In einem seiner jüngsten Streams berichtet der deutsche Twitch-Streamer Zarbex, dass er weiterhin Rechnungen für die Kirchensteuer erhalte, obwohl er bereits vor drei Jahren aus der Kirche ausgetreten sei.
Wer ist dieser Streamer? Hinter dem Namen Zarbex verbirgt sich der 25-jährige Maik aus Schleswig-Holstein. Seine Karriere beginnt im April 2019 auf Twitch, wo er noch zu Spielen wie League of Legends, Minecraft und Rust Content macht.
Richtig bekannt wird er jedoch erst im Laufe des Jahres 2024. Während er im Januar 2024 durchschnittlich 781 Zuschauer hat, steigt diese Zahl bis Juli 2024 auf beeindruckende 6887.
Der Streamer macht sich vor allem durch seine offene und direkte Art einen Namen. Er scheut sich nicht, intime und oft skurrile Details aus seinem Leben preiszugeben, was ihn sowohl faszinierend als auch kontrovers macht. Auch über alltägliche Situationen regt er sich humorvoll auf, wie aktuell über die Kirchensteuer.
Auch Trymacs fing ganz unten an und gehört jetzt zu einem der bekanntesten deutschen Streamer:
„Ich musste das auf dem schmerzhaften Weg lernen“
Warum regt er sich über die Kirchensteuer auf? In einem seiner jüngsten Streams erzählt Zarbex von den Herausforderungen, die er seit seiner Selbstständigkeit im Jahr 2019 bewältigen muss, insbesondere in Bezug auf die Kirchensteuer. „Ich wusste das vorher nicht, ich musste das auf dem schmerzhaften Weg lernen. […] Je mehr du verdienst, desto mehr Kirchensteuer musst du bezahlen“, erklärt er.
Nach seiner ersten Steuererklärung und der damit verbundenen unangenehmen Erfahrung entscheidet er sich, aus der Kirche auszutreten. Doch dieser Prozess ist komplizierter als erwartet.
Um den Austritt zu bestätigen, muss er zum Amt fahren und eine Gebühr von 20 Euro bezahlen. „Damit du aus der Kirche austreten kannst und überhaupt darfst, damit du keine überteuerte Kirchensteuer mehr bezahlen musst, musst du nochmal 20 € auf den Tisch hauen“, erzählt er und unterstreicht seine Worte, indem er symbolisch auf den Tisch schlägt.
Was verärgert ihn, trotz seines Austrittes? Doch selbst nach seinem Austritt findet Zarbex keine Ruhe. Obwohl dieser nun ungefähr drei Jahre zurückliegt, meldet sich die Kirche weiterhin bei ihm.
„Ich bin vor drei Jahren aus der Kirche ausgetreten, […] regelmäßig kommen die an und wollen Geld von mir und ich muss jedes Mal sagen: ‘Alter, verdammt nochmal, ich bin vor drei Jahren ausgetreten. Hier ist der Beleg. Ich bin raus!’“, berichtet er verärgert.
Er ergänzt, dass die Kirche bis heute Geld von ihm wolle und er jedes Mal wieder mit jemandem telefonieren müsse, um klarzustellen, dass er kein Mitglied mehr sei. „Hätte ich den Beleg nicht aufbewahrt, würden die mich immer noch ausnehmen – wie eine Weihnachtsgans“, fügt er hinzu.
Die Community berichtet von ihren Erfahrungen
Wie reagiert die Community? Viele aus seiner Community leisten ihm Zuspruch, indem sie ihre eigenen Erfahrungen teilen. Zahlreiche Zuschauer berichten von ähnlichen Problemen mit der Kirchensteuer und anderen bürokratischen Hürden.
- Tobias.2312 schreibt: „Ich zahle immer noch Kirchensteuer, weil mir der Aufwand zu hoch ist“
- Lukas Metzer schreibt: „Und das geht noch weiter. Wenn du mit deinem Ehepartner Konfessions verschieden bist, also du katholisch, sie evangelisch, dann zahlst du nach deinem Austritt noch für sie weiter Steuern.“
- marcelschmidt8870 schreibt: „Ich war nie in der Kirche bzw. bin auch nicht getauft worden und durfte deshalb trotzdem zum Amt und dann Geld auf den Tisch legen, dass ich raus bin.“
- Sailence schreibt: „Kenne ich auch. Ich bin sogar zweimal ausgetreten. Beim Wechsel eines Arbeitgebers wurde ich erneut angemeldet“
- Flitzpipe schreibt: „Ich hab 50 € bezahlt zum Austreten. Machen die Preise dafür, wie die wollen?“
Viele deutsche Influencer ziehen Ende 2023 nach Madeira, um von Steuervergünstigungen zu profitieren. Trotz dieser Einsparungen bleibt der bekannte LoL-Streamer NoWay in Deutschland und erklärt seine Gründe. Mehr dazu findet ihr hier: Twitch: NoWay spricht offen über Steuerflucht nach Madeira – „Wenn du’s nicht machst, bist du dumm“
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Die Kirchensteuer sollte nicht vom Staat eingezogen werden. Das ist nicht mehr zeitgemäß. Bei der Gelegenheit sollten auch die ganzen undemokratischen Ausnahmeregelungen abgeschafft werden.
Der Staat bekommt einen Teil der Kirchensteuer als Entschädigung dafür, dass sie den Verwaltungsaufwand haben. Daher macht der Staat das auch weiterhin liebend gerne.
Also ich denke kaum das die Gemeinde in der er wohnt jedesmal auf ihn zu kommt, sonder das sein Steuerberater oder das Finanzamt das einfach nicht checken.
Ich bin seit 5 Jahren nicht mehr in der Kirche und es hat sich nie jemand gemeldet.
Einmal Arbeitgeber bescheid gesagt, Nachweis vorgelegt und seit dem hab ich ruhe.