Ich habe den „ultimativen Wischroboter“ für 800 € ausprobiert – Yeedi Floor 3 Station im Test

Ich habe den „ultimativen Wischroboter“ für 800 € ausprobiert – Yeedi Floor 3 Station im Test

Die neue Yeedi Floor 3 Station wird zusammen mit dem Roboter als “ultimativer Wischroboter” angepriesen. Ist das Teil sein Geld wert? Erfahrt es hier im Test.

Was ist das für ein Gerät? Von der Marke Yeedi gibt es ab jetzt die neue Floor 3 Station. Das ist eine Station mit zwei Tanks: Einen für Schmutz- und einen für Frischwasser. Sie bietet die Möglichkeit, die Wischmopps des Roboters zu säubern und mit Heißluft zu trocknen. Für den Preis gibt es auch den passenden Roboter dazu.

Mit dem Set richtet sich der Hersteller Yeedi (eine Untermarke von Ecovacs) klar an Nutzer, die oft wischen wollen. Eine Absaugstation für den Staubbehälter sucht man hier vergeblich. Den Staub leert man noch ganz “oldschool”, indem der Behälter von Hand geleert wird.

Yeedi gab mir die Möglichkeit, die Floor 3 Station für MeinMMO zu testen und hier schreibe ich euch, wie sich das Gerät bei mir geschlagen hat.

Yeedi-Floor-3-Station-Roboter

Wer schreibt hier? Ich beschäftige mich schon seit etwa 5 Jahren mit Saug- und Wisch-Robotern. Habe in den letzten Jahren Geräte von 150 bis 1.000 Euro bei mir Zuhause rumfahren lassen. Roboter von Medion, Bissel, Tesvor, Roborock und Yeedi kenne ich gut. In meinem Haushalt lebt meine Schäferhündin Kyra und die hat nach einem Waldspaziergang gerne mal dreckige Pfoten. Dazu verliert sie das gesamte Jahr über ihr Fell. Ich teste, wie sich die Floor 3 Station in diesem Szenario schlägt.

Ich zeige euch hier:

Was bietet das Gerät? 

Die technischen Details im Vergleich mit anderen meiner Testgeräte:

Yeedi Floor 3 StationRoborock Q7 Max+ (Mit Station)Yeedi Vac Max (mit Station)Yeedi Vac2 ProEufy X8 Hybrid
Preis (günstigste)799,99 € (Angebot für 600 €)505,00 €349,99 €399,99 €350,00 €
Saugleistung (Pascal)5.100 Pa4.200 Pa3.000 Pa3.000 Pa2.000 Pa
Max. Laufzeit180 Min180 Min200 Min240 Min180 Min
Akku-Kapazität5.200 mAh5.200 mAh5.200 mAh5.200 mAh5.200 mAh
Staubbehälter400 ml470 ml450 ml420 ml400 ml
Wasserbehälter200 ml(Station 2x 4 Liter)350 ml240 ml180 ml250 ml
KartenspeicherungJaJaJaJaJa
Teppich-ErkennungJa, mit Mopp-AnhebungJaJaJaJa
AppyeediRoborockyeediyeediEufy Clean
Höhe8,4 cm9,6 cm7,7 cm7,7 cm9,8 cm

Weitere Details zur Floor 3 Station:

  • Hindernis-Erkennung mit 3D-ToF-Technologie
  • 2 Bürsten an der Seite + 1 Hauptbürste mittig
  • 4 Saug-Stufen
  • 3 Wisch-Stufen (Wasser-Durchfluss)
  • Doppelte Wischmopps mit Magnet-Aufhängung
  • Keine Selbst-Entleerung für Staubbehälter
  • Selbst-Reinigung der Wischmopps
  • Automatisches Aufladen und anschließende Wiederaufnahme der angefangenen Reinigung
  • Saug-Verstärkung auf Teppich (+ Vermeidung von Wischen auf Teppich)
  • Speicherung und Bearbeitung von erstellten Karten
  • Karten für mehrere Etagen
  • No-Go-Zonen, um dort das Putzen zu meiden
  • Raum- und Zonen-Reinigung
  • Anpassbare Putz-Einstellungen
  • Maße 35x35x8,4 cm

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Der erste Eindruck

Für mich ist es der erste Roboter, der sich auf das Wischen fokussiert. Bisher hatte ich nur Geräte, die super saugen, aber nur sehr oberflächlich wischen. Wie der Yeedi Vac Max. Meine anderen Saugroboter haben einfach einen kleinen Wassertank + Wischmopp am hinteren Ende des Geräts. Sie ziehen den nassen Lappen beim Putzen hinter sich her. Durch geringen Druck bekommt man damit nur den oberflächlichen Staub vom Fußboden. Bei Flecken kommen sie schnell an ihre Grenzen.

