Gamer diskutieren über Schulzeit: CoD war cool – MMORPGs waren so peinlich, dass man sie nur heimlich spielte

Gamer diskutieren über Schulzeit: CoD war cool – MMORPGs waren so peinlich, dass man sie nur heimlich spielte

In einer Diskussion auf Twitter sprechen erwachsene US-Gamer über die Erinnerung an ihre Schulzeit, wie es so Anfang/Mitte der 2010er war, Gamer zu sein: Gaming war da schon im Mainstream, aber nicht jedes Spiel war cool. Wer Shooter wie Call of Duty spielte, konnte das zeigen und war angesagt. Wer aber für MMORPGs wie Runescape schwärmte, der sollte sein Hobby lieber geheim halten, sonst wäre er gemobbt worden.

Das ist die Diskussion: Auf Twitter spricht Gaming-Journalist Jake Lucky (21) über seine Schulzeit mit dem TikTok-Streamer „Tdawgsmitty (30):

  • Der 21-Jährige sagt, in der Grundschule war es noch okay, Gamer zu sein, aber als es auf den Abschluss zuging, war Gaming schon eher peinlich und viele seien rausgewachsen.
  • Der 30-Jährige kann das gar nicht nachvollziehen. Er sagt, Gaming war in seiner Schulzeit schon immer cool, alle, die er kannte, hätten Call of Duty gezockt, die ganze Clique.

Die Positionen scheint sich eigentlich auszuschließen. Wie kann das ein?

Runescape gilt als ein “UR”-MMORPG:

„Wir hätten dich auch ausgelacht, wenn du Runescape spielst“

Das ist der Punkt: Lucky sagt dann, er habe MMORPGs wie Runescape gespielt. Das wäre vielleicht was anderes.

Und der 30-Jährige sagt: Ja, stimmt. Er hätte mit seinen Freunden immer Call of Duty gespielt:

„Wir hätten uns auch über dich lustig gemacht, wenn wir gewusst hätten, dass du Runescape spielst. Kannst du uns das vorwerfen?“

Lucky geht dann ein Licht auf: Jetzt ergebe das, was ihm auf der Highscool widerfahren ist, gleich viel mehr Sinn.

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Call of Duty war in der Schule cool – Runescape konnte man nur heimlich spielen

In der Diskussion auf Twitter zeigt sich ein Trend: YouTuber „LifeofTom“ (2,5 Millionen Abos) sagt: „Genau so war’s bei mir auch. CoD war das coole Spiel, wir haben endlos CoD 4 gezockt. Aber Runescape konnte man immer nur heimlich spielen. Es war nie cool, das zuzugeben“. Aber die ganzen coolen und harten Kids wussten, dass er Runescape spielte und seien heimlich zu ihm gekommen, um sich mit ihm flüsternd über das Spiel zu unterhalten.

Sogar der CoD-Profi Censor (28, TItelbild) sagt: Er habe heimlich MapleStory und Runescape gespielt, und wenn es jemand herausfand, habe er eine Woche die Schule geschwätzt aus purer Scham.

Ein anderer ergänzt: Das Äquivalent zu Call of Duty sei Fortnite. Wer das spiele gelte, als cool.

Ein vierter Nutzer auf Twitter sagt: Er habe seine beste Freundin über Runescape kennengelenrt. Sie sei der tollste Mensch auf der Welt.

Destiny 2: „Wir haben uns lange gesträubt, aber wir sind ein MMO“ – Was heißt das?

Das steckt dahinter: Den Gamern fällt hier was auf, dass uns auch im Alltag begegnet. Labels wie “MMORPG” oder “MMO” werden von Firmen ungern verwendet, wenn sie Spiele für die Konsolen bewerben wollen:

  • Spiele wie The Division oder Destiny hatten schon immer starke MMO-Elemente, haben die Bezeichnung aber lange gescheut. Erst als Activision Blizzard raus war, konnte Luke Smith von Destiny als “Action-MMO” sprechen
  • Sogar The Elder Scrolls Online sträubt sich gegen den Begriff “MMORPG” und spricht von sich lieber als Action-Adventure, wohl auch um Spieler auf PlayStation und Xbox nicht zu verschrecken
Ein Musterbeispiel für den “coolen Shooter-Streamer”, der MMORPG-Fantasy-Nerds hänselt, ist natürlich der Ober-Schulhofschläger: DrDisrespect verspottet WoW Classic heftig – Twitch-Streamer Asmongold kontert

Offenbar gibt es ein festgezurrtes Bild:

  • “MMORPG-Gaming auf dem PC mit Maus und Tastatur ist uncool, der PC ist für die Arbeit und für Streber da”
  • “Shooter-Gaming auf der Konsole mit Controller und auf dem Sofa ist cool, das ist Entspannung und Freizeit”

