Viele Entwickler von Blizzards Survival-Spiel stehen vor dem Nichts

Viele Entwickler von Blizzards Survival-Spiel stehen vor dem Nichts

Die Auflösung des Teams von „Projekt Odyssey“ ist für viele Blizzard-Mitarbeiter ein herber Schlag. Denn ihre Arbeit könnte nun ein „Schandfleck“ im Lebenslauf sein.

Insgesamt 1.900 Mitarbeiter wurden bei Microsoft im Gaming-Bereich entlassen, was vor allem Xbox und Activision Blizzard betrifft – darunter auch der Blizzard-Präsident Mike Ybarra. Dabei werden, nach der Verschmelzung von Activision Blizzard und Microsoft, aber nicht nur Stellen gestrichen, die jetzt doppelt belegt sind – sondern auch viele Mitarbeiter entlassen, die bisher an einem neuen Survival-Spiel Odyssey bei Blizzard gearbeitet haben. Doch genau diese Mitarbeiter dürfte es jetzt besonders hart treffen. Denn das Projekt war nicht nur intern extrem beliebt, sondern hat auch viele Jahre Lebenszeit gekostet, die im Lebenslauf nun quasi nicht existent sind.

Was wusste man über das Survival-Spiel? Bekannt war relativ wenig. Es gab lediglich zwei Artworks, die zum Survival-Spiel unter dem Projektnamen „Odyssey“ veröffentlicht wurden. Dazu gab es vor rund zwei Jahren einen großen Aufruf, dass man weitere Entwickler sucht, die sich an dem ambitionierten Projekt beteiligten wollen.

Ebenfalls bekannt ist, dass die Entwicklung langsam, aber stetig voranging. Ein Punkt, der wohl immer wieder zur Sprache kam, war der Wechsel von der Unreal Engine auf die firmeneigene Engine „Synapse“, um größere Maps mit bis zu 100 Spielern gleichzeitig unterstützen zu können. Das habe intern zu einigen Problemen geführt, bei dem Entwickler Ideen in der Unreal Engine umsetzten, obwohl sie bereits wussten, dass die Arbeit später bei der Synape-Engine noch einmal neu gemacht werden müssen (via bloomberg.com).

Blizzard Odyssey Artwork 2
Odyssey hat wohl normale Menschen in eine Fantasy-Welt verschlagen.

Projekt war beliebt bei Blizzard: Ein auffälliger Punkt war auch, dass das Projekt bei Blizzard intern extrem beliebt war. Die meisten, die das Spiel im frühen Stadium antesten konnten, beschrieben es als „wunderschön“ und dass es das Potenzial habe „die Gaming-Landschaft aufzurütteln“. Diese lobenden Worte für das Team und das Spiel fanden die Entwickler sogar zu der Zeit, als der Sexismus-Skandal bei Blizzard so ziemlich alles andere überschattete – Odyssey schien einfach einen extrem hohen Stellenwert bei den Entwicklern zu haben (via PCGamer.com).

Mike Ybarra lobte das Projekt ebenfalls in höchsten Tönen:

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War der Markt übersättigt? Ein Argument, das immer wieder in den Foren und der Community herumgeistert, ist die angebliche Übersättigung des Survival-Marktes, bei dem neue Spiele sich nicht etablieren könnten. Das scheint allerdings zu kurz gedacht. Immerhin zeigen Spiele wie das junge Palworld, dass solche Spiele noch immer eine große Zugkraft haben. Dazu kommt, dass Projekt Odyssey sicher nicht vor 2026 – vermutlich noch deutlich später – fertig geworden wäre. Die Gaming-Landschaft und die gerade angesagten Spiele könnten bis dahin gänzlich anders sein.

Entwickler stehen mit „nichts“ da

Vor einem noch größeren Problem stehen viele Entwickler, die in den letzten Jahren ausschließlich am Projekt Odyssey gearbeitet haben und nun entlassen wurden. Denn für den Lebenslauf eines Entwicklers ist es bei einer Bewerbung wichtig, nachweisen zu können, an welchen veröffentlichten Spielen man bereits mitgewirkt haben.

