Baldur’s Gate 3 hat Inhalte gestrichen – Der Grund dafür ist der Ukraine-Krieg

Baldur’s Gate 3 hat Inhalte gestrichen – Der Grund dafür ist der Ukraine-Krieg

Inhalte von Baldur’s Gate 3 wurden niemals fertig. Grund dafür ist der Krieg in der Ukraine – denn deswegen musste ein Studio komplett geschlossen werden.

Dass in Baldur’s Gate 3 einige Inhalte niemals fertiggestellt wurden, das hatten viele bereits geahnt. Bisher wurde darüber aber kaum bis gar nicht gesprochen. Jetzt hat der Chef von Larian Studios, Swen Vincke, in einem Interview verraten, dass manche Inhalte durchaus gestrichen wurden. Der Grund dafür: Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine. Denn darin war indirekt eines von Larians Entwickler-Studios verwickelt, das plötzlich geschlossen werden musste.

Was ist vorgefallen? Im Februar 2022 begann der russische Angriffskrieg auf die Ukraine. Larian hatte ein Entwickler-Studio im russischen Sankt Petersburg und musste daher schnell eine Entscheidung fällen: Das Studio wurde sofort geschlossen. Vincke sagte dazu im Interview mit GamesRadar:

Ich hatte bereits im Vorfeld darüber nachgedacht, was wir tun würden, wenn das letztlich passiert. […]

Die Entscheidung fiel sofort: Wir können hier nicht bleiben. […]

Wir mussten die Leute verschieben, denn wie sich die Sache entwickelte, war bereits abzusehen, dass das irgendwann in einer Mobilmachung enden würde und das hieße: Mein ganzes Team müsse in den Krieg ziehen.

Zu diesem Zeitpunkt war Baldur’s Gate 3 im Grunde schon auf der Zielgeraden der Entwicklung – immerhin war das RPG bereits seit Jahren im Early Access verfügbar und wurde seither ständig weiterentwickelt.

Was hat Larian dann gemacht? Mehr als 90 % des Teams von Sankt Petersburg wurden auf andere Studios aufgeteilt, was bedeutete, dass Larian „mit Botschaften und Konsulaten kämpfen musste.“

Obwohl man so viel des eigenen Teams verlegen konnte, hatte das doch größere Auswirkungen, wie Vincke gesteht:

In einer Maschine so kompliziert wie ein RPG, wo alles mit allem verbunden ist, wenn du plötzlich Dinge rausreißt, dann bricht das ganze Ding zusammen. Denn Dinge, die gemacht werden müssen, werden dann nicht mehr gemacht.“

Die Folgen davon waren auch lange danach noch spürbar: „Man konnte die Nachwirkungen davon sehen, bis hin zum Ende der Entwicklung.“

Dabei seien dann auch einige Inhalte gestrichen worden, die es dann nicht ins finale Spiel geschafft haben. Das „passiere immer“, meint Vincke zwar – aber es sei eben doch „sehr selten, dass ein ganzes Studio während der Entwicklung verloren geht.“

Was hat es mit den gestrichenen Inhalten auf sich? Es gibt eine ganze Reihe von Inhalten, die während der Entwicklung von Baldur’s Gate 3 mal angedacht oder teilweise auch bereits erschaffen wurden, es aber nicht ins fertige Spiel geschafft haben. Viele Dialog-Zeilen aus dem Code lassen sich noch finden – etwa zu einem Werwolf-Begleiter oder auch einem spielbaren Teil der Hölle.

Besonders kurios war ein Vorfall wenige Wochen vor dem Release, als einigen Journalisten die Stadt Baldur’s Gate 3 gezeigt wurde und es dort hieß, dass man „die ganze obere Stadt“ auch noch erkunden könnte – etwas, das im fertigen Spiel dann nicht der Fall war, weil dieser Teil der Stadt nur für die finale Schlacht zugänglich ist.

In Anbetracht dessen, dass Larian aufgrund eines Krieges ein ganzes Studio schließen und viele Entwickler verschieben musste, ist allerdings wohl verständlich, dass nicht alle Inhalte es ins fertige Spiel geschafft haben. Umso erstaunlicher, dass Baldur’s Gate 3 trotz dieser Umstände dennoch das großartige Spiel geworden ist, das so viele Preise abgeräumt hat.

Quelle(n): gamesradar.com
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