tun hat, damit man sich später auf die Studie beziehen kann. Einfach schonmal vorraus geplant. Würde ich auch machen wenn ich Kleidung in Asien in der nähe von nem Fluss produzieren würde.

lIIIllIIlllIIlII

Na ja wenn ich schon lese “Spieler wurden befragt”, dann klingt das stark nach Selbsteinschätzung anstatt nach Untersuchung. Und das Spieler denken, dass spielen sie gefördert hat…

Todesklinge

Ich kenne jetzt mehr englische Beleidigungen als noch in meiner Schulzeit, zocken bildet 😉

Holzhaut

Ich habe erst beim zocken richtig gelernt, Englisch zu sprechen. Die Basics aus der Schule waren sicherlich wichtig, aber durch englische Texte und Sprachausgabe hat sich mein Wortschatz der Schule gegenüber vervielfacht. Wirklich flüssig sprechen zu können habe ich dann in unzähligen Gesprächen mit englischsprachigen Mitspielern gelernt. Beim Farmen, im Dungeon oder auf dem Schlachtfeld.

Orchal

Jup bei mir genau so.

ratzeputz

Dem schließe ich. mich vollkommen an.
War bei mir exakt genau so … das aus der Schule mitgenommene Englisch war ein Witz und reichte nicht mal für einen simplen Dialog.

TapTrix

Gaming verbessert Empathie

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Sanke

Ist vermutlich wie mit Büchern, wenn die Geschichte gut geschrieben ist und die Interaktion zwischen Figuren realistisch beschrieben wurde kann es bestimmt dabei helfen sowohl besser mit anderen zu interagieren als auch sich hinein zu fühlen in andere und das wär Empathie.
Das setzt aber gute Dialoge und sinnvolle Entwicklungen der Personen/Story/Persönlichkeiten voraus, Doom macht das sicherlich nicht.

XYXYXYXY

Also wenn ich einen Hollendämon sehen würde und eine Kettensäge zur Hand hätte, wäre mein erster Impuls (nach wegrennen und weinen) auch ihn querzuteilen. Also schon realistisch. Spaß bei Seite. Die wissenschaft ist sich einig, dass viel Fernsehgucken Kinder dumm und dick macht. Bei Games wird das ähnlich sein. Wie bei allem macht es die Menge und die Inhalte. Gegen eine Tierdoku ist sicher nichts einzuwenden genau so wenig wie gegen lernspiele oder leichte Unterhaltung. Aber 10 stunden täglich Fortnite zocken ist sicher nicht förderlich. Selbst mit teamspeak und interaktion. Sozialverhalten lernt man am besten im echten leben und nicht vor einer Kiste. Wenn man es dann gelernt hat kann man online games trotzdem nutzen im in Kontakt zu bleiben oder neue Leute kennen zu lernen.

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