Kungen war der bekannteste Spieler in WoW – Was wurde aus ihm und seiner Gilde Nihilum?

Kungen war der bekannteste Spieler in WoW – Was wurde aus ihm und seiner Gilde Nihilum?

Veteranen von World of Warcaft dürften Nihilum und Kungen noch Namen sein. Der berühmte Krieger und seine Gilde gehörten zu den ersten Größen im MMORPG. Dann verschwanden sie plötzlich von der Bildfläche. Was machen die ehemaligen „Stars“ eigentlich heute?

Wer sind Kungen und Nihilum? Der Schwede Thomas Bengtsson „Kungen“ Amèdèo galt zu Vanilla WoW und der ersten Erweiterung Burning Crusade als der beste Krieger der Welt. Er verfasste einige der ersten und besten Klassenguides.

Sein Wissen um das Spiel und seine Klasse war legendär. Selbst Entwickler waren das ein oder andere Mal erstaunt von Kungens tiefgreifender Expertise. Trivia: Sein Name bedeutet übrigens „Der König“ auf Schwedisch.

Der Krieger erhielt sogar eine eigene Karte im Sammelkartenspiel von World of Warcraft: Kungen the Thunderer:

DIe TCG-Karte von Kungen.

Wer ist Nihilum? Mit der von ihm gegründeten Gilde Nihilum stieg Kungen in die Raids von World of Warcraft ein. Raids, oder Schlachtzüge, sind die „Königsklasse“ des PvE im Spiel. Hier treten (damals noch) bis zu 40 Spieler gegen die härtesten Bosse für den besten Loot an.

Nihilum war die erste Top-Gilde der Welt. Sie können die „First Kills“ auf den Endboss von Naxxramas, Kel’thuzad, sowie den alten Gott C’Thun aus Ahn’Qiraj verzeichnen. Für C’Thun brauchten sie geschlagene 113 Tage und waren damit trotzdem noch die ersten.

Seitdem haben sie immer wieder um das Rennen der World First Kills mitgemischt, zumindest bis 2016. Da gab Nihilum bekannt, aufzuhören und nicht mehr bei den großen Raid-Geschehnissen mitzumachen.

Kungen kehrte WoW eine Weile lang den Rücken, spielte sogar das mittlerweile tote Wildstar eine Weile. Er kam jedoch mit dem Release von WoW Classic 2019 zurück. Geplant war anscheinend eine dauerhafte Rückkehr, jedoch ist daraus nichts geworden.

Nihilum stellt Raid-Betrieb ein, Kungen spielt New World

So ging es mit Kungen weiter: Nach dem Rückzug der Gilde 2016 hat der Krieger-König immer mal wieder seinen Twitch-Stream angeworfen. Allerdings war er hier so unregelmäßig anwesend, dass es einen Durchbruch nie gab. Teilweise ist er ein ganzes Jahr nicht auf Sendung gewesen (via sullygnome).

Dabei hatte er durchaus Potential. Mit grob 2.000 Zuschauern im Schnitt und bis zu 14.000 in der Spitze hätte er zumindest gute Chancen auf eine Spitzenposition auf Twitch gehabt. Seine Bekanntheit gab ihm offenbar einen Vorteil für seine Reichweite beim Streaming.

Wenn er gestreamt hat, zeigte er verschiedene Spiele wie World of Warcraft, Path of Exile, Fallout oder ältere Rollenspiele und hatte mit allen etwa gleich großen Erfolg. Eigentlich die idealen Voraussetzungen für einen Variety-Streamer.

Auf YouTube war Kungen etwas ebenfalls immer wieder aktiv und hat hier bis 2020 noch Videos hochgeladen. Er hat etwa Projekte gestartet wie den Versuch, Bosse in WoW Classic nur mit „grüner“ Ausrüstung zu legen und ohne die sonst so wichigen Buffs. Bis zum berühmten Ragnaros im Geschmolzenen Kern hat das sogar funktioniert:

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Kungen selbst sagte auf Twitter 2018, dass ihn seit langer Zeit eine Krankheit plagt. Außerdem habe er eine bipolare Störung, wie er selbst sagt (via Twitter). Er deutet bei seiner Aussage an, dass diese Krankheiten einem „stabilen Leben und Stream“ im Weg stehen.

