Chef von Amazon Games tritt zurück – Nach 12 Jahren und 5 abgebrochenen Spielen

Chef von Amazon Games tritt zurück – Nach 12 Jahren und 5 abgebrochenen Spielen

Der Chef von Amazon Games, den Entwicklern von Crucible und New World, tritt von seinem Posten zurück. Als Grund für den Rücktritt gab er an, dass er sich mehr um seine Familie kümmern möchte. Vor einem Jahr erschien ein Insider-Bericht, der auf Probleme in seinem Führungsstil hinwies: Er habe keine Kompetenz im Gaming.

Wer ist Mike Frazzini? Der langjährige Amazon-Angestellte arbeitet schon lange vor der Gründung von Amazon Games im Konzern. Er hatte seine Karriere dort in der Bücher-Abteilung gestartet, die er erfolgreich führte.

2012 kam er in die Leitung der frisch gegründeten Amazon Game Studios, das sich aus dem Amazon App-Store entwickelt hatte. 2016 kündigte der Amazon an, auch große Spiele-Projekte wie Crucible, Breakaway und New World anzugehen.

Am 26. März 2022 gab der Pressesprecher von Amazon nun bekannt, dass Mike Frazzini von seinem Posten bei Amazon Games zurücktreten wird.

Mike war von Anfang an bei Amazon Games dabei und seine Leitung und Durchhaltevermögen halfen dabei, den Game-Business von Grund aufzubauen. Unsere neuesten Erfolge mit New World und Lost Ark sind Resultate einer nachhaltiger, kundenorientierter Vision für Spiele, die er zu etablieren half. […]

Als Grund für den Rücktritt gibt Frazzini an, dass er sich mehr um seine Familie kümmern möchte.

4 Spiele vor Release abgebrochen, 1 “un-veröffentlicht”

Diese Spiele wurden und wurden nicht entwickelt: Unter der Leitung von Frazzini veröffentlichte Amazon Gaming Studios zunächst hauptsächlich Mobile Games wie das Horror-Spiel “Lost Within” für iOS und für die hauseigene Plattform “Amazon Appstore”.

Auf der TwitchCon 2016 kam die Ankündigung, dass der Entwickler auch an großen Titeln arbeitet. Es kam eine Reihe von Spiele-Ankündigungen, zu denen folgende zählten:

  • MMO New World
  • Hero-Shooter Crucible
  • Multiplayer-Brawler Breakaway
  • MMO, das auf der “Herr der Ringe”-Franchise basiert

Davon erblicken lediglich Crucible und New World tatsächlich das Licht der Welt:

Breakaway und das “Herr der Ringe”-MMO wurden hingegen noch mitten in der Entwicklung abgebrochen. Bei “Herr der Ringe” gab es Probleme mit dem Partner in Asien.

Zudem gab es Spiele, die abgebrochen wurden, bevor es überhaupt zu einer Ankündigung kam. Dazu zählen Nova, das von League of Legends inspiriert wurde, und Intensity, ein Battle-Royal-Shooter im Stil von Fortnite.

Das MMORPG Lost Ark ist das neueste Spiel, das aktuell unter dem Banner von Amazon Games läuft. Es wird von dem koreanischen Studio Smilegate entwickelt und von Amazon in Europa und den USA gepublished.

Insider-Bericht rückte Frazzini in schlechtes Licht: Keine Ahnung von Games

Diese Probleme gab es laut Insider-Berichten: Die Führung von Frazzini soll laut einem Insider-Bericht von Bloomberg vom Januar 2021 problematisch gewesen sein. Als Geschäftsmann hatte der Amazon-Games-Chef wohl nur wenig Ahnung von den Games, die er und sein Team entwickeln sollten.

Laut einem ehemaligen Mitarbeiter von Amazon Games hat die Führung von Frazzini drunter gelitten, dass er keinerlei Erfahrung mit Spielentwicklung hatte. Die Angestellten hätten den Eindruck gehabt, dass er die Komplexität der Videospiele völlig unterschätzt habe.

Der Bericht spricht davon, dass Frazzini kein Verständnis von grundlegenden Gaming-Aspekten besitzt, wie zum Beispiel Unterscheidung zwischen der polierten Conceptual-Footage und richtigem Gameplay.

