Gaming-PC eines Nutzers ist zu heiß, der lässt das System einfach von eisiger Außenluft kühlen – Wie gefährlich ist die „coole“ Idee?

Gaming-PC eines Nutzers ist zu heiß, der lässt das System einfach von eisiger Außenluft kühlen – Wie gefährlich ist die „coole“ Idee?

Ein Gamer hat mit hohen Temperaturen in seinem PC zu kämpfen. Der kommt auf eine besonders geniale Idee: Der stellt den PC einfach auf den Balkon an die eisige Luft. Doch diese „Lösung“ wird heftig diskutiert. Schadet die kalte Luft dem Gaming-System oder ist das egal?

Der Nutzer zeigt selbst mit einem Bild, welche große Auswirkung die kalte Außenluft auf seinen PC hat. Die -10 Grad Außentemperatur senken die Innentemperaturen seines Computers deutlich. Die Temperaturen seines Intel-Prozessors liegen zwischen 6 und 9 Grad, was ziemlich beeindruckend ist.

Doch kann die „geniale“ Idee dem PC schaden oder kann man sowas einfach machen? Die Community ist sich extrem uneinig.

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Kann die Luftfeuchtigkeit den Gaming-PC kaputtmachen?

Das sind die Reaktionen: Nicht alle zeigen sich begeistert und glauben, dass er seinem Gaming-PC mit so einer Aktion langfristig eher schadet. Viele erklären etwa, dass die Luftfeuchtigkeit draußen viel höher sein müsse. In kürzester Zeit dürfte er ganz andere Probleme als „hohe Temperaturen“ haben. So spottet jemand (via reddit.com):

Nächster Beitrag: Lassen sich kalte Computer einschalten? Ich weiß nicht, was passiert ist, nachdem ich meinen Computer einer ungewöhnlichen Feuchtigkeit ausgesetzt habe.

Andere sehen noch ein anderes Problem: Der Computer würde ja nicht tagelang am Stück laufen. Würde der stark heruntergekühlte Computer nach mehreren Stunden dann angeschaltet werden, würde das dem System auch eher schaden. Denn elektronische Geräte und Kälte mögen sich nicht sonderlich. Bei so plötzlichen Temperaturschwankungen kann sich dann auch Kondenswasser bilden. Und Feuchtigkeit mag kein elektronisches Gerät.

Der Nutzer Kingmi123 springt dem Thread-Starter jedoch bei und erwidert, dass die Luftfeuchtigkeit kein großes Problem sei. So schreibt er (via reddit.com):

In vielen Threads hier wird nicht beachtet, dass der Sättigungspunkt kalter Luft immer niedriger ist als der warmer Luft.

Kalte Luft wird durch weniger Wassermoleküle vollständig gesättigt als heiße Luft. Das bedeutet, dass für 100 % Luftfeuchtigkeit bei kalter Luft weniger Wasser in der Luft vorhanden sein muss als bei heißer Luft. Sobald der Sättigungspunkt erreicht ist, kommt es zur Kondensation.

Das ist der Grund, warum heiße Luft, die auf eine kalte Oberfläche trifft, kondensiert. Die Luft in der Nähe der kalten Oberfläche ist kälter und hat daher einen niedrigeren Sättigungspunkt. Was im warmen Raum eine Luftfeuchtigkeit von 60 % ist, wird beim Auftreffen auf die kalte Oberfläche zu 100 % feucht.

Dreht das obige Szenario um, wie es OP tut. Kalte Luft kommt mit einer heißen Oberfläche in Berührung. Der Prozentsatz der relativen Luftfeuchtigkeit in der Umgebung der Komponenten ist wesentlich niedriger als draußen, was bedeutet, dass eine Kondensation praktisch unmöglich ist.

Das Prinzip könnt ihr im Winter beobachten, wenn ihr eure Wohnung heizt. Trifft die warme Luft auf die kalte Fensteroberfläche, dann wird das Fenster feucht. Das größte Problem ist daher, wenn sich Kondensat bildet. Denn Wasser schadet Computern und kann für einen Kurzschluss sorgen.

Ist die Luftfeuchtigkeit in eurer Wohnung sehr hoch, dann kann das gleich für mehrere Probleme sorgen und kann auch Schimmel verursachen. Im Normalfall sollte die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung zwischen 50 und 60 % liegen. Kontrollieren lässt sich das übrigens mit einem Hygrometer, welches ihr für wenige Euro im Fachhandel oder Baumarkt bekommt.

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Gamer öffnet nach 6 Jahren zum ersten Mal Gaming-PC und zeigt, warum ihr nicht den gleichen Fehler machen solltet

Hohe Temperaturen verursachen verschiedene Probleme im Rechner

Warum sollten hohe Temperaturen vermieden werden? Läuft Hardware unter hohen Temperaturen deutlich irgendwann deutlich langsamer. Denn Prozessor und Grafikkarte drosseln die Leistung, um mit der Hitze fertig zu werden oder schalten sich im Notfall ab, um Komponenten zu schützen.

