Blood of Heroes spielt sich wie ein knallharter Dark Souls Multiplayer – Wir haben es angezockt

Blood of Heroes spielt sich wie ein knallharter Dark Souls Multiplayer – Wir haben es angezockt

Blood of Heroes wirbt mit markigen Sprüchen, einer düsteren Welt und brutalen Nahkämpfen wie in For Honor. Doch macht das auch Spaß? Pünktlich zum Start der Beta haben wir von MeinMMO es schon zusammen mit den Entwicklern gespielt und können euch sagen, was euch im Spiel erwartet.

Was ist das überhaupt für ein Spiel? Blood of Heroes wirbt in brachialen Kampfszenen und dem Slogan „Töte sie schnell und grausam!“. Das klingt nach einem deftigen Action-Game und das ist es auch. Wie in For Honor kämpft ihr mit mittelalterlichen Waffen in archaischen Arenen gegen andere Spieler und haut euch blutig die Köpfe ein (oder ab).

Das Spiel ähnelt von der Optik und dem Gameplay auf den ersten Blick For Honor, doch laut den Entwicklern war Ubisofts Mittelalter-Gemetzel nicht das Vorbild. Blood of Heroes wurde nämlich laut deren Aussage schon entwickelt, als For Honor noch gar nicht angekündigt war.

Vielmehr sei der knallharte Multiplayer-Modus von Dark Souls das Vorbild gewesen. Viele Spieler hätten sich gerne mehr davon gewünscht, doch Souls war halt auf Single-Player fokussiert und der Multiplayer eher Beiwerk. Daher hatten sie beim Entwickler Vizor den Plan gefasst, ein PvP-Multiplayer-Spiel zu entwickeln, welches das Feeling des Souls-PvP einfängt.

Wer hat gespielt? Für MeinMMO hat sich unser Action- und Wikinger-Fan Jürgen Horn in die finsteren Weiten von Blood of Heroes gewagt. Auf der anderen Seite waren diverse Entwickler vom Studio Vizor aus Belarus am Start, darunter der Chef-Entwickler Dmitry Voronov, die wertvolle Tipps gaben und in der Arena erbitterten Widerstand leisteten.
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Schwer zu lernen und schwer zu meistern – Aber gut

So waren die ersten Schritte: Da ich die Entwickler als weise Ratgeber an meiner Seite habe, überspringe ich das ohnehin langweilige Tutorial und stürze mich gleich ins Gefecht. Wie schwer wird das schon sein?

Und in der Tat geht es gleich deftig zur Sache. Ich schnappe mir einen der drei Starter-Helden – einen grimmigen Dude mit Rüstung und Schild – und stapfe los. Sofort fällt mir auf: Mann, der Typ ist mal gemütlich unterwegs.

Wo man in anderen Games wie ein fluffiger Elf leichtfüßig durch die Gegend scharwenzelt, trampelt mein Krieger mit seiner dicken Rüstung wie ein Elefant durch die Botanik. Man merkt jedes Pfund an Stahl, dass seinen mächtigen Leib bedeckt.

So läuft das Gameplay: Aber allzu lange muss mein Held nicht herumkrauchen, denn meine Feinde tun mir den Gefallen, mich sogleich anzugreifen. Da ich kurz zuvor noch von den Devs die Grundlagen erklärt bekommen habe, halte ich die Taste zum Blocken gedrückt und die Attacken der Gegner prallen wirkungslos auf meinen Schild.

Doch zu lange darf ich mich nicht freuen, denn einer der Gegner holt weit aus und donnert mir eine schwere Attacke rein, die meine Schilddeckung durchbricht.

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Der dicke Panzer-Krieger hält viel aus, ist aber noch langsamer als der Rest der Bande.

„Da muss man ausweichen“, sagt ein Entwickler in der Rolle des Captain Obvious lakonisch aus dem Off. Doch auch das Ausweichen ist in Blood of Heroes eine gemächliche Angelegenheit. Wo man in anderen Games spektakuläre Purzelbäume schlägt, hechten die muskelbepackten Boliden in diesem Game nur minimal zur Seite. Jede Bewegung zu viel wird vermieden. Da bin ich anderes gewöhnt und ich muss erst mit dieser Bewegungs-Ökonomie klarkommen.