6 Jahre an einem Projekt gearbeitet zu haben, das niemals fertig wurde, sieht da gar nicht gut aus – vor allem dann, wenn das Projekt direkt beerdigt wurde, ohne dass die Öffentlichkeit viele Details dazu kannte. Denn es ist wahrscheinlich, dass man über einen Großteil des Projekts Stillschweigen bewahren muss, also nicht einmal irgendetwas vorzuweisen hat.

Zwar versuchen sowohl Mike Ybarra als auch die Chefs des Projekt Odyssey ihre jetzt ehemaligen Mitarbeiter mit Empfehlungen und Kontakten zu versorgen – nach 6 Jahren einfach ohne veröffentlichtes Spiel das Unternehmen verlassen zu müssen, dürfte sich allerdings doch negativ auswirken.

Was genau Projekt Odyssey war, wie das Gameplay aussehen sollte und was man sich für Details ausgedacht hat, das werden wir nun wohl niemals erfahren.

Immerhin ein paar Mitarbeiter wurden wohl auf andere Projekte verteilt.

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Firavun Anubis

6 Jahre an einem Projekt gearbeitet zu haben, das nie fertiggestellt wurde, macht sich nicht gut – vor allem dann nicht, wenn das Projekt direkt beerdigt wird, ohne dass die Öffentlichkeit viele Details erfährt. 

Nun, die Schuld liegt nicht bei den Entwicklern, sondern bei denen, die ganz oben in ihren dicken Chefsesseln sitzen. Als die Gerüchte über sexuelle Übergriffe die Runde machten, hätten viele Entwickler reagieren und Blizzard verlassen müssen. Wenn sie keine Arbeit finden, müssen sie sich eben neu orientieren.

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So richtig ungewöhnlich, oder? Grade Blizzard hatte in der Vergangenheit klar gestellt, dass ihre Abbruchquote relativ hoch ist. Vor allem bei Projekten die nur Intern liefen und der Öffentlichkeit noch unbekannt waren.

Peter Nuhn

Ja, aber . .. Abbruch nach 6 Jahren und nachdem man es öffentlich vorgestellt hat, ist auch wieder was anderes.

Wir haben ja von einigen Abbrüchen gehört und das merkt man schon, dass da einiges in den letzten Jahren nicht passt: Starcraft liegt brach, Diablo 3 nur 1 Erweiterung und viel zu lange Pause bis Diablo 4.

Das hat ja Activision BLizzard auch verrückt gemacht, dass da ein hochtalentiertes, namhaftes Studio ist, die außer alle 2 Jahre eine WoW-Erweiterung so wenig gebacken bekommen.

Kann man sich heute noch vorstellen, dass Blizzard mal aus der Hüfte sowas wie Hearthstone rausballert? Wahrscheinlich nicht, oder?

MSW112

Sehe ich das richtig, dass es sich hierbei um einen Kommentar handelt?
Mir fehlt es da ein wenig an verlinkten Hintergründen, die das ganze auch belegen.
Resumes sind immer noch etwas anderes als der (deutsche) Lebenslauf.

Kleines Licht

Denn für den Lebenslauf eines Entwicklers ist es bei einer Bewerbung wichtig, nachweisen zu können, an welchen veröffentlichten Spielen man bereits mitgewirkt haben.

Das ist doch aber eine freiwillige Angabe oder?
Wenn man so überlegt wie viele Spiele hart gescheitert sind, z.b. The Day Before, die Entwickler bekommen doch nie wieder einen Job in der Branche.

Luripu

6 Jahre und es gab nicht mal eine frühe Alpha?
Für die Mitarbeiter ist es denkbar mies gelaufen.
Da ja rund um den Globus Mitarbeiter der Spielebranche
im großen Stil entlassen werden,
dürfte es auch schwer werden einen Job zu finden.
Da war der Pandemie Aufschwung wohl eher Fluch als Segen.

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