Für viele ehemalige Pro-Gamer ist Twitch oft die nächste Station. xQc und shroud etwa kommen ebenfalls aus dem E-Sports und haben zuvor Overwatch oder Counter-Strike gespielt. Beide haben eine Affinität zu Twitch gezeigt und ihre Bekanntheit genutzt.

Ohne Ninja und shroud erobert die Generation TikTok nun Twitch

Was macht Kungen heute? Auf seinem Twitter-Kanal gab er immer wieder Updates über das, was er gerade so macht. So hat er Ende 2021 etwa gezeigt, dass er sich das Remaster von Diablo II anschaut. Auch das neue MMORPG New World hat ihn in den Bann gezogen.

Seine letzte Nachricht kam auf Twitter im Januar 2022, in welcher Kungen mitteilt, dass New World durch bestimmte Updates langsam zu World of Warcraft werde. Sein Charakter-Profil verrät, dass er Shadowlands zumindest gespielt hat, wenn auch offenbar nicht allzu aktiv.

Wir haben bei Kungen übrigens ein Interview angefragt, bislang aber noch keine Antwort erhalten.

Alles, was ihr zu dem MMORPG World of Warcraft wissen müsst – in 3 Minuten

Was ist mit Nihilum passiert? Teile der Gilde fusionierten schon früher mit der ebenfalls bekannten Raid-Gilde Ensidia. 2010 verließen jedoch viele wichtige Mitglieder die Gilde, nachdem es eine Bann-Strafe für den Exploit beim berühmten Lichkönig gab.

Aus Nihilum machte Kungen bereits 2015 eine Art E-Sports-Clan. Er tat sich mit der polnischen Website Kinguin zusammen und sammelte einige der besten Hearthstone-Spieler der Welt – darunter den Deutschen Adian „Lifecoach“ Koy.

Gerade Lifecoach holte mit Nihilum in einigen Hearthstone-Turnieren einen ersten Platz, allerdings hielt die Karriere des Clans nicht lang an.

Sowohl Kungen als auch seine Gilde und seine Organisation sind um 2016 von der Bildfläche verschwunden. Öffentliche Auftritte und Status-Meldungen in sozialen Medien gab es so gut wie gar nicht mehr. Nihilum verlief sich irgendwann im Sand und ist heute etwas ganz anderes.

WoW-Gilde wird zum polnischen E-Sports-Clan

Was macht Nihilum heute? Die ursprüngliche Website der Gilde gibt es immer noch. Allerdings leitet diese nun auf den polnischen E-Sports-Clan Devils One weiter. Der Clan ging ursprünglich aus Team Kinguin hervor, was wohl auch die Verbindung zu Nihilum sein dürfte.

Devils One haben laut Website Teams für Fortnite (fälschlicherweise als Rainbow Six: Siege gelistet), League of Legends und die Racing-Simulation DV1 TRITON Racing. Der Clan war früher auch in Counter-Strike: Global Offensive aktiv.

Zumindest in LoL ist das Team sogar heute noch aktiv. 2019 konnten sie sich den ersten Platz in der polnischen Ultraliga sichern, ausgerechnet gegen das Academy-Team von Rogue. Seitdem sind die Erfolge eher mäßig und es gab viel Fluktuation im Kader, aber Devils One nimmt noch immer an Turnieren teil.

Raidet Nihilum noch? Seit 2016 hat Nihilum nur noch ein einziges Mal an der weltweiten Spitze mitgemischt: zu Warlords of Draenor. Dort erreichten sie in der Schwarzfelsgießerei Weltrang 21 und in der Höllenfeuerzitadelle sogar Platz 15.

