Der neueste Patch 8.3 “Visionen von N’Zoth” in World of Warcraft ist noch keine Woche alt, aber schon gibt es laute Beschwerden. Viele Spieler sind unzufrieden und einige nennen ihn sogar den verbuggtesten Patch aller Zeiten.
Was ist los mit Patch 8.3? Seit dem Release von Patch 8.3 “Visionen von N’Zoth” häufen sich die Beschwerden über Bugs und Probleme auf reddit, in den offiziellen Foren und im Spiel selbst. Spieler scheinen immer wieder mit neuen Fehlern konfrontiert zu werden.
Der YouTuber BellularGaming nennt Patch 8.3 in der Beschreibung seines Videos sogar den „buggiest patch released yet“, also den verbuggtesten Patch, den es bisher gegeben hat. Sein Video dazu haben wir hier eingebettet:
Tatsächlich scheint er damit einen wunden Punkt anzusprechen, denn das Video hat innerhalb von zwei Tagen 7617 Upvotes erhalten (zu 395 Downvotes, Stand 19. Januar). Aber was ist da eigentlich dran?
Die Probleme von Patch 8.3
Diese Fehler gibt es: Eine Liste mit bekannten Fehlern haben wir bereits kurz nach Release von Patch 8.3 gezeigt. Mittlerweile gibt es aber neue Bugs, die den Spielern erheblich den Spielspaß verderben oder sogar das Spielen fast unmöglich machen:
- Die Belohnungs-Kisten für die Invasionen („Truhe des Schwarzen Imperiums“) konnten für einige Spieler mehrmals fallengelassen werden. Das führte zu automatischen Bans wegen Ausnutzung der Mechanik. Ähnliches gilt wohl auch für die „großen Kisten“, für die ihr Fragmente zum Öffnen benötigt.
- Gegenstände, die mit dem seit Patch 8.3 überarbeiteten Auktionshaus verkauft werden, gewähren manchmal kein Gold für den Verkäufer.
- Verstörende Visionen können manchmal scheinbar grundlos fehlschlagen oder werden durch Disconnects abgebrochen, wodurch die benötigten Gefäße verschwinden, ohne Belohnung.
Was macht Blizzard dagegen? Einige der Probleme wurden bereits via Hotfix behoben. Die ausstehenden Banns sollen aufgehoben werden. Die Gefäße der Verstörenden Visionen sollen aber laut Aussagen nicht zurückerstattet werden können.
Das fehlende Gold soll laut Aussagen eines GM nicht verloren gegangen sein, da alles genau aufgezeichnet werde. Wann und wie es jedoch zu einer Rückerstattung kommt, ist noch nicht bekannt.
Spieler sind enttäuscht und beschweren sich
Das stört die Community: Im Moment sind viele Spieler ziemlich genervt von Patch 8.3. Dabei sind nicht nur die Bugs im Fokus der Beschwerden:
- reddit-Nutzer Papier4 schreibt: “Ich finde es verrückt, wie wenig es in Patch 8.3 zu tun gibt. Mechagon hatte mehr Content als der gesamte [Patch] 8.3”
- reddit-Nutzer Armadros findet die neuen täglichen Aufgaben generell nervig. Auf Servern mit hoher Population seien sie kaum zu erledigen.
- Nutzer Puzzlin im offiziellen Forum findet harschere Worte: „Das ist schrecklich und jeder Mitarbeiter von Blizzard sollte sich schämen für das Produkt, das sie rausgebracht haben.“ Viel von seiner Kritik wurde jedoch von der Community widerlegt.
- reddit-Nutzer Gankeros sagt: „Patch 8.3 ist ein Flugsimulator – nicht genügend seltene Gegner oder Gegner überhaupt. Wie konnte neuer Content in so schlechtem Zustand released werden?“
Auch der Auktionshaus-Bug ruft negative Reaktionen auf den Plan. Der Twitch-Streamer derBehla, der WoW hauptsächlich wegen der Wirtschaft und zum Gold verdienen spielt, sagte uns im Gespräch: “Dass ich kein Gold aus den Verkäufen finde, ist das schlimmste für mich. So macht das keinen Spaß.”
Einige Spieler verpacken ihre Kritik eher in etwas humorvollem Triezen. So sprach ein Spieler in einem öffentlichen Chat davon, dass die Bugs von Patch 8.3 beabsichtigt seien – schließlich wolle uns N’Zoth ja in den Wahnsinn treiben.
Das kommt trotzdem gut an: Trotz der kritischen Stimmen gibt es auch etliche Spieler, die zufrieden mit den Inhalten sind oder Patch 8.3 etwas positives abverlangen. Besonders das neue verbündete Volk der Vulpera entzückt viele Fans, die darauf mit Memes und Bildern reagieren:
MeinMMO-Leser EliazVance sagt:
Mir gefällt der Patch bisher auch ziemlich gut. Ich mochte auch schon Mechagon mit 8.2 sehr – mir gefällt ein wenig Grind, als ein Weg Fortschritte Stück für Stück in meinem Tempo zu erzielen. Ein relativ linearer Weg mit geringen Abhängigkeiten.
Dass wir alte Gebiete wieder besuchen ist für mich ein absolutes Highlight.
Auch Cortyn hat mit Patch 8.3 mehr Spaß als gedacht. Die erzählte Story scheint gut zu fruchten. Und der kommende Raid Ny’alotha könnte die Wogen auch noch einmal glätten. Der erscheint am 22. Januar in der normalen und heroischen Version.