Mit der Yeedi Floor 3 Station dreht sich das Blatt. Die bequeme Absaugstation für Staub, die ich von Yeedi in der Max-Variante aber auch von Roborock kenne, habe ich hier nicht. Stattdessen muss ich den Staubbehälter nach dem Reinigen per Hand aus dem Roboter entnehmen und ausleeren.

Eine positive Änderung hingegen ist, dass die Wischmopps während und nach der Reinigung automatisch in der Station gesäubert werden. Gespannt schob ich den Roboter nach dem Aufbau der Station in seine Parkbucht zum Aufladen und machte ihn bereit für den ersten Putz-Auftrag.

Was kann ich einstellen? In der Yeedi-App stelle ich ein, ob die Reinigungstücher nach dem Wischen 2, 3 oder 4 Stunden mit Heißluft getrocknet werden sollen. Das Reinigen der Wischmopps oder die Heißlufttrocknung lässt sich in der App manuell starten.

Weitere Optionen gibt es bei der Einstellung der Saugkraft zwischen “Leise”, “Standard”, “Maximal” und “Maximal+”. Der Wasserdurchfluss bietet die Einstellungen “Niedrig”, “Mittel” und “Hoch”. Bei Holzböden nimmt man weniger Wasser, auf PVC kann es mehr sein. Wer eine besonders gründliche Reinigung wünscht, kann bei der Anzahl der Touren auf “2” statt “1” stellen.

In den tieferen Einstellungen lässt sich ein Nicht-Stören-Modus einstellen, der den Roboter zwischen gewissen Uhrzeiten stummschaltet und das Licht ausknipst. Auch die automatische Saugkraft-Verstärkung und eine Option zur Wiederaufnahme der Reinigung nach dem Laden lassen sich dort aktivieren.

Der „Vermeidungsmodus“ regelt, ob der Roboter mit einer „normalen“ Hindernisvermeidung unterwegs ist, oder mit einer „genauen“ Hindernisvermeidung. Sollten viele Dinge auf dem Boden liegen (Hundespielzeug, Kinderspielzeug, Gedöns), ist der „genaue“ Modus besser geeignet, denn dabei fährt der Sauger noch vorsichtiger. Allerdings mit dem Nachteil, dass dadurch die Hindernisse größer umfahren werden und damit mehr Fläche beim Putzen ausgelassen wird.

Warum ein Staubsauger-Roboter mein Gaming-Zimmer verbessert

Die erste Fahrt

In meiner Yeedi-App auf dem Smartphone werde ich vor der ersten Reinigung Schritt für Schritt durchs Programm geführt: Ich soll alle Türen öffnen, lose Kabel entfernen, lange Vorhänge wegbinden. Das übliche Prozedere, das auch für alle anderen Saugroboter gilt, damit sie sich nicht in Kabeln oder Stoffen verheddern und Zugang zu allen Bereichen finden.

Die erste Tour dauerte nur knapp 1 Minute. Der Roboter störte sich an einem Teppich, dessen Enden er nicht erkannte und erklärte die Wohnungsbesichtigung damit für fertig. Nach nur einem Raum. So musste ich die Karte löschen, den Teppich entfernen und startete die erste Reinigung erneut. Diesmal scannte er die komplette Wohnung und fertigte davon eine Karte an, mit der er arbeitet.

Wie lange dauert die Reinigung? Nach etwa 45 Minuten hatte er die erste Reinigung meiner 70m²-Wohnung erledigt. Hier ist zu bedenken, dass aufgrund von Teppichen und Möbeln die Reinigungsfläche etwa 38m² beträgt. Das ist etwas schneller als mein Yeedi Vac 2 Pro, der für dieselbe Wohnung etwa 60 Minuten benötigt. Mein Roborock Q7 Max+ benötigt für diese Fläche etwa 50 Minuten und liegt damit in der Mitte zwischen der Floor 3 Station und dem Vac 2 Pro.