Anschließend wurde es weniger, auch wenn Nihilum noch lange weiter geraidet hat. Tatsächlich war die Gilde bis Battle for Azeroth aktiv, dem Addon vorm aktuellen Shadowlands. Laut wowprogress hat Nihilum noch N’zoth besiegt, den letzten Boss in Ny’alotha.

Allerdings hat sich die Truppe weder am heroischen noch am mythischen Modus versucht. Sie haben sämtliche Bosse nur noch auf „normal“ gelegt und die Raids von Shadowlands haben sie nicht einmal besucht – zumindest nicht als Gilde.

Jedoch gibt es mit „Nihilum Reborn“ eine Nachfolge-Gilde. Diese hat zumindest im ersten Shadowlands-Raid, Schloss Nathria, 9 von 10 Bossen auf heroisch gelegt (via raider.io), mit Kungen als Tank. Seitdem ist aber auch hier nichts mehr zu sehen.

Möglicherweise kehrt die Gilde noch einmal nach einer Pause zurück. Hier lässt sich allerdings nur mutmaßen. Shadowlands hat trotz des starken Starts viele Spieler enttäuscht und vertrieben. Vielleicht sorgt das nächste Addon für neue Begeisterung bei Nihilum und anderen Veteranen:

WoW: Was kommt nach Shadowlands? Leaks, Gerüchte und Theorien zum Addon 2022

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UwePhse

Mir fehlen Hinweise auf “Keiner” & “Niemand”. Legendärer Tank & Heal, die selbst an einem Tag mal eben nen Weltendrachenboss-Raid aus dem Boden gestapft haben.

Pfff Kungen, es gab ja nur 3 -4 Tanks in Vanilla WoW

Ich war zu Vanilla eigentlich der aller, aller aller beste Jäger weltweit.
Aber es gab halt so viele millionen Jäger dass man in dem Gewusel nie so wirklich sehen konnte, dass ich es war, der die ganzen Bosse erschossen hat. Naja blieb ich halt ein niemand 😭

UwePhse

Der “aller beste Jäger” ?
Mensch hau nicht so auf die Kacke !
Mein Main war selbst Jäger und war als erster Lvl 60 gelistet.

Es kommt beim Jäger nicht auf die Geschwindigkeit an, sondern auf Präzision.

Chris

Moin , mal ganz ehrlich , für mich als Allianzwarrior waren MAYDIE von der Gilde HIDDEN oder PAT bei der Horde meine Helden in der WOW , unschlagbar auch sein Video, welches es auch heute immer noch zu sehen gibt,einfach Episch !! Die gute alte Zeit , die nie mehr zurück kommen wird !! Keine Ahnung wtf Kungen ist….

Zuletzt bearbeitet vor 2 Jahren von Chris
Stefan

Ensidia entstand aus den Gilden Nihilum und SK-Gaming, die Nihilum in Sunwell als Nummer 1 abgelöst hatten. Und das Lichking-Desaster hat Ensidia zerstört, denn laut Gilde haben sie den Bug mit den Bomben gemeldet, es aber weiter angewendet, als von Seiten Blizzards keine Reaktion kam. Der Bann erfolgte dann aber prompt nach dem Firstkill und zwar für 3 Tage, was ihnen jede Chance auf einen “bombenfreien” Firstkill nahm. Zudem gab es Spannungen zwischen den beiden Gruppen aus den alten Gildenfraktionen, was aber erwartbar war. Davon haben sie sich nie erholt.

justus

in shadowlands hat man gut gesehen, dass er kein wirklich guter spieler ist. vielleicht damals, als die bosse nicht so schwer waren. aber in sl hat er ganz schön viele mechaniken nicht auf die reihe bekommen. was auch zu sehr lustigen clips geführt hat.

TukTukTeam

Kungen leidet unter Depressionen weshalb er nur sporadisch aktiv ist.

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