Obendrein verschleißen einige Bauteile bei hohen Temperaturschwankungen oder bei sehr hohen Temperaturen schneller. Daher versuchen viele Gamer die Temperaturen und mögliche Schwankungen in Grenzen zu halten und nutzen entweder umfangreiche Luftkühlungen oder setzen gleich auf eine Wasserkühlung.

Wie kann man Temperaturen prüfen? Mit dem kleinen Tool HWMonitor lassen sich einfach (und kostenlos) die Temperaturen in eurem Rechner prüfen. Im Tool werden die Daten ausgelesen und ihr könnt sie direkt überprüfen.

AMD wegen hoher Temperaturen in der Kritik: In der Vergangenheit hatte unter anderem AMD mit Kritik an hohen Temperaturen zu kämpfen. Bei den neuen RX-7000-Grafikkarten gab es Berichte über extrem heiße GPUs. Probleme, die sich AMD anschließend ansehen musste.

Bei Prozessoren sieht es dafür anders aus. Hier sollen in einigen Fällen hohe Temperaturen „normal“ sein. So erklärte etwa AMD, dass 95 Grad bei der aktuellen “Ryzen 7000”-Generation völlig normal sei und die Chips für solche Temperaturen konzipiert seien (via hardwareluxx.de).

Die meisten Gamer dürften aber weiterhin beunruhigt sein, wenn die Temperaturen im Computer fast 100 Grad erreichen.

Solltet ihr mit hohen Temperaturen im PC kämpfen, dann schaut einmal in folgenden Guide hier auf MeinMMO. Hier findet ihr Tipps und Tricks, wie ihr euren Gaming-PC kühl halten könnt:

8 Tipps, um euren Gaming-PC kühl zu halten und schneller zu machen

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Majora

Statt solche dämlichen Ideen zu entwickeln, wäre es vielleicht angebracht, der Ursache der zu hohen Temperaturen im PC auf den Grund zu gehen und was dagegen zu tun, zb den Lüfter Mal Reinigen.
Vielleicht wäre auch Mal die Frage angebracht, ob es klug ist ein PC der nicht ohne Grund warm wird, stark herunter zu kühlen. Ähnlich wie Fiber bei Menschen, bzw deren Körpertemperatur, dient die Wärme die ein PC entwickelt ja auch einen Sinn. Vielleicht die Leistung Mal optimieren oder Mal die Kiste reinigen wirkt wahre Wunder.

magicmonkey

Redaktioneller Vorschlag/Tipp:

Schadet die kalte Luft dem Gaming-System oder ist das egal?

Statt “egal” würd ich eher schreiben: Schadet die kalte Luft dem Gaming-System oder ist das geil? 😎

T.M.P.

Ich würde mich nicht darauf verlassen, dass da keine Feuchtigkeit entsteht.
Temperaturschwankungen sind da keine gute Sache.

Klar, die kalte Luft ist trocken, aber was ist mit der warmen Luft?
Da wäre die die schon vorher im Gehäuse ist, und auch die die aus dem Zimmer zieht und vom Lüfter wieder angesaugt wird und sich mit der kalten Luft vermischt.

An einen Kurzschluss glaube ich so auch nicht, aber ob das langfristig rostfrei bleibt?^^

EnM4st3r

ich würde sagen Kondensat würde höchstens außen am Gehäuse vom PC entstehen, da sich die Gehäuse Wände durch die Kalte Luft im PC abkühlen und die Wärme Raumluft so an diesen Kondensiert.

Aber die Luft die vorher im Gehäuse ist wird ja durch die Lüfter, sobald der PC angeschalten wird direkt rausgepustet, und durch den PC strömt nur noch die Trockene Außenluft. Selbst wenn teils warme Luft im PC bleibt so wird sich diese direkt mit der Trockenen außenluft vermischen.

Ich verstehe wirklich nicht wie man auf die Idee kommt das sich so in dem PC Kondensat bildet, es strömt doch nur Trockene Luft durch…

EnM4st3r

was aber zu kondensat innerhalb vom pc führen könnte ist, sobald er den PC ausschaltet und die Raumluft in den PC einströmt, da die Komponenten im PC noch kalt sind würde sich so dann doch Kondensat bilden

T.M.P.

Ja, alles nicht so einfach.
Auch beim Einschalten wird wohl nicht plötzlich alle warme Luft ausgetauscht. Die Luft wird verwirbelt, mischt sich mit der eiskalten Luft und kühlt dabei ab.
Ausserdem gibt es ja auch gerne mal Zonen, zum Beispiel in Ecken, wo die Luft fast steht.
Ich hab ja auch viele Fragezeichen in meinem Post stehen, aber zum Glück haben wir ja da auf reddit einen Kerl der gerade einen praktischen Versuch laufen lässt.. 😁

Catjam

Mir würde interessieren, was für ihn „hohe Temperaturen“ sind.