Wie ist das Ergebnis? Bei der Reinigung fährt der Roboter zunächst in einen Raum und fährt dort die Konturen ab, anschließend dann die Mitte des Raumes. Dieses Prinzip nutzen die meisten meiner getesteten Geräte, da es effizient ist. In meinem Fall fuhr er nach jedem Raum dann einmal die Station an und säuberte die Wischmopps. Das gefällt mir recht gut, damit der Dreck aus einem Raum nicht einfach auf dem kompletten Boden der Wohnung verteilt wird. Den Anfang machte der Raum, der von der Station am weitesten entfernt ist. Auch ziemlich smart, damit das Gerät auf seinen Fahrten zur Mopp-Reinigung nicht mit den dreckigen Mopps durch die bereits gewischten Räume fährt.

Insgesamt gefiel mir die Reinigung sehr gut. Spannend war es, zu beobachten, wie das Gerät in der Station gereinigt wird. Aus dem Frischwassertank wird Wasser abgezapft, das unten in der Station die Mopps reinigt. Das dreckige Wasser wird dann in den zweiten Tank gepumpt. Klappt man den Deckel der Station auf, sieht man das Schmutzwasser in den Tank sprudeln.

Der Fußboden sieht nach der Reinigung frisch und sauber aus. Ich habe im Flur und drei Räumen Laminat verlegt. In der Küche und im Bad ist PVC-Fußboden. Zur Vorbereitung habe ich auf dem Küchenfußboden ein paar Kaffeeflecken verteilt und etwa eine Woche lang ziehen lassen. Mit diesen Flecken kam das Putzgerät nicht klar, sie blieben bei der normalen Reinigung und bei der Fleckenreinigung auf dem Boden. Das Putzen erfolgte mit Wasser, ohne Putzmittel.

Andere, frischere Tee- und Hundefutter-Flecken wurden dafür problemlos vom Boden entfernt.

Insgesamt ist das Wisch-Ergebnis schon ganz gut. Die Idee bei diesen Robotern ist ja, dass sie täglich im Einsatz sind. Dadurch können Flecken nicht erst mehrere Tage eintrocknen. Auf lange Sicht sollte es da also keine Probleme geben.

Pro und Kontra im täglichen Einsatz

Das gefällt mir gut: Durch die Station werden die Wischmopps während der Reinigung regelmäßig sauber gemacht. Das spart Arbeit und ist sehr praktisch. 

Das gezielte Reinigen bestimmter Räume funktioniert über die Yeedi-App wie gewohnt gut. Ich habe mir einen Putzplan eingestellt, damit das Reinigen jeden Tag zur selben Zeit startet. Das klappt ohne Probleme.

Die Station arbeitet angenehm leise beim Auswaschen der Wischmopps. Zwar hört man das Wasser plätschern, aber das ist nicht störend. Auch die Geräusche der Pumpe sind im Alltag nicht störend, da sie nur beim Reinigen selbst zu hören sind. Trocknet die Station mit Heißluft die Mopps, dann ist das kaum hörbar.

Die Teppich-Erkennung funktioniert sicher. Bei meinen bisherigen Reinigungen wurde kein Teppich versehentlich gewischt, höchstens mal eine Ecke.

Yeedi-Floor-3-Station-Wischmopps
Nach zwei Wochen im täglichen Einsatz: Die Wischmopps sehen immer noch super aus

Das gefällt mir nicht gut: Regelmäßig bringe ich den Roboter von der oberen Etage in die untere Etage, um dort auch zu wischen. Das Wechseln zwischen den beiden Wohnungs-Karten ist innerhalb der App leider sehr schwierig und baut darauf auf, dass der Roboter erkennt, dass er sich in einer anderen Etage befindet. Dazu muss man mehrfach die App neu starten, was frustrierend ist. Auf Nachfrage bei Yeedi wurde mir erklärt, dass die Mehr-Etagen-Funktion in der App noch nicht aktualisiert wurde. Gegen Ende Mai 2023 soll dieses Feature dann in der App zur Verfügung stehen.

Das Staubsaugen funktioniert ganz okay. Mit Hundehaaren kommt der Staubbehälter nicht so gut klar, da der Eingang des recht schmal ist und leicht durch die langen Haare verstopft, sodass nicht mehr hineinpasst (obwohl noch Platz ist).

Probleme hat der Roboter beim Erkennen der Höhe mancher Möbel. Unter eine TV-Bank, die eigentlich noch genug Platz nach oben bietet, wollte der Roboter nicht fahren. Unter einem Sofa in meiner Wohnung wischte er nur etwa 15 cm am vorderen Ende und die Seiten, ließ die Fläche direkt unter dem Sofa aber aus.

Bei Unebenheiten auf dem Fußboden, wie es in meinem Altbau der Fall ist, werden hier und da kleine Flächen nicht mit den Wischmopps erreicht, weil sie wegen des Huckels den Boden nicht berühren.

