LoL: Bei einem E-Sports-Turnier in Saudi-Arabien um ein märchenhaftes Preisgeld darf ein Team nun Pride-Trikots tragen

LoL: Bei einem E-Sports-Turnier in Saudi-Arabien um ein märchenhaftes Preisgeld darf ein Team nun Pride-Trikots tragen

Seit heute, dem 4. Juli, findet in Riad, Saudi-Arabien, der 2024 Esports World Cup statt, ein riesiges Event. Bis zum 25. August wird dort um einen Preisgeld-Pool von 62,5 Millionen $ gespielt: Man zockt League of Legends, Starcraft II, Street Fighter 6, DOTA 2, Apex Legends und viele andere Spiele. Einem Team wurde nun erlaubt, Pride-Trikots in Regenbogenfarben zu tragen.

Das war die große Diskussion um das Event: Es ist dieselbe Diskussion, die bei der Fußball Fußball-WM 2022 in Katar geführt wurde:

  • Es findet ein wichtiges Sport-Event statt, bei dem es um viel Geld und Ruhm geht – aber das ausrichtende Land ist – aus westlicher Sicht – hochproblematisch
  • Ist es für Athleten moralisch okay, daran teilzunehmen, wenn das herrschende Regime so schwierig ist?
  • Kann und sollte man als Sportler dort ein Zeichen setzen oder es fliegt einem um die Ohren, wie der deutschen Fußballnationalmannschaft die “One Love”-Binde (via spiegel)?

In der Vergangenheit hatte es immer wieder Gegenbewegungen gegeben, wenn westliche Firmen Geschäfte in Saudi-Arabien tätigen wollte, etwa 2020 bei Rot Games.

Disclaimer: Webedia, die Muttergesellschaft von MeinMMO, ist ebenfalls geschäftlich in Saudi-Arabien aktiv und unterhält dort unter anderem das Portal saudigamer.com.” 

LoL erzählt auch schöne, weniger kontroverse Geschichten:

Pride-Trikots in Saudi-Arabien

Das ist jetzt die Neuigkeit: Wie der Reporter Rod Breslau berichtet, wurde dem US-Team Team Liquid erlaubt, Pride-Trikots in Regenbogen-Farben zu tragen. Alle Teams, die Team Liquid nach Riad schickt, werden daher in Pride-Trikots auflaufen.

Die Erlaubnis ist ungewöhnlich, denn eigentlich herrscht in Saudi-Arabien ein feindliches Umfeld für LGBTQ+-Community, so ist unter anderem die gleichgeschlechtliche Liebe in Saudi-Arabien verboten.

Das “Team Liquid” ist eines der bekanntesten und erfolgreichsten E-Sport-Teams der Welt. Sie sind vor allem in extrem vielen Spielen vertreten, haben 5 Meister-Titel in LoL in den USA gewonnen, haben aber auch starke Teams in, aus unserer Sicht exotischen Spielen, wie Mobile Legends: Bang Bang.

So wird das diskutiert: Im englischsprachigen Twitter wird die Nachricht ganz verschieden aufgenommen:

  • Einerseits sieht man das als „massiven und unerwarteten Sieg“ für Team Liquid und als ein Zeichen, dass sogar in Saudi-Arabien die Zeichen auf Veränderung stehen
  • Andere reagieren zynisch auf die Nachricht – und bewerten es als leere Geste, die nichts an den realen Zuständen im Land ändert

Generell wird das E-Sport-Event in Saudi-Arabien von vielen kritisch gesehen, als der Versuch eines Unrechts-Regimes sich über „Sport“ mehr Ansehen und Relevanz zu verschaffen. Man spricht von „Sport-Washing“.

Aber die Erlaubnis, das Pride-Trikot zu tragen, scheint ein Beispiel eines Effekts zu sein, den sich Befürworter solcher Events immer gewünscht haben, dass solche Events nicht nur das Ansehen eines Landes erhöhen, sondern auch für eine Veränderung sorgen. Wer mehr zu Gaming in Saudi-Arabien lesen möchte, dem empfehlen wir den GameStar-Plus-Report zum Thema: Überall wird gespart, doch Saudi-Arabien investiert viel Geld in Videospiele – das steckt dahinter

Quelle(n): Dotesports (Auch TItelbild)
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