Ausgerechnet ein unbekanntes, 18 Jahre altes MMORPG hat ein Kampfsystem, das mich bis heute begeistert

Ausgerechnet ein unbekanntes, 18 Jahre altes MMORPG hat ein Kampfsystem, das mich bis heute begeistert

Rakion Chaos Force war das erste MMORPG, das MeinMMO-Redakteur Alexander Leitsch gespielt hat. Es erschien 2005 und war schon damals kostenlos spielbar. Während die Grafik und die generellen Inhalte des Spiels kaum in Erinnerung geblieben sind, ist Alex aber bis heute beeindruckt vom damaligen Kampfsystem.

Ich habe überhaupt keine Erinnerung daran, wie ich vor 18 Jahren auf Rakion aufmerksam geworden bin. Aber zusammen mit zwei Freunden aus der Schule habe ich das kostenlose MMORPG für einige Monate gespielt. Inhaltlich konnte es mich nie überzeugen, denn es verzichtete komplett auf eine offene Welt und Städte, in denen man mal anderen Spielern über den Weg lief.

Zwar konnte ich mir einen eigenen Charakter erstellen und aus verschiedenen Klassen wählen, doch dieser existierte erstmal nur in einem Interface. Von dort aus ließ er sich ausrüsten und verbessern und ich konnte in Dungeons (PvE) oder Kämpfe (PvP) starten. Diese fanden jedoch immer instanziert und mit einer festen Gruppe statt. Inhalte für Solo-Spieler gab es gar nicht.

Doch Rakion machte eine Sache richtig gut: actionreiche Kämpfe. Denn schon damals musste ich selber zielen, gegnerische Angriffe blocken, Kombos durchführen und als Bogenschütze zwischen zwei Waffen wechseln. 2005 entflammte eine Liebe zu Action-MMORPGs, die später vor allem durch Black Desert und New World weitergeführt ausgelebt wurden.

Wer spricht hier? Alex ist der MMORPG-Experte auf MeinMMO und begann seine Karriere 2005 mit Rakion und Guild Wars 1. In letzterem sammelte er über 10.000 Spielstunden. Inzwischen zockt er diverse MMORPGs gleichzeitig und testet jeden neuen Titel an, der auf den Markt kommt.

Gute Reaktionen und Antizipieren der Bewegungen anstelle von vielen Fähigkeiten und Cooldowns

Rakion bot keine große Zahl von Fähigkeiten, ganz anders als MMORPGs wie WoW oder Guild Wars 1, die damals im Trend waren:

  • Es gab einen einfachen Angriff durch die linke Maustaste
  • Einen starken Angriff durch das Gedrückthalten der rechten Maustaste
  • Einen weiteren Angriff durch das gemeinsame Drücken von rechter und linker Maustaste
  • Hinzu kamen zwei weitere Fähigkeiten durch das doppelte Drücken der Richtungstasten “W” oder “S” zusammen mit der linken Maustaste. Es folgte jeweils ein Sprungangriff nach vorn oder zum Ausweichen nach hinten.

Ergänzt wurden die Kämpfe durch das Blocken mit der Taste “Shift” und beim Archer durch den Waffenwechsel auf “Q”. So hatte ich die Wahl aus einem Bogen im Fernkampf und einem Dolch im Nahkampf.

Mit diesen wenigen Fähigkeiten, von denen keine einen Cooldown hatte, stürzte ich mich dann ins Getümmel, was vor allem im PvP sehr anspruchsvoll war. Die Gegner wichen geschickt aus, rannten bei starken, aber sehr langsamen Fähigkeiten, einfach weg oder nutzten die Umgebung, um sich vor Fernkampfangriffen zu verstecken.

Die Dynamik war ganz anders als bei meinem späteren Lieblingsspiel Guild Wars 1, wo ich über Jahre als Leader eine PvP-Truppe herumkommandiert habe. Dort standen die Taktik und der gezielte Einsatz von Fähigkeiten und Cooldowns im Vordergrund, während es bei Rakion eher auf schnelle Reaktionen ankam.

Hier könnt ihr euch Gameplay vom YouTuber RoC Gaming anschauen:

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Nur ein einziger Cooldown spielte eine große Rolle: die Chaos-Form. Diese lud man über Kills auf und konnte sie einsetzen, um für kurze Zeit besonders stark zu werden. Allerdings dauert es eine ganze Weile, bis man wieder Zugriff auf diese Form bekommt, weswegen das Timing hier besonders wichtig war.

Rakion ist 2023 tot, aber es hat mich sehr geprägt

2023 lohnt es sich leider überhaupt nicht, Rakion nochmal zu installieren – ich habe es selbst ausprobiert. Auf den europäischen Servern ist nahezu niemand online, nur in Lateinamerika sieht man ab und an zweistellige Spielerzahlen, ist dann aber mit starken Lags unterwegs.

Generell waren die Spielinhalte auch nicht gut genug, um heutzutage noch Beachtung zu finden. Doch das Kampfsystem hat mich geprägt und selbst 18 Jahre später beim Schauen der Videos muss ich zugeben, dass es für damalige Verhältnisse sehr ordentlich war.

Noch heute spiele ich gerne Action-MMORPGs, gerade mit einem Fokus auf kleine Duelle, wie ihr sie oben im Video gesehen habt. Nichts geht über das Gefühl, einen Gegner mit geschickten Ausweich-Aktionen und persönlichem Skill zu besiegen.

Weitere MMORPGs, die ihren Fokus auf actionreiche Kämpfe legen, findet ihr in dieser Liste:

Die 7 besten MMORPGs mit Action-Kampfsystem 2023

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Keupi

Mir macht das Tastenhämmern keinen Spaß, mag den taktischen Einsatz von Fertigkeiten. WoW und FF14 machen das imho am besten.

Mal eine Frage, es gibt ja jetzt den neuen Podcast bei Spotify. Wo kann man denn da mal Wünsche oder Kritik äußern?

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Keupi
Klaphood

Sehe ich genauso.

Sog. “halbrundenbasierte” Kampfsysteme mit guten Rotations finde ich ebenfalls mit riesigem Abstand die besten in einem MMO. Und Tab-Targetting ist dabei super.

Mehr “Action” durch zB. sehr häufiges Zielen von Skills hin oder her, aber wenn man am Ende dabei die meisten Skills einfach nur auf Cooldown hintereinander rausdrückt, langweilt mich das sofort extrem. (Tera und Blade and Soul sind da für mich gute Beispiele dafür. An sich coole Spiele, aber nie tiefgründigere Rotations bei den Klassen.)

Irina Moritz

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Keupi

Danke!

N0ma

Am besten konnte das GW1 😉
Hat btw auch den Vorteil das man mit zunehmendem Alter nicht perse verliert.

F N

RaiderZ war auch erste Sahne, warum ist das noch mal gestorben?

N0ma

Einen GCD muss es schon gehabt haben sonst wäre es nur durch die maximale Tastenwiederholrate begrenzt ?

N0ma

So natürlich ist es nicht, gibt unterschieldiche Systeme. Oder siehe ESO wo man Animationen skippen kann. War aber auch nur ne Frage.

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von N0ma
Momo

Von der Grafik her sieht das Silkroad super ähnlich!

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