Thrustmaster T128 im Test: Ist das 200€-Gaming-Lenkrad wirklich gut für Anfänger?

Thrustmaster T128 im Test: Ist das 200€-Gaming-Lenkrad wirklich gut für Anfänger?

Mit einem Kaufpreis von 200 € richtet sich das neue Thrustmaster T128 an Einsteiger. Wir zeigen euch, was das Lenkrad gut macht und wo es Verbesserungspotenzial gibt.

Wer sich in Rennspielen oder -simulationen auf Konsole oder PC verliebt, der kommt nicht drumherum, sich irgendwann ein Set aus Lenkrad und Pedalen zu kaufen. Sucht man nach Produkten dazu, dann ist die Auswahl groß. Im Bereich von weniger als 50 € bis etwa 400 € kriegt man “gängige” Modelle.

Mit dem neuen Thrustmaster T128 für 200 € will sich der französische Hersteller an Einsteiger richten. Um den Preis niedrig zu halten, muss man also Kompromisse angehen. Ich habe von Thrustmaster ein Testgerät zur Verfügung bekommen, damit ich euch hier auf MeinMMO meinen Eindruck dazu schildern kann.

Das ist inzwischen die 3. Lenkrad-Pedal-Kombi, die ich nutze. Ich vergleiche mit dem Logitech G920 und dem Thrustmaster T248.

Das Thrustmaster T128 ist seit dem 17. Oktober 2022 verfügbar. Ihr könnt es in zwei Versionen kaufen. Eine ist für Xbox/PC und eine für PlayStation/PC. Die Ankündigung und Pressematerial zum T128 findet ihr hier.

Wie habe ich getestet? Ich spiele Rennspiele wie Project Cars II oder Forza Horizon 5 und Simulatoren wie den Euro Truck Simulator 2. In den Games habe ich das Lenkrad ausprobiert und vergleiche damit, wie sich das G920 und das T248 dabei schlagen.

Optik und Verarbeitung

Gleich beim Auspacken fällt auf: Im Vergleich zu meinen anderen beiden Lenkrädern wurde an der Verarbeitung gespart. Wo ich hinsehe, ist Plastik. Hier und da mal ein glänzendes Teil, aber sonst Plastik.

Das Lenkrad wirkt klein und die Pedalbasis auch. Beim Nachmessen fällt auf: Sie sind kleiner.

ModellAbmessung LenkradAbmessung Pedale
Logitech G920Höhe: 270 mm
Breite: 280 mm
Tiefe: 278 mm
Höhe: 167 mm
Breite: 428,5 mm
Tiefe: 311 mm
Thrustmaster T248Höhe: 270 mm
Breite: 280 mm
Tiefe: 300 mm
Höhe: 210 mm
Breite: 300 mm
Tiefe: 370 mm
Thrustmaster T128Höhe: 250 mm
Breite: 250 mm
Tiefe: 260 mm
Höhe: 136 mm
Breite: 220 mm
Tiefe: 270 mm
T128-T248-G920-Vergleich-Nebeneinander

Das Lenkrad: Die größtenteils schwarze Optik des Lenkrades ist okay. Ich vermisse Stoff oder Leder-Akzente, die dem Lenkrad mehr Grip und einen schöneren “Halt” geben. Beim T128 ist alles am Kranz des Lenkrades einheitlich. Eine rote Markierung in der oberen Mitte zeigt an, wann es in zentrierter Position ist.

Beim Lenken liegt es gut und sicher in der Hand. Alle Knöpfe sind gut zu erreichen, während die Hände am äußeren Ring sind. Ihre Positionen prägt man sich durch das ergonomische Design leicht ein.

Die Pedale: “Sehr klein” ist das Erste, was mir beim Auspacken der Pedale in den Sinn kam. Die Pedalbasis wirkt unterdimensioniert. Meine Füße finden in Schuhen kaum genug Platz nebeneinander, weshalb ich hier das Spielen in Socken bevorzuge.

Außerdem bringt die Pedalbasis wenig Gewicht und Grip auf den Fußboden. Trete ich nicht extra vorsichtig aufs Gaspedal, hebt sich die Basis an meinem Hacken hoch. Bei der Bremse, die in der Regel stärker getreten wird, tritt das noch deutlicher auf. Für den Heimgebrauch “unterm Schreibtisch” ist das nicht ideal und ich empfehle, dafür extra Halterungen zu besorgen oder das Set mit einem Racing-Seat zu nutzen, wo man Pedale und Lenkrad festschrauben kann.

