Die Firma Epos hat für knapp 200€ ein Streaming-Mikrofon für PC, Mac, PS4 und PS5 gebracht. Unser Autor Schuhmann hat das Epos B20 im Alltag und im Podcast ausführlich getestet. Er sagt, das sind 200 €, die ihr nicht für euch, sondern für eure Hörer ausgebt und ihr gebt das Geld aus, um beim Sprechen gut auszusehen. Das Auge hört schließlich mit.
So wirkt das Mikro: Der erste Eindruck des Mikrofons, wenn es aus der Box kommt, ist erstmal positiv. Das Mikrofon ist schlicht und in Schwarz gehalten, strahlt eine gewisse nüchterne Eleganz aus. Auch der schwarze Mikrofonständer ist schick und einfach, einfach schick. Bis auf die Bedientasten ist das Teil komplett aus Metall. Es macht was her.
- Samplingrate/Wortbreite: 48 kHz, 24-bit
- Richtcharakteristiken: Niere, Kugel, Acht, Stereo
- Frequenzgang: 50– 20.000 Hz
- Gewicht (Mikrofon und Stativ): 1,2 kg (mit Verpackung)
- Gewicht (nur Mikrofon): 49,9g
- Anschlüsse: USB (ein Kabel von 2,9m liegt bei)
Einfache Einrichtung, aber eine trotzige Software
So läuft die Einrichtung: Das Mikro lässt sich mit einem 2,9 Meter langen USB-C-Kabel direkt in den Rechner stöpseln. Wem das genügt, der kann sein Epos B20 mit dem mitgelieferten Ständer als Tisch-Mikrofon verwenden.
Es empfiehlt sich allerdings, gleich noch mal 40 € draufzupacken und sich einen Mikrofon-Arm zu holen. Das Epos B20 kommt mit 3/8 Zoll-Gewinde und lässt sich problemlos in den Mikrofon-Arm schrauben. Der kommt dann auch mit einem Pop-Schutz, der fehlt standardmäßig beim 200€-Mikro.
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Wer Wert darauf liegt, perfekt zu klingen, kann sich im Netz das Programm „Epos Gaming Suite“ herunterladen und am Feintuning seiner Stimme arbeiten. Die Software erlaubt es, den Klang zu verändern, die Stimme etwas wärmer oder voluminöser klingen zu lassen. In der Software kann man sich auch gleich selbst abhören, wie man so klingt.
Ich hab die Software als hakelig empfunden. Denn das Programm besteht darauf, dass man unbedingt das Epos-Mikro auch als Basis für das Headset verwendet, sonst zickt es rum. Weil ich mich weigerte, mein Headset in das Mikro zu stecken, wenn doch mein Rechner wunderbar dafür geeignet Buchsen bietet, war das ein ständiger Kampf um Standardgeräte oder nicht.
Mich hat ohnehin immer wieder irritiert, dass mein Rechner dazu neigt, das Epos-Mikrofon als Standard-Ausgabegerät für Headsets zu verwenden. Eine beliebte Ursache für das „Warum höre ich euch eigentlich nicht“-Problem, das man seit der Pandemie gut kennt.
Am Mikrofon selbst sind zwei Regler an der hinteren Seite angebracht, mit denen man den Klang modifizieren kann, dazu ein Lautstärker-Regler und ein klassischer Mute-Knopf mit LED-Anzeige auf der empfohlenen Vorderseite des Epos B20. An der LED-Anzeige lässt sich ablesen, ob das Mikrofon gerade an oder aus ist. Weitere Anzeigen auf dem Mirkofon, wie laut man gerade ist, fehlen allerdings. Die hätte man sich für 200 Euro durchaus gewünscht.
Insgesamt dauert die Einrichtung nur wenige Minuten. Gut, die Feinabstimmung kann man sicher optimieren. Es ist aber nicht zwingend erforderlich, der Klang ist auch „out of the Box“ in Ordnung.
Ein “200 €”-Mikro, das man auch mal auf den Boden knallen kann
Wie ist das Mikrofon in der Praxis? In der Praxis ist das Epos B20 ein stabiles, solides Mikrofon, das hochwertig verarbeitet ist und zuverlässig ist. Wer unter akutem Kabel-Chaos leidet, weiß, dass so ein Mikro im Laufe der Zeit auch mal vom Schreibtisch auf den Boden knallt: Mein Mikrofon hat in der Zeit, als es noch auf dem Tisch stand, zwei oder drei Stürze problemlos überlebt.
Für den Dauereinsatz empfehle ich dennoch eine Installation per Mikrofonarm.
Das Epos B20 ist so gedacht, dass man sich einmal 20 bis 40 Minuten Zeit nimmt, um die eigene Stimme perfekt einzustellen und dann nie wieder drangeht, außer um den „Mute“-Knopf zu bedienen. Einige Tester kritisierten: Die Bedien-Elemente seien bei dem Mikrofon unglücklich angebracht, weil sie auf der gedachten Rückseite des Mikros liegen – das ist auch richtig, aber im Alltag muss man da eigentlich nicht mehr ran.
Hier könnt ihr das EPOS B20 hören: Falls ihr das EPOS B20 in Aktion erleben möchtet und auch meine Stimme hören wollt, dann hört den offiziellen Podcast von MeinMMO. Hier könnt ihr euch dann auch davon überzeugen, wie das Mikrofon klingen kann:
Für viele ist sicher der hohe Preis von 200 € eine Hürde. Hier bezahlt man die Optik mit. Generell wirkt so eine hohe Ausgabe für ein Mikrofon seltsam, weil man selbst davon ja nicht profitiert: Eine teure Grafikkarte merkt man sofort, ein hochwertiges Mikrofon bemerkt man nur an der Reaktion der Zuhören – oder daran, dass einem überhaupt wer zuhört.
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Insgesamt kriegt das Epos B20 eine Kaufempfehlung, auch wenn es in dem Preissegment sicher Alternativen gibt wie das Blue Yeti.
Das Epos B20 eignet sich für Leute, die nicht auf den Preis schauen müssen, die nicht so viel Zeit mit dem Austarieren und der Suche nach dem perfekten Klang verbringen wollen, sondern die ein gutes Mikro suchen, das aus der Box heraus funktioniert und das man einmal einstellen und dann vergessen kann.
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Ein Mikro das sprechen kann, was es nicht alles gibt.