Krypto-Miner sind neben Scalpern die größte Konkurrenz für Leute, die fürs Zocken eine Grafikkarte kaufen wollen. Bisher hatte nur Nvidia eine Grafikkarte für Miner angekündigt. Doch AMD könnte bald ähnliches ankündigen.
Worum geht’s? Anfang März gab es ein Update für den Radeon-Grafikkarten-Treiber auf Linux (via TomsHardware.com). Neben einem Update für die neuen “Radeon RX 6000”-Grafikkarten wurde die Unterstützung für “Navi 12”-Grafikkarten ohne Videoanschluss bereitgestellt. Damit werden voraussichtlich Mining-Grafikkarten gemeint sein, die häufig keinen Videoanschluss besitzen.
Nvidia hatte angekündigt, die RTX 3060 für Miner schlechter zu machen. Gleichzeitig hatte man mit “Cryptocurrency Mining Processor” (CMP) eine Grafikprozessor-Serie vorgestellt, die sich an professionelle Miner richtet.
Dass AMD nun das gleiche Interesse hat, vom aktuellen Mining-Boom zu profitieren, wäre erst einmal nicht verwunderlich. Hinzu kommt, dass AMD oder zumindest einige Bordpartner bereits Erfahrungen im Mining-Sektor gemacht haben.
Es gibt bereits Mining-Grafikarten mit AMD-Chip
Eine Mining-Grafikkarte von AMD wäre zumindest nichts Neues. Mitte 2017 hatte es schon einmal einen großen Mining-Hype gegeben. Wegen des ansteigenden Werts von Krypto-Währungen hatten Leute vor allem die Radeon RX-500er-Serie gekauft (via GameStar.de).
Hersteller wie Sapphire (via Hardwareluxx.de) hatten auf den Boom reagiert und eine spezielle Mining-Grafikkarte auf Basis der RX 570 vorgestellt. Diese besonderen Mining-Karten sind für Miner grundsätzlich interessanter als herkömmliche Gaming-Grafikkarten, da sie auf Gaming-Funktionen verzichten.
Die Sapphire-Variante bietet außerdem ein zusätzliches, erweitertes Bios an (via hardwareluxx.de).
Welche Rolle spielt das für mich als Gamer? Grundsätzlich kann man darauf hoffen, dass sich Personen, die Krypto-Währungen schürfen wollen, eher eine Mining-Grafikkarte kaufen.
Gamer haben grundsätzlich eine bessere Chance auf ihre Grafikkarte, da Miner eher zur Mining-Variante greifen würden, da sie beispielsweise auf einen HDMI-Anschluss gut verzichten können oder von dem angepassten Bios profitieren können.
Wie dies dann tatsächlich in der Verkaufspraxis aussieht, ist dann eine andere Frage.
Eine Radeon “RX 5000”-Mining-Variante ist wahrscheinlich
Schaut man in Empfehlungen, welche Grafikkarte sich derzeit am besten für das Schürfen von Krypto-Währungen eignet (zum Beispiel Techradar.com), dann findet man hier die RX 5700 XT als auch die RX 580.
Die alten Polaris-Grafikkarten (Radeon RX 400/500) werden langfristig durch die RX 5500 ersetzt. Die Überlegung, dass AMD und seine Bordpartner eine Mining-Grafikkarte auf Basis der RX 5000er-Serie entwickelt, ist da nicht weit hergeholt.
Dafür würde auch der Modellhinweis in der Grafikkarten-Software sprechen.
Darum ist eine RX-6000-Variante unwahrscheinlich: Die neuen Grafikkarten von AMD setzen auf einen besonderen “Infinity Cache” und bieten mittlerweile Raytracing. Das sind beides Technologien, von denen Mining nicht profitiert. Hinzu kommt, dass die Verfügbarkeit der neusten Grafikchips ohnehin sehr gering ist.
An der schlechten Verfügbarkeit wird die jüngst vorgestellte RX 6700 XT von AMD voraussichtlich auch nichts ändern. Auch hier befürchten interessierte Käufer, dass die Grafikkarte entweder sofort ausverkauft ist oder Miner sich die Grafikkarten unter den Nagel reißen.
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Es ist einfacher eine PS5 zu bekommen als eine aktuelle Grafikkarte zum UVP, allein das ist schon ein Grund für mich vom PC zur Konsole zu wechseln.