Auch würde er von den Entwicklern verlangen, dass die Spiele von Amazon “zu großen Milliarden-Dollar-Franchises” werden sollten, so groß wie Call of Duty, aber innovativ und völlig anders.

Gleichzeitig würde er den Teams aber zu wenige Entwickler zuteilen oder die Ratschläge der erfahrenen Developer-Talente, die er von anderen Studios angeworben habe, völlig ignorieren.

Einem der großen Konkurrenten von Amazon Games geht’s hingegen ausgezeichnet:

Eine Gaming-Firma ist größer als Sony, Nintendo, Microsoft – Und ihr Wappen ist ein verdammter Pinguin

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SasuPsycho

Das ist halt wie ‘ne Kfz-Werkstatt von einem Musiklehrer führen zu lassen: Kann funktionieren, aber… die Chancen steigen doch vehement mit qualifiziertem Personal. Dazu gab’s, nur indirekt bezogen auf Amazon, auch ein sehr schönes Interview von einem anderen MMO Anbieter, dass man kreative Unternehmen nicht wie ‘ne Schraubenfabrik führen kann.

Schon gar nicht mit so “konkret” definierten Zielen wie “großes Milliarden-Dollar-Franchise, aber innovativ und völlig anders.” Ja, macht halt mal!

HdRO 2.0 – gut, kann AGS wenig für. Das andere? Was auch immer. Crucible hätte ein schönes Spiel werden können, keine Ahnung warum man da den Feinschliff weggelassen hat. Cooles Design und Style hatte es! Fortnite hat ja auch nicht direkt mit BattleRoyale (und was jetzt alles möglich ist) angefangen.

New World, puh… Wenn man die Entwicklung aus Marketinggründen, siehe den jetzt ehemaligen, x-mal über den Haufen wirft und versucht es jedem Forentroll (*hust* Wildstar) recht zu machen, muss man sich auch nicht über das Ergebnis wundern.
Ich finde es nach wie vor ein unglaublich tolles und schönes Spiel, welches als “großes Valheim” mit Hammergrafik im Conquistadorensetting bestimmt gut funktioniert hätte, dem man aber von Anfang an das aufgezwängte und völlig planlose PvE System von vor 20 Jahren anmerkte.
Trotzdem hat es gerade deswegen noch verdammt viel Potential, vor allem wenn man an das Grunddesign der Spielwelt denkt, die einen riesigen Contentmix zulässt.

error

So ist das ebent, wenn nicht qualifizierte Personen, in eine Position befördert werden, von dem Sie keine Ahnung haben. In Schland wäre das die geliebte Frau Daniela Ludwig! 😀 Dann kannst ja jetzt nur Bergauf gehen.

2StillAlive2

Ich denke, dass eine Änderung in der Führung einen wirklichen Unterschied machen kann. Es ist mir ein absolutes Rätsel warum ein Unternehmen wie Amazon Führungspositionen mit Leuten besetzt die keine Ahnung von der Materie haben.

Du kannst alle Ressourcen der Welt und herrausragende Talente haben, wenn diese aber nicht gezielt und sinnvoll eingesetzt werden bringt das alles nichts. Ich will mir garnicht vorstellen was sie aus dem Herr der Ringe Franchise gemacht hätten…

Ich hoffe, dass sich in Zukunft was ändert. New World ist für mich erstmal abgeschrieben und es müsste schon einiges passieren damit ich wieder reinschaue. Lost Ark ist aktuell deutlich interessanter und als Publisher machen sie sich besser (auch wenn hier ebenfalls Verbesserungspotential seitens AGS vorhanden ist).

thoxx

Es ist mir ein absolutes Rätsel warum ein Unternehmen wie Amazon Führungspositionen mit Leuten besetzt die keine Ahnung von der Materie haben.

In einem Artikel von Bloomberg von vor 2 Tagen (auf den sich viele News zu dem Thema stützen) steht dazu:

“Amazon is a company that often assumes that if you can succeed in one category, you can succeed in another, and staffers in the unit felt that he underestimated the complexities of the medium.”

