Eine Frau verliert ihren Job dank ChatGPT, denn die KI kostet weniger: „Ich wurde überflüssig gemacht“

Eine Frau verliert ihren Job dank ChatGPT, denn die KI kostet weniger: „Ich wurde überflüssig gemacht“

Hinter dem Chatbot ChatGPT steckt jede Menge Potential, doch viele fürchten auch um ihre Jobs. Eine Autorin hat jetzt berichtet, wie ChatGPT ihren Arbeitsplatz übernommen hat.

Unser Titelbild ist ein Symbolbild.

Um wen geht es? Emily Hanley ist freie Autorin und Komödiantin und schrieb Texte für verschiedene Unternehmen. Dazu gehören laut ihrer eigenen Aussage etwa:

  • Artikel für Webseiten Webseiten und Markenblogs
  • Social-Media-Beiträge
  • und E-Mail-Marketingkampagnen.

In einem Interview mit Businessinsider berichtet sie, wie sie ihren Job wegen ChatGPT verloren hat. Denn die Arbeitgeber und Kunden stellten fest, dass die KI nicht nur günstiger, sondern auch schneller ist.

Sie sagt selbst dazu: Wenn ein Roboter eure Arbeit billiger erledigen kann, wird er das auch tun und ihr werdet euren Job verlieren.

Immer weniger Aufträge von Kunden

So verlor sie ihren Job: Hanley erzählte, dass sie am Anfang immer weniger Aufträge bekam: Früher bekam sie 10 Aufträge pro Woche, dann nur noch 5, dann 3 und zum Schluss nur noch 1 einzigen Auftrag pro Woche.

Als sie dann bei ihrem Chef nachfragte, was da denn los sei, erklärte dieser: Die Kunden seien nicht mehr bereit für das Schreiben von Texten zu bezahlen, wenn der Schreiber sich nicht noch um E-Mail-Management und andere Dinge kümmern könne.

Die meisten Kunden waren kleine Unternehmen, Start-ups und junge Marken, die sich an neue Technologien anpassen, um Kosten zu sparen. Und damit wurde auch die Autorin für die Unternehmen uninteressant.

Wie ging es für sie weiter? Gefeuert wurde sie zwar nicht, aber sie bekam auch keine Aufträge mehr zum Bearbeiten. Das kam für sie einer Kündigung gleich. Danach bewarb sie sich auf neue Stellen:

In den nächsten drei Monaten bewarb ich mich ununterbrochen auf Stellen im Bereich Content und Copywriting. Mit jeder Woche, die verging, erweiterte ich den Umfang meiner Suche, mit jeder Woche, die verging, erweiterte ich den Umfang meiner Suche, und die Verzweiflung drängte mich wie eine Mutter mit einem schüchternen Kind immer weiter.

Einen gut bezahlten Job lehnte sie erst einmal ab: Ein Unternehmen suchte einen Werbetexter, um seine künstliche Intelligenz zu trainieren. Danach hätte man ihre Arbeit vermutlich durch die KI ersetzt, die sie selbst angelernt hätte. Darauf hatte sie keine Lust, nach den befristeten 6 Monaten wieder auf der Straße zu stehen, weil dann die KI ihre Aufgabe (schon wieder) übernommen hätte.

Während eines Vorstellungsgesprächs wünschte sie sich, auf die Empfehlung ihres Vaters, Elektriker geworden zu sein. Das ist zumindest ein Job, der laut dem Erfinder von ChatGPT nicht durch eine KI ersetzt werden kann.

Sie dachte, ihr Job sei vor KI sicher

Am Anfang dachte sie selbst, dass ihr Job vor der KI sicher sein müsste. Denn warum sollte man ihre Aufgaben plötzlich durch einen Roboter ersetzen. Das ging nicht nur ihr, sondern auch vielen anderen Kollegen so. Doch sie glaubt, dass ihre Weltsicht zu naiv gewesen sei. So sagt sie in dem Interview:

Ich bin naiv davon ausgegangen, dass Künstler und Kreative vor der Automatisierungstechnologie sicher wären, denn wie könnte etwas das Wunder des menschlichen Geistes ersetzen – und selbst wenn es das könnte, warum sollten wir das wollen? Aha! Heute weiß ich, dass selbst in den kreativsten Branchen die Kreativität nie vor dem Endresultat kommt. Wenn ein Roboter eure Arbeit für weniger Geld erledigen kann, dann glaubt, dass genau das passieren wird.

Was macht Hanley jetzt? Später wurde sie „Markenbotschafterin.“ Sie stand in verschiedenen Geschäften und bot Proben von Mineralwasser an die Laufkundschaft an. Richtig glücklich ist sie damit nicht, aber immerhin kann sie so ihre Rechnungen bezahlen.

Und sie ist nicht die einzige Person, die in den letzten Monaten ihren Job durch die KI verloren hat. So hat die Firma “Challenger, Gray & Christmas” untersucht, wie viele Menschen durch KI wie ChatGPT ihren Job verloren haben und das waren im Mai 2023 bereits tausende Personen:

Weil KIs wie ChatGPT immer besser werden, haben letzten Monat tausende Personen ihren Job verloren

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Belpherus

Also ich sehe das ganze zurzeit sehr Zwiegespalten. Wenn ich sehe was in Serien heutzutage als Schreiber zugelassen wird sind wir mit KIs besser dran. Ich denke was passieren muss ist das Schreiber selber anfangen KI zu nutzen als Unterstützung.

