Forscher zeigen, wie viel Potenzial in einem Chip von Nvidia für die militärische Forschung steckt. Der Vorteil des Chips liegt darin, dass er nicht von Exportbeschränkungen betroffen ist und obendrein nicht mehrere tausend Euro kostet.
Einem Bericht der South China Morning Post zufolge hat ein chinesisches Forscherteam demonstriert, wie ein kostengünstiger “Nvidia Jetson TX2i System-on-Chip” für industrielle Anwendungen die Fähigkeiten von Hyperschall-Waffen erheblich verbessern kann.
Diese Studie wurde gemeinsam vom Beijing Power Machinery Research Institute mit der Dalian University of Technology durchgeführt und in der chinesischen Fachzeitschrift Propulsion Technology veröffentlicht.
Der Vorteil: Der Nvidia Jetson TX2i ist nicht von Exportbeschränkungen betroffen und kostet außerdem bedeutend weniger als die KI-Chips von Nvidia. Hier liegt der Preis auch wegen der Exportbeschränkungen bei mehr als 2.000 Euro
Nvidia-Chip könnte die Forschungs- und Entwicklungskosten drastisch sinken lassen
Was ist das für ein Chip? Der Nvidia Jetson TX2i ist ein Einplatinen-Chip, der bisher vor allem in industriellen Anlagen genutzt wird. Der Chip ist besonders energieeffizient und ist kleiner als eine Kreditkarte.
Das chinesische Team hat diesen Chip jetzt für den Einsatz von Hyperschall-Flugzeugen angepasst.
Als Hyperschall-Flugzeuge bezeichnet man Fahrzeuge in der Luft- und Raumfahrt, die Überschallgeschwindigkeiten oberhalb der fünffachen Schallgeschwindigkeit (mehr als Mach 5) erreichen. Bisher gibt es jedoch nur Konzepte. Neben Fahrzeugen wird auch an Hyperschall-Waffen geforscht.
Warum ist der Chip so gut? In wirtschaftlicher Hinsicht bedeutet der Einsatz des Nvidia-Chips vor allem eine erhebliche Senkung der Forschungs- und Entwicklungskosten für Hyperschall-Technologien. Denn der TX2-Chip kostet nur einen Bruchteil der aktuellen KI-Chips von Nvidia, deren Einfuhr nach China derzeit verboten ist.
Diese Rechenleistung lässt sich wiederum für wichtige Bereiche nutzen: zum Beispiel für die Echtzeit-Optimierung verschiedener Systeme innerhalb des Flugzeugs oder für die Treibstoffversorgung und die Fehlerdiagnose der verbauten Triebwerke (Staustrahltriebwerke).
Der militärische Vorteil liegt vor allem bei der Rechenleistung: Denn die Zeit, die für entscheidende Berechnungen benötigt wird, reduziert sich von mehreren “langen” Sekunden auf nur 25 Millisekunden.
Gibt es Alternativen? Ja, die chinesischen Forscher erklärten in ihrem Bericht, dass Chips, die in China hergestellt würden, die Anforderungen der militärischen Anwendungen des Landes ebenso gut erfüllen könnten. Es hätte daher nicht unbedingt die Einplatinen-Systeme von Nvidia benötigt.
Ein Forscherteam aus China hat eine neue passive Kühlung für Prozessoren vorgestellt. Die soll die Performance nicht nur deutlich steigern, sondern langfristig auch günstiger sein. Wie gut das funktioniert, lest ihr direkt bei uns auf MeinMMO:
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.
Die Zeiten wo Chips noch Geheimtechnologie waren sind vorbei. Das macht die Sanktionen außer zur wirtschaftllichen Schädigung sinnfrei.