Der deutsche Gaming-Streamer Erik „Gronkh“ Range hat sich am Abend des 3. Februar zu dem Twitter-Shitstorm geäußert, der wegen einer Äußerung zu „Hogwarts Legacy“tobte. Damit hatte er am Freitagabend den weitaus größten Stream in Deutschland.
Worum drehte sich der Shitstorm auf Twitter? Gronkh wurde in der letzten Woche von einigen Leuten auf Twitter angefeindet, nachdem ein Clip aus einem seiner Streams auf Twitch geteilt worden war (via Twitch).
In dem Clip sagte er: J.K. Rowling sei ihm egal. Und fragte, ob er deshalb ein schlechter Mensch sei.
Vorher hatte er angekündigt, das kontrovers diskutierte „Hogwarts Legacy“ zu spielen und zu streamen. Das Geld, das über Twitch-Spenden hereinkommen würde, wollte er weiterleiten und es an bestimmte Organisationen spenden.
Gronkh sagt: Clip sei aus dem Zusammenhang gerissen – Lehnt J.K. Rowling ab
Das sagt er zum Shitstorm: Gronkh erklärte, der Clip sei aus dem Zusammenhang gerissen. J.K. Rowling sei ihm nicht egal, er lehne ihre Ansichten und Äußerungen ab.
Jemand habe ihm einen Brief mit Argumenten geschickt, die für J.K. Rowling sprechen – auf diese Situation habe er mit der Aussage geantwortet „J.K. Rowling spiele in seinem Leben keine Rolle“, man solle ihm bitte keine E-Mails schicken.
Das heiße aber keinesfalls, dass ihm Transmenschen und deren Schwierigkeiten egal seien. Ganz im Gegenteil.
Die Leute aus seinem Stream, die ihm zusähen, und für die er die Aussage getätigt habe, wüssten das auch. Zu dieser Community habe er in dem Moment gesprochen: Sie würden seine Ansichten kennen.
Gronkh räumt ein, dass er sich öfter so ausdrücke, dass es Raum für Missverständnisse gebe. In diesem Fall glaubt er zudem, wurde der Clip böswillig aus dem Zusammenhang gerissen. Der 45-Jährige denkt, gewisse Personen auf Twitter versprachen sich davon, mit ihm als großen Namen besonders viel Reichweite zu erzielen und auf dieses Thema zu lenken.
Gronkh boykottiert Hogwarts Legacy nicht, aber lehnte bereits Werbe-Kampagne ab
Was sagt er zu Hogwarts Legacy? Gronkh sagt, er verstehe, wenn Leute das Spiel boykottieren wollten. Er selbst habe Hogwarts Legacy noch nicht gespielt, sich auch nicht groß dazu geäußert.
Er habe es aber abgelehnt, an einer Werbe-Kamapgne zum Spiel teilzunehmen. Gronkh habe die Kampagne bereits abgesagt, noch bevor der Shitstorm gegen ihn losbrach. Auch wenn er überlegt hatte, teilzunehmen und das Geld der Kampagne zu spenden.
Dass ausgerechnet er während des Shitstorms als Befürworter für “Hogwarts Legacy” herhalten musste, kann er nicht nachvollziehen – offenbar sei das seiner großen Reichweite geschuldet.
Er werde sich Hogwart’s Legacy auch nicht kaufen, er bekomme den Key gestellt.
An einer Stelle wurde Gronkh etwas unglücklich unterbrochen, weil ihm viele Abos geschenkt wurden:
Gronkh glaubt: Shitstorm hat der Sache einen Bärendienst erwiesen
Wie sieht er den Shitstorm? Gronkh betont immer wieder, er sehe sich bei dem Shitstorm nicht als Opfer. Letztlich hätten Leuten, die das zum Thema machten, der Sache, Hogwarts Legacy kleinzuhalten, einen Bärendienst erwiesen.
Denn durch den Shitstorm habe Hogwarts Legacy enorm viel Aufmerksamkeit erhalten: So stand Hogwarts Legacy für 2 Stunden auf der Titelseite der Online-Ausgabe der BILD..
Gronkh merkt zudem an, dass die Diskussion auf Twitter nach wenigen Stunden von Trollen infiltriert war, die sich unter falsche Flagge als Transmenschen ausgaben und mit provokanten Äußerungen die Diskussion anheizten. Gronkh sagte, er schaue sich immer die Timelines von solchen Postern an und häufig gebe es Hinweise darauf, dass es „Rechts-Trolle“ oder „Siff-Trolle“ seien.
An einer Stelle sagt Gronkh, er habe in der Nacht nicht schlafen können, sondern nur Twitter durchgescrollt und gesehen, wie Leute einander schrieben. Da ginge es schon lange nicht mehr um ihn oder das Thema, die Leute hätten einander nur angebrüllt. Da finde er “nicht zielführend.”
Im Gegenteil: Gronkh betont, dass man sich in seinem Stream schon immer bemühe, unaufgeregt über Dinge zu sprechen.
Viel Zustimmung, Sympathie und Abos für Gronkh
Wie war die Stimmung im Stream? Gronkh wurde schon zu Beginn des Streams mit positiven Emotes unterstützt und überschüttet. Noch vor dem Beginn des Streams sagten auf Twitter viele Nutzer, wie sehr sie Gronkh schätzen und dass es ihnen leidtue, wie angegriffen der Streamer wirke.
Wie auch während des Shitstorms wurde ihm viel Sympathie zuteil.
Nachdem Gronkh mit seinem Statement fertig war, trudelte eine riesige Flut an gespendeten Abos in den Chat ein, die immer wieder Sonder-Effekte und Alarme auslösten und so den Stream unterbrachen.
Alleine der Twitch-Streamer Tanzverbot spendete bis 19:55 Uhr 570 Abos an Gronkh – das sind über 2.000 €.
Gronkh forderte den Chat immer wieder auf, sich zu beruhigen – aber die Zuschauer wollten ihm mit immer mehr Spenden etwas Gutes tun.
Mit in der Spitze über 42.000 Zuschauern hatte der Stream von Gronkh etwa doppelt so viele Zuschauer wie normalerweise.
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