Dennoch entgehe ich den meisten Attacken, was auch daran liegt, dass ich mich zeitweise unverwundbar machen kann. Jeder Held hat nämlich 2 Skills, die ihm im Gefecht helfen. Mein dicker Tank-Typ hat neben der Unverwundbarkeit noch einen speziellen Hieb, der Gegner umhaut.

Außerdem gibt es diverse Hiebe und Kombos, mit denen man Feinde umwerfen, von Klippen kicken oder in Benommenheit versetzen kann. Wer da nicht clever blockt oder ausweicht und seine eigenen Attacken – die teils sehr lange Animationen haben – richtig plant, gewinnt keinen Blumentopf, geschweige denn einen glorreichen Sieg!

Jeder Held spielt sich anders

So spielen sich die verschiedenen Charaktere: Nachdem die erste Runde tatsächlich gewonnen wurde – ich habe fast nur getankt und meine beiden Kameraden haben mit ihren Äxten die Gegner flankiert und zerhackt – starte ich weitere Runden und probiere mal die anderen Helden aus.

Die unterscheiden sich nicht nur im Aussehen, sie sind auch allesamt anders im Gameplay:

  • Es gibt einen Wikinger-Kerl mit zwei Äxten. Der ist relativ flink und teilt gut aus, ist aber um einiges zerbrechlicher als der Tank-Typ
  • Ein anderer Held ist ein Muskelprotz mit einer großen Axt, der ordentlich austeilt und recht zäh ist
  • Ein weiterer Krieger kann sich in Flammen aufgehen lassen und so Gegner anzünden. Magie spielt hier auch eine Rolle.
  • Da gibt’s außerdem noch einen Kerl mit Stab, der wie ein Wikinger-Priester aussieht und der sich auf Heilung und Support spezialisiert hat.
  • Der letzte Held für den Anfang unterscheidet sich von den bisherigen Kriegern, denn er ist kein nordischer Typ, sondern eine Art Zulu-Krieger, der mit Speeren wirft und der bisher einzige Fernkämpfer in der Auswahl ist.
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Hier haut der Flammenkrieger Wold den mächtigen Axtschwinger um.

Ich probiere alle mal durch und erkenne ein paar grundlegende Wahrheiten des Spiels:

  • Wer keine Rüstung trägt, ist sehr schnell tot – Da wird ausweichen und Blocken richtig wichtig.
  • Fernkampf ist wirklich knifflig.
  • Wer den Heiler im Team hat und der sein Handwerk versteht, hat man einen immensen Vorteil.
  • Es gibt verdammtes Friendly Fire!

Gerade der letzte Punkt ist etwas, was man erstmal kapieren muss. Wer einfach planlos um sich haut, während gerade die Kameraden um einen herumstehen, wird womöglich diese treffen. Und da man sich im regulären 3vs3-Modus nur heilen kann, wenn auch ein Heiler mitspielt, ist jeder verlorene Hitpoint eine Katastrophe!

Auch interessant: Wer stirbt, kann erst in der nächsten Runde respawnen. Der vorige Held bleibt jedoch tot und man muss zwangsläufig einen anderen Charakter aus der Auswahl zocken. So zwingt mich das Game regelrecht dazu, alle Helden zumindest rudimentär zu beherrschen. Reine „Mains“ gibt es also nicht.

So läuft das Teamplay im Domination-Mode: Neben dem 3vs3 und einem 1vs1-Duell-Modus, den ich nicht gespielt habe, wollen mir die Entwickler noch den großen Domination-Mode zeigen. Darin spielen 5 gegen 5 Spieler rund es gilt, magische Orte einzunehmen, um so Punkte zu erzielen. Wer zuerst 1.000 davon hat, gewinnt das Match.

Hier kann man auch während der Runde Respawnen und durch Tod gesperrte Helden stehen nach einigen Minuten wieder zur Auswahl.

Mehr noch als im 3vs3-Modus steht hier Taktik und planvolles Vorgehen im Mittelpunkt. Wer nur planlos herumrusht wird gnadenlos ausmanövriert. Reine Kampferfolge verblassen vor taktischen Manövern, bei denen ein gewitzter Schuft einfach heimlich herumschleicht und die Punkte erobert. So kann ich den ein oder anderen Sieg verbuchen, obwohl ich im direkten Kampf oft gegen die viel erfahreneren Entwickler und Playtester unterliege.