Für den “Ultimativen Wischroboter” finde ich es außerdem ungünstig, dass ich den Wassertank am Roboter für die Wischmopps separat auffüllen muss und sich das Wasser nicht aus dem Frischwassertank gezogen wird. Dabei geht es um den kleinen 200-ml-Wassertank, der mit dem Staubsauger zusammen zur Reinigung fährt. Den muss ich selbst am Wasserhahn füllen. Eine Umleitung des Frischwassers aus dem großen 4-Liter-Tank gibt es nicht.

Pro
  • Wischmopp-Reinigung in der Station sehr sauber
  • Reinigung und Pläne über App funktionieren ohne Probleme
  • Reinigungsstation arbeitet angenehm leise
  • Zuverlässige Teppich-Erkennung
  • Bürsten lassen sich leicht entfernen und reinigen
  • Wischmopps kann man abziehen und bei Bedarf selbst waschen oder austauschen
Contra
  • Funktion für mehrere Etagen noch nicht richtig in der App integriert
  • Recht kleiner Staubbehälter, der bei Hundehaaren nicht optimal ist
  • Unebenheiten auf dem Fußboden erschweren das Wischen
  • Kleiner Wassertank, den man manuell füllen muss
  • Probleme beim Erkennen von Möbeln

Fazit

Im täglichen Einsatz richtet sich die Yeedi Floor 3 Station an Nutzer, die viel Wert auf einen gewischten Fußboden legen. Die Hinderniserkennung hat sich seit den Vorgängern gut verbessert und mein Hundespielzeug und auch Schuhe werden sicher umfahren. Mit einem Preis von 800 € (als Erstbestellerpreis auf der offiziellen Webseite von Yeedi im Angebot für 600 €) ist man günstiger unterwegs als beim Flaggschiff des Roborock S7 MaxV Ultra, wo man zwischen 1.100 und 1.400 € blechen muss. Allerdings mit dem deutlichen Unterschied, dass die Yeedi Floor 3 Station keine Absaug-Automatik besitzt, sondern lediglich die Wischmopps reinigt und trocknet.

Wer viel Wert auf Bequemlichkeit legt und viel Dreck wegsaugt statt wischt, der sollte seinen Blick lieber auf eine Station mit Absaug-Automatik legen.

Für mich als Hundebesitzer funktioniert die Floor 3 Station nur, wenn jeden Tag gesaugt wird. Befindet sich meine Hündin im Fellwechsel, wird es kritisch. Der kleine Staubbehälter müsste während der Reinigung mindestens einmal manuell geleert werden. Sonst verstopft der Einlass und weiterer Dreck wird nicht angesaugt.

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Praktisch ist der, für Yeedi-Sauger typische, Verzicht auf einen Laserturm. Die Hinderniserkennung erfolgt aus der Front und an den Seiten sowie mit den Bumpern. Die neue ToF-Technologie sorgt für ein schnelles Mapping der Wohnung. Bei mir im Test umfuhr der Sauger problemlos Socken, Schlappen und Hundespielzeug, welches ich als Hindernisse auf der “Teststrecke” verteilte. Die niedrigere Bauhöhe eignet sich eigentlich gut, um unter Möbeln zu reinigen. Allerdings wurden bei mir manche Möbel als Hindernis erkannt, die eigentlich hoch genug sind. Darunter wurde entweder nur teilweise oder gar nicht gereinigt. Andere Sauger haben oben eine Erhöhung für einen “Turm”, in dem sich ein Laser um 360° Grad dreht.

Wer also auf der Suche nach einem guten Wischroboter ist, der hat mit der Floor 3 Station ein gutes Produkt mit ausgereifter Hinderniserkennung.

Wer Zuhause viel Teppich hat und das Wischen nur als “Netten Zusatz” sieht, der ist mit dem Produkt hier nicht gut bedient.

Wer Wert auf maximale Bequemlichkeit legt und Wischen sowie Saugen gleichermaßen benötigt, der sollte sich weiterhin an Produkten wie dem S7 MaxV Ultra orientieren

Mehr Auswahl: Ich habe 4 Staubsaug-Roboter bis 500 € getestet – Welchen Unterschied macht der Preis?

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Cortyn Nightshade

Solche technischen Spielereien haben wir doch immer mal wieder auf der Seite. Aber da gibt’s nen Trick: Einfach nicht anklicken, wenn es dich nicht interessiert.

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