Aber wenn man sieht, wofür die Frau geschrieben hat wird einem klar, wie einfach sie zu ersetzen war, so böse es sich anhört. Bei allen 3 Punkten gehts nicht um Qualität, Werbung, Social Media Beiträge, Webseiten, dort wird kreatives Schreiben nicht belohnt. Werbung heutzutage ist nur noch Masse, und völlig verblödet. Social Media hat keiner die Aufmerksamkeitsspanne etwas noch zu lesen und Webseiten arbeiten auch mit dem immer selben Kram.

Theojin

Ist schon seit Jahrhunderten so, daß gewisse Branchen durch fortschreitende Technologie ausgeblutet werden. Daß es jetzt die Kreativbranche trifft ist hart, aber letzten Endes wird sich der Fortschritt auch hier nicht aufhalten lassen.
Wer weiß, irgendwann braucht man sich vielleicht nicht mehr irgendwelche spätpübertären Spinner in Streams anschauen, die ihr krude Sicht auf die Welt für jeden ausbreiten, der es wissen will. Sowas kann man alles die KI machen, wenn sie entsprechend angelernt wird.

Ich fahre zum Beispiel Stapler auf Arbeit, daß würde sich jetzt schon alles in gewissen Maßen automatisieren lassen, aber dadurch, daß wir viel indivduell machen müssen, ist sichergestellt, daß bei uns noch nicht alles automatisiert werden könnte.

Aber die KI kann halt schwer einen Altenpfleger ersetzen oder gewisse handwerkliche Berufe, bei Autoren oder visueller Kunst kann es durchaus schnell zu einem Tabula Rasa kommen.
Dann kommt dann vermutlich keine Mona Lisa und kein “Krieg und Frieden” raus, aber die haben wir ja schon 🙂 .

Lenningston

„Mit jeder Woche, die verging, erweiterte ich den Umfang meiner Suche, und die Verzweiflung drängte mich vorwärts wie eine Mutter, die ein schüchternes Kind aufzieht.“

Also bei der Übersetzung verlierst du deinen Job wahrscheinlich auch bald an ChatGPT. 😂

Marko Faust

Hier mal aus dem Originalartikel: “With each passing week I widened the scope of my search, desperation pushing me forward like a stage mom to a shy child.”

Ich seh nicht was an der Übersetzung so arg falsch sein soll. Ok, “stage mom” hätte man besser ausführen können, damit das mit der Verzweiflung und Schüchternheit klarer wird. Aber da es dafür im Deutschen keinen eigenen Begriff gibt, häts den Satz im Endeffekt nur umständlicher gemacht.

Huehuehue

Aber da es dafür im Deutschen keinen eigenen Begriff gibt

Eigentlich, zumindest in der Beduetung, schon, “Eislaufmutter” (oder manchmal auch “Tennismutter”). Es meint zumindest das Gleiche – eine Mutter, die ihre eigenen Träume durch ihr Kind auslebt, indem sie es zu der Karriere drillt, die ihr selbst verwehrt blieb.

Phinphin

Welche Texte hat sie denn vorher geschrieben? Ich hatte ChatGPT in den vergangenen Monaten mehrmals ausprobiert, um Zusammenfassungen zu bestimmten etwas anspruchsvolleren Themen zu schreiben und da kam eigentlich nur Murks raus, den ich so hätte niemals irgendwo einreichen können.

Ich habe vor 15 Jahren allerdings mal bei Textbroker gearbeitet, wo es darum ging, irgendwelche Produktbeschreibungen zu schreiben. Ich glaube in dem Bereich hat man mit solchen KI jetzt durchaus eine ernstzunehmende Konkurrenz.

Zuletzt bearbeitet vor 9 Monaten von Phinphin
Peter Nuhn

Ich habe vor 15 Jahren allerdings mal bei Textbroker gearbeitet, wo es darum ging, irgendwelche Produktbeschreibungen zu schreiben. Ich glaube in dem Bereich hat man mit solchen KI jetzt durchaus eine ernstzunehmende Konkurrenz.

Ich hab auch vor 10 Jahren auch über Textbroker gearbeitet, zumindest eine. Ich hab vor wenigen Monaten noch mal reingeschaut, weil mich interessiert, wie sich da verändert hat: Das ist alles komplett tot. Früher waren 2.000 Aufträge zur Auswahl da ö- heute sind es 0.

Einer der Anbieter (von content.de) sagt klar: Es liegt an KI. Und man gibt sogar den Autoren, die Schuld, die hätten ja so oft Zicken gemacht, dass man gar nicht warten konnte, sie durch KI zu ersetzen.

Vor Jahren hat mri mein Vater mal gesagt: Hier wäre eien Firma, die sucht einen Texter für “Produktbeschreibungen” – wo man da 10.000 Lampen beschreibt für Suchmashcinen. Ich nehm mal stark an, solche Jobs wird heute auch die KI machen oder du bezahlst wen, der es mit Hilfe der KI macht und dann hast du 1, der die Arbeit machtm, für die du früher 10 gebraucht hast.

lIIIllIIlllIIlII

Hängt stark vom Prompt ab und der Nachbearbeitung. Habe aus Interesse, einige “Test” aus Artikeln, die zeigen wollen, warum ki schlecht ist, nachgebaut und mit meiner Methode nachgetestet. Fast immer kam ich zu deutlich besseren Ergebnissen.

Meiner Meinung nach, sollte man KI nicht wie einen angestellten Experten behandeln, sondern eher wie ein Kind, dem man eine Aufgabe gibt.

N0ma

Denke das wird sich noch zu einem echten Problem entwickeln.
Unsere Politiker verteilen derweil weltferne Durchhalteparolen “Esken: KI kann langweilige Arbeit übernehmen”.

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