Woher kommen die ganzen Probleme?
Das könnte die Ursache sein: Nach den vielen Problemen gibt es auch Diskussionen darüber, woher die ganzen Bugs eigentlich kommen. Bellular ist sich in seinem Video sicher: Es liegt an den fehlenden Mitarbeitern.
Activision Blizzard hat im März 2019 fast 800 Mitarbeiter entlassen. In den vergangenen Monaten haben noch weitere wichtige Personen das Unternehmen verlassen, darunter:
- CEO Mike Morhaime ging im Januar 2019
- Der beliebte deutsche Community Manager Toschayju ist gegangen
- Kurz nach ihm wurden auch weitere CM-Posten gestrichen
Laut Bellular fehle Blizzard nun einfach die Arbeitskraft, um Patches wie 8.3 auf ihre Qualität zu prüfen. Game Director Ion Hazzicostas habe aber weiterhin Deadlines, die er einhalten müsse. Das Ergebnis seien halbgare Patches, mit denen auch die Mitarbeiter wohl kaum glücklich sein dürften.
Ist Patch 8.3 wirklich der schlimmste Patch?
So sah es in der Vergangenheit aus: Patch 8.3 ist nicht der erste Patch mit Problemen und sicherlich noch nicht einmal der mit den größten Probleme. In der Vergangenheit von WoW gab es schon Bugs, die ganze Städte ausgerottet haben oder das Spiel anderweitig wirklich kaputt gemacht haben. Eine Liste mit den 5 lustigsten Bugs dieser Art findet ihr hier.
Dennoch haben viele Spieler gerade ein kritisches Auge auf Blizzard. Battle for Azeroth kam den Erwartungen anscheinend nicht ganz nach, die Übernahme von Activision stört viele Hardcore-Fans und auch der kürzliche China-Shitstorm trägt dazu bei, dass Spieler kritischer sind.
Prinzipiell ist es aber wohl auch egal, ob es sich tatsächlich um den schlimmsten Patch aller Zeiten handelt oder nicht. Wenn diese Meinung sich erst festgesetzt hat, wird es schwer, sie zu bekämpfen. Was Blizzard dagegen tun wird, muss sich noch zeigen. So lange solltet ihr euch vielleicht besser selbst ein Bild von Patch 8.3 machen:
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Irgendwas mache ich falsch. Ein komplett verbuggtes Event gestern. Vor ein paar Tagen eins, was nach einiger Zeit erst wieder ging. Das wars an wirklichen “Bugs”… Ich werde wahrscheinlich immer von den üblichen Bugs verschont. Vielleicht liegt es aber auch daran, daß ich mich nicht stundenlang über die “doofen Entwickler von WoW” aufrege, weil ein Fragezeichen mal ein paar Meter neben dem Quest-NPC zu sehen ist. Man kann sich über alles und jedes aufregen. Oder man nimmt es als Herausforderung und findet Wege, damit umzugehen. Zu wenig Rares? Dann bildet man Gruppen. Schaut im Tool nach. Camped die Spawnpunkte. Die meisten Rares sind ja innerhalb kürzester Zeit wieder da. Wer natürlich die ganze Zeit nur blind irgendwo im Gebiet rumflattert, verpasst die meisten Rares. Also verbringt weniger Zeit damit, sich über vermeintliche Probleme aufzuregen und schaut stattdessen, wie man damit umgeht. Das schont auch den Blutdruck.
Die Mitarbeiter-These anhand der angegebenen Prämisse dürfte falsch sein. Die 800 entlassenen Personen stammen (nach eigenen Angaben) aus Verwaltung und Drumrum-Abteilungen wie E-Sport oder Community Management. Im Gegenzug wollte man ja die Entwicklungsabteilungen aufstocken.
Ich denke zum einen arbeiten viele an Shadowlands (Mitarbeiter-These mit anderer Prämisse), andererseits ist es wohl mal wieder das Projektmanagement, das Probleme bereitet. Mit 8.3 kamen ja wieder Änderungen mit rein, die vorher nicht geplant waren. Das macht es natürlich wieder schwieriger die ursprünglichen Pläne einzuhalten.
Wäre jedenfalls keine Überraschung wenn es tatsächlich an Blizzards Sparkurs liegen würde, dass derart viele Bugs es ins Game geschafft haben.
Allerdings erinnere ich mich noch heute sehr, sehr gut an den WotLK Release, als die Latenz über mehrere Tage bei nahezu allen Spielern im 10.000er Bereich lag und es allein 10-15 Sekunden dauerte auch nur 1 Gegenstand aus dem Briefkasten zu entnehmen.
Oder auch an die Heerscharen von vor ihrer Garnison feststeckenden Spieler zum WoD Release erinnere ich mich noch sehr, sehr gut.
Wer nicht wie meine Wenigkeit die Release-Nacht durchgezockt hatte und über diesen Punkt bereits hinaus war, steckte zwangsläufig fest über mehrere Tage.
Von daher wäre ich mit der Aussage vorsichtig ob es wirklich der mit Bugs verseuchteste Patch aller Zeiten ist, denn an den genannten Beispielen sieht man wohl recht eindeutig dass es gravierende Probleme schon vor sehr langer Zeit gab und solche Probleme keineswegs neu sind.
Naja zufrieden nicht, wenn es aber so sein muss um mehr in shadowlands zu investieren, soll es so sein.
Es fehlt halt die neue season