Riders of Icarus erschien 2017 endlich bei uns im Westen. Es bot die klassischen Inhalte eines MMORPGs, versuchte aber vor allem über Masse an Reit- und Haustieren zu überzeugen. Wir von MeinMMO haben uns angeschaut, wo das Spiel heute steht.
Was ist Riders of Icarus? Riders of Icarus ist ein Themepark-MMORPG vom koreanischen Entwickler WeMade. Es ist Free2Play und bietet euch:
- 8 verschiedene Klassen
- Eine lineare Story erzählt in Quests und Cutscenes
- Dungeons und Raids
- PvP
- Eine riesige Zahl von Reittieren
Genau diese Tiere sind ein Alleinstellungsmerkmal des Spiels. Ihr könnt so ziemlich alles in der Wildnis zähmen und sogar von den Reittieren aus kämpfen. Ein Highlight sind dabei die Luftkämpfe, die ihr auf einem Drachen oder einem dämonenartigen Pegasus sitzend bestreiten könnt.
Dieses YouTube-Video gibt euch dabei einen Einblick in die Tierwelt von Riders of Icarus:
Konstante Spielerzahlen und regelmäßige Updates
Wie geht es dem MMORPG heute? In Deutschland hört man von Riders of Icarus eigentlich nichts mehr. Dabei geht es dem Spiel gar nicht so schlecht.
Auf Steam schauen seit Mai 2018 recht konstant zwischen 200 und 500 Spieler durchschnittlich am Tag in das MMORPG, mit einem Tief im September 2019 (was möglicherweise an dem Publisher-Wechsel lag).
Das Spiel nutzt einen eigenen Client, sodass die Spielerzahl insgesamt höher sein sollte.
Zudem bekommt das MMORPG alle 7 bis 14 Tage ein Update. Meist handelt es sich dabei um Events, kleinere Features, Bufixes und Balance-Änderungen.
Doch 2020 erschien bereits ein Patch mit vielen Neuerungen.
Was brachte das große Update? Am 26. Februar erschien ein Patch, der für Veteranen von Riders of Icarus einige Neuerungen parat hielt:
- Erhöhung des Level-Caps von 67 auf 70
- Neuer Raid für 10 Spieler
- Neue Quests ab Stufe 70
- Ein neues “Mythical Armor Set”
- Neue Awakening-Skills ab Level 70 für jede Klasse
- Außerdem endete das Event zum chinesischen Neujahr
Doch der Weg zu dieser Beständigkeit war nicht leicht. Kurz nach Release hörte man nichts mehr von dem MMORPG. Auch danach war die Kommunikation schwierig.
Ein Jahr stille kurz nach Release
Wie lief der Release des MMORPGs? Nach dem offiziellen Release im Sommer 2017 herrsche fast ein Jahr Funkstille. Es gab plötzlich keine Updates mehr und auch gravierende Bugs blieben im Spiel.
Im Sommer 2018 meldeten sich jedoch die Entwickler zurück. Einen Grund für die fehlende Kommunikation nannten sie zwar nicht, doch es wurde über neue Updates gesprochen, die das MMORPG wieder in die richtige Bahn lenken sollten.
Was geschah danach? Am 26. Juli erschien die neue Klasse Magician zusammen mit weiteren Inhalten und einem Event.
Im Oktober 2018 wurde dann das Level-Cap im “Shadows of Turimnan”-Update auf Stufe 67 erhöht. Außerdem wurden neue Gebiete, Tiere und Fertigkeiten veröffentlicht.
Wechsel zu neuem Publisher
Was passierte 2019? Im Jahr 2019 gab der Publisher Nexon, der auch für MapleStory 2 verantwortlich ist, das Spiel an die amerikanische Firma VOLOFE ab. Zuvor vertrieb die koreanische Firma das Spiel selbst in Amerika.
Mit dem Wechsel musste auch der Account migriert werden. Dieser Prozess stand vom 28. August 2019 bis zum 26. Februar 2020 zur Verfügung. Nun müssen eventuelle Rückkehrer neue Accounts erstellen.
Zusammen mit dem Wechsel wurden direkt auch neue Inhalte veröffentlicht, darunter ein Dungeon und 50 neue Quests. Entwickler bleibt aber weiterhin die koreanische Firma WeMade.
Hat sich die Kommunikation seitdem verändert? Das MMORPG bekam mit dem neuen Publisher einen Discord-Server für den direkten Austausch.
Auch ein Partnerprogramm, bei dem Spieler Kontakt zu GMs bekommen, mit ihnen diskutieren und frühzeitig Inhalte antesten können, wurde ins Leben gerufen. Darin befinden sich zurzeit jeweils 4 Spieler aus NA und EU.
Zudem gibt es ein Forum, in dem regelmäßig Events und Contests statt. Aktuell soll man darin ein bestimmtes Reittier fangen und eine Geschichte dazu erzählen. Die besten Geschichten bekommen Preise (Forum).
Riders of Icarus 2020 – Lohnt es sich?
