Dead by Daylight hat sich vom unbekannten Nischen-Spiel zu einem Hit entwickelt. Erfahrt hier, warum das Horrorspiel euer nächstes Game sein könnte.
Der Entwickler Behaviour Interactive hat mit Dead by Daylight langen Atem bewiesen. Knapp vier Jahre nach dem Release ist Dead by Daylight so groß wie nie zuvor. Es ist nicht nur auf dem PC, sondern auch auf der PS4, Xbox One und der Nintendo Switch erschienen. Der neuste Rekord war, dass mehr als eine Million Spieler im Verlauf eines Tages in Dead by Daylight eingeloggt haben. Ziemlich beeindruckend für ein Spiel, das lange Zeit nur eine kleine Nische füllte.
Doch warum ist Dead by Daylight so gewachsen und eignet sich es als euer Kandidat für „Find Your Next Game“? Das wollen wir hier klären.
Was ist Dead by Daylight?
Dead by Daylight ist ein asymmetrisches Horror-Spiel, in dem ein Killer gegen vier Überlebende antritt. Auf den über 30 Karten, deren Details sich mit jedem Match ändern, müssen die Überlebenden 5 von 7 Generatoren reparieren, um dann die Ausgangstore zu öffnen und fliehen zu können.
Was muss der Killer tun? Der Killer hingegen muss genau das verhindern. Mit eigenen Fähigkeiten muss der Killer alle Überlebenden erst zu Fall bringen und sie dann an Haken aufhängen, wo sie langsam einer finsteren Gottheit geopfert werden.
Das machen die Überlebenden: Überlebende haben nur begrenzte Möglichkeiten, um sich zu wehren. Sie müssen sich verstecken und können den Killer lediglich kurzzeitig betäuben, wenn sie ihm etwa eine Palette vor die Füße werfen oder ihn mit einer Taschenlampe blenden. Doch diese Möglichkeiten sind pro Karte stark begrenzt. Wer solche Elemente zu schnell verpulvert, hat am Ende einer Partie keine Möglichkeit mehr, dem Killer noch zu entgehen.
Alle fünf Charaktere werden dabei von Spielern gesteuert – Bots oder eine KI gibt es nicht, das Spiel ist also reines, asymmetrisches PvP. Ein wenig Gameplay könnt ihr hier sehen:
Wie viele Charaktere gibt es? Inzwischen stehen 19 Killer und 21 Überlebende zur Auswahl, darunter große Klassiker des Genres wie Michael Myers oder Freddy Krueger, aber auch moderne Gruselgestalten wie der Demogorgon aus Stranger Things. Der 20. Killer „Pyramid Head“ aus der Spielereihe Silent Hill ist ebenfalls in der Mache und erscheint noch im Juni.
Für Veteranen: Was hat sich in 4 Jahren geändert?
Wer Dead by Daylight nur zum Release im Juni 2016 gespielt hat, der dürfte sich verwundert die Augen reiben, wie stark sich das Horror-Spiel in den letzten vier Jahren verändert hat. Zwar sind die Kern-Mechaniken noch immer identisch, denn der Killer muss weiterhin die Überlebenden an Haken opfern, doch viele der kleineren Mechaniken haben sich gewandelt oder wurden hinzugefügt.
Unter anderem haben die folgenden Punkte dafür gesorgt, dass Dead by Daylight ein interessanteres, faires und einfach besseres Spiel geworden ist:
- Totems mit Bonuspunkten: Auf jeder Map gibt es 5 versteckte Totems, die den Überlebenden Punkte bringen, wenn sie zerstört werden. Einige Perks der Killer sind an Totems gebunden und nur aktiv, solange das dazugehörige Totem besteht.
- Rückschritt der Generatoren: Die Killer haben gelernt, noch nicht vollständig reparierte Generatoren erneut zu beschädigen. Dadurch verlieren sie an Reparatur-Fortschritt, bis Überlebende wieder an ihnen arbeiten.
- Blutdurst für Killer: In besonders langen Verfolgungsjagden gewinnen Killer nach einiger Zeit an Bewegungsgeschwindigkeit. Wenn ein Überlebender den Killer nicht abschütteln kann, wird er irgendwann unweigerlich eingeholt.
- Die „Endgame Collapse“: Sobald eines der Ausgangstore geöffnet wurde, beginnt für alle Spieler ein drohender Timer abzulaufen. Sollten Überlebende nicht innerhalb dieser Zeit aus der Karte geflohen sein, werden sie automatisch hingerichtet.
- Dedizierte Server: Die Partien von Dead by Daylight laufen inzwischen auf dedizierten Servern und nicht mehr über die Hardware des Killer-Spielers. Störende Lags wurden damit auf ein Minimum reduziert.
