Forscher erschaffen lebenden Computer aus Mäusen – Klingt wie aus düsterem Science-Fiction-Film

Forscher erschaffen lebenden Computer aus Mäusen – Klingt wie aus düsterem Science-Fiction-Film

Amerikanische Forscher haben einen lebenden Computer geschaffen. Der ist handtellergroß und kann bestimmte Muster erkennen.

Unser Titelbild ist ein Symbolbild.

Forscher der University of Illinois haben zehntausende lebender Gehirnzellen von Mäusen verwendet, um einen Computer zu bauen, der Licht- und Strommuster erkennen kann. Das Team präsentierte seine Ergebnisse auf dem American Institute of Physics (via newscientist.com).

Der vorgestellte Computer ist etwa handtellergroß. Mäuse spielen in der Technik übrigens schon länger eine große Rolle:

Computer aus Mäuse-Zellen soll in Zukunft energieeffizienter sein

Wie funktioniert das System? Die Wissenschaftler züchteten den Computer aus 80.000 umprogrammierten Mäuse-Stammzellen und platzierten diese Zellen zwischen Glasfasern auf einem Gitter aus Elektroden.

Die Zellen wurden während des Experiments in einem Inkubator (Brutkasten) am Leben gehalten. Das Team trainierte den Computer, indem man eine Stunde lang wiederholt zehn verschiedene Muster elektrischer Impulse aufleuchten ließ und dann die von den Neuronen gesendeten Signale aufzeichnete und analysierte. Zwischendurch brauchte das System 30 Minuten Pause.

Wie gut ist der Mäuse-Computer? In den ersten Tests fiel das System noch durch. Die Genauigkeit der Tests wird mit dem F-Score gemessen. Dieser liegt zwischen 0 und 1, dabei steht 1 für den besten Wert. Im ersten Test lag der Wert bei 0,6. Erst mit einer Mischung aus Chemikalien und elektronischen Impulsen konnte man die Genauigkeit auf 0,98 steigern.

Warum macht man so etwas? Die Idee dahinter ist, dass die Arbeitsteilung zwischen den tierischen Zellen und elektrischen Komponenten den Zeit- und Energieaufwand für das Training herkömmlicher neuronaler Netze verringern soll.

Die Forscher hoffen deshalb, mithilfe der Zellen effizientere Geräte zu entwickeln. Bisher stehe man aber mit der Forschung noch ganz am Anfang. Das Team erklärt, dass der lebende Computer aus Mauszellen mit modernen neuronalen Netzen noch nicht mithalten könne.

Nicht-Forscher dürften hier beim Zuschauen eher an dystopische Filme denken, wie etwa A.I. – Künstliche Intelligenz von Steven Spielberg. Von einem solchen Androiden sind wir wohl noch weit entfernt.

Man will sich aber dem Vorbild von neuronalen Netzen weiter annähern. Denn alle künstlichen neuronalen Netzwerke haben ein biologisches Vorbild.

Alles, was Ihr über Künstliche Intelligenz wissen müsst

Quelle(n): pcgamer.com
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Franzl

Ich frage mich eher nach der Herkunft der Zellen. Wurden dafür lebende Tiere seziert? Gruselig und sicher nicht karmafördernd.

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