Das sagen die Nutzer auf Steam: Zwar hat Riders of Icarus insgesamt nur ausgeglichene Bewertungen auf Steam, doch in den letzten 30 Tagen bewerteten immerhin 82% der 117 Reviews das Spiel positiv, wobei vereinzelte positive Reviews eher negativ klingen.
Gelobt werden:
- Die Möglichkeit Drachen und generell die verschiedensten Kreaturen zu reiten.
- Die riesige Spielwelt.
- Die Geschichte, die jedoch zu Anfang etwas verwirrend sein soll.
Kritisiert werden:
- Das Migrations-System, bei dem anscheinend einige Charaktere verloren gingen.
- Technische Probleme seit der Übernahme von VOLOFE. Zwei Stimmen fordern dabei sogar Nexon als Publisher zurück.
- Die etwas in die Jahre gekommene Grafik.
Das sagt unser Autor Alexander Leitsch: Riders of Icarus ist zwar nicht mehr das aktuellste MMORPG, bietet aber mit dem Kampf auf den Reittieren ein wirklich cooles und seltenes Element.
Das MMORPG steht in der deutschen Sprache zur Verfügung und die Spielerzahlen sind hoch genug, um zumindest nicht alleine in der Welt unterwegs zu sein.
Jedoch kam es auch bei neuen Updates zu Bugs und Problem, so beispielsweise beim Winter-Event 2019/20. Jedoch reagierten die Entwickler darauf und verteilten Gegenstände als Wiedergutmachung. Es läuft also nicht alles Fehlerfrei in dem MMORPG, was auch die Kritik an der Migration zeigt.
Da Riders of Icarus jedoch kostenlos über Steam spielbar ist, könnte sich ein Blick in das Spiel für euch lohnen. Vielleicht schafft es das MMORPG die Zeit zu überbrücken, bis eines der neuen Spiele kommt:
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.
Mir gefällt dieses Format “Lohnt sich Game X 20XX noch?” So bekommt man Eindrücke von Games, die man gerade mal nicht auf dem Radar hat und die auch nicht immer im Gespräch sind.
Ich muss hier aus Erfahrung allerdings sagen: Lasst die Finger von jeglichen Games, die unter VALOFE laufen. Das ist eine der schrecklichsten Publisher, die ich erlebt habe. Ich habe damals Atlantica Online unter Nexon gespielt und unter VALOFE nochmals ausprobiert und es war grauenhaft. Söldner (in Atlantica Online kämpft man mit einem Team aus 8 Söldnern + eigener Char, also eine Gruppe aus 9), die man sich früher in Events erspielen konnte, kamen in den Itemshop. Neue Söldner hatten verbuggte Fähigkeiten, die auch noch nach vielen Monaten nicht gefixt wurden. Stattdessen wurden neue Cosmetics für eben jene in den Shop gestellt. Bei neuen Inhalten (Content + Events) wurden 2 Bugs entfernt und 5 neue reingepatched. Die Liste geht noch ewig so weiter.
Sozusagen das NA Gameforge
Gameforge sieht da noch harmlos aus. Ich glaube sogar VALOFE arbeitet von Korea aus, die haben lediglich Publishing Rechte für den Westen ergattert.
Als Autor kann ich dir sagen, dass mir dieses Format auch extrem Spaß macht. Alte Games anspielen, drüber lesen, schauen, was sich seit XY getan hat, das alles macht total Spaß!
Gibt’s Atlantica Online überhaupt noch, muss doch tot sein, so alt wie das schon ist oder?
Das gibt’s noch, wird auch noch mit Inhalten versorgt, auch wenn die Qualität mehr als fragwürdig ist. Hauptsächlich wird der Item-Shop mit neuen Inhalten versorgt: Söldner, neue (hässliche) Söldner-Skins und die üblichen Mounts, Outfits, etc.
Das Spielprinzip mit den Söldnern war echt klasse. Nur wurde es über die Jahre runtergewirtschaftet und finanziert sich heute von den sogenannten “Whales”. Es bräuchte mal ein Entwicklerteam, die sich diese Idee annimmt, auch gerne ein Indie Studio. Da wär ich sofort Feuer und Flamme.
Stimmt sagt mir was, wurde doch übelst zum Pay2Win Game oder?
Total ja, insbesondere wenn man an PvP interessiert ist. In die höchsten Ligen kommst du nur, wenn du hunderte von Euros im Monat liegen lässt. Das Equipment lässt sich auf +10 verzaubern, wie man das von koreanischen MMOs so kennt. Um überhaupt einigermaßen an gutes Equipment zu kommen braucht es eine Menge Ausrüstungsboxen (die Rüstungsteile kommen random aus den Boxen) und vor allem Verzauberungssteine. Und die sind auf hoher Stufe recht rar. Entweder du kaufst das über Gold (wovon du um ein vielfaches mehr hast wenn du shopst), oder du grindest die immer gleichen Inhalte bis zum Abwinken.
Atlantica Online kann ich niemandem guten Gewissens empfehlen.