Darüber hinaus hat Dead by Daylight auch zusätzliche Belohnungssysteme eingeführt. Es gibt einen „Season Pass“ mit vielen Missionen und Belohnungen. So erfährt man etwa mehr zur Hintergrundgeschichte einzelner Charaktere und schaltet zahlreiche kosmetische Belohnungen in Form von Skins frei.
Die Skins sind nicht „Pay-2-Win“, denn im Regelfall sind die zusätzlichen Skins ziemlich bunt und eignen sich nur bedingt für ein Versteckspiel mit dem Killer – außer man möchte der Lockvogel sein.
Für wen ist Dead by Daylight interessant?
Dead by Daylight eignet sich für alle Spieler, die Spaß an asymmetrischen Spielen haben. Wer etwa seiner Zeit ein Evolve mochte oder gerne White Noise gezockt hat, dürfte mit dem grundlegenden Spielprinzip rasch warm werden. Für Fans von Horror-Filmen wie Halloween, A Nightmare on Elm Street oder auch der Serie Stranger Things ist zumindest ein Blick in das Spiel ohnehin ein Muss.
Jedoch muss klar gesagt werden, dass Dead by Daylight in mehrerer Hinsicht keine leichte Kost ist. Das Spiel ist mitunter ziemlich brutal und richtet sich klar an ein erwachsenes Publikum. Gleichzeitig sind die ersten Stunden im Spiel die härtesten, in denen man die Grundlagen lernt. Das geschieht oft aus der Sicht eines Zuschauers, weil man in den ersten Minuten bereits das Zeitliche gesegnet hat.
Wer sich auf die raue Einstiegsphase einlassen kann und eine gewisse Frustrationstoleranz mitbringt, dürfte aber ein Spiel gefunden haben, das auch nach Monaten und Jahren nach bei Laune hält.
Nach dem Horror bleibt der Skill
Wie wohl die meisten Horror-Spiele „leidet“ auch Dead by Daylight daran, dass der Grusel-Faktor irgendwann abnimmt. Der zu Beginn so bedrohliche Terror-Radius des Killers (ein immer lauter werdender Herzschlag) oder das Dröhnen einer Kettensäge in der Ferne kann eben nur einige Tage lang wirklich gruselig sein. Es stellt sich dann eine Gewohnheit ein und die einstmals furchterregenden Elemente werden zu reiner Spielmechanik.
Genau das ist der Zeitpunkt, an dem die meisten Überlebenden sich von verängstigen Schleichern zu berechnenden Spielern entwickeln, die ihre Vorgehensweise genau planen. Wenn der Schrecken gebändigt und zur Normalität geworden ist, dann kommt das Können zum Vorschein:
- Wie lange kann ich den Killer an der Nase herumführen, bevor ich eine Palette umwerfe?
- Welchen Generator sollten wir als Nächstes reparieren, um eine möglichst gute Flucht-Chance zu haben?
- Wer rettet den gefangenen Mitspieler und wer arbeitet weiter an Generatoren?
Solche und andere Entscheidungen müssen oft innerhalb weniger Sekunden gefällt werden und das oft ohne Kommunikation mit der Gruppe – denn einen eingebauten Voice-Chat gibt es (mit Absicht) nicht. Hier die richtigen Antworten zu finden und diese dann auch umzusetzen unterscheidet blutige Anfänger von den Profis.
Allerdings schafft es Behaviour ausgezeichnet, mit jedem neuen Patch den Schrecken zurückzubringen und dafür zu sorgen, dass neue Killer eine gruselige Erfahrung sind. An manche Killer, die eher auf Heimlichkeit setzen – wie etwa Michael Myers oder Ghost Face – gewöhnt man sich übrigens nie. Auch nach Jahren schießt hier noch das Adrenalin durch den Körper, wenn diese Killer urplötzlich hinter einer Ecke auftauchen.
Ein Blick in die Zukunft: Was kommt noch?
Auch in den folgenden Monaten ist bei Dead by Daylight noch lange nicht Schluss. Im Zuge der Feier zum 4. Geburtstag des Spiels haben die Entwickler bereits eine grobe Roadmap veröffentlicht und verraten, was für Neuerungen noch warten.
- Crossplay für alle Plattformen: Noch in diesem Jahr will Dead by Daylight allen Spielern ermöglichen, gemeinsam zu spielen. Dann könnt ihr auf dem PC auch gegen und mit Spielern auf PS4, Xbox One oder der Nintendo Switch spielen. Das geht einher mit plattform-übergreifenden Freundeslisten.
