Teams beschäftigen gebannte Cheater-Coaches in CS:GO weiter: „Ein Witz!“

Teams beschäftigen gebannte Cheater-Coaches in CS:GO weiter: „Ein Witz!“

Bei Counter-Strike: Global Offensive wurden 37 Coaches des Cheatens überführt und für Monate gesperrt. Doch einige CS:GO-Teams umgehen diese Sperre. Das ruft jetzt Kritik auf den Plan. Das sei ein Witz, sagt der Coach von FaZe.

Dafür wurden die Coaches gesperrt: Wir haben vor einer Woche auf MeinMMO darüber berichtet, dass eine Ethik-Kommission 37 Coaches von Profi-Teams in CS:GO gesperrt hat. Die hatte man mit Videomaterial überführt, einen Exploit ausgenutzt zu haben, um so ihrem Team Vorteile zu verschaffen.

Die Coaches konnten sich durch einen Exploit frei über die Karte bewegen, Informationen über Gegner-Teams einholen und die an ihr Team weitergeben.

Das Ausnutzen dieses Exploits reicht bis 2017 zurück.

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Sperren gegen die Coaches reichen von wenigen Monaten bis hin zu 3 Jahren je nach Schwere und Anzahl der Vergehen. In der Zeit ist den Coaches einiges verboten:

  • sie dürfen mit ihren Teams ab 15 Minuten vor Match-Start in CS:GO nicht mehr sprechen
  • sie dürfen nicht körperlich beim Match anwesend sein und müssen den Spielort 15 Minuten vorm Start verlassen
  • sie dürfen nicht auf dem Gaming-Server sein
  • sie dürfen nicht im Match-Kanal auf dem Discord sein
  • sie dürfen nicht bei der Map-Auswahl mitmachen

Im Prinzip dürfen gebannte Coaches keinen Einfluss mehr auf ein “Live-Match” nehmen, kurz bevor’s losgeht, bis zu seinem Ende.

Das sind ähnliche Auflagen, wie sie gesperrte Fußballtrainer erhalten, die man gerne zeigt, wie sie auf der Tribüne sitzen, zusehen und schmollen.

CSGO-Dead-Titel
Das ist der Coach “dead”, er war einer der ersten, der gebannt wurde. Quelle: Twitter MIBR

„Wir lieben ihn und er ist unser Junge“

So reagieren einige Teams: Als die ersten Banns Anfang September 2020 kamen, haben sich Teams zum Teil rasch von ihren Coaches getrennt und sich distanziert. Bei der großen Bannwelle nun sahen einige Teams das deutlich entspannter.

Das dänische Team Heroic beschäftigt seinen gebannten Coach Nicolai „HUNDEN“ Petersen weiter. Der 29-jährige Coach hatte den Bug in 21 Runden genutzt und war einer der Coaches, der in der ersten Bannwelle aufflog. Der ist erst für 12 Monate gesperrt worden – das wurde auf 8 Monate reduziert.

Von Heroic heißt es jetzt: HUNDEN werde weiter in der Organisation bleiben, weiter als Coach und Analyst arbeiten (via twitter).

Das Team sagt:

„HUNDEN ist unser Junge. Wir lieben ihn und er hat dem Sport noch so viel zu geben. Ihn zu verlieren, würde weder Heroic, ihm, noch der Pro-Szene helfen.“

Heroic

Das machen auch andere Teams so: Sie transformieren ihre gebannten Coaches einfach zu „Analysten“, die dann das Team zwar nicht beim Match direkt betreuen, aber im Vorfeld ihre Arbeit machen.

Der Coach Twista von Ence wechselt ebenfalls für 15,75 Monate in eine Analysten-Rolle. Auch der wurde des Cheatens überführt (via dotesport).

„Die haben unseren Beruf besudelt“

So wird das kritisiert: Der Coach von FaZe, Janko „YNk“ Paunovic, ist einer der Coaches, der nicht gecheatet hat. Er kritisiert das Verhalten der Teams nun stark auf Twitter.

Er sagt:

„Einige dieser Teams sind wirklich ein Witz: Ihre Coaches sind schuldig einen Bug genutzt zu haben, mehrere Male und klar, um einen Vorteil im Wettbewerb zu erhalten und ihr macht die einfach zu Analysten? Ehrlich?“

YNk

Der FaZe-Trainer sagt: Er habe persönlich nichts gegen die Coaches. Das seien tolle Typen, aber sie hätten den Ruf der ganzen Szene besudelt und vor allem den Job des Coaches. Denen könnte man nicht erlauben weiter Teil der Teams zu sein.

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Er sei ja dafür, Leuten zweite Chancen zu geben, aber erstmal müsse man die Konsequenzen für das annehmen, was man getan hat.

Er fragt: Was für ein Beispiel will man sonst setzen?

Die Coaches müssten sich die Zeit nehmen, darüber nachzudenken, was sie getan haben, und dann erst könnten sie eine zweite Chance erhalten, das wieder gutzumachen.

CSGO-Ynk
Das ist YNk. Quelle: BLAST Pro Series, via dotesports

YNk spricht zudem ein heikles Thema an: Denn bislang wurden nur Coaches bestraft, nicht aber Teams. Denn bei denen kann die Ethik-Kommission nicht nachprüfen, ob sie am Cheaten beteiligt waren, heißt es von offizieller Seite.

YNk sagt: „Es ist unmöglich, dass Spieler nicht wussten, was da abging“, wenn es in so vielen Partien passiert ist.

Das Thema ist deshalb so heikel, weil es die CS:GO-Szene wohl erschüttern würde, wenn nicht nur 37 Coaches gesperrt würden, sondern mal eben 200 der besten Spieler der Welt. Denn die könnte man dann kaum wohl als „Analyst“ weiter beschäftigen.

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CS:GO gehört zu den lukrativen E-Sport-Titeln.

Es klingt bei Videospielen alles immer nach “Fun and Games”, aber E-Sportler ist ein Job und dabei durchaus lukrativ. Um den E-Sport hat sich eine Szene und ein Geschäft entwickelt. CS:GO gehört dabei zu den 5 erfolgreichsten Titeln:
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Das Titelbild stammt von der Dreamhack, es zeigt Hunden, den “Coach” von Heroic, der jetzt ein Analyst ist.

Quelle(n): Dotesports (titelbild), dexerto
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kale1990

explloiten würde ich jetzt auch nicht als cheaten betrachten

Wesker

Jemand der für den Faze-Clan arbeitet sollte meiner Meinung nach nicht den Moralapostel spielen. Wie wir ja inzwischen wissen, wurde der Faze-Clan mittels Skin Gambling finanziert. Da hat man hunderte, wenn nicht tausende von Spielern mit Glücksspiel in einer rechtlichen Grauzone ausgenommen…

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