Tatsächlich gibt’s diesen Trend auch heute auf Twitch. Shroud ist einer der coolsten Shooter-Gamer auf Twitch, aber seine Leidenschaft gilt eigentlich WoW:

Shroud ist WoW Classic so verfallen, dass er’s spielt, aber dabei Twitch schwänzt

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Desten96

Ja war bei mir auch so. Ich hab so 2010-12 angefangen mit dem Zocken und hab erst wow gespielt. Hatte zwar auch cod gespielt aber daher das ich nur mw1-2 hatte fande ich cod nicht wirklich gut. Ein “Kumpel” hat jeden erzählt das ich wow spiele und so war ich dann erstmal bei allen unten durch. Als dan Black Ops 2 rausgekommen ist hat meine cod sucht angefangen und alles war gut. Kinder sind einfach komplett komisch XD mich hat das damals schon nicht gejuckt was Leute von mir halten.

Firefix

Mit fast 44 Jahren mache ich mittlerweile keinen Hehl daraus, dass ich rund 5-8 Stunden täglich, nach der Arbeit am PC sitze. Es sorgt immer für witzige Momente, da durch die offene Art die Leute sich trauen auch zu sagen, dass sie gerne spielen.
So konnte ich herausfinden, dass eine unserer ü60 jährige Kollegin gerne am PC FF14 oder Ark spielt 😀

T.M.P.

Mobber sind dumm, und was finden dumme Menschen toll?
Dinge bei denen man nicht denken muss. Oder gar sozial interagieren.
“Kugel in den Kopf, und tot. Yay!”
Das sind für mich keine echten Gamer.

Aber da sich die MMO ja heutzutage an den DAU anpassen, man Gilden nur noch mit einem Klick beitritt anstatt mit einem Vorstellungsgespräch und lesen auch nicht mehr nötig ist, verschwimmen die Grenzen langsam immer mehr.
Heutzutage findet man die Vögel in fast jeden Genre. ;p

Vallo

Bei uns war es auch der Fall. Kann mich erinnern als WoW erschienen ist. Also es haben sicherlich weitaus mehr Leute in meiner Umgebung gespielt als ich wusste. Warum? Das Image das nur mega Nerds sowas spielen war zu der Zeit sehr stark. Für uns war früher das Internet zu teuer, aber ich hätte es auch nie zugegeben (bei meinen Freunden höchstens).

Heutzutage sieht es natürlich anders aus. Da ist es einfach egal. Bei den aktuellen Schülern kann ich es mir auch nicht vorstellen.

Zu CoD kann ich nichts sagen. War bei niemanden in meiner Umgebung so der große Shit der gespielt werden musste. CoD wurd doch spät erst richtig groß, oder nicht? Ich erinner mich zumindest dran das es viel eher um Battlefield ging (bis es sich gewandelt hat – glaub zu Modern Warfare Zeiten?).

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Vallo
Moritz

ich behaupte jetzt mal, das phänomen ist gen z exclusiv. die is sowieso lost…in meiner gen ( millenials) gabs internet ja auch erst richtig, als man schon erwachsen war, davor war alles einfach faszinierend und neu, und als erwachsener hatt man halt nicht mehr dieses schubladen denken…naja, ausser das nur kinder und idioten cod zocken 🤣🤣🤣 männer haben battlefield gezockt halt 😎 bf2! jetzt, im anährend mittlerem alter, zock ich was ich will. versuch mich gerade mit warzone dmz anzufreunden 😅 aber das man mehr als ein magazin auf jemanden verballert, und er trotzdem noch lebt…damit werde ich mich wohl nie anfreunden 😸

Belpherus

Ohne Witz? bei mir wars umgekehrt. CoD und CS waren die Spiele die man eher heimlich gezockt hat, weils erstens hauptsächlich Kinder um die 13 waren und 2 weil Shooter einen extrem schlechten ruf hatten bei uns zu der Zeit.

Threepwood

So ein Ranking kommt eben bei Jungs (bis mindestens Ende 20) raus, die pseudo-männlichen Kram für ihre Definition brauchen – und eine Menge cooler Sachen verpassen. Wir sind schon so Leuchten der Evolution. 😄

Enn

Vor dem MMO war der MUD und davor das Email- und Postspiel… Ja, man musste ganz schön enthusiastisch dafür sein, aber wann immer es ging, wurde zu meiner Schulzeit im MUD gespielt, wenn man nicht im Netz war (es waren die Zeiten von Analog-Modems – max 56k, die nach Minuten abgerechnet wurden), spielten wir Infocom-, Sierra- und LucasGames Adventures, oder Goldbox RPGs von SSI, Ultima oder Bard’s Tale… Manche quälten sich auch am Hotseat durch die Multiplayer-Möglichkeiten von Echtzeit und Rundenstrategie (Battle Isle, History Line). Dann kamen Warcraft und Diablo…

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