Fahrfeeling und Präzision

Das Lenkrad: Die Optik macht nur einen Teil des Ganzen aus und darum wollte ich direkt losbrettern. Ich lud mir also den aktuellsten Treiber für das T128 und startete in Project Cars 2. Die LED-Anzeige konnte ich zum Zeitpunkt des Tests noch nicht mit dem Spiel zum Laufen bringen. Generell funktioniert sie aber.

Das Force-Feedback und die Vibrationen sind angenehm kraftvoll und vermitteln ein gutes Gefühl für das Rennen. So merkt man schnell, wenn das Auto den Grip verliert und über die Vorderräder schlittert, wenn plötzlich in der Kurve das Force-Feedback nachlässt und das Lenken ganz leicht wird.

Vibrationen von Offroad-Teilen der Strecke oder Ausflügen ins Kiesbett fühlen sich “echt” an und bringen ein tolles Feeling ins Fahren.

Ein großer Vorteil: Thrustmaster hat das Spieler-Feedback zum T248 offenbar vernommen und die Lautstärke der Schaltwippen ordentlich reduziert. Die lauten Schaltwippen waren ein Negativ-Punkt, den ich bei meinem Test des T248 angesprochen habe.

Die Pedale: Beim Fahren wirken die Pedale sehr präzise. Man kann das Bremsen und Gasgeben recht genau eingeben. Zu erwähnen sind die kurzen Wege, die man von “idle” bis “full” zurücklegt. Bis zur Vollbremsung sind es nur wenige Zentimeter. Die richtige Dosierung ist möglich, braucht aber Übung.

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Die Software: Die Systemsteuerung von Thrustmaster eignet sich hervorragend, um Lenkräder dem Einsatz einzupassen. Mit einem Regler könnt ihr im Programm eingrenzen, wie weit sich das Rad drehen soll. Fahrt ihr einen LKW oder Bus, ist es schon gut, wenn sich das Lenkrad mehrfach drehen kann. Bei einem Formel-1-Wagen stellt man den Regler dann niedriger.

Fazit & Bewertung
Autor(in)
Ersetzt das T128 mein G920 oder T248? Nein, in keinem Bereich. Aber das ist auch gar nicht sein Auftrag. Thrustmaster möchte Einsteiger mit diesem Preis ein neues Gaming-Lenkrad + Pedale anbieten. Und wenn ihr mich fragt, ob das T128 etwas für Einsteiger ist, dann kann ich sagen: Ja.

Zwar ist das Lenkrad kleiner und die Pedalbasis nicht ausgereift, aber für Spaß bei Rennsimulatoren ist hier gesorgt. Da spielen die starke Präzision in Kombination mit Force-Feedback und Vibrationen eine große und wichtige Rolle. Es macht Spaß, mit dem Lenkrad durch die Scheitelpunkte der Kurven zu zirkeln und seinen Sportwagen dabei im Griff zu behalten. Kleine Ausbesserungen in den Kurven lassen sich prima dosieren.
Die LED-Anzeige, die einem die Schalt-Zeitpunkte symbolisieren soll, ist im Augenwinkel ein nettes Gimmick.

Doch beim Set muss man auch verzichten. Man verzichtet auf Platz für die Pedale und sollte mit schmalen Schuhen oder in Socken spielen. Ein Kupplungspedal gibt es erst gar nicht. Für mehr Fahrspaß würde ich empfehlen, einen (faltbaren) Racing-Sitz zu besorgen. Daran kann man Pedale und Lenkrad gut befestigen. Gerade bei den Pedalen finde ich es wichtig, da sie - einfach nur auf den Boden gelegt - keinen guten Halt bieten.

Für den Start und um "das mit den Renn-Simulationen mal auszuprobieren", ist das T128 sicherlich ein gutes Produkt. Doch mein T248 weiß ich wegen der Größe und der subjektiv schöneren Optik zu schätzen und werde es nicht ersetzen.
Pro
  • Mit 200 € Kaufpreis im unteren Mittelfeld
  • Leise aber hörbare Schaltwippen
  • Lenkrad liegt gut in den Händen
  • Alle Knöpfe gut erreichbar
  • Gutes Force-Feedback & Vibration
Contra
  • Recht kleines Lenkrad
  • Pedalbasis zu leicht für Nutzung auf dem Fußboden
  • Eher schlichte Optik
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