- Große Grafik-Überarbeitung: Nach 4 Jahren sieht die Grafik von Dead by Daylight nicht mehr taufrisch aus. Der Entwickler Behaviour hat ein ganzes Team an die Aufgabe gesetzt, sämtliche Objekte, Animationen und Karten zu überarbeiten und dem Spiel quasi ein “HD-Upgrade” zu verpassen. Auch das soll in diesem Jahr noch stattfinden.
- Mehr Killer und Überlebende: Zu guter Letzt soll es auch weiterhin ungefähr alle 3 Monate ein großes, neues Kapitel geben. Das enthält dann zumeist einen Killer, einen Überlebenden und eine neue Map. Dafür ist man bereits in Gesprächen mit Lizenzpartnern, um weitere bekannte Horror-Größen als Killer bringen zu können.
Bei Dead by Daylight ist also auch nach 4 Jahren noch lange nicht Schluss. Das Spiel soll noch lange weiter unterstützt, ausgebaut und verbessert werden. Wenn die Entwickler den Kurs der letzten Jahre fortsetzen, dann dürfte die Community noch lange Spaß an dem 4-vs-1-Horrorspiel haben.
Bewertung
Fazit: Schwer zu lernen, aber dann ungeheuer grandios
Einschätzung: Mörderisch gut!
Ich spiele Dead by Daylight seit knapp 4 Jahren und das quasi durchgehend. Im asymmetrischen Gameplay hat das Spiel auch nach all der Zeit die Nase vorn und konnte seine Vormachtstellung sogar noch ausbauen. Dank sinnvoller Neuerungen an den Spielmechaniken und einer ziemlich breiten Palette an bekannten und eigenen Killern kommt so schnell keine Langeweile auf.
Wer sich die Geduld nimmt, die harten ersten Lehrstunden im Spiel zu absolvieren, der wird auf lange Sicht ein Spiel gefunden haben, in das man immer wieder reinschaut – egal ob nur für eine einzelne Partie oder ein ganzes Zocker-Wochenende ohne Pause.
Cortyn Nightshade
Freier Mitarbeiter auf MeinMMO
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Da fehlt definitiv noch etwas bei den Schwächen: Con für mich ist definitiv das hakelige Gameplay, die schlechte Grafik und das miserable Balancing. Klar, asymmetrische Spiele sind immer etwas heikler zu balancen, aber bei Dead by Daylight weiß man schon welchen Art von Spielern man das Spiel verkaufen kann.
Diese Kontra-Punkte sind ja wirklich herzallerliebst. Wie wäre es mal mit:
– Unbalanced af
– alles ist zugunsten des Killers ausgelegt
– Bugs, für die sich manch anderer Entwickler schämen würde
– die toxischste und unfairste Troll-Community, die man sich vorstellen kann
Viele Dinge – wie zum Beispiel, dass die Killer mittlerweile so unverschämt viel schneller als die Survivor sind – werde ich nie nachvollziehen können. Und bevor ich jetzt angegangen werde, dass ich hier doch nur rumheule, weil ich bestimmt Survivor-Main bin: ich spiele beide Seiten. Und immer, wenn ich als Killer spiele, denke ich mir mindestens ein Mal pro Runde “Wow. Den hättest du nicht treffen dürfen.” Oder “Wow. Ich habe jetzt ewig gebraucht, einen Haken zu finden, und der Ärmste hat sich noch immer nicht befreien können.”
Ich meine, ja das Spiel macht Spaß. Auch mir. Sonst würde ich es ja nicht spielen. Aber genauso kann es frustrierend sein. Und das wird auch so bleiben, solange sich an dem Balance zwischen Killer und Survivor, sowie Killer und Killer nichts ändert.
Da sprichst du mir aus der Seele. Aber ich glaube, da kann man dem Autor auch keine Vorwürfe machen. Sie spielt ja schon seit 4 Jahren dauerhaft das Spiel. Nennt man wohl Stockholm-Syndrom 😉
Nimms mir nicht böse, aber dein Post enthält wirklich alles, was der typische “Reddit-Flame gegen die Entwickler” auch enthält.
Das ist einmal die Aussage “es ist total unbalanced, Killer sind riesig im Vorteil”, gepaart mit “Ach, ich bin übrigens kein Survivor-Main, ich spiele beides!” – das wird irgendwie immer nachgeschoben, weil man glaubt, dann hat das eigene Argument mehr Gewicht und man sei nicht auf einer Seite festgeschrieben.
