MeinMMO-Chefredakteurin Leya Jankowski hat sich am Wochenende den Anime „Nausicaä aus dem Tal der Winde” auf Netflix angeschaut. Dabei hat sie erstaunlich viele Parallelen zu Dune entdeckt.
Als ich auf Netflix durch alle Studio-Ghibli-Anime stöbere, ahne ich noch nicht, dass ich auf eine Science-Fiction-Dystopie stoße, die einem meiner Lieblingsuniversen sehr ähnlich ist. Die Prämisse klingt so spannend, dass ich „Nausicaä aus dem Tal der Winde” ohne zu zögern einschalte:
Der Großteil der Erde ist vom „Meer der Fäulnis“ verschlungen, einem giftigen Pilzwald, der sich immer weiter ausbreitet. Es gibt nur noch wenige Orte, an denen Leben für den Menschen möglich ist, aber auch diese drohen zu überwuchern. Schuld daran ist ein alter Krieg, in dem die Menschen künstliche Maschinen einsetzten, die den Giftwald entstehen ließen.
Der Kampf um die Ressourcen ist eröffnet.
Nausicaä ist die Prinzessin des „Tals der Winde“ und kämpft unermüdlich für eine bessere Welt. Die Winde vom Meer schützen das Tal vor den Sporen giftiger Pilze.
Auf den ersten Blick sieht das alles gar nicht so sehr nach Dune aus. Deshalb bin ich selbst überrascht, als ich beim Anschauen des Films immer mehr Parallelen zu Dune entdecke.
Ästhetik und Story erinnern an den Wüstenplaneten
Die Erde ist inzwischen sehr ausgehungert und besteht fast nur noch aus einer großen Wüstenlandschaft, über die Nausicaä mit ihrem Luftgleiter schwebt. Obwohl wir uns in der Zukunft befinden, hat die Welt etwas Altertümliches und Verarmtes, denn ein Großteil der Technologie der Menschheit ist zerstört.
Die Menschen kleiden sich in lange, lockere Gewänder, die sie vor der Witterung in der Wüste schützen.
Dieser Kontrast gefällt mir bei Dune immer besonders gut. Denn auch hier wirkt nichts wirklich modern, und doch ist es ein Science-Fiction-Epos. Das merkt man auch an den Fluggeräten, die eher wie alte Frachtcontainer aussehen. Gerade die Schiffe im alten Dune von David Lynch sehen denen von Nausicaä sehr ähnlich.
Im Giftpilzwald leben riesige Insekten, denen die Sporen nichts anhaben können, während die Menschen dort Gasmasken tragen müssen. Die hausgroßen, asselartigen Ohmu sind die erklärten Todfeinde der Menschen. Wenn sie den Pilzwald verlassen und durch die Wüste streifen, erinnern sie mich an die Sandwürmer aus Dune.
Das Erlöserthema aus Dune, das dort den Protagonisten Paul Atreides umtreibt, findet sich auch in Nausicaä wieder. In Dune ist dieses jedoch kritischer aufgearbeitet als im Anime. Darüber kann man aber hinwegsehen, weil andere moralische Themen, wie die Zerstörung von Lebensraum und Natur, stark behandelt werden.
Ich bin nur über „Nausicaä aus dem Tal der Winde” aus einer Laune heraus gestolpert und bin überraschend mit viel Vorfreude auf Dune 2 herausgestolpert. Wenn ihr grundsätzlich etwas mit Anime anfangen könnt und hungrig auf die Fortsetzung von Dune seid, ist Nausicaä auf jeden Fall ein toller Snack für zwischendurch.
Nausicaä hat ein IDMb-Rating von 8 und war 1984 ein großer kommerzieller Erfolg für seinen Schöpfer Miyazaki. Der alte Dune von David Lynch erschien übrigens auch 1984, also im gleichen Jahr. Die Ähnlichkeit zwischen den Filmen ist Zufall.
Der Erfolg von Nausicaä ermöglichte es Hayao Miyazaki, das Studio Ghibli zu gründen und Filme wie „Prinzessin Mononoke” oder „Chihiros Reise ins Zauberland” zu produzieren.
Wer jetzt noch mehr zu Dune haben will, der kann sich das Video „Danach siehst du Dune mit anderen Augen” vom YouTuber Nerdkultur ansehen.
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Selbst unter den Ghibli-Filmen einer meiner Liebsten. Schöne Geschichte in einer phantastischen Welt. Die Ähnlichkeit kommt vielleicht daher, dass Umweltzerstörung und Naturschutz ein wichtiges Thema in den 80er war/wurde, literarisch ebenso Dystopien (Orwell ebenfalls 84).
Jau, das ist richtig. Wobei ich vor allem bei der Optik immer wieder mich stark an Dune erinnert gefühlt habe
Orwell ist natürlich nicht von 84 😅 aber der Wille zählt… Ja, einige Parallelen sind vorhanden, Ohmus, Schläuche in der Nase etc. Dune ist aber deutlich nüchterner und weniger phantasievoll, wenn ich auch die Bücher gerne gelesen habe (trotz einiger zäher Passagen)
oh, den muss ich mir mal anschauen 🙂
Oh da gibts ja mehr Ähnlichkeiten als ich dachte.
Ich war gestern echt erstaunt! Es ist nicht so, dass man sie jetzt 1:1 nebeneinander legen kann und es das komplett Gleiche ist. Aber gerade die ganze Atmosphäre, die Kämpfe der Fraktionen, die Ästhetik… da musste ich doch immer wieder an Dune denken. Mir hat er echt gut gefallen 🙂