Ein Mann wird fälschlich beschuldigt, in verschiedene Vorfälle verwickelt zu sein. Geschäftsleute wenden sich von ihm ab, seine Karriere ist zerstört. Jetzt hat er erfolgreich Google verklagt, welche die falschen Anschuldigungen nicht entfernen lassen wollte.
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Google und ein Mann aus Kanada führten jahrelang Streit über eine Reihe von Suchergebnissen. Denn in diesen wurde der Mann fälschlich als Krimineller bezeichnet. Er verklagte deswegen Google, weil er der Meinung gewesen ist, dass die Suchmaschine ihm damit seine Karriere ruiniert hätte.
Denn Freunde, Kollegen und Geschäftspartner hätten Links über ihn mit der Suchmaschine finden können.
Mann wird fälschlich beschuldigt, Google will Links nicht entfernen
Um welchen Beitrag ging es? Ein Geschäftsmann suchte mit der Suchmaschine seinen Namen und fand einen Beitrag, der ihm fälschlicherweise Kindesmissbrauch unterstellte. Der Artikel über ihn erschien im April 2006, das ist also mittlerweile 17 Jahre her. Und das sorgte für jede Menge Wirbel:
- Geschäftspartner wollten nichts mehr mit ihm zu tun haben.
- Sein Sohn, der in der gleichen Branche arbeitete, musste sich von ihm distanzieren.
- Seine Firma erlitt große Umsatzeinbußen.
Doch der Gründer dieser Website weigerte sich standhaft, den Beitrag zu entfernen. Der Chef der Seite erklärte, dass er niemals Beiträge entfernen lasse und forderte den Mann auf, einen Nachweis für seine Unschuld zu erbringen, dass er nie wegen des Verbrechens angeklagt worden sei.
Der Mann bittet Google um Hilfe: Da der Geschäftsmann auf diese Weise den Beitrag nicht entfernen lassen konnte, wendete er sich an Google, um den Link zu dem Artikel löschen zu lassen. Das ging jahrelang, denn manchmal löschte Google die Links, diese tauchten dann aber später wieder auf.
Google argumentierte, dass man für die Inhalte Dritter nicht haftbar gemacht werden könne und man keine Verpflichtung dazu habe, die Links zu entfernen. Dieser Argumentation folgte jedoch der oberste Gerichtshof nicht.
Wie ging die Klage aus? Zuerst hatte die klagende Person 6 Millionen US-Dollar Schadensersatz gefordert. Dem war aber das Gericht nicht nachgekommen. Stattdessen wurden dem Mann 500.000 Dollar für moralische Verletzungen zugesprochen. Das sind rund 450.000 Euro.
Denn der ehemalige Geschäftsmann sei persönlich stark belastet worden und habe viel Geld durch die Verleumdungen verloren, erklärte das Gericht.
Zusätzlich muss Google alle Links zu entsprechendem Beitrag in der kanadischen Stadt Quebec entfernen und darf 45 Tage lang keine Informationen zu dem Fall zeigen.
Auch eine andere Firma wird jetzt für viel Geld verklagt:
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Ich verstehe nicht wieso er nicht den Webseiten Betreiber mit der Information angezeigt/verklagt hat. Ist natürlich schwer etwas zu beweisen was man nicht getan hat, eventuell gibts in Kanada auch sowas wie ein polizeiliches Führungszeugnis. Aber irgendwie eigenartig das ausgerechnet Google dafür blechen muss.