Es gibt zwar noch keine offizielle Ankündigung zu GTA 6, dennoch gibt es immer wieder Gerüchte. Mögliche Hinweise sind aber nun in Form von zwei Patenten aufgetaucht, die sich Publisher Take Two geschnappt hat. Diese könnten eine bessere und realistische(re) Open World bedeuten.
Woher kommen die Infos? Die Patente wurden von Take Two, dem Publisher hinter GTA-Entwickler Rockstar Games, beantragt und sind öffentlich einsehbar.
Ein Patent stammt aus dem Jahr 2017 und wurde von Big Jon Cosimo erst am 16. Januar über Twitter verbreitet.
Das andere wurde kürzlich von Fans entdeckt und auf reddit diskutiert. Es wurde im April 2019 beantragt und im Oktober 2020 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Um diese Patente geht es: Ein Patent dreht sich vor allem um die Berechnung und Generierung von Objekten in der Spielwelt. So könnte das KI-Verhalten realistischer werden und für deutlich klügere NPCs sorgen. Betitelt wird das als “System und Methode für virtuelle Navigation in einer Spielwelt”.
Das andere Patent beschreibt, wie Spieler aktiv die Open World verändern und beeinflussen können. Viele Welten früherer Spiele verändern sich kaum durch die Aktionen der Spieler, was sich in Zukunft ändern könnte.
Insgesamt könnten diese Methoden zu einer deutlich realistischeren und umfangreicheren Open World in GTA 6 führen.
Verbessertes Navigationssystem für NPCs
Was genau ist damit überhaupt gemeint? Die bisherige Navigation von NPCs in einer umfangreichen Open World gehörte für Entwickler schon immer zu den größten Herausforderungen. Als jüngstes Beispiel dient das das Riesen-RPG Cyberpunk 2077, das massive Probleme mit den NPCs hat. Das zeigt sich dann oft in schrägem Verhalten, beispielsweise im Straßenverkehr.
In GTA 5 bekommen Autos meist ein bestimmtes “wandering behaviour”, also Wanderverhalten, zugeteilt, ohne dabei aber externe Faktoren wie Verkehr oder Wetter einzubeziehen. Zahlreiche Autos fahren zudem ohne “Ziel” in der Welt herum oder parken teilweise einfach auf der Straße (via upsto.report).
Einige Beispiele dafür aus GTA 5 könnt ihr euch in diesem Video von whatever57010 anschauen:
Im Patent wird die Notwendigkeit betont, konventionelle Methoden zu überwinden und derartige Systeme zu verbessern.
So soll das KI-Verhalten überarbeitet werden: Durch Auslagern der Berechnungen für die NPCs auf Cloud-Server soll sich das KI-Verhalten deutlich verbessern lassen.
Dadurch kann die Spielwelt auf der jeweiligen Hardware berechnet werden, während sich alle anderen Prozesse auf den Servern abspielen. Denn vor allem die Limitierung durch die Hardware war bisher ein Faktor, warum sich NPCs in vielen Open-World-Spielen ab und zu recht dämlich verhalten.
Im Patent heißt es dazu:
“Das System umfasst einen Server zum Verwalten der virtuellen Navigation eines oder mehrerer Nicht-Spieler-Charaktere und eine oder mehrere Spielekonsolen in Kommunikation mit dem Server über ein Netzwerk, wobei jede Spielekonsole eine Spielplattform zum Ausführen der Spielumgebung umfasst […]”
Patent auf uspto.report
Viele damit verbundene Verbesserungen dürften zwar im Detail liegen, in der Summe könnten diese Änderungen jedoch für mehr Realismus sorgen, gerade bei riesigen, komplexen Open Worlds.
- So könnten beispielsweise Hauptstraßen befahrener sein, als Nebenstraßen.
- Wenn ein Auto auf die Hauptstraße abbiegt, hat das Einfluss auf den restlichen Verkehr.
- Generell könnten NPCs so deutlich schneller auf äußere Einflüsse, Hindernisse und Gefahrensituationen reagieren.
Ähnliche Verbesserungen dürften die gesamte Simulation der Spielwelt betreffen. Aber nicht nur das KI-Verhalten soll sich zukünftig verbessern (Das soll zudem positiven Einfluss auf die Serververbindung haben). Auch die Open World selbst soll wandelbarer werden und auf Aktionen der Spieler reagieren, wie ein weiteres Patent beschreibt.
Open World reagiert auf Aktionen der Spieler
So soll es funktionieren: In Zukunft könnte die Open World auf das reagieren, was Spieler in dieser anstellen. So soll man beispielsweise eine heruntergekommene Nachbarschaft durch gute Aktionen “aufwerten” und in neuem Glanz erstrahlen lassen können.
So würden Assets wie “alt”, “abgenutzt”, “rostig” durch neue Assets wie “neu”, “renoviert” oder “Hipster” ersetzt werden, was am Ende wohl von den Aktionen der Spieler abhängen würde, wie Big Jom Colosimo auf Twitter entdeckt hat:
Ein ähnliches Feature gab es bereits in Red Dead Redemption 2. Dort wachsen Städte, werden Wälder abgeholzt und allgemein befinden sich vor allem bewohnte Teile der Spielwelt in ständigem Wandel. Doch das geschieht unabhängig von den Aktionen oder Entscheidungen der Spieler.
Derartige Neuerungen ergeben Sinn, denn Spieler lieben GTA und Read Dead Redemption gerade, weil die Open World ein riesiger Platz zum Austoben ist.
Jede Änderung an der Spielwelt wurde bisher allerdings von Rockstar selbst hinzugefügt, wie beim Casino-Release. Tage vor der Ankündigung wurden Bauarbeiten am Casino durchgeführt, das bis dahin nicht zugänglich war. Nun ist es einer der wichtigsten Orte in GTA Online.
Bedenkt: In keinem der Patente sind bestimmte Spiele genannt. Zudem bleibt es also offen, ob diese in einen potentiellen GTA-5-Nachfolger oder überhaupt Anwendung finden.
Dennoch geben sie einen interessanten Einblick und möglicherweise auch einen ersten Ausblick darauf, was in kommenden Open-World-Spielen möglich sein wird. Womöglich schon im nächsten Grand Theft Auto, auf das die Fans bereits sehnlichst warten.
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Wie wäre es mit dem Patent was verhindert das es Geldsäcke regnet, die Welt plötzlich zu einem Winterskiort, der Spieler in den Knast kommt oder sonstigen “lustigen” Sachen?
R* Spielen mangelt es primär an einem: Cheatschutz! Und da bringt mir die beste KI auch nichts wenn Hacker permanent in jeder 2. Lobby cheaten…
Ich für meinen Teil habe die Hoffnung auf gescheiten Multiplayer von R* jedenfalls aufgegeben und werde mich nicht dazu herablassen mich ein weiteres Mal verarschen zu lassen.