Anpassbare Arenen und fehlende Frauen

Das hat es mit den Arenen und dem Crafting auf sich: Grob angeschnitten wurde auch das Crafting und die Arenen. Man kann sich durch diverse Challenges und Achievements Crafting-Ressourcen sammeln und damit alles Mögliche herstellen.

Darunter sind Cosmetics, neue Waffen und Arena-Modifikatoren. Die Waffen sind nicht nur Zier, sondern ändern auch den ersten Skill, den man mit dem entsprechenden Helden hat. Die Arena-Upgrades wiederum ändern das Aussehen der Arena, denn jedes zweite Gefecht findet in der eigenen Arena statt und man kann dann mit seinem persönlichen Schlachtfeld herumprotzen.

Was soll noch kommen? Für die Zukunft planen die Entwickler vor allem neue Helden, die aus allen möglichen Kulturkreisen kommen sollen. Denn anders als in For Honor, das in einer bizarren Mischwelt spielt, finden die Gefechte in Blood of Heroes laut den Entwicklern in „einer proto-germanischen Totenwelt“ statt. Also so eine Art Walhalla, wo sich die Seelen von toten Helden auf ewig die Fresse polieren und zwischen den Kämpfen einen saufen gehen.

Daher soll es in Zukunft noch Helden aus der keltischen römisch/griechischen und sogar slawischen Kultur geben.

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Der Speer-werfende “Zulu-Krieger” ist der bisher einzige Exot in der Auswahl.

Was gibt es zu kritisieren: An sich macht das Spiel schon jetzt einen soliden Eindruck und ich musste mich regelrecht losreißen und nicht noch eine Runde nach der anderen spielen. Doch wer Blood of Heroes gescheit spielen will, muss sich in das knifflige Gameplay reinfuchsen, das wenig Fehler verzeiht und schnell tödlich ausgeht. Casual-Gamer werden hier vielleicht nicht so sehr auf ihre Kosten kommen.

For Honor Apollyon
In For Honor gibt es auch brachiale Kämpferinnen, in Blood of Heroes jedoch nicht.

Dazu kamen ein paar kleinere Bugs, wie die Tatsache, dass mein Held ab und zu keinen Kopf mehr hatte, aber trotzdem lebte. Außerdem ist die Kameraperspektive manchmal etwas zu nah am Getümmel und es fällt schwer, Gegner von Verbündeten zu unterscheiden, was vor allem im Zusammenspiel mit Friendly Fire ein Problem ist.

Kurioserweise sind auch alle Helden Männer. Und obwohl das Setting locker Platz für taffe Schildmaiden und wilde Amazonen böte, gibt es aktuell keine einzige Frau in der Helden-Auswahl. Darauf angesprochen, wollte mir aber keiner der Entwickler ein Kommentar abgeben.

Fazit – Ein Spiel, auf das ich schon lange gewartet habe

Schon die ersten Trailer und Bilder zu Blood of Heros machten mich neugierig und ich wurde nicht enttäuscht. Das Spiel spielt sich eher gemütlich und taktisch und man muss sich mit der Materie beschäftigen, um etwas zu reißen.

Wildes Button-Mashing bringt fast nie etwas, genau so, wie sich nur stur sich hinter Schild oder Deckung zu verschanzen.

Dazu kommt das coole Totenwelt-Walhalla-Setting, das sogar Respawns stimmig in der Welt erklärt. Wer eh schon eine unsterbliche Kriegerseele ist, die auf ewig Gefechte austrägt, kann ruhig auch mal zeitweise draufgehen und wieder auferstehen.

Dazu kommen noch die zig Möglichkeiten, die Helden, deren Ausrüstung und sogar die Arena selbst zu gestalten. Wer also auf Housing und Fashion-Play steht (wie ich), der wird hier ebenso Freude haben wie Fans von beinharter PvP-Action á la Dark Souls.

fragt meinmmo jürgen

Jürgen Horn
Redakteur bei MeinMMO

Wann kann man das spielen? Ab heute, dem 26. August, ist die Open Beta für Blood of Heros gestartet und ihr könnt euch das Spiel selbst anschauen und loszocken.

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