2StillAlive2

Danke für die Info. Auf jeden Fall eine sehr interessante, unfassbar naive und schwachsinnige Annahme 😅 Demzufolge kann bei Amazon auch ein Fleischermeister die Stelle als Chefarzt der Chirurgie besetzen 👍

Desten96

Naja ist vtl auch besser so. Entwickeln sollten die besser nix.

Flo

Mit diesen Ressourcen, die Amazon hat, könnte man in Partnerschaft mit Wizards of the Coast, ein MMO schaffen, das eine bereits etablierte Marke hat: Magic: The Gathering. Mit all den Quellen, die einem zur Verfügung stehen, wäre es möglich mit erfahrenen Entwicklern ein grandioses Spiel zu schaffen, das abseits vom Trading Card Game absolut funktionieren könnte.

Leyaa

Das wünsche ich mir seit Jahren. Nicht zwingend mit Amazon als Publisher aber ein großes MMO mit der Magic IP wäre einfach umwerfend. Mit Magic Legends hat man ja mal wieder den Vogel abgeschossen. Vielleicht geben sie jetzt auf, Magic doch noch in andere Genres etablieren zu wollen.
Hab mal vor 2 Jahren oder so ein Interview gelesen, wo es hieß dass ein großes Problem (mal wieder) in der Führungsetage liegt, wo alles so alteingesessene Manager sind, die vom digitalen Markt und deren Relevanz kaum Ahnung haben.

New World war ein krasser Erfolg.
Es geht schon lange nicht mehr darum das Spiel nach Release so lange laufen soll wie WoW.
Man nimmt das Geld der Spielekäufe mit und fährt danach personell komplett runter.

Ich hab schon gar keine Lust mehr auf MMO bei Singleplayer bekomme ich die gleiche Spielzeit für mein Geld und hab dazu noch eine gescheite Story.
Denke nicht das ich nochmal ein MMO ohne Abosystem spielen werde.

Zuletzt bearbeitet vor 2 Jahren von Bodicore
Muchtie

Also Entwickler Nein ( siehe NW) aber als PUBLISHER gut

Tom

Kaum hast du das gepostet kamen wie bestellt die Dementi 🤣 Es müsste wirklich viel passieren um NW noch zu retten.
Im jetzigen Zustand wird kein content Update die Spielerzahlen signifikant steigen lassen. Ich mag das Game, habe aber das Interesse verloren. Nach einem Server move und zwei Merges bin ich immernoch auf einem leeren Server und farme Ressourcen.
Anderen content kann ich aus Spielermangel nicht machen. Seit etwa einem Monat habe ich jetzt nicht mehr reingeschaut. Mit dem content Update schaue ich Mal rein, aber nur weil ich es eben habe.
Zu dem Artikel kann ich nur sagen, daß 12 Jahre mit ziemlicher Sicherheit zu lange sind um nicht mindestens einen echten Hit zu produzieren. Potenzial hatten alle Games aber sie sind nicht gut umgesetzt worden, und es liegt immer auch an der Führung eines Teams. Mal abwarten wie es weiter geht, ich hoffe auf einen neuen Chef mit Games Erfahrung, leisten sollte Amazon sich das können. Ich würde mal in Richtung Tiny Tina und Elden Ring schauen, vielleicht lässt sich ein Trend erkennen 😁

Stimme aus dem Off

Wird seine Millionen gemacht haben, rest wird wayne sein.

BinAnders

Passt in eine nüchterne Analyse sehr gut.
“Der Fisch fängt am Kopf an zu stinken”. Sst eine eher emotionale, aber stimmige Wahrheit.
Das hilft den Spielen und den Spielern, die sich haben zum Kauf verleiten lassen, nicht. (ausser dass sie lernen, nicht zu schnell zu kaufen)
Zu viel Geld (Geld an sich ist nicht schlecht, sondern nützliches Tauschmittel) macht keinen guten Sport, und auch keine guten Spiele, sondern nur kranke Menschen.

garfield10000

New World ist eigentlich schon tot.
Bis auf ein paar Hartnäckige spielt das ja niemand mehr.
Irgendwie dachte ich mir sowas schon länger.
Dabei wäre die Chance vorhanden gewesen, das Ruder noch rumzureissen.
Aber dermassen die Community ignorieren, war ja schon völlig daneben.
Als herausragendstes Beispiel seien die fehlenden Mounts genannt. Und gleichzeitig dazu Schnellreisekosten das einem meistens nur der Fussmarsch übrigbleibt.
Das ist mit Level 60 wenn man denselben Weg zum xten Male läuft nur mehr öd.

