Die Entwickler von Pokémon GO sehen das Spiel als MMO und vergleichen es mit WoW. Passt dieser Vergleich?
Das Augmented-Reality-Spiel Pokémon GO war der Hit des Sommers. Mehrere Millionen Spieler auf der ganzen Welt sind dem Hype des Spiels verfallen und gingen auf die Straßen, um die virtuellen Monster zu fangen. Inzwischen wurde das Spiel bereits über 500 Millionen Mal installiert. Zwar sind die Spielerzahlen aktuell nicht so hoch, wie kurz nach der Veröffentlichung des Spiels, allerdings planen die Entwickler eine ähnliche Lebensdauer wie bei World of Warcraft.
Kritische Spieler sind wichtig für Pokémon GO
In einem Interview mit Eurogamer sprach Mike Quigley, der Chief-Marketing-Officer von Niantic, über den holprigen Start von Pokémon GO und die langfristigen Ziele des Spiels. Er gab zu, dass die Entwickler nicht mit einem solch positiven Start des Spiels gerechnet haben und sie deshalb in vielen Positionen unvorbereitet waren.
Niantic hatte zur Zeit der Veröffentlichung von Pokémon GO keinen Community-Manager für das Spiel eingestellt, weshalb es anfangs fast keine Kommunikation von offizieller Seite gab. Inzwischen sind es 70 Personen, die für Niantic arbeiten. Im nächsten Jahr möchte man diese Zahl verdoppeln, um gemeinsam an den wichtigsten Funktionen von Pokémon GO zu arbeiten.
Quigley sagt, dass die Fans besonders wichtig sind. Durch die Ehrlichkeit und die Kritik können die Entwickler weiter daran arbeiten, das Spiel zu verbessern. Erst kürzlich fügte man dem Spiel die täglichen Boni hinzu, um die Trainer für das Fangen von Pokémon und Besuchen von PokéStops stärker zu belohnen. Das Halloween-Event bei Pokémon GO war außerdem für einen starken Zuwachs der täglichen Spieler verantwortlich. Anhand dieser Beispiele sieht man, dass es in Zukunft viele Möglichkeiten gibt, den Spielspaß zu erhalten.
“Wir sind mehr ein MMO als alles andere”
Pokémon GO soll kein Spiel sein, das einmal viel Geld macht und dann von der Bildfläche verschwindet. Quigley vergleicht Pokémon GO mit einem großen MMO-Titel: “Ich glaube die Lebensdauer unterscheidet sich von anderen free-to-play Mobile-Games. Es ist vom Spieltyp eher mit World of Warcraft vergleichbar. Monetarisierung war für uns nie im Fokus.” Um einen langen Spielspaß zu erhalten, arbeiten die Entwickler bei Niantic weiterhin an grundlegenden Funktionen, die Dritt-Anbieter-Programme überflüssig machen und die Server schonen.
World of Warcraft gibt es bereits seit 2005. In regelmäßigen Abständen werden neue Inhalte per Patch ins Spiel eingebaut, um Spielern neue Aufgaben zu geben. Mit Erweiterungen (Add-Ons) werden größere Inhalte und neue Welten freigeschaltet, bei denen man wieder ein Stück der Geschichte des Spiels kennenlernt. Regelmäßige Events könnten den Spielspaß auch bei Pokémon GO über einen längeren Zeitraum aufrecht erhalten.
Für mehr Abwechslung könnten außerdem neue Generationen von Pokémon sorgen. Erst kürzlich wurden Hinweise zu 100 Pokémon aus der 2. Generation gefunden.
Könnt Ihr Euch vorstellen, dass das Spiel einen ähnlichen Langzeit-Erfolg wie World of Warcraft haben kann?
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