Student entziffert antike verkohlte Schriftrolle, nutzt dafür eine 100 Euro teure Grafikkarte, gewinnt 36.500 Euro Preisgeld

Student entziffert antike verkohlte Schriftrolle, nutzt dafür eine 100 Euro teure Grafikkarte, gewinnt 36.500 Euro Preisgeld

Einem Informatikstudent ist es gelungen, eine antike Schriftrolle wieder lesbar zu machen. Dafür nutzte er eine 6 Jahre alte Nvidia Grafikkarte. Diese GTX 1070 bekommt man heute gebraucht für rund 100 Euro. Das Preisgeld für seine Arbeit beträgt stolze 36.500 Euro.

Durch den Fund jahrtausendealter Schätze erfahren wir viel über das Leben aus der antiken Epoche. Im Jahr 1750 gab es so einen Fund in Italien. Doch zur damaligen Zeit wurden einige der entdeckten Schriftrollen unachtsam geöffnet und für immer zerstört. Jetzt untersucht man diejenigen, die damals nicht geöffnet wurden.

Die Schriftrollen waren durch einen Vulkanausbruch komplett verkohlt. Erst vor einigen Jahren konnte mithilfe der heutigen Technik ein Röntgen-Verfahren entwickelt werden, um die Schriftrollen zu digitalisieren. Wörter, geschweige denn ganze Texte konnten mit dieser Methode nicht entziffert werden.

Mit der Vesuvius-Challenge wurde einen Aufruf gestartet, diese digitalen Schriftrollen weiter zu entschlüsseln. Zu den erfolgreichen Teilnehmern gehört ein Informatikstudent. Für seine Arbeit nutzte er eine alte Grafikkarte und ein KI-Lernmodell. Eine Firma hat bereits eine künstliche Intelligenz gezüchtet und dabei echte Gehirnzellen mit Computerchips kombiniert, die zocken können.

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Nvidia GTX 1070 und KI-Technik machen Student 36.500 Euro reicher

Worum geht es? Bei der Vesuvius-Challenge sind Teilnehmer dazu aufgerufen worden, antike Schriftrollen aus dem Römischen Reich zu entziffern. Diese 2000 Jahre alten Schriftrollen wurden bei einem Ausbruch des Vulkans Vesuv in den Städten Pompeji und Herculaneum stark verkohlt. Bei dem Versuch, das Pergament zu öffnen, würde man sie völlig zerstöre. Die einzige Möglichkeit den Inhalt lesen zu können, besteht darin sie zu digitalisieren.

Dies ist jetzt Luke Farritor, einem 21-jährigen Informatikstudent, gelungen. Er nutzte dafür die Rechenpower einer alten Nvidia GTX 1070 Grafikkarte. Die Karte erschien ursprünglich im Jahr 2016 und wird heutzutage gebraucht für rund 100 Euro gehandelt.

Wie ist der Student dabei vorgegangen? Als Grundlage diente dem Studenten ein Röntgen-Scan der Schriftrolle. Um die Tinte auf dem Papyrus erkennbar zu machen, setzte er ein KI-basiertes Lernmodell ein. Die Berechnungen dafür wurden wiederum von der Grafikkarte übernommen.

Auf diese Weise konnte er das Wort „πορφυρας“ identifizieren. Das bedeutet so viel wie „lila Farbstoff“ oder „violette Tücher“. Das Ergebnis seiner Arbeit reichte Luke Farritor zur Verifizierung ein. Nach erfolgreicher Bestätigung durch ein Team aus Entwicklern und Papyrologen wurde er mit einem Preisgeld von umgerechnet 36.500 Euro belohnt.

Warum gibt es diesen Wettbewerb? Es wurden bereits Röntgen-Scans der Schriftrollen erstellt. Die Tinte auf den Schriftrollen ist genau wie der verwendete Papyrus kohlenstoffbasiert. Dadurch bietet die Tinte einen zu geringen Röntgenkontrast. Die mit der Tinte geschriebenen Wörter können nicht entziffert werden.

Unter der Leitung von Nat Friedman, dem ehemaligen CEO von GitHub, wurde die Vesuvius-Challenge ins Leben gerufen. Der Wettbewerb finanziert sich durch private Spenden. Die Preisgelder sind unterschiedlich gestaffelt. Je mehr Wörter herausgefunden werden, desto größer fällt die Belohnung für den Entdecker aus. Details dazu findet ihr auf scrollprize.org.

Gibt es noch andere Gewinner? Ja, in der Zwischenzeit waren auch andere Teilnehmer erfolgreich. Diese konnten über andere digitale Methoden einzelne Wörter auslesen. Die gezahlten Preisgelder lagen hier mit umgerechnet 9.100 Euro deutlich unter der Summe von Luke Farritor.

Den Hauptpreis von fast 640.000 Euro konnte allerdings noch niemand für sich beanspruchen. Dazu müssen mindestens vier einzelne Passagen mit fortlaufendem und plausiblem Text entschlüsselt werden. Jede Passage muss außerdem mindestens 140 Zeichen lang sein.

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Quelle(n): pcgamer.com, scrollprize.org
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N0ma

Nicht schlecht.
KI auf diese Papiere anzusetzen,wird mittlerweile bereits in der Ärchologie angewandt.Kam letztens eine Doku auf ZDFInfozu dem Thema,wens interessiert.

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