Baldur’s Gate 3 hat spezielle Dialoge. Diese seht ihr aber nur dann, wenn ihr alle Begleiter verschmäht – und sie niemals in eure Gruppe aufnehmt.
In Baldur’s Gate 3 genießen die Spielerinnen und Spieler annähernd vollkommene Freiheit. Zwar gibt es ein paar kleine Dinge, die passieren müssen und bei denen man keine Wahl hat, doch der allergrößte Teil des Spiels wird von den Entscheidungen geprägt, die man während der Reise trifft.
Doch je größere diese Auswahl ist, desto mehr Fälle muss man berücksichtigten – auch scheinbar komplett unrealistische Situationen. Etwa dann, wenn man niemals einen Verbündeten rekrutiert.
Was wurde gesagt? In einem Interview mit dem GQ-Magazin sprach der Lead Systems Designer Nick Pechenin darüber, dass man diese Freiheit in allen Bereichen auch würdigen musste – und sei es noch so absurd.
Wie verfolgen das Gefühl von absoluter Freiheit. Ich habe heute die Zahlen bekommen, dass nur ein halbes Prozent aller Spieler den letzten Kampf erreicht haben, ohne jemals einen Begleiter zu rekrutieren. Dafür gibt es kein Achievement. Das Spiel schlägt dir niemals vor, dass das eine gute Idee ist, aber unsere Dialoge müssen das trotzdem unterstützen.“
Was sind das für Dialoge? Wenn man keine anderen Begleiter hat, dann ändert sich an der großen Story des Spiels natürlich nichts, aber einige Events laufen ein bisschen anders ab. Anstatt etwa mit den Gefährten Rücksprache zu halten, hört man nur die Erzählerin, die den inneren Monolog des Helden wiedergibt.
Gleichzeitig gibt es aber auch einige NPCs, die man nur so zu sehen bekommt. Da man in Baldur’s Gate 3 so ziemlich alles und jeden töten kann, sterben wichtige Charaktere auch gerne mal, bevor sie Spielerinnen und Spieler in die wichtigsten Plot-Punkte eingeweiht haben. Dazu sagte Adam Smith, der Writing Director:
Der schwierigste Teil ist es, sicherzustellen, dass unsere Spieler immer verstehen, was gerade in der großen Story passiert. Denn wir wollen sie nicht immer ausbremsen und sagen: „Hier, lass mich dich eben auf den neusten Stand bringen.“ Aber manchmal müssen wir das doch eben machen und einen Charakter fragen lassen: „Verstehst du das?“ Aber selbst dann ist es ein Larian-Spiel und ihr könnt ihn einfach umbringen und weitergehen, wenn ihr das wollt.
Macht das überhaupt Spaß? Für viele dürften die Begleiter einen großen Reiz des Spiels ausmachen. Komplett auf die Geschichte von Schattenherz, Lae’zel oder Gale zu verzichten, ist für viele nicht gerade verlockend. Allerdings gibt es auch RPG-Fans, die sich – entweder als Challenge oder Charakter-Idee – auch alleine durch Baldur’s Gate arbeiten wollen. Gerade diese „Solo Tactician“-Challenge war bei vielen Streamern beliebt.
Wer sie ganz bis zum Ende durchzieht, der bekommt dafür zwar keinen Erfolg – aber darf sich zumindest zu den 0,5 % zählen, die einfach niemanden an ihrer Seite brauchten und dafür zumindest von der Erzählerin gewürdigt werden.
All dieser Aufwand hat sich für Larian aber gelohnt – denn Baldur’s Gate 3 wurde das Spiel des Jahres bei den Game Awards.
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Ich zocke Games grundsätzlich alleine da Begleiter jeglicher Art das Spiel meistens leichter machen und das möchte ich nicht.
Bin ich deswegen nun asozial…?
Interessante Wortwahl die Ihr in der Überschrift an den Tag legt und mit der Ihr eine ganze Gruppe von Spielern beleidigt nur weil Sie eine gewisse Weise verfolgen ein Spiel zu spielen.
Wenn dein Charakter nicht in einer Gruppe und Gemeinschaft lebt und die ganze Zeit alleine umherzieht … trifft das exakt die Wortbedeutung von asozial.
Ich hab manchmal den Eindruck, einige wollen sich auch nur angegriffen fühlen, damit sie sich dann empören können.
Man könnte aber auch allein umerziehen, auf andere Gesellen treffen, sich über die soziale Interaktion freuen und dann alleine weiter ziehen.
Von empören kann nicht die Rede sein,nur wird extrem darauf geachtet was in Kommentaren so geschrieben wird,was ja auch richtig ist aber gleichzeitig gibt es dann immer mal wieder so sagen wir mal “Aussetzer” von Euch.
Diese “Aussetzer” sind aber auch nur da, wenn man das unbedingt so lesen will.
Im Kontext des Artikels sollte doch jedem klar sein, dass damit gemeint ist, dass man einen asozialen Charakter spielen muss, um die Dialoge zu haben, für die keine anderen Charaktere da sein müssen.
Da auf den Trichter zu kommen: “MeinMMO beleidigt die Leser als asozial!” – also da muss man schon ein bisschen böswillig an die Sache rangehen oder absichtlich missverstehen wollen.
ich finde es ja immer wieder erstaunlich auf was die Entwickler alles Zugriff haben und welche Informationen sie über die Spieler sammeln. Das müssen ja enorm viele Daten sein. Wie erfährt man sonst die genaue Anzahl an Spielern, die ebeszimmtr Dialoge gesehen oder eben nicht gesehen haben?!
Deshalb gibt es die Nutzungsbedingungen, denen man beim ersten Starten zustimmt. Aber ja, was da alles inzwischen getrackt wird, ist erstaunlich.
So bedenklich ich die Sammelwut auf der einen Seite finde, so unverzichtbar erscheint sie mir auf der anderen.
Die wenigsten Spielerinnen und Spieler teilen Feedback, das beschränkt sich in der Regel auf Hardcore-Fans in entsprechenden Communities und die laute, kritische Minderheit in Sozialen Medien.
Beide Gruppen haben eine gewisse Voreingenommenheit, in die eine oder andere Richtung. Telemetrie ist mit der beste Weg um Daten (und daraus ablesbares Feedback) von der stillen Masse zu bekommen.