In England hat ein Fußball-Profi gestanden, er sei süchtig nach Fortnite und es gefährde seine Karriere. Das scheint insgesamt ein Problem im Profi-Fußball zu sein – ein Trainer kappt den Spielern nun das Netz. Ein Psychologe erklärt, warum Profi-Fußballer so anfällig für die Sucht nach Fortnite sind.
Das ist die Aussage eines Fußball-Profis: Ein englischer Zweitliga-Spieler, der anonym bleiben will, hat mit „The Sun“ gesprochen. Er sagt:
- er spielt bis zu 16 Stunden Fortnite am Tag auf der Xbox One – im “Normfall” seien es 8 bis 10 Stunden
- dadurch hat er schon Trainingseinheiten verpasst
- jetzt hat er Angst, seine Freundin zu verlieren
- er bangt auch um seinen Job als Fußballspieler, weil er fürchtet, der Club könne ihn rauswerfen
- er hätte mit Fortnite angefangen, weil Premier-League-Stars wie Dele Ali auch spielten
- an Fortnite schätzt er die Schnelligkeit und den Wettkampf-Charakter
Der anonyme Zweitliga-Spieler sagt:
„Sobald ich vom Training komme, mache ich als erstes die Xbox an, um Fortnite zu spielen. Ich spiele für 8 bis 10 Stunden am Tag – aber einmal habe ich auch 16 Stunden ohne Pause gespielt und das am Tag vor einem Spiel.
Psychotherapeut: Fußballer sind anfällig für Sucht
Das sagt ein Psychotherapeut: Die Sun zitiert den Psychotherapeuten Steve Pope, einen Spezialisten für Sucht. Der sagt:
- Fußballspieler müssten eine Menge Zeit totschlagen
- Gaming sei eine „stille Epidemie“ – denn Fußballer können darauf nicht getestet werden
- Fußballer hätten generell eine suchtanfällige Persönlichkeit, das mache sie auch so gut in ihrem Job.
- Von der Jugend an in den Trainings-Akademien werden Fußballer darauf getrimmt zu arbeiten, um ein Hochgefühl zu bekommen – Das bildet die Idee aus, dass man arbeiten muss, um einen Kick zu bekommen.
- Wenn sie nicht Fußball spielen, dann suchen sie einen anderen Kick über Alkohol, Drogen, Wetten oder Gaming.
- Die Spieler zockten vor einem Spiel, um sich den Kick zu holen, und seien dann “platt wie ein Pfannkuchen”
- Gaming sei als Suchtmittel für Fußballer deshalb geeignet, weil es bei Drogentests nicht auffallen kann
Hasenhüttl kappt das Netz bei Auswärtsspielen
So reagiert die Liga: Der Fußball-Trainer Ralph Hasenhüttl trainiert aktuell Southampton. Er hat jetzt angekündigt, das Internet im Teamhotel bei Auswärtsfahrten zu verbieten.
Schon bei seinem letzten Club (RB Leipzig) hätte er das Problem gehabt, dass Spieler bis drei Uhr morgens spielten – da müsse man sie schützen.
Hasenhüttl sagt:
“Es ist kein kleines Problem. Wenn du ehrlich bist, ist es dasselbe wie Alkoholismus oder Drogenabhängigkeit.”
Wenn die Regierungen das Problem nicht wie eine Krankheit behandelten, müssten die Klubs ihre Spieler beschützen.
Hasenhüttl nennt nicht explizit Fortnite, aber es scheint klar zu sein, dass es um das Spiel geht. Er spricht von “abhängig machenden Videospielen.”
So war die Stimmung bisher: Man weiß schon seit einiger Zeit, dass eine Menge Fußballer viel Fortnite spielen.
Während der Fußball-WM in Russland wurde bekannt, dass viele der Top-Spieler auf höchstem Niveau begeisterte Fortnite-Spieler sind.
Auch die Top-Mannschaften der WM wie Frankreich und England spielten begeistert und feierten ihre Tore mit dem Jubel aus dem Spiel.
Während der WM wurde das also eher positiv dargestellt – wobei es auch da schon negative Ausschläge gab. So soll der deutsche Bundestrainer Jogi Löw auch seinem Team das Netz abgedreht haben, weil die zu viel spielten.
Offenbar hat das auch eine dunkle Seite. So machen machen auch den Formabfall von Mesut Özil daran fest, dass er ein begeisterter Fortnite-Spieler ist und analysieren da seine Spielzeit.
Nicht nur Profi-Fußballer scheinen anfällig für Spiel-Süchte zu sein, auch ein Snooker-Profi erlag seiner Sucht.
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Das frag ich mich schon seid dieses, wie heißt es? Fortshit? Rausgekommen ist. Ich kann Battle Royale hier, Battle Royale da nicht mehr hören und sehen. Aber jeder groß Publisher MUSS ja jetzt einen BR Modus in seine spiele hauen.
Da hilft nur eins: verbieten!
Ist ja suuuuuper gefährlich
Ja definitiv aber die Polizei kontrolliert ja lieber wieder nur Parksünder als mal etwas gegen dieses Spiel zu unternehmen.
😉
wie man so süchtig nach einem totalem Schrottgame sein kann geht mir nicht in den Kopf
Herrlich, da hat die Sun ja mal wieder einen rausgehauen.
Ja geheime Informanten die anonym bleiben wollen sind mir auch immer die liebsten wenn ich jemand ziteren muss 😉
„Es ist kein kleines Problem. Wenn du ehrlich bist, ist es dasselbe wie Alkoholismus oder Drogenabhängigkeit.“
Ehm, nein. Ich gehe mal davon aus, dass dieser Mensch weit über 50 Jahre alt ist, andernfalls ist diese Aussage nicht tragbar.