Es gab definitiv Zeiten, in denen Dead by Daylight sehr zu Gunsten der einen oder anderen Seite ausgelegt war. Ich erinnere mich an den Patch, wo Überlebende eine Palette zu einem beliebigen Zeitpunkt während des Aufhebens umwerfen konnten, was den Killer danach gestunnt hat – oder sogar zu einem beliebigen Zeitpunkt während des Aufhebens blenden. Da war das Spiel eindeutig zu Gunsten der Überlebenden gebalanced.
Es gab eine Zeit, da hatten Killer die Nase vorne. Paletten funktionierten nicht richtig, Totems konnten in unerreichbaren Stellen spawnen und Ausgangstore waren manchmal direkt nebeneinander. Das waren in den meisten Fällen jedoch Bugs.
Es stimmt grundsätzlich, dass die Tendenz dahin geht, Überlebende in den letzten Patches etwas zu schwächen. So wurden “Infinites” und “sichere Paletten” reduziert. Doch dass ein “Infinite” kein sinnvolles Spielelement in einem Spiel ist, in dem der Killer unweigerlich irgendwann jemanden fangen soll, ist doch irgendwie logisch. Bloodlust (der Speedbuff für den Killer) wurde übrigens vor einer Weile generft.
Der letzte richtig harte Nerf für Killer war übrigens die “Abschaffung” von Hex: Ruin. Aber das vergisst man gerne.
Ich glaube, wenn man nüchtern auf das Spiel schaut und sich vor allem die offiziellen Statistiken der Entwickler anschaut, dann muss man schon sagen: Dead by Daylight ist recht gut gebalanced. Denn das Optimalziel einer ausgeglichenen Runde der Entwickler ist, dass in einer Runde 2 Überlebende sterben und 2 entkommen. Und an dem Wert ist Dead by Daylight sehr nah dran.
“Es gab eine Zeit, da hatten Killer die Nase vorne. Paletten funktionierten nicht richtig, Totems konnten in unerreichbaren Stellen spawnen und Ausgangstore waren manchmal direkt nebeneinander. Das waren in den meisten Fällen jedoch Bugs.”
Das ist ALLES immer noch der Fall. :’D Und wenn das doch alles nur Bugs sind, frage ich mich, warum diese dann immer noch nicht behoben wurden.
Dass Ruin generft wurde, habe ich weder vergessen, noch bewusst ausgelassen. Dieser Nerf war definitiv ein Schritt in die richtige Richtung, aber längst nicht der einzig nötige.
Zu dem “bla bla du flamest doch nur, genau wie die ganzen Reddit-User” sage ich jetzt mal nichts. Mit genau solchen Aussagen habe ich bereits gerechnet. Und da ich nicht mal auf Reddit unterwegs bin fühle ich mich damit auch nicht angesprochen.
Warum sollte ich “nüchtern” auf ein Spiel schauen, das ich selbst spiele, zu dem ich mir also eine eigene Meinung bilden kann? Ich spiele DBD entweder alleine (und dann halt als Killer), oder mit einer Freundin zusammen. Wir sind so oft die einzigen, die überhaupt an Generatoren arbeiten. Und die, die sich die ganze Runde über nur versteckt haben, sind dann die, die letztendlich entkommen. Wir sagen uns gegenseitig immer wieder, wir dürfen gar nicht mehr erwarten, zu entkommen. Hauptsache so viele Punkte wie möglich machen und vielleicht klappt ja doch die Flucht. Aber wenn ausgerechnet solche Leute es dann schaffen, bist du irgendwann nur noch frustriert.
Das klingt so hart nach grauen/ grünen Rängen. 😳
Klingt wie ein typischer selfcare Nutzer zusammen mit strike und dead hard 😉
Lustig. Habe ich alles nicht. Bis auf Selbstheilung. Und das auch erst seit kurzem und noch auf Stufe 1, weil meine Freundin und ich es ätzend fanden, wenn wir uns mal nicht finden konnten oder einer vom Killer verfolgt wurde.
Selfcare rang 1 wow lang ist es her fast 4 Jahre keine 200 Stunden und Meinung on point.
Wenn du nichts zu sagen hast, einfach mal die Finger stillhalten.
CONTRA :
-Performance nicht optimal
-Alleine Spielen kann Frustrieren werden
-Bugs
Aber sonst echt ein Super Spiel, ich warte auf die HD-Upgrade um wieder einzusteigen, bin echt gespannt,
Ich erinnere mich an die Zeiten, in denen DbD echt viele Bugs hatte. Aktuell habe ich nur selten welche gesehen, von welchen sprichst du denn?
ich hatte öfter das man so feststeckt oder mit den Blutpunkte oder lvl 1 alles 🙂
Aber was ich mir wirklich wünsche, ist das die was an die Performanc machen.
Das Spiel ist einfach bae <3