OctanuisJR

Das game ist nicht Tod und noch könnte es man retten wenn man mit neuen content warten würde und sich stattdessen um die Fehler kümmern würde

garfield10000

Die haben tw. so haarsträubenden Blödsinn hingelegt, das einem das Kotzen kommt.
Haben zb. bei der Serverzusammenlegung Kompanien auseinandergerissen diese @Gerhard#€&().

OctanuisJR

Zudem hat jedes fu.king Rpg so angefangen Aion wow und Co waren nicht besser

OctanuisJR

Zudem betragen die Reise Kosten nur noch 20 azoth

Oliver

Für was Mounts?So groß isdt die Karte auch nicht das man die nicht braucht,und so wie das Spiel von Anfang an Aufgebaut ist geht es ja gerade drum durch die gegend zu Laufen um zb. Crafting Matts zu Sammeln.

Und zu den Teleport Kosten wer nicht gecraftet hat,der hatte eh immer genug Azoth,wer natürlich mit vollen taschen Rumportet hatte halt Hohe Kosten.Aber auch das hat sich seit dem letzten Patch erledigt,durch die Massive Kosten reduktion.

Und 30k+ Spieler im Peak,da muß ich sagen andere Spiele haben gleich viel oder um einiges weniger.Es ist halt nicht F2P,deshlab bekommt man momentan auch keine Höheren Zahlen hin.

Todesklinge

“Er möchte mehr Zeit für seine Familie haben.”

So kann man eine Kündigung auch ausdrücken.

Klassischer Fail halt. Die Stelle hätte nie mit einem bereits internen Mitarbeiter aus der Bücher Sparte besetzt werden dürfen, sondern dort hätte man sich bereits etwas kompetentes einkaufen müssen.

lIIIllIIlllIIlII

Keine Ahnung wie andere das erlebt haben, für mich machte es den Eindruck, dass zum Beispiel New World die Fehler aller Games / Entwickler der letzten 20 Jahre im Eiltempo durch machte. Es wirkte auf mich, als hätten die Entwickler / Entscheider sämtliche Lehren ihrer Vorgänger komplett ausgeblendet und als hätten sie alle Fehler noch mal neu uns selbst durchgemacht.

Dieser Eindruck kam zustande, weil ganz simple Fehler im Design gemacht wurden, wo ich mich fragte: öhm… was soll das werden? Es ist doch ganz offensichtlich worauf das hinaus läuft und dass das nicht klappt. Das ist doch in der Vergangenheit schon öfters passiert.

Als wären das alles total neue und junge Entwickler, die in einer Welt leben, in der es zuvor keine anderen Spiele gab und sie jetzt das Genere erfinden müssen.

War total komisch.

T.M.P.

Ganz genau.
Die haben Anfängerfehler rausgehauen die jeder, der schon ein paar Spiele gespielt hat, sofort erkennen konnte.
Ich hatte New World zurückgegeben als sie auf die “grandiose” Idee kamen Berufe ohne Skillcap zu machen.
Bin dann kurz nach Release zurückgekommen weil ein paar Kumpels damit anfingen^^
Wie man an den ganzen Exploits und konzeptuellen Fehlern sehen kann nicht die beste Entscheidung -_-^^

Coreleon

Das ist halt das Problem wenn in der Führung einer sitzt der keine Ahnung davon hat, der kennt das alles eben nicht weil der sich damit nie beschäftigt hat.
Wenn der dann auch noch seine Devs ignoriert und meint da das Zepter zu schwingen dann kommt sowas dabei raus.

Legijaone

an Unfähigkeit wohl kaum zu übertreffen…

OctanuisJR

Machs besser wenn du es kannst

Andy

Kann man ja von Ausserhalb total gut beurteilen.

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