Kannst du da genauer drauf eingehen, warum du das so siehst?
Ich finde es schon sehr ähnlich, natürlich machen stoffgebundene Abhängigkeiten deinen Körper kaputt, Videospiele zumindest nicht direkt.
Wenn man sich mal mit Dopamin beschäftigt findet man da viele Gemeinsamkeiten. Durch Gewinnen wird übrigens Dopamin ausgeschüttet (wie auch beim Alkohol trinken oder Drogen nehmen), daher ist es von Vorteil als Profisportler auch Dopamingesteuert zu sein. Verlangen nach Dopamin fördert den Ehrgeiz gewinnen zu wollen, wenn du am Tag vor einem Spiel haufenweise Dopaminkicks durchs Zocken bekommst ist das natürlich schlecht.
Als promovierte Medizinerin, die in einer Psychiatrie arbeitet, kann ich Ihnen versichern das diese Aussage im Ungleichgewicht steht. Falls Sie Zweifel haben, würde ich Ihnen empfehlen mal eine substanzinduzierte Psychose vorzutäuschen, um auf einer besagte Station zu geraten. Spoiler: Dort werden Sie niemanden finden der durch Zuviel Fortnite spielen dort ist, aber vielleicht einen zwei Meter „Erzengel Gabriel“ der Sie töten muss falls Sie die „heilige Linie“ überschreiten.
Mit freundlichen Grüßen
Danke für die Ausführung, ich war mir nicht sicher ob du mit deinem Kommentar nicht nur Gaming Disorder als Quatsch darstellen wolltest.
So hab ich natürlich keine weiteren Fragen.
Natürlich macht ein Spiel süchtig welches einem Spaß macht. Und bei Fußballern ist das nicht mal verwerflich. Die müssen fast pausenlos rotieren zwischen Arbeit, Presse und Familie.
Das Gaming dann für viele ein Ventiel ist beidem sie einfach frei und Mensch sein können ist mehr normal.
Dazu muss man kein ausgebildeter Psychologe sein um das zu verstehen. Defakto liegt das nicht mal am Spiel selber, sondern ist die natürlichen Psyche, einfach ne Pause von allem zu brauchen. Soll bedeuten: Sein Kopf sagt ihm er brauch ne Pause von seinem Job als Fußballer. Mehr nicht 🙂
Fortnite ist einfach geil. Wir haben in der IT Firma eine Gruppe alleine für Fortnite und selbst mein Chef zockt es. Geiles Game!
Das Internet abstellen ist doch hier die falsche herangehensweise und auch ziemlich Kindergarten mässig. Für den Moment bringt das was, aber eben nur für den Moment. Verlangt von den Spielern 100% zu geben im Training und Spiel und wer das nicht schafft wird bestraft. So bringt man Leuten bei das sie evtl. mist bauen.
Einige Clubs wollen da als Gegenangebot den Spielern möglichst viel auf dem Vereinsgelände bieten, damit die dann “im Team bleiben”, gemeinsam Zeit verbringen und sich so beschäftigen.
Die sollen dann lieber zusammen Billiard spielen und gemeinsam da was zocken, als sich allein ins Hotel zu verkriechen.
Ich denke das ist eher ein guter Ansatz: Es ist ja offenbar das Problem, dass die einfach alleine sind und nichts mit ihrer Zeit anzufangen wissen.
Jo das geht auch. Ich halte nur einfach verbieten nicht unbedingt für die beste lösung.
“Fahrt ins Blaue” mit Familie z.b. ist auch Aufbauend und Vertrauen aufbauend. Bayern München und co z.b. haben das ja. Sie kümmern sich nicht nur um ihre “Arbeitstiere” sondern sehen ihn mit seine Familie und co
Das ist natürlich auch eine Kosten frage. Aber Grillabende würden auch reichen
Ich habe noch nicht das abgrenzende Charakteristikum von Fußballern zu anderen Sportlern wie Volleyballern oder zu anderen Volksgruppen wie Einzelhandelskaufleuten verstanden.
Und auch nicht den Unterschied zwischen Fortnite und anderen Games seiner Art.
Ich denke der Unterschied ist, dass Profi-Fußballer früh in dieses System kommen und auf Leistung getrimmt wird. Also “Work for a high”, wie das der Psychologe sagt.
Und weil das so exzessiv ist, setzen sich dann Leute mit einer Persönlichkeitsstruktur durch, die dem Erfolg alles unterordnen.
Wenn andere Sportler auch so ehrgeizig sind und so früh da quasi indoktriniert werden, dem Erfolg alles unterzuordnen, wären die sicher auch so.
Fußball ist da extrem, weil’s eben so populär ist und das System schon so feingetunet. Ich weiß nicht, ob ein Volleyballer schon mit 12 in einer Akademie ist und sein ganzes Leben dem Volleyball unterordnet. Beim Fußball sind das ja wirklich relativ viele, die in dieses System da reinkommen mit Akademien und Fußballschulen.
Ich denke Fortnite zieht einfach mehr rein als viele andere Spiele.
Mit deinem Volleyball Vergleich, es kommt auch auf das Land an. Nicht überall auf der Welt ist Fussball so beliebt. z.b. Federball, Tischtennis usw
Es ist also nicht nur auf Fussball beschränkt
Ob das abschalten vom hotel Internet da viel hilft wage ich zu bezweifeln in den Zeiten von 4g bald 5g
Kann man ja locker mit mobile hotspot zocken, oder gleich mobile
????????
Ich sehe Rauch am Horizont aufsteigen, dann wird das Feuer nicht auf sich warten lassen
Rauch am Horizont? Da heilt sich ein Gegner bei Fortnite also nix wie hin und die Situation ausnutzen.