Marc

“I’ve got an i5 13500 and a radeon 6800XT. When gaming the GPU was 90-100°C before. After This it was 80°C.”

Das kommt davon, wenn Airflow und TDP nicht zusammen passen.

DoubleYouRandyBe

Kenne AMD Karten nicht. Aber nvidia lässt eigentlich gar nicht zu, dass karten so heiss werden. Die drosseln vorher schon.

p

Mac31

Da ich mal annehme, das er das Zimmer heizt, ist ein geöffnetes Fenster für den PC keine brauchbare Dauerlösung. Es dürfte weitaus günstiger sein, das Temperaturproblem des PCs zu lösen. Aber vielleicht freuen sich die Vögel über einen warmen Rastplatz. 😉

Mavidux

Ich weiß nicht wie es bei PC ist, aber bei meinen Gamer-Notebooks, hatte ich immer bei Anspruchsvolle Spiele ca. 90/100 Grad und läufte ohne Probleme bis 6 Jahre.

Maximus106

Die Notebook Hardware ist meistens dafür ausgelegt etwas höhere Temperaturen langfristig aushalten zu können, welches Problem aufgrund des geringen Platzes für große Kühlsysteme gelöst werden musste. Wenn PCs gerne mal die 95° Marke knacken, ist bei Gaming Notebooks bei 100° noch nicht Schluss.

Kanone

Da kann man auch gleich den Rechner unter die Dusche stellen!
PC’s und deren Komponenten sind nicht dafür gemacht die “draußen” zu betreiben, bei Minus Graden schon mal gar nicht. Es muss nicht mal Kondenswasser sein was den PC killt. Es reicht schon wenn die Luftfeuchtigkeit ansteigt, z.b. bei Nebel um dem PC das Licht auszublasen.

Rajester

Selbst bei Nebel liegt die Luftfeuchte unter der deines Zimmers. Dass deine Erklärung eben nicht zutrifft wurde doch genau erklärt? Kalte Luft ist trocken.

Übertaktungsrekorde werden mit flüssigem Stickstoff(?) im extremen Minusbereich durchgeführt.

Probleme existieren immer nur dann, wenn warme Luft auf Kälte trifft. Das ist ja bei dem PC genau umgekehrt.

Sonst würde dein Zimmer ja jedesmal feucht werden wenn du lüftest.

Auch Nebeltropfen sollten da sofort auf den Komponenten verdampfen

cht47

Korrekt.
Ist interessant wie viele Menschen nach wie vor relative Luftfeuchtigkeit mit absoluter verwechseln bzw gleichsetzen.

Wenn man im Winter in der Wohnung 60% relative Luftfeuchte hat, dann lüftet obwohl die Wetterapp 80% anzeigt, werdet ihr sehen das in der Wohnung trotzdem schnell nur noch 40% angezeigt werden.

T.M.P.

Übertaktungsrekorde werden mit flüssigem Stickstoff(?) im extremen Minusbereich durchgeführt.

Ja, Stickstoff. Und seit neuestem Helium.
Es wird allerdings nur der Prozessor selbst gekühlt, in einem Becher voll flüssigem Kühlmittel. Drumherum auf dem Mainboard sind Tücher, wohl um die Feuchtigkeit der kondensierenden Luft aufzufangen.

Maximus106

Mal angenommen er kühlt den PC wie im Artikel beschrieben und lüftet wodurch die Luftfeuchtigkeit im Raum sinkt und die Hardware gekühlt wird. Wenn er anschließend das Fenster wieder schließt und die Luftfeuchtigkeit wieder durch die Innenraumluft ansteigt, entstehen dann durch die Schwankungen keine Risiken?

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Maximus106
Nexis

Drinnen ist es viel feuchter als draußen. Vor allem im Winter.

Kauf dir mal eine Wetterstation bzw. Hygrometer. Gibt es im Baumarkt schon für 15 Flocken.
Dann wirst sehen, daß jetzt im Winter drinnen eine Luftfeuchte von etwa 60% bis 72% hast.
Sobald du dann lüftet, sinkt es auf etwa 40-41%.

Deswegen sollte man nasse Wäsche auch im Winter nach draußen hängen.
Durch die trockene Luft (geringe Luftfeuchte) trocknet die Wäsche sehr schnell 😉

Also den PC draußen zu betreiben schadet ihm in Punkto Luftfeuchtigkeit draußen weniger als drin.

Dafür kann er sich draußen aber einen wortwörtlichen Bug (Käfer) einfangen.
Insekten lieben das warme PC-Innere und werden sich da einnisten, wenn er zu lange draußen steht.
Der PC verdreckt und die Insekten verschmoren an den Leiterbahnen. Iiiih, würg xD

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